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Old 05-25-2016, 12:54 AM
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Der Pferde-Mann
(The Horseman)

... was einen Zoophilen antreibt ...

Autor: Mark Matthews
uebersetzt von Michael Kiok

---

[Vorwort von Schwarzkorn:
Also mal vorweg, nein ich steh NICHT auf Tiere, aber das ist nicht schlimm.
Ich bin jedoch von Natur aus sehr neugierig und als ich das Buch im WWW gefunden hatte, hab ich halt mal angefangen zu lesen.

Und auch wenn es nicht meine fetisch ist, so finde ich es durchaus lesenswert, da es interessante humanistische Aussagen hat ... oder soll ich lieber Tierliebe Verhaltensgundsaetze sagen?
Egal, wie dem auch sei, es wird nicht jeden ansprechen und auch nicht jedem gefallen und es soll keinen dazu animieren seinen Hund, Hasen oder Hamster zu missbrauchen.
Wer wildes Rudelbumsen mit Pferd, Kuh, Ziege und Schaf erwatet, der wird auch sehr enteuscht sein, denn nichts dergleichen ist in der Geschichte die eher einer tragischen Autobiografie aehnelt.
Also wer humanistischen Scheiss nicht mag und lieber Tiere schlachtet um seinen Magen zu fuellen, der sollte vielleicht in einem Kochbuch nachlesen wie man eine Weihnachtsganz schaechtet.

Da die Kapitel teilweise Ueberlaenge hatten musste ich sie zwangsweisse fuer das EB ein wenig zerstueckeln.

Viel Spass beim Ausflug in die Welt der Zoo-lieb-haber wuenscht Schwarzkorn]

---

Index:
Vorwort von Schwarzkorn
1. Kapitel - Teil a
1. Kapitel - Teil b

2. Kapitel - Teil a
2. Kapitel - Teil b

3. Kapitel - Teil a
3. Kapitel - Teil b
3. Kapitel - Teil c *

4. Kapitel - Teil a
4. Kapitel - Teil b

5. Kapitel - Teil a *

6. Kapitel - Teil a
6. Kapitel - Teil b *

7. Kapitel - Teil a
7. Kapitel - Teil b
7. Kapitel - Teil c
7. Kapitel - Teil d
7. Kapitel - Teil e
7. Kapitel - Teil f *
7. Kapitel - Teil g

8. Kapitel - Teil a *
8. Kapitel - Teil b

9. Kapitel - Teil a
9. Kapitel - Teil b *

10. Kapitel - Teil a
10. Kapitel - Teil b

11. Kapitel - Teil a
11. Kapitel - Teil b
11. Kapitel - Teil c

12. Kapitel - Teil a
12. Kapitel - Teil b

13. Kapitel - Teil a
13. Kapitel - Teil b
13. Kapitel - Teil c
13. Kapitel - Teil d
13. Kapitel - Teil e

14. Kapitel - Teil a
14. Kapitel - Teil b
14. Kapitel - Teil c
14. Kapitel - Teil d +
14. Kapitel - Teil e *

Nachwort: Anmerkung des Autors
Nach-Nachwort

* die Stellen wo es wirklich um das liebe Tierchen geht
+ ein Psychologe erklaert ihn warum er NICHT `nicht normal` ist

.

Last edited by Schwarzkorn; 05-25-2016 at 05:37 PM.

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  #2  
Old 05-25-2016, 01:00 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 1 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Apri/1987

Die Frage war: »warum?«.
Seit fast einem Jahr kreiste sie im Kopf des Mannes herum.
Warum war er, wie er war?
So anders?
Warum waren ihm all diese schrecklichen Dinge passiert?
Warum?
Er war doch ein netter Mensch.
Warum?
Ob er nun Auto fuhr oder ein elektronisches Geraet reparierte, ob er ass oder schlief, die Frage blieb.
In Ietzer Zeit schien sich die Frage nach dem »warum?« zuzuspitzen;
sie bildete eine Unterstroemung in seinem Verstand, die immer staerker wurde.
Ein Sog, der drohte, ihn in die Tiefen eines Meeres der Verzweiflung zu ziehen.
Und so begann eine weitere einsame Nacht. ...

Er sass in dem dunklen Raum an dem alten Eichentisch, der mit den Jahren Narben und an den Ecken Brandspuren von seinen Zigaretten bekommen hatte.
Eine kleine Lampe beleuchtete mit ihrem Lichtkegel seine linke Seite.
Der Computermonitor vor ihm war angeschaltet, das Modern auch, und es verband ihn mit Anderen ueberall in den Vereinigten Staaten.

Jarnes Falabella kicherte vor sich hin, als er die Worte las, die ueber den Monitor glitten.
MR. MASTER beschrieb seine Verabredung vorn letzten Wochenende; er hatte eine Frau in ein Steakhaus eingeladen ohne zu wissen, dass sie strenge Vegetarierin war - das Ergebnis war natuerlich peinlich und wie man sich denken konnte, witzig.

Das waren seine Freunde, obwohl er nicht einmal ihre richtigen Namen wusste.
Sie kannten sich durch »Handles« oder Alias- namen.
ROB 37, MR. MASTER, HONEYBUNS und andere kamen und gingen in diesen fruehen Morgenstunden und die Rechnung seines Onlinedienst-Anbieters erhoehte sich jede Minute um 6 Cents.

James' Handle war POLKA PONY und er hatte es sich mit einer gewissen Selbstironie ausgesucht.
ROB 3 7 und HONEYBUNS waren wieder bei ihrem ueblichen Thema, sie stritten ueber Frauenbefreiung, Chancengleichheit und Schutzrechte im amerikanischen Scheidungsrecht.
Diese ungebetene Erinnerung an seinen eigenen Zustand daempfte James' gute Laune.
Die beiden wuerden noch ein paar Minuten so weitermachen, ihre Kommentare in die eigenen Tastaturen tippen, auf die Return-Taste ihrer Commodore-Computer druecken und darauf warten, dass Quantum-Links Grossrechner in Virginia ihre Eingaben akzeptierte und sie auf die Bildschirme all jener gesichtslosen Leute im ganzen Land druckte, die teilnahmen oder nur zusahen.

James hatte Zeit.
Er hatte immer Zeit.
Er wuerde sich immer Zeit nehmen.
Zeit fuer eine weitere kleine Dosis des Vergessens.
James' Augen irrten zur linken Seite seiner Tastatur ab.
Da in dem Lichtkegel der Lampe lag ein grosser, nichtrostender Beerenloeffel, er enthielt eine Pfuetze einer orangenen Fluessigkeit mit einer kalkigen Ablagerung am Grund.

Er griffnach einer 1-ml-Insulinspritze und sah sich im Zimmer um, um sicher zu gehen, dass die Tueren und Vorhaenge in seinem Raum geschlossen waren.
Er war zwar sicher, dass seine alternden Eltern fest am anderen Ende des Hauses schliefen, aber man musste ja kein Risiko eingehen.

Das ist dumm.
Ich will das nicht.
Warum mach ich das, wenn ich s nicht will?
Lass es.
Lass es, verdammt!
Ich mach das nicht!
Ich mach s nicht, ich mach s nicht!
Ich mach s nicht!!

Seine Haende ignorierten seinen Verstand und mit einer durch lange uebung erworbenen Fingerfertigkeit entfernten sie schnell aber sorgfaltig die Kappe, die die Nadel schuetzte, zogen eine Wattefluse aus einem Tupfer, rollten sie zu einem winzigen Ball zusammen und legten ihn an den Rand der orangenen Pfuetze.

James Gesicht gefror zu einer Maske der Konzentration, als er vorsichtig den Loeffel in eine Position direkt vor ihm schob, ohne die Fluessigkeit so aufzuwuehlen, dass sie ueber den winzigen Watteball schwappte, der dann nutzlos in den unloeslichen Abfall auf dem Grund des Loeffels gleiten wuerde.

Scheidung.
36 Jahre alt und geschieden, oder so gut wie- sobald James' entfremdete Frau es sich leisten konnte, ihrem Anwalt den Rest seiner Rechnung zu bezahlen, die der in weiser Voraussicht im Voraus verlangte, sobald sie Zeit fand aus der Stadt im westlichen Kansas zurueckzukehren, in die sie und die Kinder gezogen waren.

Sie war einfach gegangen.
Hat mir nicht gesagt, dass sie ans Fortgehen dachte, hat nichts gesagt, bis sie schon eine neue Stelle organisiert und ein Apartment gemietet hatte.
Fast hatte sie sich davongeschlichen, als haette sie Angst davor, was ich tun wuerde, wenn ich es zu frueh herausfaende.
So ein Unsinn.
Ich habe weder sie noch die Kinder jemals verletzt, obwohl Gott weiss, dass ich mich oft genug dazu provoziert fohlte;
ich habe nie die Hand gegen sie erhoben und sie schon gar nicht geschlagen.
Warum hat sie immer das Schlimmste angenommen bei allem, was ich sagte oder was ich tat, obwohl sich ihre vorurteilsgepraegte Sichtweise normalerweise als falsch herausstellte?
Warum?

Er war ein guter Ernaehrer gewesen, ein guter Vater seiner Kinder, wenn auch vielleicht manchmal ein bisseben distanziert.
Es muss an ihren Eltern gelegen haben, diesen christlichen Moechtegerns von eigenen Gnaden.

Zwischen James und den Jones war es Hass auf den ersten Blick gewesen.
»Poseurs,« oder wie immer das franzoesische Wort ist- der Schein ist wichtiger als die Wirklichkeit.
Snobs, die ausser ihren eigenen Illusionen wenig haben.

Warum Drogen?
Warum die Mittel, die er brauchte, um ein halbwegs normales Leben zu leben, missbrauchen?
Besonders, wo er nicht einmal mehr den Kick, diese Euphorie, dabei erlebte?
Dafuer gab es einfache Patentantworten, von denen man jede Menge in Zeitschriften, unzaehligen Femseh-Talkshows oder in den Selbsthilfeabteilungen der Buchhandlungen finden konnte;
James war sich sicher, dass nichts davon auf ihn zutraf.

Da wird von sich mitteilen gesprochen, von Kommunikation.
Mein Gott, ich habe doch versucht zu kommunizieren.
Aber es war, als wenn ich in einer Fremdsprache redete.
Wenn ich for eine Schachtel Zigaretten zum Laden ging und aufmerksamerweise eine Flasche Limo und eine Tuete ihrer Lieblingschips mitbrachte, dann versuchte ich, ihre Diaet zu sabotieren.
Tat ich das aber nicht, war ich selbstsuechtig und gedankenlos!
Wenn ich ihr ein Kompliment ueber ihre Kleidung machte, dann hiess das offensichtlich, dass ich meinte, sie zoege sich normalerweise wie eine Schlampe an.
Sagte ich nichts, dann beachtete ich sie zu wenig.
Ich hatte keine Chance.

Und die Drogen?
Ich habe es mit Gruppen versucht, mit Buechern, mit Beratungsstellen- das Beste, was man mir dort gesagt hat, war, dass ich »vor meinen Schmerzen davonliefe«.
Nein, verdammt!.
Das waren die einfachen» Warums«.
Es blieb aber eine grosse Frage uebrig, und James wusste irgendwie, dass, wenn er die Antwort zu dieser einen Frage fand, sich der Rest von selbst ergeben wuerde.

Warum waren da diese lockenden Sirenengesaenge tief in ihm, die er in den letzten 10 Jahren missachtet, ignoriert und abgelehnt hatte, und die versuchten, ihn zu den Praktiken seiner Jugend, zu seiner fruehesten Liebe zu locken?
Zu der laendlichen Umgebung von Bauernhoefen und Feldern, Staellen und Weiden, wo Maehnen und Schweife elegant mit dem Wind wehten?

James nahm die Spritze und begutachtete sorgfaeltig die Spitze der Kanuele, um sicher zu sein, dass sie noch scharf war.
Er machte einen Fingernagel nass und zog die Spitze leicht ueber diese rosa Flaeche.
Ob er irgendeinen Widerstand spueren koennte, der ihm zeigen wuerde, dass die Spitze sich umgebogen hatte und damit die empfindliche Venenwand zerreissen koennte.

Es konnten nicht die Drogen gewesen sein, die seine Ehe ruiniert hatten- zumindest war er nuechtern gewesen, als der Zusammenbruch begann.
James hatte noch nicht den vergaenglichen Frieden entdeckt, den er finden konnte, wenn er sich die ihm verschriebene Medizin injizierte statt sie zu schlucken, bis Sheila das erste Mal im letzten Sommer zum »Urlaub« fuhr.
Er wurde misstrauisch, als er das Haus in ihrer Abwesenheit aufraeumte und eine zerknuellte Liste von Schulen fand, die Sprachtherapeuten suchten, was ihre Spezialitaet war.
Sie waren alle in Kansas, in der Naehe ihrer Eltern.

Er wusste schon, dass die Beziehung in Gefahr war.
Kein Sex seit ueber einem Jahr- James und Sheila schliefen in Raeumen in verschiedenen Fluegeln des Hauses.
Er war selber aus ihrem Schlafzimmer ausgezogen, um die Frustration zu vermeiden, die sich bei ihm durch die dauernde Zurueckweisung seiner Annaeherungsversuche aufgebaut hatte.

Da haben die Buecher in einem Punkt nun allerdings Recht.
Sex ist nicht alles in einer Ehe, aber er ist fuerchterlich wichtig!
Zuerst warens die althergebrachten Ausreden:
»Ich bin muede«.
»Ich habe Kopfschmerzen«.
»Morgen«.
Aber bald kam »morgen « etwas dazwischen und ich kam dann auch nicht mehr auf sie zu.

Ich hab sogar aufgehoert, es zu versuchen.
Sie wollte keine Liebe mehr machen;
sie gab sogar vor zu schlafen, wachte aber wuetend auf, wenn sie fuehlte, wie das Bett bebte, wenn ich aus schierer Frustration masturbierte.

Irgendwann war es dann angenehmer, in dem alten Lehnstuhl neben dem Bett zu schlafen.
Spaeter war es sogar leichter, wenn ich bis spaet in meinem Laden hier am anderen Ende des Hauses arbeitete, bis ich wusste, dass sie wirklich schlief Leichter sogar, wenn ich einfach nur nach Hause kam und auf der Couch im Familienwohnzimmer einschlief.
Was ein Name fuer einen Raum.
Was fuer eine »Familie «?
Scheisse!

Sheila hatte ihm vorgeworfen, er sei ein schlechter Mensch.
Wenn er nicht ehrlich einer akzeptablen Kirchengemeinschaft beitraete und versprechen wuerde, ihre Kinder in einer »gesunden christlichen Umgebung« aufwachsen zu lassen, waere er kein Vater, kein Mann, kein Ehemann und ein Nichtsnutz.

Die Sprueche waren vorgestanzt, eingeschliffen und wurden immerwaehrend wiederholt.
James erinnerte sich nur zu gut an sie:
»Ich will meine Kinder nicht in einer schlechten Atmosphaere aufwachsen sehen.
Sie brauchen Kirche, sie brauchen einen guten geistlichen Rueckhalt.
Wenn sie erwachsen sind, dann koennen sie immer noch entscheiden, ob sie ihre religioese Erziehung annehmen oder ablehnen wollen«.
»Wirklich?
Genauso wie Du?
Wenn sie erwachsen sind, ist es zu spaet!
Dann hast Du ihre Hirnwaesche schon erledigt, und sie werden so tief in Sumpf irgendeiner Lehre versunken sein, dass sie vielleicht nie die Kraft haben werden, da wieder herauszuklettern!«
»Mir hat´s nicht geschadet und fuer Dich waere das auch besser, wenn Du zurueckkommen wuerdest, bevor es zu spaet ist!
Komm wieder in die Kirche und vielleicht koennen wir wieder eine Familie sein.«

Quatsch.
Sogar das funktionierte nicht, egal wie hart ich mir auf die Zunge biss und die Luegen herunterwuergte, die ich von der Kanzel haerte - dieselben Luegen, die ich einstmals anderen erzaehlt habe.

James' Haende zitterten bei dieser Erinnerung.
Er atmete dreimal tief durch, um seine Aufmerksamkeit wieder auf die jetzt anstehende Aufgabe zu lenken.
Er drehte die Spritze so, dass die abgeschraegte oeffnung am Ende der Nadel nach unten zeigte, senkte sie auf die vollgesaugte Watte ab und drueckte sie leicht darauf.
Mit einer sanften Bewegung zog er den Kolben ganz langsam zurueck, so gab es nicht zu viele kleine Blasen.
Er fuellte die Spritze mit der Fluessigkeit.
Als sie voll war, hielt James die Spritze aufrecht und tippte mit dem Fingernagel dagegen, um diese paar kleinen Blaeschen zu loesen, die einfach entstehen, egal wie sorgfaeltig man ist.
Sie glitten nach oben und James zog den Kolben noch ein bisseben weiter zurueck, um einen Luftspalt zu bilden.
Einige weitere sanfte Stoesse verschmolzen die Blaeschen zu einer grossen Luftblase, die er hinausdruecken konnte, ohne etwas von der wertvollen drogendurchsetzten Fluessigkeit zu vergeuden.

James legte die fertige Spritze nieder und griff nach der kurzen Schnur mit der Schleife am Ende.

Wie konnte Sheila nur auf einmal so etwas verlangen?
Als wir vor fast I0 Jahren geheiratet haben, habe ich kein Geheimnis aus meinen Neo-heidnischen ueberzeugungen gemacht.
Um ehrlich zu sein, war sie anfangs von ihnen begeistert, und begleitete mich zu den traditionellen »wolkenbekleideten« Nackttaenzen innerhalb des magischen Kreises;
sie zeigte keinen Neid, als ich die rituellen Kuesse und Zaertlichkeiten mit den anderen Frauen in der Gruppe austauschte und schien auch das Gleiche mit den Maennern dort zu geniessen.
Immerhin waren dies vertraute Freunde, und deswegen war keine sexuelle Untreue in diesen Handlungen.
Wir blieben wahrhaftig miteinander und entdeckten die Freude der Einheit in einer Gruppe, die sich anschickte, das Wahre, die Macht, die Goetter selbst zu beruehren.

Die alte Religion, Wicca, das Wissen der Weisen, weisse Magie - nenn es, wie Du willst, es ist eine liebevolle Religion der Natur, die sich auf die alten Bindungen der Menschheit an die Fruchtbarkeit der Erde und die eigene Art stuetzt.
Manche unwissenden Narren nennen es »Teufelsanbetung«, aber die Wahrheit der alten Religion war schon alt als die Zoroastrier das erste Mal das Konzept eines Antischoepfers von fast gleicher Macht wie der Schoepfer selbst formulierten.

Wir dienen keiner Verkoerperung des Boesen;
die Tatsache, dass unser Gott, der Goettin leicht untergeordnet, oft mit Hoernern dargestellt wird, hat nichts mit Satan zu tun.
Aber versuch das einmal in die Betonkoepfe und vernagelten Herzen mancher Leute zu bekommen.

In der Gemeinschaft zelebrierten wir unsere Verbindung zu Erde, Sonne und Mond, zu der schoepferischen Essenz des Universums.
Es war schoen, freudig und entliess uns als Menschen, die naeher zueinander und naeher der ganzen Schoepfung waren.
Wir verehrten die Mutter Erde und die weibliche Schoepfungskraft.
Aber jetzt ist das auf einmal »Das Boese«?

Das war der Einfluss ihrer Eltern.
Vielleicht haette ihr Vater sein Heidentum unter anderen Umstaenden akzeptieren koennen, aber der alte Mann, ein pensionierter Geistlicher wie James' Vater, konnte nie die Tatsache vergeben oder vergessen, dass James ein Jahr lang in seiner eigenen Kirche von der Kanzel gepredigt hatte und dann der Kirche in freiwilliger Abtruennigkeit den Ruecken gekehrt hatte.

Ihre Eltern ...
Jedesmal, wenn sie sie besucht - diese andauernden Anspielungen, die schlauen Fragen .. .
Verdammt seien ihre verrosteten schwarzen Herzen, ihre kleingeistigen Seelen!

James zog das Ende der Schnur durch die Schlinge und streifte es dann ueber seine linke Hand bis zum Bizeps hinauf.
Er zog den aermel so weit hoch, dass er nicht im Weg war und rueckte dann das Ende mit der Schlinge an die Aussenseite des Armes.
Er legte das Band glatt an den Arm und zog es fest.
Dann ballte er die linke Faust und winkelte den Arm an, um seine Venen anschwellen zu lassen.
James nahm das Band zwischen die Zaehne um die Spannung zu halten, der linke Arm war vor ihm ausgestreckt, und das Licht zeigte duenne rote Streifen, die die Lage der Venen nachzeichneten, die dicht unter der Oberflaeche in seinem Ellbogen lagen.

Er hatte einen perversen Handwerkerstolz daran, dass sich keine Verletzungen unter der Haut zeigten.
Er war sehr gut mit der Nadel, zerriss nie seine Venen und benutzte immer gute, scharfe, neue Kanuelen.
Er hielt die Spritze zwischen Daumen und Ringfinger, waehrend er unter der Haut nach der Lage einer guten Vene suchte.
Als er eine gefunden hatte hielt er den Atem an, um unwillkuerliche Muskelbewegungen zu minimieren und liess die Nadel durch die Haut gleiten.
Er fuehlte den leichten Widerstand abnehmen als die Spitze der Kanuele in die Vene eindrang, dann zog er den Stempel der Spritze mit Zeige- und Mittelfinger zurueck.
Er seufzte vor Freude als der duenne Strahl Blut in die orangene Fluessigkeit schoss und ihm ein weiteres Mal seine Fingerfertigkeit bewies.

James entspannte seine Faust und liess dann auch das Band aus dem Mund fallen.
Ein kleiner Zug am Stempel und ein weiterer Blutstrahl versicherte ihm, dass die Nadel beim Wechsel von Spannung zu Entspannung nicht aus der Vene gerutscht war.

Dann drueckte er mit der Fingerspitze auf das Ende des Stempels, presste ihn hinein und leerte den halben Inhalt der Spritze in den Blutstrom, machte eine Pause, zog dann zurueck, um die Spritze wieder mit Blut zu fuellen, leerte sie wieder zur Haelfte und fuellte sie wieder.
»Mit dreifachem Nachbrenner«, so der Jargon der Drogenabhaengigen, war die Injektion endlich vollendet und James zog die Nadel hinaus.

Die Injektion war nicht besonders stark, sie enthielt weniger als 1 mg Dextroamphetaminsulfat Markenname Dexedrin.
Speed.
Eine vom Arzt verschriebene Droge.
James lehnte sich einen Moment zurueck, als die sanfte Welle der Anregung kam und verging.
Er war jenseits des Stadiums, wo man noch Herzrasen erlebte, die Erschuetterung der Eindruecke und Gedanken, die mit der ersten Injektion von Speed kamen.

Jetzt nach hunderten-sogar tausenden - von Anwendungen war das Ritual der Injektion selbst viel wichtiger als die eigentliche Wirkung der Droge.
Er wusste, dass er sich selbst bei dieser Verduennung umbrachte, aber es interessierte ihn nicht besonders.
Er wollte den Prozess nur so lange wie moeglich hinauszoegern.

Als er die Spritze mit frischem Wasser ausspuelte und sich den Rest in den Mund spritze, um den letzten Rest von Drogen auszunuetzen, bemerkte James, dass ROB 37 ihm eine Nachricht geschickt hatte.
Er tippte auf seiner Tastatur herum, und nach einem Moment erschien seine Antwort auf dem Bildschirm, als sie durch die Telephonleitung von dem fernen Grossrechner zurueckkam.

»POLKA PONY: Ja, Roh, das Leben ist eine Hure, und dann heiratest Du eine!«
Das wuerde ein Kichern von ROB und einen neuen Wutausbruch von HONEYBUNS hervorrufen, aber keinen allzu schlimmen.

Sie hatte Sportsgeist James genoss den Kontakt mit seinen elektronischen Freunden.
Sie waren so sicher in ihrer Anonymitaet, wie er in seiner war.
Das aeusserste, was ein anderer Nutzer des Systems herausfinden konnte, ohne dass man es ihm freiwillig sagte, war die Stadt, in der er lebte.
Keine realen Namen, keine Adressen, keine Telefonnummern.
Er konnte genau wie sie seine innersten Gefuehle und tiefsten Geheimnisse enthuellten, wenn er es wollte;
es konnte keine Rueckwirkung auf ihn geben.
Wahrheit oder Luege war egal.
Durch seinen kleinen Commodore-Computer konnte er werden, was immer er wollte.
Oder er konnte oberflaechlich bleiben und nur ganz kleine Hinweise auf sich selbst durchscheinen lassen.

Honeybuns antwortete, »Au ja, Polka Pferdearsch.
Lass mich nur nach Missouri kommen und ich zeig Dir was von Hure, Du schwanzlose Missgeburt!«

James laechelte.
Er wusste, dass sie das nicht so meinte, genau wie er es nicht so meinte.
Vielleicht sogar weniger.
Vielleicht waeren sie im Verlauf der naechsten Stunde zusammen in einem »privaten Raum« dieses kommerziellen Kommunikationsdienstes, und schrieben sich gegenseitig ihre Phantasien, dass sie zusammen waeren und wilden vulgaeren Sex zusammen haetten.
Vielleicht wuerde einer oder sie beide vor ihren Bildschirmen masturbieren oder einfach nur anonyme, elektronische sexuelle Phantasien bei 1200 Baud geniessen.
Vielleicht wuerde HONEYBUNS sein Lieblingsspiel wieder spielen, wo er ein maechtiger Hengst und sie die huebsche Flicka war ...

Zumindest hatte James seine besten Freunde am Computer gefunden.
Da lacht dich niemand aus wegen Deinem Erscheinungsbild.
Sie kennen 's nicht.
Da war man sicher.
Wenn keiner dich kennt, kann dich auch niemand dafuer hassen, wie du wirklich bist, fuer deine dunkle verborgene Seite.
Es waren alles nur Elektronen, Photonen, Wellen, die ueber einen Bildschirm flossen.
Die konnten dich nicht verletzen, dir ein Messer in den Ruecken stechen, nachdem du dich selber verwundbar gemacht hattest.
Konflikte konnte man mit einem Knopfdruck loesen.

Es war nicht das, was James wollte, nicht wirklich.
Er brauchte Sex, er hatte Orgasmen wenigstens taeglich gebraucht, und das seit vor seiner Pubertaet.
Computersex, Telephonsex, Pornofilme und Buecher - all das brachte ein wenig Erleichterung, Erleichterung, die, wenn schon nicht von der Gesellschaft befuerwortet, doch wenigstens von der Gesellschaft akzeptiert war.
Was er wirklich wollte, war nicht ... , nicht normal, nicht fein, nicht ...

Ich will Sex, eine Frau.
Eine Frau mit grossartigem Koerper.
Jawoll.
Ich will, dass sie den Mund haelt, es sei denn ich sage ihr, sie soll ihn aufmachen.
Ich will eine Frau ... mit einem tollen Koerper. .. und reich ... die eine Apotheke hat ... und mich lieben wird, was immer ich tue ... ich - SCHWACHSINN!

Ich fuerchte mich zu Tode vor jeder Art gefuehlsmaessiger Beziehung zu einer Frau;
Sheila hat mich wirklich ausgebrannt.
Verdammt.
Ich kann auch nicht geniessen, welche aufzureissen, wo diese ganze Herpes- und Aids-Geschichte im Gange ist.
Diese Berichte, diese Leute, die ins Nichts dahinsiechen mit einem Laecheln auf dem Gesicht.
Sie erschrecken mich ....

Ich will Sex.
Ich will keine Maenner, ich will keine Frauen.
Scheisse.
Ich weiss, was ich wirklich will.
Nein!
Das will ich nicht.
Nein.
Das wuerde mich wirklich zu dem machen, was sie - diese Leute in den Buechern - sagen, dass ich bin.
Das wuerde ihnen Recht geben.
Das ist nicht das, was ich will.
Nein.
Ist es nicht.
Nein.
Bloedsinn.

Erinnerst du dich an letzte Woche, als du zu dieser kleinen Landkirche gefahren bist?
All diese Leute in dem schmutzig armen Dorf mit alt diesen Pferden und Ponys in den Pferchen?
Manche davon muessten zu verkaufen sein ...
Es ist nicht sehr weit weg. ...

Interessiert mich nicht!
Das ist es nicht, was ich will!
Ich will normal sein.
Ich will ein Ehemann und ein Vater meiner Kinder sein - ich will das tun, was jeder sonst tut.
Das fuehlen, was jeder sonst fohlt.
Wollen, was jeder sonst will.
Ich will mein Haus im Rancherstil in der Vorstadt, einen normalen 40-Stunden-Job, einen grossen Fernseher, eine Mikrowelle.
Ich will mich nach meiner Footballsaison sehnen, ein Baseball-Spiel geniessen, Fischen, Golfspielen und mit den Jungs Bier trinken.

Alles Schwindel Fernsehfootball ist was fuer die Idioten, die Eierschuetzer tragen, damit ihnen das Hirn nicht auslaeuft;
ich bin kein Athlet, ich bin ein Denker
Ich will nicht normal sein, aber ich wuenschte mir, das zu wollen - es wuerde das Leben viel einfacher machen.
Was ich mir wuensche ist ... nicht akzeptabel. ...

.
  #3  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 1 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Sieben Stunden spaeter hatte James den Inhalt des Loeffels aufgebraucht und sein von Drogen geschundener Koerper verlangte nach Ruhe.
Es war 4 Uhr morgens.
Er stellte den Computer ab, schaltete die Lichter aus, zog sich aus und tappte zu der Couch, die ihm seit 2 Jahren als Bett diente.
Er hoffte muede genug zu sein, um direkt einzuschlafen, aber so ein Betaeubungsmittel war noch nicht erfunden;
sein Geist war noch zu angeregt, um Ruhe zu geben.

In der Dunkelheit, ohne jede Ablenkung, kam die Frage wieder:
Wie hatte sein Leben so in Unordnung kommen koennen?
Was war so Besonders an ihm, dass Gott sich ihn ausgesucht zu haben schien ihn im Pech zu ertraenken?
Verdammt, er war doch ein netter Mensch!
Vielleicht wenn es ich einfach nur gesagt haette ...

Ist es die Narkolepsie?
Ich weiss, sie war schwer veraergert, als Diane geboren wurde.
Sie war mit den Wehen im Krankenhaus, und ich bin dauernd in dem Sessel an ihrem Bett eingeschlafen.
Ich fuehlte mich einfach so schwach. ...

Natuerlich, wusste ich zu der Zeit nicht, dass das Narkolepsie war und die mit ihr einhergehende Laehmung.
Die macht einen das Leben nun wirklich zur Hoelle.
Jedesmal, wenn ich ein starkes Gefuehl habe, erschlaffen meine Muskeln, manchmal bis zu dem Punkt, dass ich hiljlos zusammenbreche.
Zuerst fing ich an einzuschlafen, wenn ich mit Kunden sprach - ich haerte in der Mitte des Wortes auf und starrte in die Luft.
Manchmal wusste ich nicht mal, dass mir das passiert war.
Wenn dasselbe geschah, wenn ich zu Sheila sprach, wurde sie sauer und meinte, es wuerde mich nicht interessieren, was sie sagte.

Nachdem es endlich diagnostiziert worden war, war es offensichtlich, dass ich einige fruehe Symptome schon seit der sechsten Klasse hatte.
[Da war er ca. 13 Jahre alt].
Immer wenn ich wuetend genug war, um mich mit einem anderen Jungen zu pruegeln, war es, als wenn ich versuchte, meine Faeuste und Arme durch Sirup zu bewegen.
Ich dachte immer, das sei das Adrenalin.
Aber in der darauf folgenden Zeit musste ich lernen cool zu bleiben, um diese Schwaecheanfaelle zu vermeiden.
Ich lache nicht stark, ich werde nicht leicht wuetend, ich fuehle mich abgehoben von Verletzungen und von Schmerzen, ob nun koerperlicher oder seelischer Art.
Meistens.

Oh, ich habe die Gefuehle, sicher!
Aber ich halte sie vergraben und weit von mir fern.
Ich kann sie mir ansehen und sagen, »das ist witzig«, oder »ich bin wuetend«, aber es ist eine intellektuelle Beobachtung.
Ich wage nicht, mich selbst diese Gefohle fohlen zu lassen.
»Flachlinie«.
So hat mich einer meiner Freunde mal beschrieben.
Nie zu froehlich, nie zu traurig.
Zumindest nicht nach aussen.

Irgendwo tief innen kreische ich, schreie ich, bin ich verletzt.
Gott, wie ich verletzt bin!
Aber ich kann es nicht zeigen.
Wenn ich das tue, dann breche ich zusammen, hilflos, der Gnade des Schicksals und der Gnade von ... ihnen ... ausgeliefert.

Letztens sind wir auf Besuch bei ihren Eltern vorbeigefahren.
Da waren sie alle versammelt.
Ein Bruder und seine Frau, die ich schon kannte und verachtete.
Die andere hatte ich nur kurz bei unserer Hochzeit gesehen.
Diesmal waren wir for eine Woche bei ihnen auf dem Land.
Und das im Kreise von Sheilas Familie.

Diese armseligen arroganten Mistviecher!
Ich war nervoes, fohlte mich nie willkommen, nie »gut genug«, um ein Teil ihrer Familie zu sein.
Arschloecher.
Sie waren natuerlich hoeflich.
Da machten sie keinen Fehler.
Das waere nicht gutfor ihr Image.

Wir kamen spaetabends an.
Das war noch, bevor ich das mit den Laehmungserscheinungen erfuhr.
Die Fahrt war lang gewesen, 14 Stunden in dem Kleinbus mit zwei kleinen Kindern.
Alle sassen im Wohnzimmer und sahen ueberaus wichtig aus.

Wir brachten unsere Koffer und Kinder herein und dann setzte ich mich in einen grossen Sessel.
Die Unterhaltung drehte sich um mich, mit leichtem Grinsen, die ich aus den Augenwinkeln sehen konnte, begutachteten mich diese »schoenen Leute«.
Jeans und ein Hemd mit zwei Taschen, Wellington-Schuhe, der Bauch hing mir fett ueber den Guertel und beulte die Knoepfe des Hemdes auf, auf dem Kopf eine Baseballkappe.
Es machte mir nichts aus.
Zumindestens bildete ich mir das ein.

Ich kann mich nicht an den speziellen Ausloeser erinnern, vielleicht war es einfach nur die allgemeine Spannung, aber ich hatte einen Anfall.
Die Augen halb geschlossen, weich wie 'ne gekochte Nudel.
Sheilas Bruder Bill war der erste, der es bemerkte.
»He, James, bist Du noch da?«
Er stand vor mir und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
Ich konnte ihn hoeren, ich war wach, aber ich konnte keinen Muskel bewegen.
Das erschreckte mich.

»Sollen wir ein paar Familienphotos machen, was meinste?«
Bill holte seine Kamera heraus und hockte sich neben meine Fuesse.
Oh, das Bild war witzig, sicher.
Von meinen Knien zur Nase hin aufgenommen, sah ich aus wie Kingkong in Raeuberzivil mit flatternden Nuestern, losem Kiefer und offenem Mund, aus dem der Speichel tropfte.
Die anderen lachten und ich schaeumte in meiner Hilflosigkeit:
Ich konnte nicht einmal zucken oder einen Ton von mir geben.
Bill zog mir die Kappe vom Kopf, drehte sich um und hob eine Kinderpuppe auf Er nahm meinen Arm und schob ihn ueber meinen Bauch, als Bob, der aeltere Bruder sich in das Geschehen einmischte.
Er holte eine Windel und wickelte die Puppe darin ein, dann plazierte er das Buendel in meinem Arm und trat zurueck, um noch mehr Photos zu machen.
Bill machte Kleinbilder, und Bob nahm die ganze Szene mit einer Filmkamera auf, waehrend meine Schwaegerinnen und Sheilas Eltern (UND SHEILA !) vornehm kicherten.

In diesem Moment wollte ich sie alle umbringen.
Und weil sie dachten ich schliefe, erfuhr ich, wofiuer sie mich wirklich hielten - ein Clown, ein Objekt der Verachtung und der Laecherlichkeit.
Aber ich konnte nichts dagegen tun.

Die Clownerie ging noch ein wenig weiter, bis sie langweilig wurde.
Irgendwann schlief ich lange genug ein, so dass meine Gefiuehle wieder unter Kontrolle kamen.

Das war das erste Mal, dass mich die Laehmungserscheinungen wirklich erschreckten, weil ich nicht wusste, was da vor sich ging.
Alles was ich wirklich wusste, war, dass ich hilflos war - und sie nutzten das aus!

Ich bin sicher, dass meine durch die Laehmung erzwungene emotionale Ruhe ein Stachel in Sheilas Fleisch war, obwohl sie ihr Bestes versuchte es zu verstehen.
Einmal sagte sie »ich kann dich ueberhaupt nichtsfuehlen machen!«.
Vielleicht ist es das, warum sie versuchte, mich wuetend zu machen -sie hatte es aufgegeben, mir Lachen oder Anzeichen von Trauer zu entlocken, oder Leidenschaft oder Begeisterung ... ..Traurig war alles, was uebrig blieb.

Verdammt.
Und ich bin so schwer zu aergern, da musste sie sich wirklich anstrengen.
Wie als sie die Rate fuer die Hypothek dafuer genommen hat, fuer Doug´s Zimmer altmodische Metallregale zu kaufen, so dass ich mir Geld von meiner Schwester leihen musste, oder als sie einfach ihren Anteil aus unserem Audiometerkalibrierungsgeschaeft herauszog - ohne mir etwas davon zu sagen - alles, was sie sich nur einfallen lassen konnte, um mich auf die Palme zu bringen, nur um mich irgend eine Gefuehlsregung zeigen zu lassen.

Frustriert von der endlosen, jahrealten Litanei von Selbstbefragung und Gegenanklage wickelte sich James enger in das Tuch und drehte sein Gesicht gegen die Sofalehne.
Um aus den Wiederholungen herauszukommen, wandte er seine Gedanken seiner Kindheit zu und suchte nach Hinweisen auf das letzte, das verwirrendste »warum«.
Warum hatte er diese seltsame sexuelle Besessenheit, die auch nach 20 Jahren ihren Griffnicht gelockert hatte?
Warum bin ich so ein komischer Kauz?
Das hat doch niemand so geplant.
Und ich schon gar nicht!

.
  #4  
Old 05-25-2016, 05:25 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 2 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Maerz 1951

Der Reverend Antonio Falabella stand an diesem Sonntagabend vor dem Pfarrgemeinderat, ein nervoeser Mann mit lockigem, vor Pomade glaenzendem schwarzem Haar ueber einem ausdrucksstarken Gesicht.
Seine Augen betrachteten die Leute, denen er in den letzten 8 Monaten gedient hatte und er bemuehte sich, seine Unruhe hinter einem Pokerface zu verbergen.
Das war seine erste vierteljaehrliche Konferenz als neu ordinierter Pfarrer und seine Frau lag mit ihrem vierten Kind in den Wehen.
Der Superintendent des Bezirks, der direkte Vorgesetzte des Pastors, nahm die Berichte des Komitees ueber die Beziehungen zwischen Pastor und Gemeinde, des Kuratoriums, des Superintendenten der Sonntagsschule und anscheinend vonjedem anderen Buerger dieser Stadt im Nordosten von Kansas entgegen.

Das war die erste Bewertung seiner neuen Karriere als Prediger.
Eine Karriere, die fuer ihn nur zweite Wahl war.
Zu dieser Angst kam noch die Sorge um seine Frau.
Die aerzte hatten sie gewarnt nach den ersten zwei Maedchen, und Frau Falabella hatte diesmal soviel Gewicht zugelegt, und es war ueber 7 Jahre her seit ihrem letzten Kind.

Dad wollte immer Arzt sein.
Er wurde auf einer staubig roten Farm in Oklahoma geboren, lebte dort ein paar Jahre und wuchs dann in einer Schmiede in Kansas weiter auf.
Er war gut - er baute sein eigenes Elektroschweissgeraet, eines der ersten in diesem Teil des Staates, und wurde bald zugelassen fuer Hochdruckdampf- und Brueckenschweissungen.
Er konnte so ziemlich alles mit einer Drehbank und fuer eine Muehle entwerfen und herstellen, aber der beste Maschinist, Schweisser oder Muehlenbauer in Kansas-City zu sein war ihm nicht gut genug.
Keine Herausforderung, die gross genug gewesen waere.

Er liebte Menschen und liebte die Geheimnisse der Medizin, aber das Geld fuer eine Medizinerschule war einfach nicht da, nicht bei drei kleinen Maedchen.
Und seine Mutter weigerte sich, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstuetzen.
Statt dessen knauserte und kaempfte sie, um ihm eine theologische Ausbildung zu ermoeglichen.
Sie sagte, es sei »besser, Seelen, denn Leben zu retten«.

Dad waere ein guter Arzt geworden, vielleicht ein besserer, als er ein Prediger war.
Das hielt Anthony nicht davon ab, soviel er konnte ueber Medizin zu lesen und zu lernen.
Das Wissen, das er so erworben hatte, war ihm jetzt keine grosse Hilfe, weil er mehr als die meisten Laien wusste, was im Kreissaal alles schiefgehen konnte.

Die Konferenz zog sich ueber Nachmittag und Abend hin, die Berichte waren gemacht, sie bereiteten sich auf das Abschlussgebet vor, als die Tueren am Ende des heiligen Raumes aufflogen.
Einer der oertlichen Hilfssheriffs hineinstuermte und Reverend Falabella zuwinkte:
»Prediger, es ist ein Junge!
Ein grosser!
Fast zwoelf Pfund, aber allen geht's gut!«

Alle Gedanken an das Abschlussgebet waren verflogen, als sich die Ratsmitglieder und der Bezirkssuperintendent um die Ehre draengten, ihm als erster zur gluecklichen Vaterschaft zu gratulieren.
Ein Sohn!

Eine spontane Sammlung wurde schnell auf die Beine gestellt und sogar der Bezirkssuperintendent spendete 10 Dollar, was zu dieser Zeit eine erkleckliche Summe war.
Obwohl sich die Konferenzmitglieder noch bestimmt eine Stunde aufgehalten haetten, strebte Reverend Tony der Tuer zu.

Kurz bevor er sich in Richtung Krankenhaus verdruecken konnte, hielt ihn der Vorsitzende des Kuratoriums an und steckte ihm einen Zwanziger zu.
Der alte Farmer sah dem Prediger in die Augen und zwinkerte ihm zu:
»Da haste jetzt wohl einen kleinen Prediger gekriegt, was, Reverend?«
Eine kleine Pause zum Nachdenken und dann ein Nicken.
»Kann gut sein, Jasper!«.
Dann war er weg.

.
  #5  
Old 05-25-2016, 05:43 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 2 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Mai 1960
Die Kirche war langweilig

James sass auf den Sitzen vor der ersten Kirchenbank und zappelte im Fadenkreuz der aufmerksamen Augen seines Vaters von hinter der Kanzel vorne und denen seiner Mutter von hinter der ersten Bank hin und her.
Sein bester Freund, Johnny Mason, sass bei ihm.
Sie hatten schon »Punkte verbinden« gespielt und den ganzen freien Platz auf dem Ankuendigungszettel aufgebraucht.
Keiner hatte irgendwelche kleinen Spielzeuge mit, die waeren sowieso konfisziert worden.

Johnny popelte mit seinem Kerzenanzuender/Loescher auf dem Sitz neben ihm herum und schraubte den Docht darin aus dem Schaft hinaus und wieder hinein.
Klein-Jimmy griff nach oben und kratzte sich am Nacken.
Die Staerke in der weissen Messdienerrobe juckte ihn immer.

Der Klang der Orgel lenkte seine Aufmerksamkeit von dem Kragen ab.
Gut!
Die Predigt war vorbei.
Eine letzte Hymne, dann der Segen ...

Die zwei Jungen hoben ihre Geraete auf und schritten feierlich zur Kanzel, wo sie in all ihrer kindlichen Wuerde an den Seiten des Altars standen, waehrend die Hymne noch 4 Strophen weiter droehnte.

Jimmy war gerne Kerzenanzuender.
Er haette sowieso mit seiner Mutter vorne sitzen muessen.
Und so konnte er da mit einem Freund sitzen und die Aufmerksamkeit der Gemeinde einheimsen und den Neid der anderen Kinder, wenn sie ihren Vater jeden Morgen in die Kirche hinein- und dann am Ende wieder hinausfuehrten.

Als sie da standen und warteten, bewunderte Jimmy wieder die glaenzenden Kerzenhalter.
Sie waren aus herrlicher Bronze, dreieckig gekreuzt, und vergroesserten sich von einem kleinen Punkt an der Unterseite, wo sie in Mahagonifundamenten ruhten, zu einer grossen gedrehten Spitze fuer die Kerzen.

Zwei Jahre vorher war die alte Kirche niedergebrannt, waehrend er und seine Familie in Urlaub waren, aber Jimmys Vater hatte die Stuecke der maechtigen Glocke geborgen.
Nachdem er eine Form aus Holz geschnitzt hatte, hatte Reverend Tony Falabella ein Loch in den Boden gegraben und es mit Holzkohle gefuellt.
Eine Roehre fuehrte durch einen Graben vom Boden des Loches zu einem alten Staubsauger.
Er stellte einen Schmelztiegel in die Holzkohle, zuendete diese an und schaltete dann den Motor ein, aus dessen Auslassoeffnung der Luftstrom in das Feuer geleitet wurde.

Jimrny war interessiert, aber ein bisschen vorsichtig, als die Flammen um den schwarzen Topfhochschossen und die Bronzestuecke schmolzen.

»Okay, Sohn, sieh zu!
Ich mache jetzt die Schmelze fuer die Kerzenstaender. «

Tony nahm seine Holzform und drueckte sie in die feuchte Oberflaeche des Sandes in einer Forrnkiste, bedeckte sie mit der anderen Haelfte, trennte die beiden vorsichtig wieder und entfernte die Form.

Ich weiss noch, wie die Flammen und die Hitze mir Angst machten.
Der Staubsaugermotor kreischte wie eine Sirene - er hatte keine Abschirmung, die den Laerm haette daempfen koennen.
Die Flammen schossen um den Schmelztiegel auf, blau und weiss, und erinnerten mich an Bilder der Hoelle aus der Sonntagsschule.
Aber ich liebte es.
Ich liebte es, meinen Vater mit seinen Haenden arbeiten zu sehen, obwohl ich zu dieser Zeit keine genaue Vorstellung hatte, wie gut, wie bemerkenswert geschickt er war.
Ich glaubte damals einfach, dass er alles bauen koennte, was er bauen wollte, alles tun koennte, was er tun wollte.
Ich hatte Recht.

Dann war es soweit.
»Geh jetzt ein bisseben weiter zurueck.
Wenn Du etwas von diesem Metall abbekommst, kannst Du Dich boese verbrennen!«

Tony hob den Schmelztiegel mit einer langen Zange mit Holzgriffen hoch.
Er setzte den Tiegel auf einem Baumstumpf ab, der sofort zu schwelen und zu rauchen begann, kippte ihn und langsamergoss sich die weissgoldene Fluessigkeit in einem duennen Strahl durch die Luft in das Loch oben auf der Gussform hinein.

»A-Men-A-Men AHH-AHH-AHH-AHH-Men!«

Die ersten Toene des Chores rissen Jimmy aus seinen Traeumereien, und die beiden Jungen stimmten sich mit Blicksignalen ab, als sie die fuenf Kerzen auf der Rueckseite des Altars und dann, als das letzte langgezogene Amen endete, die zwei grossen vorne auf dem Altar loeschten.

Als der Organist mit dem Nachspiel begann, erhoben sie ihre Kerzenanzuender/Loescher, drehten sich um und schritten mit kindlicher Wuerde die Stufen des Altarraums hinab, wobei Reverend Falabella sich ihnen anschloss.
Die Gemeinde aus wohlhabenden Farmern und Geschaeftsleuten und ihren Familien erhob sich in dem nagelneuen Kirchenbau, und stand still, bis die kleine Prozession angefuehrt von den Jungen und gefolgt von den Chormitgliedern in ihren purpurneu Roben das doppelflueglige Tor am Ende des Kirchenschiffs durchschritten hatte.

Nachdem sie nun ihrer woechentlichen Stunde mit zwangsweise gutem Benehmen gluecklich entkommen waren, rannten Jimmy und Johnny in den Heizungsraum, wo sie ihre guertellangen Roben aufhaengten und die Kerzenanzuender in die Ecke legten »Seh Dich draussen«, sagte Johnny und ging zur Tuer.
»Ja, sobald alle draussen sind.«

Jimmy hatte noch nicht ganz frei.
Er musste zu seinen Eltern, die an der Tuer standen um mit den Gemeindemitgliedern zu plaudern, wenn sie das Gotteshaus verliessen.
Er benutzte eine Abkuerzung aussen ums Haus und kam gerade rechtzeitig, als die Gemeinde begann, das Gebaeude zu verlassen.

»Schoener Gottesdienst, Prediger!«
»Danke, Bill.«
»ueh, ich liebe die Geschichte von Lazarus, und Sie bringen sie so nett.«
»Danke, Mrs. Koennikker.
Ich denke mir oft, dass sie uns selbst heute viel zu lehren hat.«
»Reverend, ich wollte Ihnen danken, dass Sie an meine Mutter bei den Fuerbitten heute gedacht haben.«
»Das ist doch selbstverstaendlich, Mr. Carstairs.
Ich denke, es laesst sich einrichten, dass ich sie morgen im Pflegeheim besuche.
Ich bin sowieso da.«

Jimmy stand stolz bei seiner Mutter in seinem zum weiter vererben gedachten blauen Anzug, als all die wichtigen Leute seinem Vater die Ehre erwiesen.
Auf einmal blieb eine gebeugte und runzlige Frau vor Jimmy stehen und nahm seine Hand in ihre Haende.
»Du und John Morgan, Ihr seht so erwachsen aus in Euren weissen Roben!
Moechtest du einmal ein Prediger werden wie Dein Vater?«
Klein Jimmy wuchs ein wenig vor Stolz.
»Ja, Oma Abelsen!
Ich will genauso wie er werden!«

Nicht wirklich.
Wie haette ich das in dem Alter wissen koennen?
Was ich wollte war der Respekt, dieselbe Bewunderung von anderen, die ich fuer ihn fuehlte.
Ich wollte ihm gefallen, wollte ihn sagen hoeren, dass er stolz auf mich sei.

Reverend Tony laechelte in sich hinein, als die alte Grossmutter Abelsen mit seiner Frau scherzte, bevor sie zu ihm kam, um ihm ueber ihren letzten Anfall von »Artur-Itis« zu erzaehlen.

Die meisten Leute gingen nicht weit - gerade bis zu ihren Autos auf dem Parkplatz, wo sie in Kofferraeume und auf Ruecksitze griffen und Picknickkoerbe, Papiertueten, und in Isohertuecher eingewickelte Schuesseln hervorholten.
Dann gingen sie wieder in die Kirche und dort in den Gemeindesaal.

Waehrend die Maenner Klapptische aufstellten, rollten die Frauen breites weisses Papier als Tischtuecher aus und begannen, die Speisen auf zwei zusammengeschobenen Tischen in der Naehe der Kueche aufzubauen.
Die Kinder rannten ihnen zwischen den Fuessen herum, bis man sie wegscheuchte.
Zwei Maedchen sassen am Klavierund haemmerten begeistert, aber nicht besonders geschickt, ein Duett von »Heart & Soul«.

Jimmy und Johnny gingen nach draussen um sich mit den anderen zu treffen.
Mark, Randy, Gene und David machten sich fertig zum Fangen spielen.
Ich hasste Fangen oder jedes andere Spiel, das Rennen oder andauernde koerperliche Anstrengung mit sich brachte.
Ich wurde damals schon ziemlich rundlich, und konnte nicht sehr schnell oder sehr lange laufen.
Ich hoffte, sie waeren bald fertig mit Spielen; was ich wirklich wollte, war das Mittagessen.

Eine Hand klatschte Jimmy ab.
»Gepackt, Du bist's!«.
»Hey«, protestierte er, »das ist nicht fair, ich hab nicht hingesehen!«
Der Protest beeindruckte die anderen herzlich wenig, und so rannte Jimmy, so gut er eben konnte, wobei die anderen ihm auswichen.

Es sah hoffnungslos aus, bis Randy's kleiner Bruder Steven sich unter die Gruppe mischte.
»Gepackt!« rief Jimmy, und rannte ins »Frei«, die alte Zeder zwischen dem Pfarrhaus und der Kirche.
Diesmal protestierte Randy:
»Steve ist zu jung, um mit uns Packen zu spielen!«
»Interessiert mich nicht.
Packen ist sowieso ein Spiel fuer kleine Kinder.
Lasst uns in mein Baumhaus gehen!«
Dieser Vorschlag kam bei der Gruppe gut an.

Sie rannten alle auf die Suedseite des Pfarrhauses zu der grossen alten Ulme neben der Garage, wo Jimmys Vater ein Baumhaus zum Spielen gebaut hatte, mit einer Leiter an der Seite des Baumes, die durch ein Loch im Fussboden fuehrte.
Das Baumhaus war nicht geschlossen, nur eine Plattform mit einem Gelaender, aber es waren viele dicke aeste da;
Jimmy hatte Stufen auf sie genagelt, dort wo sie eben waren, und so kleinere Plattformen gebaut.
Von einer von diesen konnte man auf das verrostete Stahldach der Garage herunterklettern und deswegen gab es da genug Platz fuer eine groessere Kinderbande.

Jimmy bewahrte dort einen Kuebel mit Steinen auf, falls irgendwelche Banden von Piraten, Indianern, Gesetzlosen, Nazis, Japanern, Kommunisten, Gangstern oder Maedchen angreifen sollten.
Das war gerade jetzt gut, weil drei Maedchen auf den Baum zukamen, auch noch die Green-Schwestern- was fuer eine Katastrophe!

»Die Schweinchen kommen!« alarmierte Johnny die anderen.
Bei dieser Warnung griffen sich alle sieben Jungen Steine und bereiteten sich darauf vor, ihr sowieso unangreifbar hohes Territorium zu verteidigen.

Die Green-Schwestern!
Igilt!
Sie lebten am Missouri-River mit ihrem Vater und ihrer Grossmutter und rochen immer fuerchterlich.
Harry, ihr Vater, besass eine Menge Land am Fluss, das er an andere Farmer weiterverpachtete.
Er war scheusslich reich im wahrsten Sinne des Wortes - nicht verrueckt, denn exzentrisch ist das Wort, das man gebraucht, wenn einer genug Geld hat - und er und seine Familie kleideten sich in abgelegten Lumpen und badeten selten.
Ihr Haus sah aus wie die Muellkippe eines Tageloehners, Geruempel und Muell waren drinnen und draussen in wilden Haufen aufgetuermt.
Als ich ein Kind war, dachte ich, sie waeren arme Leute, denen mein Vater Seelsorge leistete, wie anderen auch.

Erst Jahre spaeter habe ich herausgefunden, dass Harry Green Multimillionaer war.
Alma Green, die aelteste der drei, blieb vor der Leiter stehen und blickte nach oben.
»Wenn Du mit dem Stein auf uns schmeisst, verpetzen wir euch!«.

Obwohl diese Drohung mit der Gewalt der Eltern schwerwiegend war, fuehlten sich die Jungen durch ihre Ehre verpflichtet, ihre heiligen Hoehen vor der Entweihung durch - Igitt- Maedchen zu bewahren.
Sie sahen nach unten und hoben die Arme, bereit, das erste Maedchen, das einen Fuss auf die Leiter zu setzen wagte, zu steinigen.

»Fuer Maedchen verboten«, rief Jimmy, »so sind die Regeln hier!«

Alma stemmte die Haende in die Hueften und zog ihm eine Grimasse.
»Wir wuerden sowieso nicht in ein bloedes altes Baumhaus kommen.
Wir sind bloss gekommen, um Euch zu sagen, dass das Essen gleich fertig ist.
Aber bleibt doch da und verhungert, das ist uns doch egal!«
Und damit stolzierten sie davon und hinterliessen eine fast sichtbare muffige Geruchswolke.

Kaum waren die Maedchen ausser Sicht (der selbe ungeschriebene Ehrenkodex verlangte von den Jungen, die Maedchen nie wissen zu lassen, dass sie sie beeinflusst hatten), stuerzten sie wie wild die Leiter hinunter.

Eine angenehme Sitte in den Bauerngemeinden war, dass man immer die Kinder als erste in die Schlange liess.
Mr. Mason, Johnny's Vater, war mit einem Nachbarn nach Hause gefahren.
Mrs. Mason, die Organistin, war im Pfarrbuero mit Reverend Tony und plante mit ihm zusammen die Liederfolge fuer den naechsten Sonntag.

Es war ungefaehr 3 Uhr nachmittags.
Alle anderen waren gegangen, der Nachmittagshimmel hatte sich zugezogen und es begann zu nieseln;
Jimmy und Johnny sassen im alten Ford der Masons, der jetzt alleine auf dem Parkplatz stand.
Francis Mason war eine Ausnahme in dieser Landgemeinde - ein armer Farmer, der sich abrackerte.

Waehrend die anderen in der Gegend Rekordernten an Weizen und Mais aus dem unglaublich reichen Loessboden zogen, den die Gletscher der Eiszeit in einer Schicht von 6 bis 30 Metern Dicke vor 20.000 Jahren zurueckgelassen hatten, schlug sich Francis gerade so mit Maisanbau und Rindermast durch, dass er sich und seine Familie erhalten konnte.

Andere Farmer hatten die neuesten Traktoren und Maehdrescher, Francis benutzte Vorkriegsmaschinen.
Andere hatten neue Scheunen und Silos, seine Aussengebaeude waren windschiefe Huetten, wo gerade noetig notduerftig abgestuetzt und die Daecher mit Teerpappe und Dachzement geflickt.

Wo die Wohnzimmer ihrer Nachbarn mit Teppichen und neuen Farbfernsehern ausgestattet waren, bekamen die Masons immer noch ihr Trinkwasser aus einer Handpumpe hinter dem Haus.

Die gepflegten Farmanlagen der Nachbarn von Mr. Mason hatten kiesbestreute Wege und gestrichene Bretterzaeune, was schon an ihrem Deutsch-sauberen Erbe lag;
er hatte matschige Trampelpfade, Alleen aus windschiefen Stacheldrahtzaeunen und hier und da waren Baumkloetze und rostende Schrottmaschinen verstreut.

Ich fand es Super!
Johnny und ich trugen beide abgelegte Sachen von anderen, reicheren Kindern und unsere Muetter machten uns die paar neuen Hemden, die wir hatten, selber.
Jedes Jahr bekamen wir drei neue Jeans fuer die Schule und vielleicht auch einen neuen Wintermantel.

Wir lebten in der gleichen gemaessigten Armut, obwohl wir uns dessen als Kinder nicht wirklich bewusst waren.
Dieses Band gegenseitiger Armut half ihnen die besten Freunde zu bleiben, denn wenn auch die Kirche wohlhabend war, der Prediger war es nicht.

Als die Kirche vor 2 Jahren abgebrannt war, als die Truemmer beiseite geraeumt waren und die neue Kirche gebaut wurde, wurden die Gottesdienste in dem Gemeindesaal einer kleinen heruntergekommenen Nachbarstadt am Missouri River abgehalten, in der auch die Greens lebten.

Eine kleine schmutzige Strasse fuehrte auf die Spitze einer Klippe, wo man in Kansas stand und an einem klaren Tag nach Missouri, Nebraska und bis Iowa sehen konnte.
James genoss die Gelegenheit, auf den altmodischen Strassen spazierenzugehen und in kleine Laeden zu schauen, die sich seit den Zeiten der Schaufelraddampfer kaum veraendert hatten.

Der altmodische Kramladen verkaufte Cola fuer 10 Cent die Flasehe.
Das waren die ersten 16-Unzen-Getraenkeflaschen, die James je gesehen hatte, und die Limo war in Ordnung.

Der Gemeindesaal aus Bruchsteinen und Ziegeln war noch aus den Tagen der Depression.
Er hatte eine grosse Buehne an einem Ende mit einer Filmleinwand, die man hinauf- und hinunterkurbeln konnte, Basketballkoerbe, Tribuenen an den Seiten und in der Mitte waren Reihen von hoelzernen Klappstuehlen aufgestellt.

Dann gab es noch eine Vorfuehrkabine an der hinteren Wand - es war ein Mekka fuer einen kleinen Jungen.
Ich glaube, es war auch eine Erleichterung fuer den Bauunternehmer, der die neue Kirche baute.

Wenn ich die Ausweichkirche am Samstag mit meiner Familie sauber machte, konnte ich mich nicht auf der Baustelle und zwischen seinen Fuessen herumtreiben.
Er war auch klug genug, mich fuer 50 Cents die Woche auf seine Lohnliste zu setzen und mich damit von einem Wolf in einem Schaeferhund zu verwandeln.
Ein weiser Mann.

Das ging ein Jahr so, bis die neue Kirche mit dem Kathedralendach und dem grossen erleuchteten Turm fertig war.
Ich habe zu dieser Zeit gar nicht mitbekommen, was fuer ein Wunder mein Vater vollbrachte - eine ganze neue Kirche aufzubauen, ohne ein einziges Mitglied der Gemeinde zu verlieren.
Es war eine Heldentat, von der man in fast keiner Gemeinde jemals etwas vorher gehoert hatte.

Interne Querelen und Meinungsverschiedenheiten ueber was man machen sollte und wieviel man dafuer auszugeben bereit war, waren die Norm und sind es immer noch.
Die Kirche war voll bezahlt, noch bevor sie fertiggestellt war.

Der Einweihungsgottesdienst und das rituelle Verbrennen des Hypothekenbriefes wurden am seihen Sonntag abgehalten.
Der Bischof machte seine Aufwartung und erzaehlte jedem, was fuer eine wunderbare gesegnete Gruppe sie seien und was fuer einen feinen Pastor sie haetten.

Am Nachmittag gab es dann auch ein grosses Essen.
Aus Dankbarkeit gewaehrte das Kuratorium der Familie Falabella eine Gehaltserhoehung in Form der extra Bezahlung, die sie fuer das Putzen der Kirche jede Woche bekamen ...
Insgesamt 120 Dollar im Jahr.

Jimmy wusste es zu dieser Zeit noch nicht, aber etwas veraenderte sich in seinem Vater, als er erkannte, wie leer die Worte der Verkuendigung waren und wie wenig sich die Mitglieder der Kirche tatsaechlich umeinander kuemmerten.
Alles was Jimmy an diesem regnerischen Nachmittag wusste, war, dass er froh war, ein bisschen Zeit ausser der Reihe mit seinem besten Freund zu haben.

Sie sprachen ueber wichtige Dinge des Lebens, wie z.B. ob Mrs. Blake's Apfelkuchen so gut wie immer gewesen waren und ob oder ob nicht er besser gewesen waere, als Grossmutter Abelsens Teufelsfutterkuchen mit der weissen Glasur.
Sie sprachen ueber die Zeichentrickfilme vom Samstag vormitlag und die neue Serie, die nach der Schule liefmit Huckleberry Hound und Yogi Bear, und ueber Comicbuecher.

Als diese Themen erschoepfend abgehandelt waren, gingen die Jungen zu anderen Dingen ueber wie z.B. die verschiedenen Vorzuege ihrer Luftgewehre.
Jimmy hatte eine alte RED RYDER DAISY mit einem Hebel zum Aufpumpen, Johnny hatte ein neueres Modell.
Sie sprachen ueber »Rauchende Colts« und wie sie die Verbrecher gefangen haetten, wenn sie damals gelebt haetten.
Beide wuenschten sich Pferde, so dass sie wirklich Cowboy und Indianer spielen konnten.

Dann fragte Johnny das fast Unaussprechliche.
»Magst Du Maedchen?«
»Pfui Teufel, NEIN!«
Jimmy war schockiert.

Seine drei aelteren Schwestern waren Grund genug, von der Art der Maedchen in seiner Klasse, die Jungen zu aergern, sie zu kneifen und zu hauen und dann zum Lehrer zu rennen, wenn sie wagten, zurueckzuhauen, ganz abgesehen.
Maedchen waren etwas, was Gott erschaffen hatte, um Jungen das Leben zu vermiesen.

»Maedchen sind anders,« fuhr Johnny fort.
»Klar, das weiss ich!«
Jimmy war voller Verachtung.
»Sie tragen Kleider und spielen mit Puppen und machen nur Mist.«
»Nein, ich meine sie sind anders zusammengesetzt als Jungen.«
Jimmy stimmte dem zu.
Seine aelteren Schwestern hatten eine andere Form als ihre Freunde von der Highschool, aber er nahm an, dass das nur wegen der Roecke und Kleidungsstuecke waren, die sie zusaetzlich anhatten.
»Na ja, sie rasieren sich nicht, nehmen ich an, ausser an den Beinen.«

Jimmy hatte ueber das Thema noch nicht viel nachgedacht.
Er nahm an, dass wenn die Kinder noch klein waren, die Eltern sie beobachteten, wie sie sich verhielten und dann entschieden, welche Jungen und welche Maedchen waren und sie dann dementsprechend erzogen.
Das erschien ihm ganz einleuchtend, weil sie einen Jungen in ihrer Klasse hatten, der ganz normal Jeans trug, aber sich fast wie ein Maedchen benahm.
Seine Mutter war ein bisseben seltsam, und Jimmy nahm an, dass sie, als es an der Zeit gewesen war, das herauszufinden, etwas falsch gemacht hatte.

Jimmy lachte bei dieser Beschreibung.
»Nein, das nun gerade nicht.
Hast Du noch nie ein Maedchen ohne Kleider gesehen?«
Er konnte sich da nicht richtig dran erinnern.

Bis die neue Kirche fertig war und sein Vater sein Arbeitszimmer von einem Raum unter dem Dach in das schoene neue Studio, das sie ihm in die Kirche gebaut hatten, verlegte, hatte er sein Schlafzimmer mit den juengeren beiden seiner drei Schwestern geteilt, aber er war immer im Bett und schlief, bevor sie raufkamen.
Sie zogen sich unten im Badezimmer um und trugen im Bett Schlafanzuege und Nachthemden.
Er auch.
Dann als er kaum neun war, bekam er ein eigenes Zimmer, naemlich das fruehere Kirchenbuero.
Ich glaubte ehrlich zu der Zeit, dass Maedchen oder Junge zu sein im wesentlichen eine Frage war, was man sich ausgesucht hatte.

Einmal, als meine Eltern weg waren und ich ungefaehr 6 war, haben mich meine Schwestern mit in ein Spiel hineingezogen, »sei ein Maedchen« nannten sie es.
Sie zogen mir einen alten rosa Faltenrock mit Rueschentraegern an und schienen zu meinen, dass der wichtigste Teil »ein Maedchen zu sein« war, wenn man wie eines ins Badezimmer ging.
Sie hoben den Rock und die Baender hoch, zogen mir meine Unterhosen runter und liessen mich auf dem Klo sitzen, bis ich Pipi und ein Haeufchen gemacht hatte, dann liessen sie mich meine Beine breit machen wie ein Maedchen und wie sie mich von hinten nach vorne abwischen.

Ich fand das Spiel nicht besonders witzig und mochte es nicht »ein Maedchen zu sein«, aber meine Schwestern schienen es zu geniessen mich anzustarren, wie ich da mit meinem nackten Hintern auf der Toilette sass.
Das Spiel habe ich mit ihnen nie wieder gespielt.

Jimmy wusste, dass Johnny immer noch in einem Zimmer mit seinem aelteren Bruder und Schwester schlafen musste.
Bill, der Bruder, war so etwas wie ein Held fuer Jimmy.
Er war 13 Jahre alt und hatte er keine Zeit mit kleinen Kindem zu spielen, weil er einen Trecker fahren musste!

Jimmy liebte Maschinen!
Jahrelang war sein Lieblingsspielzeug ein kleiner roter International Harvester FarmAll Trecker mit Pedalen und Steuerrad gewesen.
Ein alter Farmer aus der Stadt, in der er geboren war, war sein bester Freund unter den Erwachsenen gewesen und manchmal liess er Jimmy auf seinem roten Trecker mitfahren.

Dann, an James' 4. Geburtstag, kam er mit einer grossen Pappschachtel an die Tuer des Pfarrhauses.
Als man sie auspackte, war da dieser wunderbare Spielzeugtrecker darin!
Der alte Jasper Sargent wurde rot und sah ganz gluecklich aus als er sah, wie Jimmys Augen aufleuchteten und es schien ihm gar nichts auszumachen, dass der Junge sogar vergass ihm zu danken und sofort die Transportsperre wegnahm, wie ein Wilder trampelte und mit voller Lautstaerke Brrrr-Motorgeraeusche machte.

Ungefaehr 2 Monate spaeter zog die Familie in die Kirche in dieser Landgemeinde.
Jimmy sah den alten Farmer nie wieder, aber er sorgte dafuer, dass sein geliebter Traktor das erste war, was von den Lastwagen abgeladen wurde, die die Besitztuemer seiner Familie in ihr neues Heim brachten.

Was Nancy, die aelteste der drei Kinder der Masons anging, sie war nun einmal ein Maedchen.
Damit war der Fall fuer James erledigt.
Er sah sie kaum ausserhalb von Johnny's Haus, weil sie, wann immer er dort war, normalerweise kochte, putzte oder sich neue Kleider naehte.

»Na und, hast Du?
Ein Maedchen schonmal nackt gesehen?«
»Nein, glaube ich nicht.
Und?«
Jimmy gefiel es nicht, dass er nicht wusste, was jemand Anderes wusste.
»Ja, Du kennst doch Deinen Pillermann?
Maedchen haben keinen!«
Das ueberraschte ihn total.
»Du luegst« sagte er anklagend.
»Wie sollen sie denn dann pinkeln?«

Johnny laechelte - es kam nicht oft vor, dass er mehr wusste als sein Freund.
»Ich hab meine Schwester gesehen!
Da ist ein Astloch in der Wand vom Klohaeuschen und sie hat einfach so eine Art Spalt, da wo ein Junge seinen Pillermann hat und da kommt's raus.«

Ach so!
Das erklaerte Jimmy vieles.
Kein Wunder, dass Maedchen so eine Plage waren.
Wenn sie nicht auf einen Ameisenhaufen pinkeln konnten, oder den Namen in den Schnee schreiben oder sich einfach nur hinstellen konnten und gucken wie hoch es denn ging .. . Maedchen waren einfach neidisch auf Jungs!

Diese Erkenntnis teilte er sofort mit.
»Ich wette, das ist es!«
Johnny hatte wieder einmal einen gewaltigen Respekt vor dem ueberlegenen Intellekt seines Freundes.
»Das ist, weil sie die Pillermaenner von den Jungen haben wollen!«
Jimmy war verdutzt.
»Wie meinst Du das?«
»Manchmal nachts, sagt Nancy zu Bill, er soll zu ihr ins Bett kommen.
Sie denken, ich schlafe, aber ich hab sie gesehen.
Sie zieht sich Bill auf sich drauf und er reibt seinen Pillermann an ihrer Spalte und manchmal kriegt sie es auch fertig, dass er da reinrutscht.«
»Versucht sie denn, ihn ihm wegzunehmen?«
»Vielleicht, weiss ich nicht.
Wenn sie es versucht, funktioniert es jedenfalls nicht, weil er hat ihn noch.
Vielleicht borgt sie ihn sich nur ein bisseben aus.«

Der Gedanke, einen Teil von sich selbst zu verlieren, selbst voruebergehend, jagte Jimmy Angst ein.
»Warum macht er es dann?«
»Das hab ich ihn auch gefragt und er wurde stinksauer, weil er jetzt natuerlich wusste, dass ich geguckt habe und er hat mich schwoeren lassen, niemals irgend was zu irgend wem zu sagen.
Also behalte es fuer Dich!«

Jimmy nickte zustimmend.
»Er sagt, es fuehlt sich richtig gut an, wenn er seinen Pillermann an ihrer Spalte reibt und manchmal auch innendrin.«
Jirnmy war sich dessen immer noch nicht ganz sicher und Johnny bemerkte seine Skepsis.
»Er hat's mir gezeigt.
Er hat seinen Pillermann mit den Haenden gerieben und der wurde gross und steif und dann hat er angefangen, so komische Laute von sich zu geben, wie er es macht, wenn er bei Nancy ist.
Und irgend sowas kam dann da raus, wie wenn er pinkeln wuerde, aber anders .
Er sagte, das ist der groesste Spass auf der Welt.«

Johnny machte eine kurze Pause, um der Geschichte die gebuehrende Dramatik zu geben und fuhr dann fort:
»Ich hab's ausprobiert.«
»Mit Deiner Schwester?«
»Nee, ich hab versucht, meinen zu reiben.
Bill hat mir geholfen, mir gezeigt, wie man das macht.
Er hat ihn sogar in den Mund genommen und dran rumgesaugt.«
»Bloedsinn!«
Jetzt wusste Jimmy, dass er log.
»Kein Mensch tut seinen Mund dahin, wo irgend jemand pinkelt!«
»Ach ja?«
Johnny fuehlte sich herausgefordert, seine Glaubwuerdigkeit zu beweisen.
»Hier, ich zeig Dir das!
Zieh die Hosen aus.«

Der kleine James Falabella lernte eine Menge an diesem Nachmittag.
Und obwohl er sich nie wieder dazu bringen konnte, selber einen Penis in den Mund zu nehmen, hatte er seinen ersten trockenen vorpubertaeren Orgasmus und lernte zu masturbieren.
Diese Fertigkeit erwies sich als unschaetzbar wertvoll, sie erleichterte die Langeweile des Lebens weit draussen auf dem Land.

.
  #6  
Old 05-26-2016, 08:51 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 3 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Aprill987, der naechste Morgen


Das Telephon klingelte, und James reagierte wie ferngesteuert.
Ohne einen bewussten Gedanken warf er das erdfarbene Laken, in dem er so gerne schlief, ab, und stand von der kaputten aber bequemen Couch auf, die ihm in diesen zwei Jahren als Bett gedient hatte.
Waehrend sein innerer Autopilot feststellte, dass seine Blase wie ueblich uebervoll war, schnappte er sich das schnurlose Telefon, zog die Antenne heraus, atmete einmal tief durch und schaltete es an.

»Hallo?«
Eines von James recht nuetzlichen Talenten war die Faehigkeit, sich so anzuhoeren als sei er schon seit Stunden auf, selbst wenn er noch halb schlief.
Die Natur verlangte ihr Recht, und so oeffnete er die Tuer der Werkstatt nebenan, sah sich vor, dass er die Katze nicht hinausliess, oeffnete die Hintertuer, blinzelte, um ohne Brille ueberhaupt etwas zu sehen und suchte den Hinterhof der Nachbarn ab.
Er war leer.
Gut.
Mit einem geistigen Erleichterungsseufzer liess er der Natur ihren Lauf und zielte dabei neben den Weg, so dass er spaeter nicht hinteintreten konnte.

»Was?
Entschuldigung, hier war ein bisseben Laerm.
Koennten Sie das bitte wiederholen?«
»Mr. Falabella?«
»Ja.«
»Reparieren Sie auch elektronische Orgeln?«
Es war die Stimme einer alten Frau.
»Ja sicher, gnaedige Frau.
Was haben Sie fiir ein Problem?«

Mittlerweile von seinem Druck erloest schuettelte er die letzten Tropfen ab, schloss die Tuer und griff nach Block und Bleistift, die dort immer lagen.
Nachdem er sich die Details wie Marke und Modell, Adresse und Telephonnummer aufgeschrieben hatte, sah James zur Uhr und schaetzte grob die Zeit ab:

»Okay, ich kann so gegen drei Uhr heute nachmittagbei Ihnen sein, plus, minus einer halben Stunde. Ist das okay?«
»Fein, danke.
Bis um drei dann.«

Es war nicht so, dass es James irgendwie anregte, draussen zu pinkeln, aber er schlief immer nackt.
Und seit einiger Zeit wusste er schon beim Aufwachen, dass er nur einen Moment Zeit hatte, bevor er es nicht mehr halten konnte.
Er hatte den Verdacht, dass das ein Anzeichen fuer Diabetes sein koennte, aber so genau wollte er das gar nicht wissen.
Was immer auch der Grund war - die Diabetes, die Drogen oder die mindestens 4 Liter Pulvertee, die er jeden Tag trank - er wusste jedenfalls, dass er keine Zeit hatte, aufzustehen, sich irgendwas anzuziehen und durch das Haus zu schlurfen, um bis zum Badezimmer zu kommen.

Frueher waere er da auch nackt mit dem Telefon in der Hand hingegangen, aber jetzt wachte er normalerweise erst gegen Mittags aufund das bedeutete, dass seine Eltern aufund im Haus unterwegs waren.

Zwar hatten einige Wochen in Nudistencamps, in juengeren, freieren Tagen und das nackte Tanzen der rituellen Taenze bei magischen Festen seine Nacktheitsscham besiegt, aber seine Mutter genierte sich immer noch.
Natuerlich machte er eine ganze Reihe Dinge, egal ob sie sie mochte oder nicht, aber gelegentliche Nacktheit war ihm nicht wichtig genug, um deswegen einen Aufstand zu machen.

Auf eine Art war es ein Stachel in seinem Fleisch, dass seine Eltern bei ihm lebten, aber sie wurden schon ein bisschen zu alt, um alleine zu leben, sie halfen kraeftig mit das Haus zu bezahlen und so eine schlechte Gesellschaft waren sie nun auch nicht, nachdem einige Grundregeln erst einmal aufgestellt waren:

Er kochte fuer sich selber und kaufte auch fuer sich ein.
Wenn er zu Hause war, ging nur er ans Telephon.
James half ihnen, wenn ihr Auto repariert werden musste oder wenn irgend etwas gehoben werden musste, was fuer sie zu schwer war.
Er bezahlte die gesamten Nebenkosten.
Er kuemmerte sich selbst um seinen Abwasch und seine Waesche.
Was aber noch wichtiger war, er war 36 Jahre alt.

Er schrieb ihnen nicht vor, wohin sie gehen sollten oder was sie tun sollten und sie ihm auch nicht.
Und niemand betrat sein Zimmer ohne zu klopfen und die Erlaubnis dazu abzuwarten.
Basta.
Niemand.
Egal aus welchem Grund.
Nicht zum Saubermachen, nicht zum Herumschnueffeln.
Ueberhaupt nicht.

Das war fuer James die wichtigste Regel.
Er brauchte seine Privatsphaere.
Nicht nur wegen der Drogen, sondern auch zum Masturbieren oder (manchmal), zum Weinen ...
James brauchte einen Ort um allein zu sein, ein Refugium.

Er riss das oberste Blatt von dem Notizblock, nahm es mit in sein Zimmer (wobei er immer noch aufpasste, seine alte Siamkatze nicht rauszulassen), legte es auf den Schreibtisch und bereitete sich vor, der Welt zu begegnen.
Er zog sich ein altes Paar kurze Jeans an und ging dann in den anderen Teil des Hauses, wo er duschte und sich rasierte und kehrte dann zurueck in sein Zimmer, um sich fertig anzuziehen. Dann in die Kueche.

Der Right Reverend Antonio Falabella (assoziiertes Mitglied des Kirchenrates von Ost-Kansas, im Ruhestand) sass an dem Esstisch aus Ahorn, der die kleine Essecke zwischen der Kueche und dem Wohnzimmer ausfuellte, und las die Zeitung.
Seine Frau, James' Mutter, hoerte einer Seifenoper im Fernsehen zu, waehrend sie das Geschirr vom Mittagessen abwusch.

Da sind sie, mein Teil der Welt - es ist wohl an der Zeit, sich wieder mit ihnen zu beschaeftigen, aber mein Schaedel brummt und mein linker Arm tut weh von den ganzen Einstichen.
Wie gewoehnlich werden sie mich nur kurz und hoeflich gruessen, sie respektieren die Tatsache, dass selbst das beste Erwachen fuer mich die wahre Hoelle ist.
Das aeusserste, was ich machen kann, ist ihnen zuzunicken und gezwungen zu laecheln, sie verstehen, dass es nicht ihre Schuld ist, dass ich so muerrisch bin.

Was ist im Kuehlschrank?
Hamburger, Eier und im Gefrieifach noch Frikadellen.
Umpf
Zu kompliziert.
Ah, da ist ein Topf mit Resten vom Chili - ein Fruehstueck fuer Dumme!

James stellte den Topf auf den Herd und holte ein 4-Unzen Glas Sardellen aus einer Schachtel auf der Ablage darueber heraus, goss sich ein Glas Milch ein und setzte sich an den Tisch.

Tony respektierte sein Beduerfnis nach Stille und seine Verschlafenheit und reichte ihm nur den groessten Teil der Zeitung herueber, wobei er selber fortfuhr, die Todes- und sonstigen Anzeigen zu lesen.

Als James mit dem Leitartikel, dem Ratgeberteil und den Comics fertig war, begann er sich mehr wie ein Mensch zu fuehlen und sein Chili war warm.
Um eine Unterhaltung zu beginnen fragte er seinen Vater:
»Jemand, den Du kennst?«
Tony sah James scharf an:
»Nein, Du stehst nicht drin.
Noch nicht.«

James wurde ein bisschen rot und holte tief Luft.
Es war schon lange klar, dass seine Eltern wussten, dass irgend etwas mit ihm nicht in Ordnung war, vielleicht sogar, was er tat, obwohl er immer darauf achtete, langaermlige Hemden zu tragen oder den Arm angewinkelt zu halten, um die Einstichspuren ueber seinen Venen zu verdecken.
Immerhin war sein Vater amphetaminabhaengig gewesen, als James ein Kind war; der kleine Jimmy wusste zu der Zeit nicht, was dieses Mundwasser wirklich war, das sein Vater den ganzen Tag trank.
Nicht, bevor er die Welt des Drogenkonsums betreten hatte, erst als ein User, und dann schon vor 15 Jahren als ein verdeckter Ermittler, hatte er erkannt, dass das Dexedrinloesung war, die sein Vater von einem befreundeten Apotheker bekam.

Obwohl er nie schwer abhaengig gewesen war, wusste er offensichtlich, worauf man, an den Augen, am Koerper und am Verhalten zu achten hatte.
James sah seinen altemden Vater scharf an, um ihm zu zeigen »verbotenes Thema, pass auf«, hielt sich aber zurueck und gab keinen Kommentar darueber ab, dass sein Vater dieser Grenze zu nahe gekommen war.

Das Schlimmste daran ist, ich weiss, dass sie mich lieben und dass sie sich Sorgen um mich machen.
Er wusste, dass er sich langsam umbrachte, das war in Ordnung.
Er wollte sterben.
Allerdings hatte er es nicht allzu eilig damit.
Er wollte aus diesem Leben heraus, aber es sollte ihm dabei gut gehen.

Jede Religion, mit der ich mich beschaeftigt habe, Christentum oder Heidentum, sagt mir, dass Selbstmord ein sicherer Weg ist, in der naechsten Welt eine Menge aerger zu bekommen.
Und ich will kein Schiesseisen oder Gift oder irgendwas Offensichtliches verwenden,
Selbstmord durch Dummheit - das macht sich doch gut im Autopsiebericht!

Vielleicht wuerde er eines Tages einen Fehler machen und eine Embolie bekommen, ob nun durch Luft oder anderswie, oder er wuerde sein Gefaess- oder Nervensystem einmal zu oft maltraetieren und dann waere es vorbei.
Der Schmerz waere fort.
Die Lebensversicherung wuerde das Haus bezahlen, er hatte schon die Vertugungen unterschrieben, die seinen Eltern ein lebenslanges Wohnrecht garantierten, wobei das Eigentum treuhaenderisch fuer seine Kinder verwaltet wurde und zwar so, dass Sheila das nicht umgehen konnte.
So waeren dann seine Geldsorgen geregelt und auch seine sonstigen Schwierigkeiten waeren erledigt.

Vor allen Dingen mit diesem »Warum« waere es vorbei.
Wenigstens hoffte er das.
Drogen zu nehmen war das Beste, was er im Moment tun konnte, das Beste in seiner Situation.
Drogenabhaengige entwickeln eine erstaunliche Geschicklichkeit beim Erfinden von Entschuldigungen.
Verdammt, es war ganz schoen mies, Dad so anzusehen, nur weil er sich Sorgen macht.
Das mache ich wohl besser wieder gut.

»Ich muss heute Nachmittag was reparieren fahren, Dad.
Willst Du mitkommen?«
Seine Mutter sagte zu Tony, bevor dieser antworten konnte:
»Denk dran, Schatz, wir haben einen Arzttermin heute Nachmittag um eins.«

Tony's Miene hellte sich aufund bei der Erinnerung verduesterte sie sich wieder.
Er fuhr besonders gerne an einem Fruehlingstag durch die Landschaft; dazu kam er nur noch selten.
Auto fahren bereitete ihm Schwierigkeiten nach der Staroperation, er musste durch die dicke Starbrille mit den Sonnenglaesern darueber, die ihn vor dem Ultraviolett der Sonne schuetzten, starren, und seine Reaktion war auch nicht mehr was sie mal war.

»Um welche Zeit, mein Sohn?«
»Nun, es ist ungefahr 50 Meilen nordwaerts und ich soll um drei da sein.
Also muss ich vor 2 los.
Aber ich koennte die Dame anrufen und den Termin auf spaeter verschieben.«
Je mehr ich darueber nachdenke, um so lieber haette ich den alten Knacker dabei.
»Tut mir leid, Sohn.
Wenn ich damit fertig bin, herumzusitzen und auf diesen verdammten Doktor zu warten, bin ich zu muede um diese lange Strecke mitzufahren.
Vielleicht ein Andermal in dieser Woche.«

Tony Falabella, immer noch frustriert, weil er seinen Traum, Arzt zu werden, nicht verwirklichen konnte, war ueberzeugt, dass er mehr wusste als die meisten, die das Recht hatten, eine medizinische Praxis zu fuehren;
und oft genug war es auch so.

»Sei bloss vorsichtig auf der Strasse.
Schlaf nicht ein und hab keinen Unfall.«
»Okay, Mom«,
erwiderte James mit einem Grinsen.

Aus irgendeinem Grund konnte er sich nie dazu bringen, sie in seinen Gedanken anders als »Mom« zu nennen.
Manchmal fragte er sich, ob er ihren richtigen Namen vergessen haette.
Das ist doch laecherlich, sie heisst - aeh, na ja macht nichts ...

»ueh, ich habe Mrs. Wharton, unten an der Strasse, versprochen, dass ich ihr Antennenkabel demnaechst repariere.
Vielleicht komme ich rechtzeitig zurueck, dann kann ich das heute abend machen.«
» Wieviel berechnest Du ihr?«
»Nichts, sie ist alt und hat nicht viel Geld und sie ist ein guter Nachbar.
Ist sie mit Euch nicht auch befreundet?«
»Ja, ist sie.
Das ist nett von Dir, Sohn.
Wir sind bei der Kirche im Frauenkreis zusammen und sie hat es schwer, seit ihr Mann gestorben ist.«
»Nun ja, ich habe noch eine Menge Kabel im Laden, das ich nicht brauche und sie kann damit vielleicht noch etwas anfangen.«

Er ass auf, stellte die Pfanne und die Teller in die Spuele zum Weichen und erinnerte sie:
»Lass sie hier drin, ich wasch sie ab, wenn ich heute abend zurueckkomme.«

Vielleicht war es ein Klammern an einen Hauch von Selbstaendigkeit wenn er darauf bestand, sein Geschirr selber abzuwaschen.
Vielleicht.
Vielleicht war es auch nur eine Nickeligkeit, weil James wusste, dass der Anblick oder Gedanke an schmutziges Geschirr, das da unabgewaschen herumstand, seine Mutter irritierte.
Eine kleine Rache dafuer, dass sie ein Ordnungsfanatiker war.
Damit konnte er ihr zurueckzahlen, dass sie - ja, was?

Er konnte sich nicht daran erinnern, nur dass er seine Mutter nicht mochte.
Dass sie ausserdem noch eine nette, freundliche, liebende Frau war, machte ihm dann auch noch Schuldgefuehle, weil er sie nicht leiden konnte und deswegen konnte er sie noch weniger leiden.

.
  #7  
Old 05-27-2016, 03:51 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 3 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

James bereitete sich sorgfaeltig auf diese Fahrt vor.
Er kannte die Marke und das Modell der Orgel, die er reparieren sollte, und er kannte auch das Problem, da brauchte er sich nicht mit dem Handbuch zu befassen.
Er wusste, was zu tun war.

Nachdem er seine Werkzeuge und einige Ersatzteile in den Wagen gepackt hatte, traf er die wichtigste Vorbereitung fuer diese einsame Fahrt.
Er schuettelte ein halbes Dutzend Pillen aus der Vorratsflasche, tat sie in einen Keramikmoerser und zerrieb sie mit einem Glaspistill zu einem feinen Pulver.
Er oeffnete eine andere Schublade und holte den Beerenloeffel aus nichtrostendem Stahl heraus, es war ein sehr grosser Loeffel.
Er wusch ihn ab, wischte ihn mit Alkohol aus und wickelte ihn in eine Plastiktuete.
Wie in der letzten Nacht, nachdem er leer geworden war.
Jim fuellte das Pulver in den Loeffel und dann nahm er eine kleine Flasche destilliertes Wasser.

Er packte eine neue Drei-Kubikzentimeter-Spritze aus, entfernte die Kanuele und begann vorsichtig, Wasser aus der Flasche umzufuellen.
Er spritze es aussen um das Pulver herum, bis es ganz eingekreist war und dann spritze er in den Haufen selbst bis er zwoelf Milliliter Wasser hatte, die die sechs Tabletten aufloesten.

Als er mit diesem Teil der Prozedur fertig war, nahm er die immer noch eingepackte Nadel und ruehrte vorsichtig um.
Waehrend er die Mixtur eine Weile stehen liess, damit sich der unloesbare Rest am Boden ablagern konnte, nahm James ein kleines Glasflaeschchen aus seiner Schreibtischschublade.
Das wuerde seine »Wegzehrung« sein, die vorgefilterte Drogenmischung, die er waehrend seiner Reise benutzen wuerde.

James hatte die Flaschen selbst spaet in der Nacht noch sterilisiert, erst hatte er sie mit einer starken Chlorbleiche sorgfaeltig ausgewaschen, dann mit Alkohol, und dann hatte er sie dreissig Minuten ausgekocht.

Manchmal ist es schon absurd, dass ein selbstmordgefaehrdeter Drogenabhaengiger wie ich sich solche Muehe gibt, aber es wuerde mich aergern, an irgendeiner daemlichen Infektion zu sterben anstatt an dem, was mich umbringen soll.
Ich scheine wohl ziemlich pingelig mit meinem Tod zu sein.

James kaufte immer neue Spritzen in der Drogerie und teilte seine Nadeln nie mit irgend jemand, was auch ziemlich einfach war, weil er nie mit irgendwelchen anderen Drogenusern herumhing ausser vielleicht bei Treffen von einer Selbsthilfegruppe; er selber war ein Einzeltaeter.

James hatte gemischte Gefuehle, alleine zu fahren und ueberpruefte seinen weichen kunstledernen Kulturbeutel, der einen Stauschlauch fuer seinen Arm, Spritzen, eingeschweisste sterile Alkoholtupfer und eine Flasche steriles destilliertes Wasser enthielt.
Er schloss die Vorbereitungen an der kleinen Flasche mit dem geloesten und gefilterten Speed ab, wischte die Utensilien mit Alkohol aus und verstaute sie zum spaeteren Gebrauch wieder in seinem Schreibtisch.

James' gemischte Gefuehle kamen von entgegengesetzten Beduerfnissen und Wuenschen.
Wenn sein Vater mit ihm gekommen waere, haette er die Drogen nicht nehmen koennen.
Waere Tony Falabella allerdings mitgekommen, haette er sie nicht unbedingt zu nehmen brauchen.

Tony war sich James' Problem mit dem unwillkuerlichen Einschlafen wohl bewusst, der Narkolepsie, fuer die Dexedrin die gaengige Behandlung war.
Und er haette schon auf jegliches Zeichen, dass er am Steuer einschlief, geachtet.
Aber wichtiger noch, Tony waere dagewesen, um sich zu unterhalten.
Sein Sohn konnte mit ihm ueber Sex, dreckige Witze und ScienceFiction, einfach ueber alles, sprechen.
Tony war ein brillanter alter Mann, mit dem man sich ueber so gut wie alles unterhalten konnte.
Ueber alles, ausser James' Eheprobleme.
Die diskutiere James mit niemanden.
Im Endeffekt waere James die Gesellschaft seines Vaters lieber als die einer Injektionsnadel gewesen.

James verpasste sich einen schnellen Schuss, nur um nicht aus der Uebung zu kommen, fuehlte den sanften Schub, der das einzige ueberbleibsel der Reaktion seines Nervensystems war, das nach Monaten des Missbrauches noch geblieben war.
Die Droge selbst war jetzt nur von nebensaechlicher Bedeutung.

Sicher, sie veraenderte ein wenig seine Stimmung und bewahrte ihn davor, im unpassenden Moment einzuschlafen, aber er war sich bewusst, dass er jetzt mehr von dem Ritual, von dem Akt der Injektion, als von der Substanz selbst abhaengig war.
James erkannte diese Veraenderung und akzeptierte sie als das Zeichen einer Zwangsneurose, die sie auch war.

Er zog den Reissverschluss seiner Arbeitstasche zu, steckte seinen Kopf durch den bodenlangen Vorhang, der in der breiten Tuer zwischen seinem Raum und dem Wohnzimmer hing und rief:
»Ich fahre jetzt.
Ich sollte vor 6 Uhr wieder da sein.«
Seine Mutter laechelte ihn an.
»Sei vorsichtig.
Wenn Du dich schlaefrig fuehlst, dann fahr fuer einen Moment rechts raus!«
James nickte geschaeftig und zog sich zurueck.

Das Problem war, dass ihn die Schlaefrigkeit ueberkam, bevor er es ueberhaupt
bemerkte;
da konnte er versuchen, was er wollte, aber er konnte seiner Mutter das nie so klar machen, dass sie ihn nicht jedesmal, wenn er ging, die gleiche Ermahnung mitgab.
Das bedeutete, dass sie sich immer noch wie frueher um ihn Sorgen machte.
James mochte auch das nicht, obwohl er nicht so recht wusste, warum.

James ueberpruefte seine Taschen und verliess den Laden mit seinem Kulturbeutel durch die Vordertuer.
Schluessel, Elektrikermesser mit der Schraubenzieherklinge, Werkzeugtasche, Muenzen, Kaugummi, haufenweise Zigaretten, Feuerzug, Bleistift ...

Ich glaube, ich habe alles.
Gerade als er auf den Fahrersitz seines PickUps kletterte und noch einmal mit den Augen die Werkzeugteile und die Notiz, die er am Morgen gemacht hatte, durchcheckte, hoerte er, wie sich die Tuer des Nachbarhauses oeffnete.

»He Jim!«
Er zog schon den Kopf ein.
»Wart mal nen Moment!«

Er schloss die Tuer und steckte den Zuendschluessel ins Zuendschloss, dann kurbelte er das Fenster herunter und sein Nachbar, Tom Sheisskopf, rumpelte ueber die Auffahrt auf ihn zu.

Hab Mut.
Laechle.
Sieh den Mann an.
Uh.
Ich frage mich, was der Scheisskopf jetzt wieder will?

»Hi, Tom.«
Die Familie Sheisskopf war wirklich seltsam.
Tom konnte nicht lesen, aber er war ein bereitwilliger und geschickter Arbeiter bei Kuehlschraenken, Autos, Maurer- und Zimmermannsarbeiten.
Er selber war gar nicht so schlecht, aber sein ziemlich dumpfer Geist wurde leicht beeinflusst durch seine Eltern und seine Frau.
Die ganze Familie lag dauernd mit dem einen oder anderen der Nachbarn in Fehde und jeder in der Strasse strafte sie mit hoeflicher Verachtung.

Bei der oertlichen Polizei lag eine drei-Finger-dicke Akte mit Beschwerden, die Linda Sheisskopfueber die verschiedensten Leute im Laufe der Jahre zu Protokoll gegeben hatte, alle unbegruendet.
Die schauderten schon zusammen, wenn sie nur ihr nasales Quaeken am Telephon hoerten.

Einmal, als die Sheisskopfs eine Familie drei Tueren weiter suedlich im Visier hatten, rief Linda die Polizei und erzaehlte ihnen, dass Kurt, der 14 Jahre alte Sohn der Familie, einen grossen Stein durch ihr Bilderfenster geworfen haette und verlangte, dass er sofort verhaftet werden muesste.
Mit einem resignierten Seufzer setzte sich einer der 8 Beamten in seinen Streifenwagen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Als er ankam, reichte Linda ihm einen verwitterten 10-Kilo-Brocken Kalkstein und wiederholte ihre Forderung nach einer sofortigen Verhaftung, moeglichst mit ein bisseben Brutalitaet dabei.

Der Polizist, Jim Collins, verfuhr vorschriftsgemaess, nahm Lindas Aussage zu Protokoll und stellte den Zeitraum fest, in dem der Zwischenfall passiert war.
Bei naeherer Untersuchung entdeckte Offteer Collins, dass der Angeklagte den ganzen Tag in der Schule gewesen war und zu der Zeit, als das Fenster zu Bruch ging war er beim Basketballtraining mit zwei Trainern und 30 anderen Jungen und im uebrigen war er immer noch dort.

Linda stoerte das alles nicht.
Sie bestand darauf, dass Kurt es getan haben musste und draengte aufweitere Untersuchungen der Verschwoerung in der Schule, die dem Jungen ein falsches Alibi verschaffte.

Collins versuchte ihr zu erklaeren, wie unwahrscheinlich es sei, dass ein ganzer Schulbezirk beschlossen habe, sich zu einer kriminellen Vereinigung zusammenzurotten mit dem Ziel, ihr die Fenster einzuschlagen, aber Linda wollte davon nichts hoeren.

»Wenn Sie nicht diesen Felsbrocken hier nehmen und nach Fingerabdruecken untersuchen, werde ich ihrer ganzen Dienststelle das FBI auf den Hals hetzen, weil sie meine Buergerrechte nach gleichem Schutz fiir alle verletzt haben!«

Offteer Collins zog kurz in Erwaegung, Linda den Felsbrocken an den Kopf zu werfen, salutierte dann aber, verstaute das Corpus delicti vorsichtig auf dem Vordersitz des Streifenwagens und fuhr zur Polizeiwache zurueck, um der Sheisskopf-Saga ein weiteres Kapitel hinzuzufuegen.

Die Polizisten haben mir spaeter erzaehlt, dass sie den Brocken immer noch auf der Wache haben.
Er dient auf dem Schreibtisch des Dienststellenleiters als ein ueberdimensionaler Briefbeschwerer.

Huh.
Sheisskopf Wenn der Name als zweiten Buchstaben ein -c- haette, dann waer´s genau das deutsche Wort for »Scheisskopf<<.
Wie passend.

Tom lehnte jetzt an der Wagentuer und blies James seinen Hotdog-und-Sauerkraut-Atem ins Gesicht.
»Hey, weisste noch, dat olle Sonytonband, dat Du fuer mich repariert hast?
Is schon wieder im Arsch.«
»Der gleiche Fehler?«
»Jau.
Dat leere Rad dreht sich nich richtich und dat Band verknuellt sich.«
James seufzte.
»Okay, bring's heute abend vorbei und ich seh mal nach, ob ich die Kupplung noch ein bisschen staerker anziehen kann.«
»Vielleicht kannstes ja diesmal richtich reparieren,«
sagte Tom ziemlich laut.
»Da hab ich ne ganze Menge Geld fuer bezahlt, weisste.«

ueber Toms Schulter konnte Jim Linda sehen, wie sie auf der Veranda stand und lauschte;
Sheisskopfwollte sich offensichtlich vor seiner Frau produzieren.
Oh, zur Hoelle damit.
Es sieht ganz so aus, als wenn ich jetzt wieder dran bin.
Verdammt.
Sie haben beschlossen, dass es Zeit ist, sich wieder mit mir anzulegen.
Ich wuenschte, ich koennte ihr Haus in die Luft jagen und damit Schluss!
Hol sie der Teufel!

Genauso laut aber mit einem hoeflichen Gesichtsausdruck antwortete er
»Ja, ich hab Dir ja gesagt, dass das Teil ersetzt werden muss.
Das Problem ist, dass Du den Apparat in einem Armeeladen in Vietnam gekauft hast;
sie haben das Modell nie in die Staaten exportiert und Sony macht auch keinen Support fuer Teile hier.
Aber wenn Du mit meiner Arbeit vom letzten Mal nicht zufrieden bist, dann geb ich Dir natuerlich gern das Geld zurueck.
Wieviel hab ich Dir berechnet?«

In Toms Gesicht arbeitete es, als sein Gehirn in den Schwerlastgang zurueckschaltete um sich durch sein schlammverschmiertes Gedaechtnis zu pfluegen.
»aeh, nichts ... «
»Genau.
Und das gebe ich Dir auch gerne wieder zurueck.
Jetzt, wenn Du mich entschuldigst, ich muss jetzt zu einer Reparatur.
Einer bezahlten Reparatur.«

Damit liess James den Motor an, legte den Rueckwaertsgang ein und fuhr rueckwaerts auf die Strasse hinaus.
Er hinterliess Tom und seine Frau, die ihn anstarrten.
Tom verwirrt und Linda mit einem verkniffenen Ausdruck auf ihrem flachen, teigigen Gesicht.
Er wusste, dass sie nach einer Moeglichkeit suchte, sich fuer diese unglaubliche Unverschaemtheit sie nicht zu bewundern und zu respektieren, zu raechen.

James fuehlte sich prima!
Ach bin bin froh, dass ich mir diesmal nichts von ihnen habe sagen lassen.
Das haette ich von Anfang an tun sollen.
Zum Beispiel vor ein paar Jahren, als Doug 5 war.
Sie haben behauptet, er haette sich auf ihren verrotteten Verandatisch gesetzt und ihn zerbrochen.
Sheila hat sich wahnsinnig aufgeregt, weil ich ihnen um des lieben Friedenswillen einfach einen neuen bezahlt habe.
Sie hatte damals recht.
Es stellte sich heraus, dass ihr eigenes dummes Kind, das genauso alt ist wie unseres, sich mit seinem dicken Hintern darauf gesetzt und das Ding zerbrochen hat.
Nicht Doug.
Aber so sind die nun mal.
Alles, was irgendwie schief geht, kann unmoeglich ihr eigener Fehler sein!
Irgend jemand anders muss es gemacht haben, aus irgendeiner geheimnisvollen, aber garantiert boeswilligen Absicht heraus.

Linda war eine Zeitlang als Brieftraegerin Teilzeitbeschaeftigt gewesen, bis sich ihre aeltere Tochter, eine Schlampe wie sie im Buche steht, eines Tages im Schulbus damit grosstat, dass sie die ganzen Teenagermaedchenmagazine las, sobald sie rauskamen.
Sie sagte, ihre Mutter braechte sie nach Hause und truege sie erst aus, nachdem sie sie gelesen haette.

Sobald die richtigen Leute diese Geschichte hoerten, flog Linda wieder einmal aus dem Job.
Es ist doch wirklich schade, dass sie sie nicht wegen Verletzung des Postgeheimnisses verklagt haben.
Nun, wenigstens diesmal habe ich das Ganze nicht laechelnd hingenommen.
Sie werden anscheinend immer schlimmer.
Wer weiss, was noch alles passiert, wenn niemand sie aufhaelt?

.
  #8  
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 3 - Teil c
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

James' Hochgefuehl, dass er seinen Nachbarn widerstanden hatte, hielt die ersten 10 Meilen an.
Er wiederholte sich die Szene vor seinem inneren Auge einige Male und versuesste sich damit die Erinnerung, trotzdem niedergemacht worden zu sein.
Es irritierte ihn unwahrscheinlich, dass sich diese Leute ueber eine Arbeit beklagten, die er umsonst gemacht hatte und noch dazu ignorierten, was er ihnen ueber die Situation gesagt hatte.

James war ein verdammt guter Techniker, aber er konnte keine Wunder vollbringen.
Keine Teile, keine Handbuecher, kein technischer Support im Land- es war wirklich ein Wunder fuer sich, dass es ihm gelungen war ein paar von den Nocken an der Mitnehmerkupplung so hinzubiegen, dass der Recorder ueberhaupt lief.

Aber manchmal waren die Menschen so.
Wenn Du einmal den Ruf hast, dass Du das Unmoegliche moeglich machen kannst, erwarten manche Leute von Dir, dass Du das immer tust.

Davon abgesehen waren die meisten »unmoeglichen« Dinge nur >>Unmoeglich« fuer die, die nach Vorschrift arbeiteten mit Originalwerkzeug und Original teilen;
mit ein bisschen Nachdenken und Durchblick fand James Wege, wie man verschiedene Teile aendern, mischen und miteinander verbinden konnte, wobei Einzelteile und ganze Baugruppen herauskamen, die den Herstellern nie in den Sinn gekommen waeren, bis James sie das erste Mal so zusammenstellte.
Du musst verstehen, wie die Dinge funktionieren und sie dann von einem anderen Standpunkt aus betrachten.
Diese Faehigkeit kam James gut zustatten.

Wenn nur Menschen so leicht zu verstehen waeren ... und vielleicht sogar zu manipulieren?
Emmersan Lake & Palmer's Musik brandete aus den Lautsprechern hinter dem Fahrersitz und liess James' Herz in Harmonie mit dem pulsierenden Rhythmus schlagen, als sein Blick durch eine Gruppe Pferde eingefangen wurde, die bei einer Reitschule so ungefaehr auf der Haelfte des Weges zu seinem Ziel standen.

Er atmete scharf ein.
Oh - h - h -
... Sein Fuss ging wie aus eigenem Willen vom Gas und liess den Wagen langsamer fahren, als James den Kopf wandte, um die Tiere anzustarren.
Er konzentrierte sich auf die, die von ihm abgewandt standen.
Los, was bist Du?
Eine schlug mit ihrem Schweifund zeigte, dass sie eine Stute war.
Das Zeichen ihrer Weiblichkeit wurde schwach im Schatten sichtbar.
Ja!
Ein schoener Hintern.
Ein kleines Stoehnen entkam seinen Lippen bei dem Anblick.
Er zwang seine Augen von dem Anblick fort, zurueck auf die Strasse.

Warum? fragte er sich.
Nach alldiesen Jahren, warum machen mich Pferde immer noch an?
Ich habe kein Tier mehr angefasst, seit ich Sheila getroffen habe.
Alle Buecher, die ich gelesen habe, sagen, dass Sex mit Tieren hauptsaechlich etwas ist, das Jugendliche tun, wie Experimentieren mit der Homosexualitaet.
Das hat ja auch aufgehoert, aber warum nicht das Andere?
Ich hab prima Sex mit einer Frau gehabt.
Warum muss ich ein Perverser sein?

James wurde sich schmerzhaft der pulsierenden Erektion bewusst, die sich in seinen Jeans breitmachte.
Da konnte man nichts dran machen;
die Erfahrung lehrte, dass sie nicht einfach so weggehen wuerde.

Wo ist diese Abfahrt, irgendein Platz, wo ich ein paar Minuten ungestoert parken kann?
Hier.
Der alte Friedhof bei dieser verlassenen Kirche.
Da sind haufenweise Baeume drumherum.

James checkte die Umgebung nach moeglichen Beobachtern ab, bog dann in die von Weiden zugewucherte Auffahrt ein und fuhr hinter das windschiefe Gebaeude.
Er oeffnete die Tuer, stellte seine Fuesse auf den Boden, lehnte sich zurueck gegen die Kante des Sitzes und liess geschwinde die Hosen herunter.
Er stellte sich Frauen vor, nackte Frauen, irgendwelche Frauen und zog und rieb wie ein Wilder an seinem steifen Penis.

Als der anfing weich zu werden, verdoppelte er seine Anstrengung, denn er wollte sich jetzt die Freuden des Orgasmus nicht entgehen lassen, wo er schon von der Strasse heruntergefahren war, aber der weigerte sich einfach, mitzuspielen.

In seiner Verzweiflung uebernahm sein Unterbewusstsein die Kontrolle und ersetzte die Bilder von rosiger Haut, von Schamhaaren und gigantischen wiegenden Bruesten durch die Erinnerung an erdige Moschusgerueche, wehende Schweife, festbemuskelte Pferdekruppen und dem Gefuehl von dem Fell eines Pferdes an seinen nackten Schenkeln.
Seine Erektion kam zurueck.
Oh Gott, nicht schon wieder.
Warum kann ich nicht wenigstens normale Masturbationsphantasien haben?
Oh verdammt, aber es fohlt sich so gut an, es fohlt sich so - ahhh!

In James spannten sich alle Muskeln an, als sein Samen auf den bis jetzt geheiligten Boden spritzte.
Er kicherte in sich hinein, mit leichter Hysterie in der Stimme.
So ziemlich genau wie Onan.
Seine Suende war es, dass er sich weigerte, die Witwe seines Bruders zu schwaengern, indem er ihn vorzeitig herauszog und »seinen Samen auf den Boden streute.«

Ich frage mich, ob Gott jetzt sauer auf mich ist, weil ich meinen Samen jetzt nicht in eine Stute schiesse, denn das waere doch wenigstens halbwegs der richtige Ort?
Wo er schonmal an einem verborgenen Ort war, ergriff James die Gelegenheit beim Schopfe und begann noch mal von vorne.

James fuhr auf einem anderen Wege von der Reparatur nach Hause, obwohl das 15 Meilen Umweg waren.
Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit fest auf die Strasse vor ihm - er wollte es nicht riskieren noch weitere Pferde zu sehen.

Verdammt!
All die Buecher haben gesagt, dass Sex mit Tieren nur etwas ist, womit manche Teenager experimentieren, was auf dem Lande schon fast zur Normalitaet gehoert.
Warum bin ich anders?
Warum hat Sex mit einer Frau mich nicht geaendert, das Beduerfnis nach Tieren nicht ersetzt?

Bei allen Goettern und Goettinnen, was draengt mich in diese kleine Minderheit von Irren, die sich immer noch nach dieser ... dieser .... Perversion sehnen?

Die Gesellschaft sagte, dass es etwas Schreckliches waere.
Die meisten Staaten ordneten es ein als ein »Verbrechen gegen die Natur«, etwas, wofuer man ins Gefaengnis gehoerte.

Es stimmte schon, Missouri gehoerte nicht mehr zu diesen Staaten, aber Kansas, wo er aufwuchs und es getan und getan und getan hatte, war immer noch einer von ihnen.
Also war James ein Krimineller, auch wenn er nie deswegen verhaftet worden war.
Der lange Arm des Gesetzes hatte ihn nur noch nicht erwischt.
Wenn das jemand den Behoerden dort erzaehlen wuerde, wuerden die mich zur Fahndung ausschreiben?
Koennte ich immer noch sicher ueber die Staatsgrenze gehen?
Verjaehrt Sodomie irgendwann?
Oh Jesus, was ist denn so schrecklich dabei?
Ich habe doch nie irgend jemandem oder irgend etwas weh getan!
Den Pferden schien es nichts auszumachen!
Ausmachen?
Sie haben es genauso genossen wie ich.
Das hatte doch nichts mit Vergewaltigung zu tun!

Dieser letzte Gedanke spuelte seine wuetende Verteidigung, die sich in ihm aufgebaut hatte, hinfort und rief ein amuesantes Bild in ihm wach:
Die Idee, ein Pferd zu vergewaltigen ...
Da stuende er nackt hinter einem Tier mit kraeftigem Beinen und harten scharfen Hufen, die eigenen Genitalien wehten frei und verletzlich im Wind, und dann sollte mal er versuchen, irgendwas zu tun, das dem Tier nicht gefiele.

ZACK!
Er fasste sich unwillkuerlich sicherheitshalber zwischen die Beine und musste dann lachen, als ihm klar wurde, was er da tat.
Der Humor war ein Erleichterung.

Eins von den wenigen Dingen, die James durch die Jahre, in denen er als fetter Junge, dann als fetter Mann immer am Rande der Gesellschaft, aufwuchs, gerettet hatte, war die Faehigkeit, ueber sich selber zu lachen.
Selbst das tat ein wenig weh, aber es schmerzt viel weniger, wenn man die Dickenwitze als erster erzaehlt um die Situation zu entschaerfen, als mitzubekommen, wie andere sie erzaehlen und hinter dem Ruecken kichern.

Fett.
Das ist ein weiterer gigantischer Witz, den sich Gott mit mir erlaubt hat.
Als ich geboren wurde, war ich fast doppelt so schwer wie normale Rabies.
Mit 9 wog ich schon 50 Kilo.

Sicher, ich war stark und hatte schwere Knochen, aber wie haette man das unter alt dem Fett sehen koennen?

»Jimmy, iss nicht so viel.«
»Jimmy, Du musst rausgehen und kraeftig spielen.«
»Jimmy, hoer auf, Essen mit in Dein Zimmer zu schmuggeln.«
- ich kann meine Mutter noch hoeren.
Hat sie denn nicht erkannt, dass Essen Liebe war?
Sie hat es mir doch beigebracht, sie und Dad.

Ein aufgeschlagenes Knie, ein geklemmter Finger:
das Rezept gegen die kleinen Katastrophen im Leben war ein Keks oder ein Bonbon oder ein Apfel oder was auch immer.
Dad gab mir kleine Suessigkeiten, als ich ein kleiner Junge war und ich wusste, dass er das tat, weil er mich liebte.
Es war einfach.
Immer wenn ich verletzt war, oder wenn andere Kinder mich geaergert hatten, oder wenn ich mich mies fohlte, weil ich fett war, dann brauchte ich nur irgendwas zu essen und schon fohlte ich mich besser.
Wenigstens for den Moment ...

James verspuerte Hunger.
Er wuchtete seine ueber 350 Pfund auf den Fahrersitz des Lieferwagens und versuchte eine Position zu finden, wo ihn das Steuerrad nicht am Bauch scheuerte.
Er wuerde nicht zum Essen anhalten, nein!
Seine Gedanken schweiften ab.
Scheidung.
Nein!
Das hatte er schon so oft durchgekaut und es war immer das Gleiche dabei herausgekommen.

Denk doch mal logisch darueber nach.
Was sind Deine Probleme?
Die Drogen?
Viele Menschen haben Drogenprobleme, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht
- Deine Frau ist abhaengig von Koffeinbrause und Kartoffelchips.
Scheidung - zum Teufel, das machen auch viele andere Leute durch.
Sicher tut das weh, aber alle sagen, dass der Schmerz mit der Zeit abnimmt.
Also, kleiner Dickwanst, was macht Dich zu so etwas Besonderem?
Was ist Dein wirkliches Problem?
Hae?
Die Antwort war offensichtlich.
»Verdammt!
Du weisst es doch!«
»Also gut, liebes Ich, machen wir Kassensturz!«

»Da faellt uns zuerst auf, dass wir jetzt mit uns selber sprechen, mit mir selber.
Verrueckt?
Natuerlich sind wir das, natuerlich bin ich das!
Macht es Dich nicht verrueckt, wenn Du versucht, Dich selbst mit einer Million Nadelstichen um die Ecke zu bringen und wenn Du von Deiner Familie weg faehrst, weil Du sie weder sehen noch mit ihnen sprechen willst und wenn Du essen willst, weil Du Dich mies und haesslich und fett fuehlst und wenn Du jedesmal eine Latte bekommst, wenn Du eine Pferdemuschi siehst?
Natuerlich macht es Dich verrueckt, Du dummes, geniales, krankes, verruecktes, perverses Miststueck!«

Kreischend vor Wut stampfte er auf´s Bremspedal und riss das Steuer nach rechts.
Und der Lieferwagen huepfte durch den flachen Strassengraben und kam am Rande des freien Feldes zu stehen.

Das Hupen und die Flueche der Fahrer hinter ihm nahm er ueberhaupt nicht wahr.
Ein Schluchzen schuettelte seinen Koerper und die Traenen flossen unter seinen vor das Gesicht gepressten Haenden hervor.

.
  #9  
Old 05-29-2016, 04:12 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 4 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Am selben Tag

»Sind Sie okay?«
James schreckte aus dem Schlaf auf.
Er brauchte einen Moment um sich zu orientieren und dann sah er das Gesicht eines Streifenpolizisten, der ihn durch die Scheiben beobachtete.
»Oh,ja, ich glaube schon. Entschuldigen Sie, Officer, ich meine, ich bin ein bisseben durcheinander ... «
»Was ist los?
Haben Sie getrunken?
Ihre Augen sind ganz rot.
Steigen Sie bitte aus und zeigen Sie Ihren Fuehrerschein.«

James oeffnete die Tuer, kletterte hinaus und reichte ihm Fuehrerschein, Fahrzeugschein und Versicherungsnachweis.
»Ich fuhr nur so daher und musste ueber meine Scheidung nachdenken.
Ich musste von der Strasse, ich meine - «

»Okay,«
unterbrach ihn der Polizist.
»Ich kann keine Fahne bei Ihnen feststellen, aber Sie scheinen mir in einem sehr schlechten Gesundheitszustand zu sein.
Hoeren Sie, Mr. Falabella, Sie sollten vielleicht besser noch ein wenig hier bleiben, bis Sie sicher sind, dass Sie gefahrlos am Strassenverkehr teilnehmen koennen.«

»Danke, ich denke, das werde ich tun.
Ich meine, normalerweise mache ich so was nicht, aber die Geschichte laeuft jetzt schon seit Monaten und es wendet sich nichts, auch gar nichts zum Besseren ... «

Der Streifenbeamte nickte mitfuehlend.
»Ja, sehen Sie, ich habe dasselbe mitgemacht und ich weiss, was Sie meinen.
Halten Sie die Ohren steif und bleiben Sie dran.
Lassen Sie nicht zu, dass es Sie oder irgend jemand anderen auf der Strasse umbringt.
Fahren Sie nach Hause, wenn Sie sich dazu in der Lage fuehlen.
Oder noch besser, da ist ein Motel, ungefahr eine Meile weiter.
Trinken Sie einen Kaffee und entspannen Sie sich ein bisschen.
Danach werden Sie sich besser fuehlen.
Da ist auch eine alleinstehende Kellnerin, die jetzt Schicht haben muesste.
Sie ist ein bisschen rundlich, aber sehr nett und hat viel Sinn fuer Humor und eine grossartige Persoenlichkeit.«
Er klopfte James freundlich auf den Ruecken und drueckte ihm die Schulter.

»Danke.
Und das meine ich auch so.«
James kletterte zurueck in seinen Wagen und sah dem Polizisten zu, wie er zu seinem Dienstwagen zurueckging und davonfuhr.
Einige Minuten spaeter tat er es ihm gleich.

Oh Mann, selbst die Bullen bekommen mit, dass ich keine huebsche Frau bekommen kann und bereit bin, mit allem Vorlieb zu nehmen, was gerade greifbar ist!

Er fuehrte sein Selbstgespraech weiter.
Irgendwie war er unfaehig und auch nicht willens, um das zu vermeiden.
Er hatte sich schon zu lange davor gedrueckt.

»Also gut, lass uns also ruhig und verstaendig damit umgehen.
Keine Weinkraempfe mehr.
Immerhin bist Du doch ein intelligenter Junge, oder?«
»Na ja, ich nehm's wenigstens an ... «
»Hoer doch auf, mit diesem Bescheidenheitsmist!
Sei selbstsicher!
Sei zur Abwechslung mal ehrlich zu Dir selber!
Hey, ich rede mit Dir, ja?«
James musste grinsen.
»Ist ja schon gut!
Also gut, ich bin ein intelligenter junger Mann.«
»So.
Du bist helle, Du bist talentiert, Du kannst Sachen reparieren, Dinge herstellen, Dinge entwerfen und verstehen, wie Maschinen arbeiten, richtig?«
»Richtig!«
»Nun, das sind Maschinen .
Vielleicht ist Dein Problem, dass Du versuchst, Menschen wie Maschinen zu behandeln und das funktioniert nun einmal nicht.
Vielleicht versuchst Du ja auch Dich selbst wie eine Maschine zu behandeln und das funktioniert erst recht nicht.«
»Hae?«
»Lass mich noch ein bisseben daraufherumreiten.
Ich bin mir da nicht so ganz sicher, aber ich glaube, wir sind da etwas auf der Spur ... «

Bei dieser Pause seines Selbstgespraeches sah James das Motel und bog dorthin ab.
Er war schon auf dem Weg zur Cafeteria, als ihm ein innerer Impuls statt dessen zur Rezeption trieb.

»Haben Sie ein ruhiges Einzelzimmer?«

Der Angestellte sah von dem Fernseher hinter dem Tresen auf.
»Hier sind wilde Parties sowieso nicht erlaubt.«

»Kein Problem, ich moechte einfach eins, wo moeglichst wenig Laerm ist, der mich ablenken koennte.
Ich muss arbeiten.«

»Okay, fuellen Sie diese Karte aus, Freundchen.
Das kostet 22,50 und ausweisen muessen Sie sich auch.«
James zaehlte das Geld ab und gab dem Angestellten seinen Fuehrerschein.
Als dieser darin die Adresse in der nahegelegenen Stadt sah, schaute er erst ueberrascht und dann wissend.
»Oh, ein Freier!
Das kostet Sie noch 5 Dollar extra, wenn Sie das Zimmer mit zwei Leuten benutzen!«

James wollte protestieren, zuckte dann aber die Schultern.
Er zahlte das Geld und verliess das Buero.

Von einem Telephon draussen an einer Saeule rief er zu Hause an.
»Mom?
Du hoer mal, ich habe einen alten Freund getroffen und wir gehen jetzt erst mal essen und dann noch ein bisseben zu ihm.
Vielleicht bleib ich auch ueber Nacht da.
Was?
Nein, der hat kein Telephon.
Ruf die Nachbarn an, wenn ihr irgendwelche Probleme habt.
Nein, diese Nachbam bestimmt nicht - die Thomdykes.
Was?
Ja, es ist schon in Ordnung, wenn Du mein schmutziges Geschirr abwaescht.
Vergnueg Dich nur.
Hier, aeh, schau mal, es ist, aeh, teuer mit einem Muenztelephon.
Wir sehen uns spaetestens morgen, vielleicht heute noch.
Tschues.«

Es war unheimlich.
Eben auf dem Highway waere es ihm vollkommen egal gewesen, was da am Strassenrand passiert waere.
Wenn da ein Betonpfeiler gewesen waere oder eine Schlucht oder ein Fluss, James wusste, dass er auf jeden Fall rechts rausgezogen haette.
Irgend etwas musste geschehen.

James wusste nicht, ob das Motelzimmer die Loesung war, aber da waren Dinge, die er loesen musste, Antworten, die er haben musste, wenn er ueberhaupt irgendwie weiterleben wollte.
Er konnte sich nicht weiterhin hassen und ueberleben, aber seine ueber die Jahre furchtedich missbrauchte Selbstachtung wuerde trotzdem nicht zulassen, dass er sich ohne einen guten Grund selbst akzeptierte.

Es war jetzt von uebergeordneter Wichtigkeit, eben diese Gruende zu fmden.
Wenn er sie nicht fand, musste er die Angelegenheit beenden, bevor er noch Unbeteiligte in seiner Verzweiflung verletzte.

James oeffete die Werkzeugkiste auf der Ladeflaeche seines Lieferwagens und entnahm ihr einen gelben Schreibblock.
Aus dem Fuehrerhaus nahm er seinen Kulturbeutel mit und nach einem Moment des Nachdenkens mit geschlossenen Augen griff er unter den Sitz und holte eine automatische .45er Pistole heraus.

Mit diesen drei Dingen in der Hand schloss er die Tuer auf und ging in das Zimmer, um einen Grund zum Leben zu finden ... oder um sich seinem Schicksal zu stellen.

.
  #10  
Old 05-30-2016, 09:06 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 4 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Es war das uebliche billige Motelzimmer.
Ein kleines Badezimmer mit einer Dusche, ein Doppelbett, ein Nachtschraenkchen, zwei schon etwas mitgenommene Sessel und ein Schreibtisch, der in die Wand gebaut war, mit Telephon und einem schlechten tintenklecksenden Kugelschreiber, der daran festgebunden war.

James schloss die Tuer zweimal ab, legte den Block, den Kulturbeutel und die Pistole auf den Schreibtisch, entledigte sich seiner Kleidung und duschte langsam.
Das warme Wasser, das auf seine ueberdehnter Haut prasselte, beruhigte seinen Geist fuer einen Moment.
Wenigstens ist dieses Motel grosszuegig mit Handtuechern, dachte er, als er eingewickelt in eines davon wieder herauskam.
Die meisten Handtuecher waren nicht gross genug, um um seinen Bauch herum auszureichen.

James setzte sich an den Tisch und griff nach seinem Kulturbeutel, bremste sich dann aber.
Nein, noch nicht.
Nicht, bis ich irgend etwas zu Papier gebracht habe.
Ansonsten verbringe ich womoeglich noch die ganze Nacht damit, mir einen Schuss nach dem anderen zu versetzen und sonst nichts zu tun.
So kann ich nicht viel laenger weiter machen!

Er nahm seinen eigenen Stift und begann in grossen Blockbuchstaben zu schreiben:
»Ich kann diesen Raum nur lebend verlassen, wenn ich einen Grund dafuer finde, warum ich bin, was ich bin.«

Er starrte einen Moment auf diese Worte, sein Geist war leer, bis auf den wachsenden Schmerz.
Also, ist das wirklich die Schluesselfrage?
Vielleicht.

Und weiter:
»Da muss einen Grund sein, fuer was ich bin.
Es muss.
Entweder hat irgend jemand das verursacht oder ich bin einfach nur ein kranker Perverser.
Wenn es das erstere ist, kann ich es vielleicht aendern.
Wenn ich es nicht aendern kann, kann ich vielleicht einen Weg finden, um ohne so viele Schuldgefuehle mit mir selber zu leben.
Wenn es keinen Grund gibt, wenn ich einfach nur ein abnormaler Untermensch bin, dann wird die Welt fuer meine Eltern und meine Kinder ertraeglicher sein, wenn ich nicht ihr Leben versaue.
Dann kann ich genauso gut jetzt Schluss machen, bevor ich meine miese Existenz noch weiter in die Laenge ziehe.«

Ja.
Warum sollte ich noch weiter hier herumhaengen, wenn alles, was ich jemals tun werde ist, anderen auf die Nerven zu fallen?
Sheila hatte Recht, als sie ging.
Ich kann es kaum aushalten, mich selber anzusehen.
Wie muss es gewesen sein, mit jemanden, der wie ich so voller selbsthass ist, zu leben?
Gott, was hab ich meinen Kindern wohl schon angetan?

James' Blick fiel auf die Pistole.
Es ist doch so einfach.
Die Waffe ist gross genug.
Ich muss nur sichergehen, dass es mir den Hirnstamm hinten im Nacken wegblaest, dann wird es schnell und gruendlich sein.
Das gibt vielleicht eine kleine Sauerei, aber dafuer bezahlen sie schliesslich die Putzfrau, oder?

James griff nach der Waffe.
Nein, noch nicht, Selbstmord ist etwas Ernstes.
Na ja, ich werde so oder so wiedergeboren, aber die Goetter koennen es nicht ausstehen, wenn Du die Schule des Lebens schwaenzt.
Dann muss ich zurueck kommen und mit dem gleichen Aaerger von vorne anfangen.
Und zwischendurch waere es auch kein Spass.
Ich sollte mir doch erst mal sehr sicher sein, bevor ich abdruecke.
Nur keine Eile ...

Ruhig und besonnen brachte James dann zu Papier:
»JETZT MEIN AERGER:
Ich dachte, meine Neigung zu Pferden haette sich aufgeloest, als ich Sheila traf.
Wir hatten grossartigen Sex, wenigstens am Anfang und sie war jemand, der intelligent genug war um zu verstehen, worueber ich sprach.
Ihr IQ ist zwar nicht ganz so hoch wie meiner, aber sie ist nicht dumm.
Als wir uns trafen, ueberlegte ich gerade ein kleines Farmhaus zu mieten und ein Pony zu kaufen.
Ich hatte mich auf ein Leben in Einsamkeit eingestellt.«

»Dann traf ich Sheila.
Ich konnte mit ihr sprechen und mit ihr ueber meine religioese Irrfahrt reden.
Als wir eines Nachts im Bett lagen, nur ein paar Tage, nachdem wir angefangen hatten, miteinander zu schlafen, erzaehlte ich sogar von den Pferden;
sie weinte ein bisschen aber erklaerte mir dann, dass sie um die Schmerzen weinte, die ich gefuehlt haben musste.
Wie liebte ich sie in diesem Moment.
Vier Jahre lang hatte ich keine sexuellen Gedanken fuer Tiere uebrig.
Dann haerte sie aufmich zu lieben.«

Ich glaube, das ist es, was passiert ist.
Sie haerte auf, mir ueber ihre Probleme auf der Arbeit zu erzaehlen und fing an sich in sich selbst zurueckzuziehen.
Unser Sexleben litt darunter.

Wir hatten angefangen mit drei, vier oder manchmal auch sechsmal taeglich, bevor wir heirateten.
Und bis unser Sohn geboren wurde, haben wir es auch noch mindestens zweimal taeglich gemacht, sogar noch ein paar Stunden vor seiner Geburt.
Danach waren es nur noch ungefaehr einmal am Tag in den eineinhalb Jahren, bis unsere Tochter geboren wurde.
Dann zweimal die Woche.
Einmal die Woche.
Einmal im Monat.
Es wurde so, dass ich heimlich einen Kalender fuehrte.

Die letzten 3 Jahre haben wir ganze zweimal miteinander geschlafen!
Und bei einem dieser beiden Male war sie eigentlich gar nicht dabei.
Sie lag wohl da und hielt ihr Geschlechtsteil hin, aber ich war alleine.

Sicher war ich ein paarmal bei Nutten, aber erstens kosten die zuviel und zweitens, wer weiss, was man sich bei denen holt?
Ich wollte keine Geliebte, will sie immer noch nicht, denn eine Affaere wird zu schnell zu kompliziert.
Onanieren ist eine Erleichterung, aber Scheisse noch mal, es ist einsam.

»Sie konnte meine Narkolepsie nicht ausstehen, die Tatsache, dass ich nicht regelmaessig aufzustehen brauchte oder konnte um zur Arbeit zu gehen.
Ihr war egal, dass sie auch nur 6 Stunden am Tag arbeitete und das nur 9 Monate im Jahr und dass ich trotzdem fast soviel Geld ins Haus brachte wie sie und noch dazu grosse Steuererrnaessigungen wegen Heimarbeit und dass ich auch noch der geborene Babysitter war;
ihre Erziehung schien eine Art von puritanischem Arbeitsethos zu verlangen!«

Hmmm, vielleicht ist es nicht alles mein Fehler, und vielleicht auch nicht ihrer.
Oh, zur Hoelle, das habe ich seit Jahren gewusst.
Komm zurueck zu dem, was Dich wirklich quaelt und hoer auf, auszuweichen!

»Zum ersten Mal habe ich mit einem Pferd geschlafen, als ich 17 war.
Die erste Frau kam 4 Jahre spaeter.
Und das Pferd war um Laengen besser.«

Wow, ich erinnere mich noch daran ...

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  #11  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 5
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


August 1967

Die zwei Jungen im Teenageralter genossen den Fahrtwind, den das kleine Moped erzeugte, das wie eine Biene mit der Hoechstgeschwindigkeit von 35Meilen pro Stunde die Landstrasse entlangbrummte.
David Hand, Jims bester Freund, sass auf dem Ruecksitz.
Er hatte sich ein bisschen zurueckgebeugt, damit etwas mehr Wind zwischen ihnen herblasen konnte und die Hitze von ueber 32 Grad ertraeglicher machte.

Kurz vorher war Jim den halben Block weiter zu Davids Haus gefahren, die Badehose und das Handtuch wie ueblich unter dem Sitz verstaut.
Er brannte darauf, zu dem Baggersee aus dem alten Kohletagebau zu fahren an dessen Ufer zwei Generationen von Jungen aus dem Ort ein Floss und ein Dreimeter-Sprungbrett aufgebaut hatten.

Das war ihre uebliche Sommerbeschaeftigung, seit James die Honda an seinem 15. Geburtstag bekommen hatte, ausser wenn sie irgendwelche Jobs hatten, wie z. B. Heu abladen;
danach war »der Baggersee« ein willkommener Ort, um den juckenden Staub abzuwaschen und sich abzukuehlen.

Heute hatte David eine andere Idee.
»Fahren wir doch statt dessen nach Westen.
Ich hab meine Grosseltern schon eine ganze Weile nicht gesehen, und wir koennen uns auf der Farm rumtreiben.«
»Ach, es ist so heiss.
Ich hatte mich eigentlich aufs Schwimmen gefreut.«
»Ach was, Jim!
Meine Mutter sagte, dass ich heute zu ihnen hin muss.
Und wenn wir Deine Honda nicht nehmen, dann muss ich da mit dem Fahrrad hinfahren und das sind 5 Meilen, davon abgesehen wohnen sie am Fluss und da ist es auch kuehler als am Baggersee.«

James willigte am Ende ein, fuhr noch zu Hause vorbei um seine Schwimmsachen an der Garderobe zu lassen und seine Eltern ueber die Planaenderung zu informieren und schon waren sie unterwegs.

James hatte recht.
Ich mag die Farm seiner Grosseltern.
Da sind viele grosse Eichen, und sogar ein paar Ulmen, die noch nicht an der hollaendischen Ulmenseuche gestorben sind.

Und die alten Leute da sind wirklich nett.
Sein Grossvater war einst ein Schulrevisor gewesen und er hat uns ein paar Geschichten ueber unsere Lehrer erzaehlt.
Es war wirklich witzig.
Und es war das erste Mal, dass ich »sie« traf.

David schlug vor, dass wir am Flussufer entlang fahren sollten, aber als ich zu dem Moped wollte, hielt er mich zurueck:
»So meinte ich das nicht, sieh mal hier.«

Worauf er zeigte, war ein zweiraedriger Ponywagen und ein kleines scheckiges Shetlandpony, das in der Naehe stand.
Das war mir auch recht.
Erstens wuerde ich Benzin sparen und als ich juenger war, wollte ich sowieso ein eigenes Pferd haben, um damit Cowboy zu spielen, aber ich konnte nie eines bekommen.

Wir zaeumten die alte Stute auf;
David fuhr und wir fanden einen schoenen Platz am Ufer, wo wir sitzen und uns unterhalten konnten, waehrend das Pony graste.

Wie ueblich drehte sich das Gespraech recht bald um Sex.
Jim und David waren beide noch Jungfrauen und beide darueber recht ungluecklich.

»Hast Du je eine nackte Frau gesehen?«
David strich ueber den Reissverschluss seiner Jeans.
»Ja, auf dem Jahrmarkt in Columbus County hatten sie dieses Zelt.
Es kostete einen Dollar reinzugehen und da war eine Frau, die darin lag.
Du musstest den Kopf durch ein Loch in der Zeltwand stecken aber da war sie dann, nur ein paar Schritte weg auf einer Decke auf dem Boden.«
David rieb ein wenig fester.
»Konntest Du alles sehen?«
James fuehlte, wie sein eigener Penis bei der Erinnerung steif wurde.
»Sie hatte ein Handtuch zwischen ihren Beinen.
Aber wenn Du ihr noch einen Dollar gegeben hast, dann hat sie es weggenommen.«
»Haste?«
»Ja.
Es war okay, nehme ich an, aber sie hielt ihre Beine zusammen, so dass Du gar nichts sehen konntest.
Ich haette sagen sollen, hey Lady, wenn ich mir Haare ansehen will, dann kann ich auch in den Spiegel gucken.
Das haette ich sagen sollen.«
»Ich hab Debbie Belwin nackt gesehen.«
»Ach was?
Wann?«

In einer unausgesprochenen uebereinkunft zogen die beiden Jungen den Reissverschluss herunter und begannen zu onanieren.

»Im letzten Fruehling.
Ich wollte einen Abend zu Randy gehen, aber als ich zu dem Haus hinkomme, da konnte ich sehen, dass die Jalousien in einem von den Schlafzimmern hoch waren und dass sich da etwas bewegte.
Es war seine Schwester, Debbie, und sie machte sich gerade fertig fuer eine Verabredung oder so was.«

James wichste schneller.
»Los, red weiter!«
Davids Stimme begann im Rhythmus seiner Hand mitzuschwingen.
»Sie stand nackt vor ihrem Schlafzimmerspiege.
Ich konnte ihren Hintern sehen und im Spiegel konnte ich ihre Titten sehen.
Sie waren schoen, nicht gross aber sie hatte harte orangene Brustwarzen.
Und sie spielte an sich herum, weisst Du?
Sie strich mit ihrem Finger dauernd an ihrer Scheide rauf und runter und ich konnte sehen, wie er auch ein bisseben hineinging.
Da kamen die Lippen aus ihrer Muschi richtig raus.
Ich konnte sie sehen, oh, alle, oh, aeh, ganz deutlich!«

Diese Beschreibung war alles, was die beiden Jungen brauchten.
Sie rollten sich zur Seite voneinander weg, damit der Samen keine Flecken auf ihren Kleidem gab und spuelten sich dann mit dem Flusswasser ab.

»Verdammt, ich wuenschte, ich koennte eine Muschi sehen.«
»Ach was, sehen.
Ich will meine Unschuld verlieren.
Ich werde dieses Jahr schon 16 und ich muss mit irgend wem bumsen!«

James war derselben Meinung, aber er wollte eigentlich nicht warten, bis er 16 war.
Das Jahr jetzt waere schon gut.
Um ehrlich zu sein, in den naechsten 10 Minuten waere es optimal!

Wir fuhren zurueck zur Scheune und schirrten das kleine Pony ab.
James gab mir eine Buerste und sagte, ich sollte das Pferd abbuersten, er selbst nahm sich das Geschirr mit in die Sattelkammer um es sauberzumachen und einzuoelen.

Ich kann mich an ihren Namen nicht mehr erinnern, wenn sie ueberhaupt einen hatte.
Woran ich mich erinnere ist, wie ich den Schweiss aus ihrem Fell buerstete und mich dabei vom Kopf bis zum Schweif vorarbeitete.
Und ich erinnere mich daran, dass sie aus irgend einem Grund ihren Schweif hob.
Da war eine Muschi und sie sah mich an.

Sicher, eine Pferdemuschi, aber sie sah doch so ziemlich aus wie die von Menschen, die ich in dem Gesundheitsbuch meines Vaters gesehen hatte.

Der heisse Tag, das Onanieren und die Sexgespraeche am Fluss, und mit David zusammen zu sein, dem einzigen Jungen von dem ich wusste, dass er noch geiler war als ich, all das lief zusammen zu einem unwiderstehlichen Impuls.

Ich beruehrte sie.
Sie fuehlte sich glatt und samtig an, weich und warm an der Aussenseite und mit wenigen ganz kurzen Haaren auf den Lippen.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals.
Ich schluepfte mit meinem Finger ein bisschen in den Schlitz hinein, so wie ich´s mir unzaehlige Male mit einem Maedchen vorgestellt hatte.

Och Gottchen, es fuehlte sich heiss und feucht und schluepfrig und weich an und ich konnte es mir sehr gut um meinen Willi vorstellen und ich bekam schon wieder eine Latte, und dann -
DANN saugte sie an ihm!

Ihre Muschi zuckte und verengte sich um meinen Finger, molk ihn und hielt ihn fest, als wenn sie ihn nicht gehen lassen wollte!
Ich spritzte mir fast in die Hose, bei dem Gedanken, dass das eine Muschi mit meinem Willi machen konnte!
Dann hoerte ich, wie David zurueck kam.

James zupfte seinen Finger ins Freie und drueckte den Schweif der Stute mit der Hand herunter.
Er begann ganz schnell wieder zu putzen, wobei er nahe an der Seite des dem Ponies hielt, damit man seine Erektion nicht sah.

Ich erzaehlte David nichts ueber das Pony, aber auf der Fahrt zurueck in die Stadt hielt ich andauernd meinen Finger an die Nase und schnueffelte.
Ein erdiger, reicher, moschusaehnlicher Geruch fuellte meine Nuestern, ueberhaupt nicht das, was ich erwartet haette.

Die Erinnerung an den Geruch, die Beruehrung und an das Saugen blieb mir und belebte meine Masturbationsphantasie auf Monate hinaus.
Ich stelle mir vor, dass wenn eine Pferdescheide so schoen mit meinen Finger umging, dann waere ein richtiges Maedchen an meinem Glied noch viel wundervoller als ich mir das ueberhaupt vorstellen konnte.
Das wuerde mich vielleicht umbringen.

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  #12  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 6 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Apri/1968

Jim war stolz auf sich selber.
Durch eine unerwartete allergische Reaktion auf Penicillin vor 2 Monaten hatte er 20 Kilo abgenommen.
Er fuehlte sich gut und zur Feier des Tages hatte seine Mutter ihm erlaubt, sich ein paar modische Huefthosen auszusuchen.
Sie waren lichtblau aus breitem Cord und er hatte sich dazu einen breiten Guertel gekauft zusammen mit einem blaugrauen Velours-Sweatshirt mit langen aermeln und einem mit Spucke hochpolierten Glanz auf seinen Ledermokassins war James hip!

Ich sah gut aus, fuehlte mich gut und war bereit, es mit der Welt aufzunehmen.
Um genauer zu werden, ich war bereit, Wendy Grover zur Junior-Senior-Prom einzuladen.

Seit dem letzten Fruehjahr hatte ich sie schon einige Male gefragt, ob sie mit mir ins Kino oder in Parsans bummeln gehen wollte, und obwohl aus dem ein oder anderen Grund nie etwas daraus geworden war, hatte sie jedesmal, wenn sie absagte, gemeint, ich solle es doch ein anderes Mal versuchen.
Ich war ernsthaft in sie verknallt;
ich glaubte, dass sie genauso fuehlte und war frustriert, weil es immer Umstaende gab, die sie davon abhielten, mit mir zu auszugehen.

Nichtsdestotrotz, ich half ihr bei den Hausaufgaben, die wir ein paar mal die Woche im Uebungsraum machten;
sie sass ganz nah bei mir, wenn ich ihre Matheaufgaben machte und sie erklaerte oder ihre Biologiemappe ausfollte.
Wenn ich ihr erklaerte, welche Teile sie auf ihren Zeichnungen nicht ganz richtig hatte, dann rieben sich manchmal, wenn sie nach dem Papier griff, ihre festen Brueste an meinem Arm.
Dann sah sie auf meinen Schoss und musste ueber die Erektion, die da fast immer war, laecheln.
Es machte es zwar sogar noch schwerer und schmerzvoller, wenn sie das tat, aber ich liebte sie dafuer durch die Schmerzen hindurch.

Jim dachte, dass Wendy das suesseste Maedchen in der Junior class sei.
Klein, dunkelhaarig, mit einem dauernden Augenzwinkern wegen ihrer Kontaktlinsen hatte sie zwar nicht die statuenhafte Schoenheit der blonden Wanda Pohl oder dem massiven Vorbau von Nicky Doolan, aber die Kombination aus ihrem Pixyfoto-Gesicht, von vollen Lippen und einem schoen geformten Koerper und ihrer zarten Statur machten sie recht attraktiv.

Von den 10 weiblichen Junior Schuelern war sie zumindest in James' Augen die erste Wahl.
Er erwischte sie an ihrem Spind, ein paar Minuten bevor die Klingel das Ende der Mittagspause einlaeutete.

»Ach Wendy, die Promist in ein paar Wochen, weisst Du ... «
»Ja und?«
»Aehm, ich fragte mich, weisst Du, ich hab Dich schon ein paar mal eingeladen auszugehen, und du hattest keine Zeit, aber du hast mir ja gesagt, ich soll es noch mal versuchen und - «
»Willst Du mich zur Prom einladen?«

Ihre Stimme war durchdringend und andere Schueler blieben grinsend stehen, um zuzuhoeren.
Jim wurde rot.
»Ja, doch, nehme ich doch an, ich meine ja aeh ... «

Er wurde noch roter als sie lachte und die Umstehenden in das Gelaechter einfielen.
Ich wollte tot umfallen oder dass das alte Haus ueber uns zusammenbricht oder 5 Minuten in der Zeit zurueckspringen.
Als Wendy sich wieder unter Kontrolle hatte und anfing zu sprechen, wuenschte ich mir, die Sonne wuerde zu einer Supernova werden und uns alle verbrennen!

»Du?
Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, ich gehe mit Dir zum Ball?
Warum?
HAHAHA.
Warum sollte ich?«

Jim war vernichtet und durcheinander.
Er stammelte
»A-aber, a-aber, diese ganzen Stunden im Arbeitsraum und wie Du so nahe bei mir gesessen hast und Du hast mir doch gesagt ich soll noch mal fragen und - «

»Du fette Sau!
Du Idiot!«
Und dann, voller Verachtung,
»ich brauchte gute Noten in den Pruefungen, damit man mich nicht zu Hause einsperrt.
So konnte ich mich verabreden, aber natuerlich nicht mir Dir!
Ich verabrede mich gerne mit Jungs, die mit mir ueber Platten oder Filme oder Sport reden;
Du langweilst mich einfach mit all diesem bloeden Gequatsche ueber Wissenschaft oder Buecher oder Politik oder so nen Kram!«

Zu diesem Zeitpunkt hatte es den Anschein, als wenn wenigstens die Haelfte der 80 Schueler bei ihnen in der Halle stuenden.
Ein paar aus dem Kollegium waren auch da, inclusive Calvin Schwarz, einem Menschen mit einem Buerstenhaarschnitt und Segelohren, der Hilfstrainer und Mathelehrer und nebenbei auch noch Schweinezuechter war.

Jim war in Panik, sein ganzes Leben rollte vor seinen Augen ab als er in einem Meer der Scham versank.
»Bitte nicht so laut!
Soll ich Dir jetzt noch weiterhelfen?«

»Interessiert mich nicht, ich bekomme im Durchschnitt eine drei und das reicht fuer meine Eltern.
Ich brauch Dich nicht mehr und abgesehen davon bin ich es auch noch satt, wie Du mir auf die Bluse oder auf den Rock guckst und ueberall um mich rum lauter Steife bekommst!
Du bist nur ein kranker schmieriger Streber, ein Eierkopf, ein Niemand!
Du machst ja noch nicht mal Sport!«

James waramBoden zerstoert und fuehlte, wie er fast bis an die Grenze des Zusammenbruchs erschlaffte.
Zu der Zeit wusste ich noch nicht, dass ich die fruehen Stadien der Narkolepsie hatte bei der starke Emotionen eine Laehmung hervorrufen, die die willentlich bewegte Muskulatur in verschiedenen Graden laehmt.
Ich schob diese Schwaeche auf die Demuetigung, die ich da fohlte.
Aber sie war noch nicht mit mir fertig.

Wendy sah um Zustimmung heischend in die Runde und hatte sie auch sicherlich, wenn man die angeborene Grausamkeit von Jugendlichen bedenkt.
Dann holte sie zu ihrem finalen Schlag aus.

»Wenn Du eine Verabredung fuer die Prom brauchst, warum fragst Du nicht Mr. Schwarz, ob er Dir eins von seinen Schweinen leiht?
Das waer fuer Dich genau das Richtige!«
Das Gelaechter der Menge schrillte mir in den Ohren, als sie die Tuer ihres Spindes zuwarf und durch die Halle davon stolzierte.

Wenn ich jetzt so zurueckdenke, dann muss es da einige gegeben haben, die nicht lachten oder die sogar eine gewisse Sympathie fuer mich fohlten.
Aber zu dieser Zeit schien es mir, als wenn die ganze Welt ueber meine Niederlage lachte.

Und ich war ja auch nicht sehr beliebt bei den Schuelern, ganz und gar nicht.
Viele konnten die Leichtigkeit, mit der ich die Hausaufgaben, mit denen sie sich herumschlugen, loesen konnte, nicht ertragen,·
sie hassten es, dass ich mich als Photograph fuer das Jahrbuch frei auf dem Gelaende bewegen konnte und einige hassten mich einfach nur, weil ich das Kind eines Geistlichen war.
Sie hatten Angst, ich wuerde ihre kleinen Bierpartys oder die Playboy-Magazine, die sie in ihren Spinden versteckten, verpfeifen und machten sich ueberhaupt keine Gedanken darueber, dass ich eine mindestens genauso schmutzige Phantasie hatte wie jeder von ihnen.
Sie alle weideten sich an meiner Demuetigung.

Ich stolperte in den Chemieraum, wo ich dann wie betaeubt sass, Gott sei Dank umgeben von den drei anderen » Unpersonen « der Schule.
Wir passten gut zusammen.
Ein grosser schlaksiger Junge, den jeder nur »Joe Schwul« nannte obwohl es ueberhaupt keinen Hinweis darauf gab, dass er wirklich homosexuell war und zwei Maedchen, die eine eine fette grosse blonde Walkuere und die andere war klein, knochig und mit Haaren auf den Armen.

Keiner von denen gab irgendeinen Kommentar zu der Szene von eben ab, obwohl ich wusste, dass sie sie gesehen hatten;
sie sahen mich nur voll Verstaendnis und Sympathie an.
Aber selbst sie hasste ich und sei es nur dafuer, dass sie sich eine Vorstellung machen konnten, wie tief ich verletzt war.

Ich stolperte weiter zur amerikanischen Geschichte wo ich mit ihr in einen Raum zusammensitzen musste und die Blicke, das Grinsen und die Bosheiten ertragen musste die sich die Anderen untereinander zutuschelten.

Mit der Erlaubnis des Direktors ging ich ein paar Minuten frueher, fuhr auf meinem kleinen Moped nach Hause, wo ich in mein Zimmer ging und stundenlang in mein Kopfkissen schluchzte.
Ich wollte nicht wieder zur Schule gehen, wollte meine Schulkameraden nicht wiedersehen, wollte keinen Tag laenger in dieser kleinen Stadt bleiben, in der meine Seele gestorben war.
Aber ich hatte keine Wahl.

»Hey, Fettwanst!
Du sollst zum Biolehrer in die Scheune kommen!
Er sagt, da waer ´ne Kuh, die vielleicht nicht durch die Pruefung kommt.
Wenn Du ihr bei den Hausaufgaben hilfst, geht sie vielleicht mir Dir tanzen!«
»Vorsicht, Shirley, lass den Schlauberger nicht zu nah an Dich ran, er kriegt ne Latte!«
»Hast Du jetzt Deine Verabredung, Jim?
Oink, oink!«

James war in seiner ohnmaechtigen Wut ganz verkrampft, aber er hielt es aus.
Er hatte immer noch ein paar Freunde obwohl selbst die ein bisschen grinsen mussten.
Und irgendwann, obwohl es eine Ewigkeit zu dauern schien, ebbten die dummen Bemerkungen und fiesen Blicke ab.

»Sieh mal Jim,«
sagte David eines Nachmittags,
»ich hab diese Cousine, die in Chanute lebt, sie ist nicht gerade eine Schoenheit aber auch nicht haesslich und ich glaube sie wuerde gerne mit Dir zur Prom gehen.«
»Nein, das lass mal nur meine Sorge sein.«
David schien beleidigt.
»Ich versuch doch nur zu helfen!«
»Egal!
Ich - ach Scheisse, was lass ich das an Dir aus?
Ich werd bloss so sauer, wenn ich daran denke, wie Wendy mir mitgespielt hat.
Und da musste sie das auch noch der ganzen verdammten Schule erzaehlen!
Diese Nutte!
Diese kleine verdammte Nutte - und alle anderen sind auch nur Nutten!«

James rollte sich auf seinem Bett herum und sah David an, der am Schreibtisch sass.
»Na gut, und was hast Du jetzt vor?«
»Keine Ahnung.«
»Weisst Du was die Spitze waere?
Wenn man am Abend von der Prom in die Schule kaeme mit einem Superherzchen am Arm!
Dann wuerden die sich aber umgucken!«
»Au ja!
Das waer's!«

Ich konnte mir das bildhaft vorstellen:
Ich wuerde das offizielle Essen auslassen, bis zum ersten, nein, besser sogar bis zum zweiten Tanz warten und dann mit einer dramatischen Geste die beiden Eingangstueren aufwerfen .
Wir wuerden mit Wuerde hineinschreiten, die Koepfe erhoben, um dann direkt am Rand der Tanzflaeche unter dem Bogen mit den ganzen Rosen stehenzubleiben.
Die Verzierungen aus Kreppapier, die von der Decke herunterhingen, wuerden alle in unsere Richtung wehen und aller Augen auf uns lenken.
Den Spoettern wuerde ihr Spott vergehen und die Kinnlade runterfallen, wenn sie uns anstarrten;
Wendy wuerde gruen werden vor Neid oder vielleicht wuerde sie sogar ohnmaechtig werden oder es wuerde ihr schlecht und sie muesste frueher gehen.
Meine Begleiterin wuerde keinen Tanz mit mir auslassen und wir waeren wie Rogers und Astaire - die Tanzflaeche wuerde sich wie durch ein Wunder um uns herum leeren weil die anderen sich schaemen wuerden, ihre toelpelhaften Bewegungen in die Naehe von solcher offensichtlichen Grazie, Schoenheit und Leichtigkeit zu bringen.

»Aeh verdammt, wo finde ich ueberhaupt in meinem ganzen Leben so ein Maedchen, geschweige denn in weniger als vier Tagen?«
»Ja.
Aber Spass wuerde es doch machen, oder?«
»Und wen nimmst Du mit, David?«
»Niemanden.
Ich gehe da allein hin, so wie auch die Haelfte der Jungen, die da sein werden und auch die Haelfte der Maedchen.
Ich konnte auch keine finden, die sich mit mir verabredet.«
Die Teenager sassen in einmuetigen Schweigen.

»Weisst Du, was mein Problem ist, Dave?
Ich kann mit Maedchen nicht reden.
Ich meine, ich weiss nie, was ich sagen soll oder worueber sie gerne sprechen moechten.
Alles worueber meine Schwestern immer redeten, waren Jungs oder Klamotten oder Make-up oder Filmstars oder sonst irgendso eine Scheisse.«

»Ja, meine auch.«

»Sogar wenn ich wuesste, was ich sagen sollte, weiss ich nicht, ob ich es sagen koennte.
Wenn ich ein Maedchen sehe, ist alles woran ich denken kann, wie sie wohl nackt aussieht, wie ihre Titten wohl haengen wuerden, wie ihre Muschi aussehen wuerde und wie gerne ich mit ihr schlafen wuerde ... «

»Ja wirklich.
Es scheint so, als wenn ich andauernd ne Latte hab!
Hey, kennst Du Ellie May, das fette Maedchen in unserem Chemiekurs?
In der achten Klasse, bevor du hierhin gezogen bist, haben Wayne und ich sie mit hinter die Schule genommen und wir gaben ihr einen Schokoriegel und sie liess uns mal fuehlen.«

»Wirklich?
Und wie war's?«

»Keine Ahnung, konnte man kaum sagen bei dem ganzen Fett.
Sie fing erst an, Brueste und Haare zu bekommen und ihre Muschi fuehlte sich noch an wie eine glatte Rinne.
Wayne wollte sie bequatschen, dass sie ihn seinen reinstecken liess aber sie sagte, dass ihr grosser Bruder Tommy das einmal versucht haette und dass das weh getan haette und deswegen wuerde sie ihn nicht lassen.
Ausserdem hatten wir nur ein paar Minuten.«

»Ha!
Immer wenn's lustig wird, verpass ich es.
Ich erzaehl Dir mal ein Geheimnis ...
In amerikanischer Geschichte sitzt sie vor mir und oft reib ich mein Knie an ihrem Hintern oder manchmal meine Haende.«

»Und was macht sie dann?«

»Normalerweise nicht viel.
Manchmal dreht sie sich um und sieht mich so komisch an, so als wenn sie es halb mag und halb nicht mag.
Aber ich musste damit aufhoeren, nachdem der alte Drehfurz, der Lehrer, mich eines Tages erwischt hat.«

»Vielleicht solltest Du sie fragen.
Wenigstens ist sie viel heller als Wendy und ich glaube, sie mag Dich auch.«

»Ach Quatsch!
Was waeren wir denn fuer ein Paar?
Ich kann schon hoeren, wie diese Arschloecher wieder ihre Sprueche loslassen ueber Kuehe und Schweine und das wuerde ihre Gefuehle fuerchterlich verletzen und ich wuerde mich durch die Ehre verpflichtet fuehlen, sie zu verteidigen und das gaebe dann eine riesen Schlaegerei und irgend so ein Typ, der sein Gehirn in den Eiern traegt, wird mich windelweich hauen und vielleicht fliege ich auch noch von der Schule und kann von vorne anfangen!«

»Ja, da hast Du wohl recht.
Also was machst Du jetzt?«

»Ich denke, ich bleib zu Hause.
Hm, hoer mal, erzaehl das jetzt keinen anderem, aber mein Dad denkt, dass die Kirche uns in eine andere Stadt schickt direkt wenn das Schuljahr aus ist.
Wenn ich 's also noch ein paar Wochen aushalte, habe ich es hinter mir.«

»Ach, verdammt!
Ich werde Dich vermissen.«

»Ich werde Dich auch vermissen;
ich hoffe, ich kann ueberall, wo ich hinkomme, einen Freund mit so ner schmutzigen Phantasie finden.
Ach wo wir gerade davon sprechen, ich habe ein paar alte Nudistenmagazine hinten im Schreibtisch von meinen Vater gefunden.
Willst Du sie sehen?«

»Na, sieht man da alles?
Haare und alles?«

»Sicher!
Junge Maedchen, Frauen, alte Weiber- alles!«

Die Jungen mussten ueber einen alten Mann mit Bierbauch lachen, der in Cowboyhut und Stiefeln Volleyball spielte, wobei sein kleiner Willi in der Luft herumflappte, aber so kamen sie doch noch dazu, an diesem Nachmittag ein paar Papiertaschentuecher aufzubrauchen.

Am Ende habe ich mich dann doch nicht getraut, und so ging ich nicht zur Prom.
Zu dieser Zeit war ich so bitter wegen Maedchen und wegen mir selbst, dass es vielleicht auch scheusslich geworden waere, selbst wenn ich eine Verabredung gehabt haette.
Ich beschloss, dass wenn ich nicht dabei sein konnte, dann sollten sie mich doch am Arsch lecken!

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  #13  
Old 06-02-2016, 10:26 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 6 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Fast ein Jahr lang musste ich, wenn ich zu den Bildern von nackten Frauen masturbierte, an das Gefohl und den Geruch von dieser Ponymuschi denken.
Das machte meine Phantasien realer und meine Orgasmen intensiver.

Erst schleichend, aber dann mit immer groesserer Macht wurde mir nach meinem verpfuschten Versuch, eine Verabredung zu bekommen, bewusst, dass Davids Pony eine Muschi in so ziemlich der richtigen Hoehe hatte, eine, die sich sehr schoen an meinem Finger anfuehlte, und sie konnte wenigstens nicht ueber mich lachen!

Vor diesem Nachmittag in der Scheune war mir der Gedanke, dass Menschen Sex mit Tieren haben koennten, nie gekommen und schon gar nicht, dass das irgendwas mit mir zu tun haben koennte.

Klar hatte ich ein paarmal die entsprechenden Witze gehoert und dann gab es da auch noch Jackie, ein Junge, der ein Jahr aelter war als ich und die Geschichten, die ueber ihn gefluestert wurden.
Jackies Schwester Sharan war zwei Jahre juenger als ich, aber sie hatte einen unglaublichen Koerper.
Irgendwann in dem Sommer waren Jungs zu ihrer Farm gefahren in der Hoffnung, Sharan auf einem Trecker bei der Feldarbeit zu sehen - sie trug immer einen sehr knappen Bikini, wenn sie das tat.
Jackie war ein kurzer, untersetzter, vierschroetiger Typ.
Er war nicht allzu helle, eben eines von diesen Arschloechern, denen es Spass machte andere Leute herumzuschubsen - speziell mich - jedenfalls sah es so aus.
Trotzdem hoerte man ab und an so Geschichten ueber ihn.

Das Geruecht lief um, dass er versucht haette, seine Schwester zu vergewaltigen, zumindestens einmal, aber sie haette ihn windelweich geschlagen.
Ich konnte mir das gut vorstellen.
Sharan war ziemlich kernig und noch dazu gemein.

Aber die besten Geschichten, obwohl die nie in Jackies Gegenwart wiederholt wurden, waren die, wo Sharan ihn in der Scheune erwischte, wie er es mit einer Kuh oder einem Pferd trieb.
Manche von den Geschichten gingen so weit, dass sie die Tiere festhielt, so dass er sich da austoben konnte und sie in Ruhe liess.

Ich kicherte mit meinen Schulkameraden mit und nahm so stellvertretend Rache an einem Jungen, den ich fuerchtete und hasste.
Aber eigentlich glaubte ich nicht daran und ich glaube auch, meine Freunde glaubten das nicht.
Das war ungefaehr die selbe Preislage wie die Neckereien, die wir einem Klassenkameraden zukommen liessen, der sich genug Geld verdient hatte, indem er seine eigenen Schweine auf der Farm seines Vaters zuechtete, dass er sich einen neuen Mustang kaufen konnte - den ersten in unserer kleinen Stadt.
Wir zogen den kurzsichtigen Darreil auf, dass ihm ganze Wuerfe von Schweinchen mit Brillen geboren waren und lachten ihn aus, wenn er rot wurde.

Der Gedanke war so laecherlich, dass niemand ernsthaft daran glaubte, weder bei Jackie noch bei Darre!!.
Wir glaubten auch nicht, dass das wirklich mit irgendjemand anderempassieren konnte, wenn er nicht gerade ein verrueckter, zurueckgebliebener Untermensch war, der sabberte und kaum sprechen konnte.

Aber ich fing an, mir die Sache noch mal und etwas gruendlicher zu ueberdenken.
Die Menschheit schien nichts mit mir zu tun haben zu wollen;
manchmal fragte ich mich, ob ich wirklich ein Teil dieser seltsamen Rasse von fast haarlosen Affen war.
Sie schienen mich nicht zu wollen.
Auch gut.
Darauf konnte ich mich ja einstellen!

Meine Klassenkameraden stuemperten in ihrer jugendlichen Unbeholfenheit noch auf dem Feld der Liebe herum, aber ich beschloss, ich wollte jetzt Sex!
Es war mir egal, ob es mit einem Tier war; ich wollte einfach herausfinden, wie es sich anfuehlte, meinen Schwanz in irgend etwas Warmes, Feuchtes, Lebendiges hineinzustecken, irgendwas, was fuer einen Penis gedacht war.
Was dafuer gedacht war, heissen, spritzenden Samen aufzunehmen.


An dem Freitagnachmittag, als am Abend die Prom war, entliess die Schule die Juengeren und Aeteren schon frueher, so dass sie in die benachbarten groesseren Staedte fahren konnten, um ihre gemieteten Smokings abzuholen und die Ansteckbouquets, die in den Blumengeschaeften in den Kuehlschraenken vorgehalten wurden.

Waehrend die anderen Jungen der Highschool sich daran machten, das Geld, das sie so lange vom Taschengeld und von der Farmarbeit nach der Schule gespart hatten, auszugeben, fuhr ich nach Hause, warf mich in ein paar abgeschnittene Jeans und ein kurzaermeliges Hemd, packte ein paar der kleinen Zigarren, die ich vor kurzem angefangen hatte zu rauchen, mit einer Moehre in die Tasche und stieg aufmeine Honda.

Auf der Farm erzaehlte ich Davids Grosseltern, dass ich bei einem biologischen Projekt der Pfadfinder mitmachte und bat sie um die Erlaubnis, um ihre Waldweide herumzufahren und nach Tierfaehrten zu suchen.
Davids Opa war ein pensionierter Naturkundelehrer und stimmte gerne zu - er empfahl mir sogar Teile des Waldes, wo es Wildfaehrten gab.
Alles worum er mich bat, war dass ich die paar Kuehe und das Pony, die da draussen waren, nicht erschreckte.

Ich fuhr langsam und hoffte, dass die Stute nicht in der Naehe des Hauses oder der Scheune war.
Ich hatte Glueck und entdeckte sie fast am Ende des Gelaendes, wo sie in dem Schatten einer kleinen Baumgruppe stand und vollkommen ausser Sichtweite moeglicher Beobachter war.

Das Moped parkte ich in einiger Entfernung um sie nicht zu erschrecken.
Ich haette mir keine Sorgen machen muessen;
die kleine Stute war so alt und die Fuesse taten ihr so weh vor Lahmheit, dass ich vielleicht sogar ueber sie haette hinwegfahren koennen ohne sie zu stoeren.

Sie drehte mir ihren Kopf zu und sah mich an, als ich nervoes auf sie zuging.
»Schau mal, Maedchen, schau mal, eine schoene Moehre.«

Sie mampfte die Suessigkeit und ich streichelte ihren Nacken und Hintern.
Ich wusste nicht, ob sie vielleicht hauen wuerde oder so was;
ich hoffte es zwar nicht, aber ich haette es auf jeden Fall riskiert.
Ich fuhr mit meiner Hand an ihrer Huefte hinunter und dann an der Hinterseite ihres Beines wieder hinauf und unter ihren Schweif.

Sie hob ihn ein bisschen und ermutigte mich zu mehr.
Ich sah hin -ja, sie hatte immer noch eine Muschi.
Das grausame Universum hatte sie sich nicht in Luft aufloesen lassen, um mich noch weiter zu frustrieren.
Da sie eine Pintostute mit einer weissen Kruppe war, war ihre Muschi sogar fleischfarben wie die von einem Maedchen.

Ich liess meine Fingerspitze wie damals hineingleiten und es fohlte sich jeden Millimeter so gut an wie in meiner Erinnerung an den letzten Sommer.
Ich fuhr ein paarmal hinein und hinaus und wurde durch die Muskelspannung belohnt.
Dann versicherte ich mich noch einmal, dass ich nicht gesehen werden konnte, zog meine Shorts und Unterhosen ueber die Turnschuhe aus und liess meine maessige Erektion in der frischen Luft wehen.

Es gab noch einen anderen Grund, warum ich Mannschaftssportarten hasste - den Umkleideraum.
Ich hasste es, wenn man mich mit meinem kurzen Penis aufzog.
War es denn zum Teufel noch mal mein Fehler, dass er nur 11 Zentimeter lang war?
Was wuerde ein Maedchen sagen?
Vielleicht war ich nicht »behaengt wie ein Pferd«, aber wenigstens wuerde die Stute nicht lachen ...

Wild keuchend trat James hinter die Stute und hob ihren Schweif in die Hoehe.
Er drueckte hinein, zuerst sanft und dann staerker, als er einen trockenen Widerstand an den geschlossenen Lippen der Vulva des Pferdes verspuerte.
Er sammelte, was sein vor Erregung trockener Mund an Speichel noch hergab und schmierte es ueber die Spitze seines Willis.

Am Ende musste ich sie mit meinem Daumen auseinanderspreizen und einfach die Spitze hineinstecken.
Mit einer gewissen Anstrengung stiess ich tiefer in sie hinein und zog dann ein bisschen zurueck.
Ich war ueberrascht, wie eng es sich anfohlte.
Wieder ein Stoss, bisschen weiter, dann ein wenig zurueck, dann wieder ein Stoss..
Endlich begannen ihre natuerlichen Saefte zu fliessen und breiteten sich aus und ermoeglichten leichte geschmeidige Bewegungen.

Oh Gott, das war der Himmel!
Ich hielt zwar nicht sehr lange durch - wie viele Jungen tun das auch beim ersten Mal? - aber es war grossartig, solange es anhielt!

Das samtene Innere ihrer Vagina, die starken Lippen, die sich um mein Glied schlossen und es pressten!
Oh Gott, dieses Zusammenziehen!
Wenn ich die Richtung umkehrte, um zurueckzuziehen, griffen ihre Muskeln um meinen Penis wie eine Faust.
Dann, wenn ich wieder hineinstiess, entspannten sie sich wieder, bis ich ans Ende des Stosses kam und spannten sich dann fest um die Basis meines Penis.
Hinein, zusammenziehen, hinaus, zusammenziehen.

In nur wenigen Minuten pumpte ich mit aller Kraft, die ich hatte, und fuehlte meinen Orgasmus wachsen.

Als ich dann kam, stiess ich so stark und tief in sie hinein, wie ich konnte,·
sie schien zu wissen, was vorging und stiess im gleichen Moment so ploetzlich zurueck, dass ich fast fiel.
In dieser Position hingen wir zusammen, als mein Samen so weit ich nur konnte in sie hineinspritze.
Ich konnte spueren, wie ihre Muschi schnell um mich pulsierte und meine Saat aus mir hinausmolk.
Ich stoehnte und sie wieherte.
Das arme alte Maedchen hatte vielleicht mindestens ebenso Sex gebraucht und gewollt wie ich!

Ich zog mich zurueck und sass nach Atem ringend hinter ihr.
Direkt vor mir konnte ich ihre Muschi sehen wie sie immer noch unter ihrem gehobenen Schweif zuckte und wie eine durchscheinende weisse Fluessigkeit hinausquoll und hinuntertropfte.

Wenn schon die Muschi eines Tieres so unglaublich gut war, fragte ich mich, wie wohl eine Frau sein wuerde?

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  #14  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


April 1987, in derselben Nacht in dem Motel

James erwachte aus seiner Traeumerei und wurde sich seiner Umwelt wieder bewusst.
Wieder hatte er eine Erektion.
Seine linke Hand rieb gedankenlos durch das Handtuch hindurch daran, und er dachte ueber diese Erinnerungen nach.
Was ist daran so bezeichnend?
Ich habe diese Szene oefter durchlebt als »M.A.S.H« wiederholt worden ist.
Sicher - der Grund, warum ich ausgerechnet ein Pferd als Sexobjekt waehlte, war mehr oder weniger Zufall und ergab sich aus den Umstaenden, aber den Entschluss mit ihr zu schlafen habe ich gejasst um mich meiner Demuetigung zu entledigen.

Auf ein anderes Blatt schrieb James:
»DIE GRUENDE WARUM:«
an den oberen Rand und schrieb dann darunter:
»Die Umstaende, die Gelegenheit, von Maedchen gedemuetigt, von den meisten Schuelern gedemuetigt.«
Eine Pause, dann:
»Geil wie ein Kater mit drei Eiern.«

Mit einer Linie in der Mitte der Seite machte er zwei Spalten auf.
An die Spitze der zweiten schrieb er:
»WIE STEHE ICH GEFUEHLSMAESSiG ZU DIESEN GRUENDEN.«
Nach »Umstaende, Gelegenheit« schrieb er:
»Okay, es waren die guenstige Gelegenheit und die Neugier.«

Er ging an das Ende der ersten Spalte und zog eine Linie zu dieser Bemerkung mit dem Kater.
»Welcher Teenagetjunge ist das nicht?«

Dann starrte er auf den Eintrag in der Mitte, den Wichtigsten.
Wie fuehle ich mich?
Ich fuehle mich immer noch aergerlich, betrogen, uebervorteilt.
Ich fuehle mich, als ob ich die Zielscheibe for alle waere.
Warum ich?
Weil ich anders war, weil sie meine Intelligenz nicht leiden konnten?
Weil sie mich nicht mochten?
Oder vielleicht noch schlimmer, einfach weil ich da war, zur Verfuegung stand?
War ich einfach nur eine zufaellige Zielscheibe fuer ihre grausamen Instinkte?
James schrieb das hin.

Was ist denn besser, was ist mir denn angenehmer?
Macht das ueberhaupt einen Unterschied?
Ich weiss nicht, was mehr for die Schlechtigkeit der Menschheit spricht . ...

Die Ablenkung liess James Erektion zurueckgehen, und das war in dem Moment eine Erleichterung.
Ich komme hier nie zu irgendwas, wenn ich weiter so geil bin.

War denn die Highschool nur schlecht?
Hab ich denn nicht doch wenigstens ein bisschen Spass gehabt?
Doch, natuerlich.
Da war doch im zweiten Jahr. ..

James, David, und ein Jungenamens Lenny aus der nahen Kreisstadt, veruebten ein Verbrechen;
um genau zu sein, das Delikt des unerlaubtes Betretens.
Sie kamen an einem Sonntagnachmittag in das Schulgebaeude und das ohne Genehmigung der Direktion.
Sie machten sich nicht allzuviele Gedanken darum, weil sie nicht gekommen waren, um irgend etwas anzustellen und weil das jeder ab und zu mal tat.
Diese alten Mehrzweckschulgebaeude hatten so viele Fenster und Tueren, dass die Hausmeister sie nie alle geschlossen halten konnten;
jedes Kind wusste das und nutzte das aus, um in die Turnhalle zu schleichen und ein bisschen Basketball zu spielen, wenn alles zu langweilig wurde.
Mit anderen Worten, fast jeden Sonntag.

Die Schuldirektoren machten sich nicht allzuviele Sorgen darum, weil die Kinder nichts kaputtmachten, die Schuhe auszogen, bevor sie die Halle betraten und auf jeden Fall besser mit so etwas beschaeftigt waren als sich irgendwelche Gemeinheiten auszudenken.
Sie liessen immer ein paar alte Basketbaelle herumliegen, so dass niemand versucht wurde, in die Geraetekammer einzubrechen um sich welche zu besorgen.

Keiner der drei Jungen war besonders athletisch und so waren sie heute hauptsaechlich wegen dem Nervenkitzels beim unerlaubten Betreten des Gebaeudes da.
Sie stiessen ein bisschen einen Ball herum, warfen ein paar Koerbe und gingen dann in die Eingangshalle, wo der Limonadenautomat stand.
Es war einer von diesen Automaten, wo die Limoflaschen mit ihren Haelsen an Schienen aufgehaengt waren.
Man steckte eine Muenze hinein, waehlte aus und konnte sie dann zu einer Oeffnung hinschieben, wo man sie herausziehen konnte.
Ich waehlte meine Lieblingslimo, Erdbeerfanta.

Sie sassen eine Zeitlang auf dem Kassentisch, nippten an ihren Getraenken und erzaehlten schmutzige Witze, bis Lenny fragte:
»Was ist eigentlich da hinten?«
David sah Lenny an, der war ein kleingewachsener Junge und starrte auf das Metalltor, das sich durch die Halle spannte.
»Nun, das ist der Teil des Gebaeudes fuer die Hochschule.«
»Nein, zwischen den zwei Toren.
Was sind das fuer Tueren?«
»Ja, die Duschraeume fuer die Hochschullehrer .«
»Auch fuer Maedchen?«
»Klar - Warum?«
»Ich war nie in einem drin.
Ich will einfach nur wissen, wo der Unterschied ist.«

Dave und Jim waren auch neugierig.
Jim sagte:
»Und wie willst Du das machen?
Das Tor ist zu. Abgeschlossen.«
Lenny grinste.
»Manchmal ist es ja doch gut, wenn man klein ist.
Ich klettere einfach drueber.«

Sie sprangen von der Theke und gingen das Tor untersuchen.
Lenny zog sein rotes Hemd aus, weil er nicht oben auf dem Tor haengenbleiben und es zerreissen wollte.
Seine blauen Augen blitzten, als er sagte:
»Das krieg' ich hin.«
Damit griff er die duennen Stangen, steckte die Spitzen seiner Turnschuhe in die diamantformigen Loecher, kletterte geschwinde hoch und darueber hinweg, ging direkt auf den verbotenen Ort zu und verschwand darin.

Einen Moment spaeter steckte er den Kopf heraus.
»Und wie ist es?«
fragte David.
»Ja, fast wie Jungenklos, aber es sind ueberall nur Klos und keine Pissoirs.«
»Das war klar,«
sagte James
»Maedchen setzen sich fuer alles hin.«
»Ja, aber hier ist auch so ein Automat drin fur Kaemme oder Haarnadeln oder so was.
Wisst Ihr was »Kotex« bedeutet?«
James Augen leuchteten auf.
»Das bedeutet, dass wir uns einen Spass machen koennen!«
»aeh?«
»Was kosten die?«
Lenny verschwand drinnen und tauchte dann wieder auf.
»5 Cents.«
James suchte in seinen Taschen, aber erfolglos.
»Dave, hast Du mal welche?«
»Ja! Hier, Lenny!«
David warf die Muenze durch das Gitter.
»Nimm.«

Als Lenny wieder auf dieser Seite des Tores war, gab er James das Paeckchen.
»Und was ist das?«
James grinste.
»Die Fahrkarte zur Panik.
Maedchen flippen aus bei den Dingern.«
»Warum?«
»Ach, ich hab vergessen, dass Du keine Schwestern hast.
Das hier, Lenny, sind Muschikissen, Mannlochdeckel, die rote Fahne der Weiblichkeit!«
Lenny schaute verstaendnislos.
»Ach, los, Du hast doch Aufklaerung gehabt, oder?«
Ein Nikken.
»Na also, wenn Maedchen alt genug werden um interessant zu werden, dann bluten sie doch einmal im Monat.«
»Ach, aus der Muschi, nicht?«
»Ja, geschieht ihnen recht, sind ja auch Maedchen.
Na gut, jedenfalls tragen sie diese Dinger, um das Blut aufzusaugen, dass es ihnen nicht die Klamotten versaut.
Aber wir koennen da was Besseres mit anfangen!
Hier, ich zeigs Dir ... «

James oeffnete das Paeckchen, faltete die Binde darin auseinander und legte sie auf die Kassentheke.
Dann griff er seine fast leere Flasche Erdheerlimonade und goss sorgfaltig eine kurze rote Linie auf die Mitte der Binde.

»Da.
Sieht doch ein bisschen wie waessriges Blut aus, oder?«
Die beiden anderen nickten.

Sie sahen zu, wie James zu dem Getraenkeautomaten ging, die Klappe oeffnete und dann die Binde vorsichtig dort hinein legte, die »blutige« Seite nach oben.
Das Licht ging langsam wieder aus und die beiden Jungen fingen an zu kichern und dann zu lachen.
James wurde auch angesteckt, er machte die Klappe wieder zu und brachte hervor
»D,d,d, denk nur, Dave!
Wenn die aus der Hochschule kommen in der Fruehstueckspause und dann das hier sehen ...
Ha ha ha ha!«

Alle drei bruellten vor Lachen und uebertrieben es noch, indem sie auf den Dielenboden herumrollten, bis David sie warnte.
»Jetzt sachte Jungs!
Ich hab gerade den alten Simson draussen auf dem Weg gesehen und er hat hergeschaut!«

Die anderen zwei waren still und vergewisserten sich, dass sie durch die Fenster nicht gesehen werden konnten.
»Wow, wir verziehen uns besser.«
»Richtig, Mann.
Wenn uns jemand hier sieht, dann wissen sie sofort, wer das ausgeheckt hat!«

Die Jungen krochen durch die Turnhalle zur Hintertuer und dann rannten sie nach draussen, nutzten jede Deckung aus und genossen den Nervenkitzel beim Spiel.
»Spion hinter den feindlichen Linien «.

Sie erreichten unbeobachtet den Footballplatz, dann teilten sie sich auf, verabredeten aber, sich in 10 Minuten vor Lee 's Service Station zu treffen.
Ein schoener Nachmittag.

---

[Die Anmerkungen t-4 und 6 beziehen sich auf das Schulsystem in Amerika, das sich mit unserem nicht vergleichen laesst.
Auch das Lexikon hilft nicht viel weiter:
Jede Stadt kann offenbar im Grossen und Ganzen ihr Schulsystem gestalten, wie sie will - das System scheint nur durch zentrale Pruefungen zusammengehalten zu werden.
Ein Hoehepunkt im Gesellschaftsleben waehrend der Schulzeit ist offenbar die »Prom«, etwas, was bei uns gaenzlich unbekannt ist.

Mark Matthews war so freundlich, folgende Hilfestellung zu geben:
»In dem Bundesstaat und in den Staedten, wo ich zur Schule ging, wurden die oeffentlichen Schulen in zwei Hauptabschnitte aufgeteilt.
Die Primary oder auch elementary school umfasste die Zeit vom Kindergarten bis zur 8. Klasse (grade), die secondary oder high school das 9. - 12. grade.
Diese Jahre werden auch mit »freshman«, »sophomore«, »junior« und »senior« bezeichnet.

Der Ausdruck »prom« kommt von »promenade«.
Es handelt sich dabei um einen formalen oder halb-formalen Ball und wird als der Hoehepunkt des High-School-Gesellschaftslebens angesehen.
Es gibt keine ausgesprochene Erwartung, dass ein maennlicher High-School-Schueler zum Zeitpunkt seiner Prom die Unschuld verloren haben muss, aber die Chance, dass ein Paerchen nach dem Tanz von romantischen Impulsen ueberwaeltigt wird, ist recht hoch.

Oft ist es auch das erste Mal, dass die Jugendlichen unbegrenzt lange ausbleiben duerfen.
Auch gibt es oft Alkohol, der meist von aelteren Freunden beschafft wird.

Kurz:
Ein High-School-Schueler, der zur Zeit seiner Prom nicht nur noch Jungfrau war, sondern noch nie eine Verabredung gehabt hatte, hatte allen Grund, sich sozial sehr zurueckgeblieben zu fuehlen.«]


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  #15  
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Der Streich funktionierte sogar besser als wir erwartet hatten.
Die vom dritten grade4 , um genau zu sein die ganze elementary school, waren naemlich gar nicht da, sie waren auf einem Ausflug und so waren sie gar nicht die ersten, die den Automaten aufmachten.
Statt dessen waren da vier Cheerleader von der Unimanschaft, die wie ueblich mittags nicht in die Cafeteria gingen, sondern zur Turnhalle, um da Chips zu essen, Limo zu trinken und mit den Footballdeppen zu flirten.

Ungefaehr 10 Minuten, nachdem es zur Mittagspause geklingelt hatte, war da ein ohrenbetaeubendes Kreischen zu vernehmen, das durch beide Gebaeude hallte.
Miss Ligget, die Englischlehrerin war die erste, die die Treppe runter und durch die Halle lief Eine Minute spaeter rannte eine von den Cheerleadern in entgegengesetzter Richtung um die ganze erste Etage der Highschool herum zu den Maedchenraeumen der Highschool und rannte nach einem Moment mit einer Handvoll Papierhandtuecher wieder zurueck.

Ich sah die Halle hinunter.
Miss Ligget und die anderen drei Cheerleader hatten eine lebende Wand gebildet und den Limoautomaten von den unqualifizierten Blicken der Maenner abgeschirmt.

Als die vierte Cheerleaderin mit den Papierhandtuechern zurueckkam, oeffnete Miss Ligget die Klappe des Getraenkeautomaten, griff mit den Handtuechern hinein, und kam mit einer verknuellten Papiermasse wieder heraus, die sie sofort in meine Richtung trug, zurueck zu den Raeumen fuer die Highschoolmaedchen.

Es juckte mich ganz fuerchterlich, sie zu fragen, was denn los waere, aber ihre Augen schleuderten Blitze auf jedes maennliche Wesen in Reichweite und ich wusste nicht, ob ich mich so lange beherrschen konnte um mich nicht zu verraten, also machte ich mich auf der anderen Treppe Richtung Cafeteria davon.

David und ich genossen diesen Scherz wochenlang, und auch Lenny lachte sich kaputt, als wir ihm das erzaehlten.
Die Geschichte ging auch noch in der Schule herum und die meisten Kinder hielten sie fuer grossartig; wir haben nie gestanden, dass wir es waren und die allgemeine Meinung schob es Shirley, einer Fruehreifen aus der 8. Klasse, in die Schuhe.
Wir ueberliessen die Ehre gerne anderen;
wir wussten, dass wir etwas Grosses getan hatten, etwas von dem Stoff, aus dem Legenden sind.

»Gewitztheit und Humor glichen eine Menge aus.
Eine Menge Schmerzen, eine Menge Verletzungen konnten mit Gelaechter transformiert werden,« schrieb James.
»Ich entwickelte da ungeahnte Fertigkeiten; ich konnte es riechen, wenn mich jemand fertigmachen wollte und einen Witz ueber mich selber machen, bevor irgend jemand anders die Gelegenheit dazu hatte.«

Sein Stift stockte.
»Pass auf, oder ich setz mich auf Dich drauf und dann erkennst Du Dich nicht wieder!«
Ich konnte einen ganzen Raum voll Kinder fesseln, wenn ich zwei Donuts auf einmal in den Mund steckte, dann mit den Augen rollte und mit den Ohren wackelte und eine ueberzogene Verschlingungsvorstellung ablieferte.

Mein Ruf als Clown begann schon am dritten Tage in der neuen Schule:
Der Mathelehrer/Schweinefarmer hatte ein robustes, extra breites Meterlineal, das er jeder Klasse zeigte.
Er machte uns klar, dass er es gebrauchen konnte um Ordnung herzustellen.

An diesem dritten Tag fluesterte ich mit einem anderen Neuen, als Karl Schwartz mich erwischte und beschloss, an mir ein Exempel zu statuieren.
Es war ihm sowieso gegen den Strich gegangen, dass ich aus dem Footballteam ausgetreten war, kurz bevor die Schule anfing.
Nach nur zwei Wochen Training.

Wenn er mit einer beweglichen Strassensperre zufrieden gewesen waere, waere ich ja gerne im Team geblieben, aber er und der Cheftrainer hatten die Vorstellung, dass alle Spieler wie der Wind sprinten und auch noch bei diesem ganzen Freiuebungsquatsch mitmachen sollten.
Ich haette mit Gewichten gearbeitet oder die gegnerische Abwehr niedergewalzt, was auch immer, wenn ich nur nicht haette rennen muessen!

Aber nichts da.
»Jeder macht das, Falabella, oder glaubst Du, Du bist zu gut dafuer?«
Nein, glaubte ich nicht.
Ich wollte einfach nur nicht rennen, und so gab ich meine Ausruestung ab und fuhr aufmeinem Fahrrad nach Hause, um das letzte Wochenende, bevor die Schule begann, mit Relaxen zu verbringen.

Jetzt, sechs Tage spaeter, sah Schwartz seine Chance, mir eine Lektion zu erteilen.
»ZACK!
Das Lineal machte ein ekelhaftes Geraeusch, als es gegen den Tisch klatschte.

Mister Schwartz war ein Musterbeispiel von einem Schweinefarmer und Rohling, sein Bierbauch schwabbelte ueber seinen schmalen Guertel und quetschte die Knoepfe seines verknuellten weissen Hemdes auseinander, so dass man das schmutzige Unterhemd sehen konnte.
Seine Ohren standen weit von seinem Kopf ab, der ohne Hals direkt auf seinem Koerper sass.
Er hatte den ueblichen Buerstenschnitt und ein rundes Gesicht mit zu weit auseinanderstehenden kleinen schwarzen Augen und eine hochstehende Boxernase.
Ich schwoere, er sah aus wie eine Kreuzung zwischen Hermann Goering und einem von seinen eigenen Schweinen.
Er konzentrierte diese glitzernden Schweineaugen auf mich und winkte mich grinsend vor Vorfreude nach vorne.

»Beug Dich vor und fass Dich an den Knoecheln,«
sagte er als ich vorne ankam.
In seiner Stimme deutete sich keine Gnade an und ich haette ihm auch nicht die Genugtuung gegeben, darum zu bitten.
Ich biss nur die Zaehne zusammen, tat wie befohlen, und bereitete mich auf, was auch immer kommen mochte, vor.

»Kracks!«
Das Geraeusch war viel schlimmer als die Wirkung.

Ich entspannte mich ein bisschen und hoerte ganz unlehrerhafte Ausdruecke von Mr. Schwartz, dann sah ich ein helles, lackiertes Stueck Holz von der Wand vor mir abprallen.
Vielleicht war es das Klatschen auf den Tisch von vorhin, vielleicht war da schon ein verborgener Fehler im Holz.
Ich denke nicht, dass ich einen Hintern aus Stahl hatte, aber was auch immer der Grund war, der erste Schlag hatte seinen brandneuen Linealpruegel zerbrochen.

Er schickte mich unter dem zustimmenden Grinsen der Klasse an meinen Platz zurueck und starrte mit einem undeutbaren Ausdruck im Gesicht auf die Truemmer.
An diesem Tag war ich ein kleiner Held.
Der neue Junge, der das Ungeheuer besiegt hatte.

Trotzdem kamen Mr. Schwartz und ich in den restlichen Jahren, die ich auf der Schule war, ganz gut miteinander aus - abgesehen davon, dass er roh, ungehobelt, laut und schlunzig war, liebte der Mann die Mathematik mit einer Leidenschaft, wie man sie selten fand und er fand in mir einen Schueler, den man dahin bringen konnte, die Schoenheit der Zahlen zu sehen.
Der seine Klasse besuchte, weil er das mochte, was er lehrte.

Mein Status aenderte sich;
fuer ihn wurde ich ein eifriger Schueler, der bereit war, das Angebot der grossen Denker der Vergangenheit anzunehmen.
Fuer den Rest der Schueler wurde ich der Liebling vom Lehrer, ein Streber, und manchmal eine laecherliche Figur.
Die meisten konnten mit dieser Mischung nichts anfangen und so war ich fuer sie jemand, dem man moeglichst aus dem Wege ging.

Es gefiel ihnen zwar, wenn ich den Stuhl des Lehrers mit Reisszwecken oder Quietschkissen versah oder eines schoenen Tages die Bibliothek ausraeucherte, indem ich eine Verbindung zwischen der Bibliothek und dem Abzug im Chemieraum bastelte oder kleine Knaller bastelte und sie in den Tischen der Lehrer versteckte, aber wenige vertrauten mir das Wissen ueber ihre eigenen Streiche oder ueber ihr Schuleschwaenzen an.

Die Lehrer mochten mich und waeren nie auf den Gedanken gekommen, dass ich die Ursache von so vielen Unregelmaessigkeiten war.
Ich war das Kind eines Predigers, ich war zu verschieden vom Rest der Bande.

Ein paar gute Freunde bildeten das Zentrum meines Lebens, das vielleicht durch seine Dichte, durch seine Kompaktheit, heller schien.
Aber kein Maedchen drang jemals in dieses Herz der Gemeinschaft ein.
Kaum dass jemals eine aus den Schatten um dieses Licht herum heraustrat.

James' Kopf schwamm vor Erinnerungen und er starrte auf die wenigen Worte, die er tatsaechlich zu Papier gebracht hatte.
Worte, die so viele schmerzhafte Erinnerungen zusammen mit einer seltsamen Nostalgie hervorriefen.
Wenn ich gewusst haette, was ich heute weiss, haette ichs vielleicht anders machen koennen.

»Nein!«
sagte er laut.
»Die Vergangenheit ist vorbei, Du kannst sie nicht aendern.
Du hast es versucht, und Du hast auch versucht, sie die meiste Zeit Deines Lebens, zu vergessen.
Jetzt ist es Zeit aus ihr zu lernen und was moeglich ist, fuer die Zukunft zu aendern.«

Er starrte wieder auf das Blatt Papier und fuehrte sein Selbstgespraech weiter, waehrend er seinen Koerper die gewohnten Bewegungen ausfuehren liess, die Bewegungen des Zubereitens und Injizieren seiner weiteren Dosis aus seinem Kulturbeutel.

»Also gut, jetzt, was hast Du daraus gelernt?
Dass Du Schwierigkeiten hattest, eine Beziehung mit Maedchen aufzubauen, hast Du ja schon gewusst.
Vielleicht bedeutet das ja, dass Du das Problem schon hattest, bevor Du zur highschool gegangen bist.«
»Ja gut.
Und weiter?«
»Ja, dann grab Dich weiter zurueck und finde diese schlimmen Erlebnisse heraus, die Du begraben hast, bevor sie Dich begraben konnten.
Du musst es tun, oder Du wirst von Deiner eigenen Hand sterben.
Ob durch die der Waffe oder durch die Nadel ist ziemlich egal!«
»Ich hab Angst. .. «
»Ich weiss, ich auch, mach's trotzdem.«

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  #16  
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil c
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Er nahm ein neues Blatt Papier.
»Ich erinnere mich daran, als ich mich das erste Mal fuer Maedchen interessierte, vielleicht mich mit einer zu verabreden, da war ich im 8. grade.
Debbie war dunkelhaarig, schlank, mit knospenden Bruesten und einem weichen Schmollmund und braunen Augen, in die man versinken konnte, wenn man nur lange genug in sie hineinsah.
Und ich kannte sie schon seit dem Kindergarten.«

Achtes grade.
Wir wohnten jetzt in der kleinen Stadt in Kansas, in der Stadt, in die ich vorher mit dem Schulbus gefahren war, als wir noch auf dem Land lebten;
der Bischof hatte uns im Sommer vor dem 6. grade versetzen lassen.
Jetzt sah ich Jonny nur noch waehrend der Schule oder zu den seltenen Anlaessen, wo seine Familie zum Einkaufen in die Stadt fuhr anstatt in das Einkaufszentrum auf dem Land, wie es die meisten in der Gegend machten.
Kelly, Mike und Greg waren meine Hauptkumpel, jetzt wo wir so nah beieinander wohnten, dass wir nur kurz mit dem Fahrrad fahren mussten.
Ja, die ganze Stadt war nur ungefaehr 10 Blocks lang und 8 breit, weniger als eine Meile in jede Richtung.

Ich lag nachts im Bett und phantasierte ueber Debbie oder ihre beste Freundin Wilma und streichelte meinen noch haarlosen, aber trotzdem harten Penis.
Aus irgendeinem Grund waren sie in meinem Schlafzimmer und unterhielten sich mit mir und ich lag nackt unter meiner Bettdecke, vielleicht war ich krank, auf meinen Totenbett oder was es auch war, sie hatten jedenfalls Mitleid mit mir.

Es war kalt in dem Zimmer und das Maedchen wuerde sagen, dass sie sich nicht wohlfuehlte.
Galant wuerde ich ihr anbieten, dass sie zu mir unter die Bettdecke kommen koennte um sich aufzuwaermen und das wuerde sie auch dankend annehmen.
Nach ein paar Minuten wuerde es ihr zu warm werden und dann wuerde ich sie darauf aufmerksam machen, dass ich nackt war (aus irgend einem Grund hatte niemand diesen bedeutenden Umstand bemerkt, bevor ich es sagte) und dass die Decken prima waeren, wenn man nackt ist.

Und die, die meine Phantasie momentan gerade beschaeftigte, wuerde sich dann ausziehen, wenn sie noch unter der elektrischen Heizdecke mit mir lag und wir wuerden ... was?
Ich war nicht ganz sicher, was wir machen wuerden oder wie, aber ich wusste, dass ich »es« machen wuerde, was immer ich auch machen wollte, was immer es auch war.

Es ist komisch, dass ich mich an ihre Nachnamen nicht erinnern kann.
Ich denke, ich wollte Wilma am meisten, aber sie erschien mir vollkommen unerreichbar, sie war ein grosses Maedchen mit einem dunklen mediterranen Teint, geschmeidig mit interessanten Rundungen, die sich unter ihren Kleidern abzeichneten.
Da war so eine Wolke von Vornehmheit um sie her, so ein Snobismus, der vielleicht davon kam, dass sie die Tochter von einem der erfolgreichen Farmer und einer Lehrerin des Ortes war.

Ausserhalb meiner Phantasien hatte ich keine Hoffnung, jemals zu ihr mehr als das, was man in der Schule so sprechen musste, zu sprechen, viel weniger noch, sie zu beruehren oder sie so zu kuessen, wie ich mir das vorstellte.

Debbie ihrerseits war eher erreichbar, naeher an meinem Mittelklassestatus, der nicht unbedingt vom Einkommen herruehrte sondern davon, Mitglied der Familie eines Geistlichen zu sein.
Damals sahen Leute ihre Prediger gerne arm, vielleicht glaubten sie, dass sie dann goettlicher waeren.

Die einzige Auswirkung, an die ich mich erinnern kann, war, dass mein Vater noch extra Arbeiten annehmen musste, z. B. wenn jemand sein Haus neu verkabeln oder rechtzeitig die Ernte einbringen musste oder was auch immer.
Sogar dann achteten sie darauf, dass sie ihm weniger zahlten als einem normalen Elektriker oder Farmarbeiter, damit sie ihn nicht dazu brachten, seine durch Gott inspirierte Geistlichkeit zu verlieren und weltlich zu werden.

Diese heuchlerischen Bastarde.

Nachdem ich absolut keine Idee hatte, wie ich eine Annaeherung beginnen sollte, packte ich bloedsinnigerweise meine Frustration in ein paar Schuettelreime, die ich von einem aelteren Cousin aus der Stadt gelernt hatte, in die ich dann Debbies Namen einfuegte und die ich dann an meine Freunde weitergab:


Down in the valley where the cold wind blows
There lay Debbie without any clothes
Along came Kelly a-swingin ' a chain
He saw Debbie, and out he came!
Three months passed and allwas weil
Six months passed, and she began to swell
Nine months passed, and out they came
Six little bastards, swingin' a chain


---

[Dieses Gedicht ist so voller Anspielungen auf spezifisch Amerikanische Kultur, dass der Autor eine gute halbe Seite brauchte, um mir zu erklaeren, was zwischen den Zeilen steht.
Ich habe es daher einfach im Original stehengelassen.
Der geneigte Leser moege sich an ein fruehpubertaeres versautes Gedicht oder Lied aus seiner eigenen Schulzeit erinnern.
Oder gab es da so etwas nicht?]

---

Meine maennlichen Klassenkameraden liebten das Gedicht.
Debbie dafuer ueberhaupt nicht!
Irgendwie (ich verdaechtigte immer den kleinen Schwulen in der Klasse) bekam sie das Gedicht in die Finger.
Bevor ich mitbekam, dass irgend was schief lief, war ich im Buero des Direktors und versuchte mannhaft, meine Schuld zu bestreiten, aber ich wurde von meiner eigenen schlampigen Handschrift auf dem Papier ueberfuehrt.
Ich brach zusammen und gestand mein Verbrechen traenenreich und hoffte auf Gnade.

Das Wort existierte nicht fuer Benton Kuch, den hageren deutschen Lehrer.
Seine vorquellenden blauen Augen fixierten mich unter seinen blonden Haaren her, und sein Adamsapfel huepfte hinauf und hinunter, als er mir die ganze Mittagspause ueber eine Predigt hielt.

»James, ich bin sehr enttaeuscht zu erfahren, dass Du, ausgerechnet Du sowas scheussliches wie das schreibst.
Wo hast Du denn diesen Schmutz gelernt!
Nein, antworte mir nicht, das ist vollkommen egal.
Ich will nur, dass Du da sitzt und mir zuhoerst ohne mich zu unterbrechen und dann heute nachmitlag kannst Du ein oeffentliches Gestaendnis vor der Klasse machen und Dich bei Miss -«
(Wie war ihr Nachname noch mal, ich kann mich nicht daran erinnern!)

»Werde mal klar im Kopf, Junge!
Maedchen sind etwas Besonderes, etwas, das richtige Maenner beschuetzen, und ehren und ernaehren.
Wie wuerdest Du Dich fuehlen, wenn Du herausfinden wuerdest, dass so etwas jemand ueber Deine Mutter geschrieben haette?
Aber vielleicht stoert Dich selbst das nicht, was?
Scheussliche Jungen wie Du haben wohl so eine schmutzige Phantasie, dass sie auch schlechte Dinge ueber ihre Muetter denken!
Ich sollte Dir die Hosen runterziehen und Dich uebers Knie legen und Dir den Hintern versohlen, bis Du nicht mehr laufen kannst!
Leute, die solche Sachen schreiben und schmutzige Witze erzaehlen,sind Abschaum!
Entweder besserst Du Dich ganz schnell oder Du endest noch im Zuchthaus oder im Irrenhaus, wo man Leute wie Dich hinsteckt, Leute, die - «

»Nein!«
wollte ich schreien,
»so ist es nicht, wirklich.
Ich liebe Debbie, aber ich weiss nicht, wie ich es ihr sagen soll!
Ich hab Angst, ich hab Angst, dass sie mich auslacht oder dass meine Freunde mich auslachen und dass sie mich nicht wiederliebt und dass - «

Statt dessen hockte ich in der Ecke seines Bueros und mir war sehr wohl bewusst, dass die ganze Schule ihn hoeren konnte und meine Demuetigung genoss.
Ich machte das Gestaendnis und die Entschuldigung und gab fuer alle Zeiten die Hoffnung auf, dass Debbie meine Freundin werden konnte.
Ich gab die Hoffnung auf, auf irgendein Maedchen in dieser Schule, in dieser Stadt, in diesem Land, vielleicht auf der ganzen Welt.
Dass jemand etwas zu tun haben wollte mit mir, nachdem ich oeffentlich als ein sexueller Abweiching gebrandmarkt worden war.

»Okay, da bist Du also wieder einmal verletzt worden.
Warum?«
»Ich hatte es verdient.«
»Tatsaechlich?«
James sprang fuer die Leute um ihn herum in die Bresche, fuer die Leute, die
»besser waren als er«,
Mitglieder der
»etablierten sozialen Ordnung«.
»Ja!
Es war doch wirklich fuerchterlich und deswegen war ich in dem Moment ein ganz mieser Typ.«
»Ach wirklich?
Ein kleines dummes Gedicht, das Du auf jemanden gemuenzt hast?
Glaubst Du, dass Debbie deswegen eine Prostituierte oder Lesbierin geworden ist, oder dass sie sich ueberhaupt heute noch daran erinnert?
Dieser Scheiss Nazi, den sie Direktor nannten, war ein unterdrueckter Wichser, ein Kinderschaender.
Vielleicht war er sogar paedophil und hatte nicht den Mut, mehr zu machen als seine Macht zu missbrauchen!
Wenigstens Deine Mutter hielt ihn dafuer.«

»Hey, sei fair!
So war die Zeit, die so kurz nach Kennedy, und dieser Teil der Welt lebte noch in der Eisenhower-aera!
Niemand dort hatte ueberhaupt schon von Vietnam gehoert, wir sahen alle im Fernsehen nur »Leave it to Beaver« und »Donna Reed«, und unser groesster Ehrgeiz war, unsere Highschoolliebe zu heiraten und Kinder und ein Haus zu haben.
Jeden Tag ins Buero zur Arbeit zu gehen, Baseball mit unseren Soehnen im Hinterhof zu spielen und- «

»Schwachsinn!
Vielleicht hast Du es damals nicht gewusst, weil Du kaum irgendwas anderes ausser Buecher, Comics, Fernsehen, Zeichentrickfilm oder Western zu sehen bekamst.
Aber jetzt weisst Du es doch besser!
Die Haelfte von diesen wohlloeblichen Kirchgaengern da draussen auf dem Land hatten einmal im Monat etwas Besonderes vor;
nach der Kirche trafen sie sich dann naemlich in einem Haus unten am Ende der Strasse, wo sie ein paar Drinks nahmen und dann nach Hause gingen, aber jeweils mit der Frau eines Anderen.
Dein eigener Vater hat es mit der Haelfte aller jungen Frauen in der Gemeinde getrieben, inklusive Johnny's Mutter.
Vielleicht hat er's auch an dem Nachmittag gemacht, als John dir gezeigt hat, wofuer du Deinen Schniepel sonst noch benutzen kannst ausser in Maeuseloecher zu pinkeln.
Ihr beide habt eine Menge Zeit alleine in dem Wagen verbracht, oder?
Wie lange braucht man, um ein paar Kirchenlieder auszusuchen?«

»Hoer sofort aufl«
»Ach, das tut weh, wie?
Vielleicht bedeutet schon allein diese Tatsache etwas!
Vielleicht hast Du Dich so gerne als Schuldigen gesehen, dass Dir nie in den Sinn gekommen ist, dass Du vielleicht ein Opfer warst!«

»Verdammt, meine Eltern liebten mich.
Lass sie da raus!«
»Ach komm.
Das heisst doch nicht, dass sie Dich nicht geliebt haben!
Aber das ist, was Du denkst, oder?
Tief in Dir drin da fragst Du Dich.«

»Nein!
Nein!
Ich dachte, dass ich verdiene zu sterben, jetzt in dem Moment!
Sie waren wundervoll- ich meine, wenn man alles zusammennimmt, dann haben sie getan, was sie dachten, dass es das Richtige sei.
Wenn ich dachte, sie liebten mich nicht, dann wuerde das ja bedeuten, ich liebte sie nicht wirklich und das ... «

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  #17  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil d
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


James griff nach dem Kulturbeutel, er brauchte jetzt verzweifelt die Droge, aber seine Gefuehle betrugen ihn - seine Haende zitterten so, dass er nicht einmal die Flasche halten, geschweige denn sich einen Schuss setzen konnte.
Alles was er tun konnte, war wieder einmal sein Gesicht in den Haenden zu vergraben und durch die Muskelschwaeche seiner Narkolepsie hindurch zu schluchzen.
Sein Selbsthass wurde jede Minute groesser, als seine Abwehr unter dem Ansturm seines unbarmherzigen Selbst zerbroeckelte, des Selbst, das ihn zwang, sich Erinnerungen und Schluessen zu stellen, die er sicher begraben gewaehnt hatte.

Irgendwann ging der Weinkrampf vorbei, so wie alles vorbeigeht.
Die Traenen trockneten, die Muskelkontrolle kam nach und nach wieder und weil ein Zusammenbruch auch eine Reinigung des Gefuehlslebens mit sich bringt, kam James weit aus den Tiefen des Bruetens und der Verzweiflung, in die seine Seele abgerutscht war, hinaus.
Er grinste sich schief in dem Spiegel an der Wand zu seiner Seite an.

»Oh, Gott, Du siehst schrecklich aus!
Tja, der Portier hat mir extra mehr Geld abgenommen, weil er dachte, ich haette hier eine Nutte bei mir.
Ich frag mich wohl, was er sich denken wuerde, wenn er wirklich wuesste, was ich hier tue?«
Diese Vorstellung hellte seine Stimmung noch ein wenig mehr auf
»Na ja, man sagt ja dauernd, ohne Fleiss kein Preis.
Also wenn das wahr ist, dann werde ich heute aber noch reich!«

Er schlurfte ins Badezimmer um sich zu erleichtern und um mit einem Waschlappen durchs Gesicht zu gehen, den er sich dann eine Minute lang auf seine schmerzenden Augen legte, was sehr gut tat.
Er kehrte an seinen Platz vor dem verdammten Schreibblock zurueck und war erholt genug, sich wieder eine Injektion zu setzen.
Als dann genug Zeit vergangen war, dass sich das Loch geschlossen hatte, streckte er den Arm wieder aus und entfernte den blutdurchweichten kleinen Wattebausch, danach entfernte er alle Spuren auf seiner Haut mit dem Alkoholtupfer, den zur Vorbereitung der Injektion benutzt hatte.
All diese Beweisstuecke verstaute er sorgfaltig in dem kleinen Plastiksaeckchen in seinem Kulturbeutel.

James fuehlte keine Veranlassung, irgend etwas niederzuschreiben, nahm aber seine Herz-und-Verstand-Unterhaltung wieder auf:
»So, ich hasse meine Eltern, wie?
Warum sagst Du das?«
»Nun, vielleicht nicht hassen, aber sie haben Dich in der Vergangenheit enttaeuscht.
Alle Eltern tun das ihren Kindem gegenueber, aber nicht jedes Kind weigert sich, sich an diese Emotionen zu erinnern und sich mit ihnen zu beschaeftigen.«
»Scheisse!
Seit wann bist Du Psychiater?«
»Erinner Dich dran, du hast doch diese ganzen Talkshows mit »Donahue« und »ueprah« gesehen?
Gib's zu, Du warst doch dabei.
Grab Dich zurueck- warum nennst Du Deine Mutter nie beim Vornamen?
Warum kannst Du Dich manchmal kaum an ihn erinnern?
Verbirgst Du noch mehr vor Dir selber?
Du hattest schon ziemlich verschrobene und verdrehte Vorstellungen ueber Maedchen, bevor Du ins 8. grade kamst.
Was ist noch passiert?«
»Ich weiss nicht.
Warum sollte ich meine Mutter hassen?
Das ist doch krank!«
»Hm, Du weisst das sehr gut, Du willst Dich nur nicht dran erinnern.
Sehen wir uns diese letzte Frage doch ein bisseben naeher an.
Was war denn zu der Zeit, als sie Dich »Verlassen« hat?
Du warst ihr boese, dass sie gegangen ist, als Du 14 warst.
Aber war es ihre Schuld?
Denk zurueck ... «

Es war ein Sonntagnachmittag, kalt und regnerisch im Spaetherbst 1965.
Wir waren wieder in einer Gemeinde, wo das Buero des Pastors im Pfarrhaus sein musste, weil in der Kirche kein Raum dafuer war.
Dieses hier war im ersten Stock direkt neben meinem Schlafzimmer, meinem Refugium, wo ich Modellautos baute und von Motorraedern, Minibikes, Maedchen, Revolvern traeumte, von allen diesen Dingen, die einem 14 Jahre alten Jungen in einer kleinen Stadt in Kansas in den 60er Jahren wichtig waren.

Ich lag auf meinem Bett und las ein Comic mit Rennfahrergeschichten, als ich etwas im Erdgeschoss haerte.
Erst glaubte ich meinen Ohren nicht, es haerte sich so an, als wenn meine Eltern sich anschrien, etwas, das ich mich nicht erinnern konnte, jemals in meinem Leben gehoert zu haben.
Dann musste ich es glauben, als sich die Tuer am Fuss der Treppe oeffnete und ihre wuetenden Stimmen und stampfenden Fuesse zu hoeren waren, die Richtung Buero gingen.
Ich hatte solche Panik als das Bild von unserer Familie auf einmal so ploetzlich zerriss, dass mir ihre Worte gar nicht im Gedaechtnis blieben.
Ich hoerte nur den Hass und den Schmerz, als Mom Daddy ankreischte und er in diesem schneidenden sarkastischen Ton antwortete, den er benutzen konnte, wenn er wirklich boese ueber irgend etwas war.
Das war das erste Mal, dass ich diesen Ton in allseiner Gewalt haerte, und meine Mutter war das Ziel.

Ich sprang auf, oeffnete die Tuer und kam gerade ins Buero, als Dad eine schwere Kneifzange aus einer Schreibtischschublade zog.
In meiner Verwirrung dachte ich erst, er wollte Mom damit erstechen oder sich selbst die Kehle durchschneiden oder sowas.
Aber er zog nur seinen Ehering ab und fing an, ihn in Teile zu schneiden, wobei er sagte, er wuerde ihn in ein Kreuz umschmelzen, um die Last seiner Ehe zu symbolisieren.

Sie hielten beide inne und sahen mich an, als sie bemerkten, dass ich im Raum stand.
Dann sagte Mutter mit fester Stimme, dass sie jetzt ausziehen und in die nicht ganz so kleine Stadt Pittsburg in Kansas ziehen wuerde um dort zu leben und zu arbeiten und dass ich waehlen muesste, ob ich mit ihr kommen oder bei Dad bleiben wollte.

Ich hatte nicht viel Zeit zu ueberlegen, aber das Wichtigste war, dass ich meinen Vater verehrte - er war so brillant, dass ich nicht glauben konnte, dass er etwas Falsches tun konnte, alles was auch nur in diese Richtung deutete, musste ein Missverstaendnis meinerseits sein!
Und dann war da noch der Punkt, dass ich die Kleinstadtschule haette verlassen muessen, die Art Schule, in die ich mein ganzes Leben gegangen war.
Ich muesste meine neuen Freunde verlassen und wuerde in der Anonymitaet einer grossen Lehranstalt begraben.
Und ich haette zur Junior Highschool gehen muessen, nicht zur Highschool.

Zu diesem Zeitpunkt war das fuer mich gar keine Frage.
Ich wusste, dass es Mom verletzte.
Ich brauchte ein paar Wochen, um zu verstehen, wie kompliziert die Situation wirklich war.
Es scheint so, dass Dad verheiratet war, bevor er meine Mutter kennen/ernte.
Diese Ehe endete sehr schnell und auf seltsame Weise:
Als Lucinda und Dad in die Flitterwochen fuhren, war ihr Jungfernhaeutchen so dick und stark, dass Dad die Ehe nicht vollziehen konnte.

Einmal sagte er mir
»Also ich haett 's mit der Hand machen sollen oder mit der Zunge oder sonstwie, sie war so begierig und ich war so geil, dass ich 3 Tage lang versucht habe, da durchzukommen.
Mir ist gar nicht eingefallen, dass ein Doktor das mit einem kleinen fast schmerzlosen Skalpellschnitt haette beheben koennen.
Statt dessen waren wir frustriert wie die Hoelle.
4 Tage nachdem wir geheiratet hatten, kam ich nach Hause und fand sie im Bett mit einer Nachbarin.
Einer Frau.
Es waren die Schmerzen und die Sinnlosigkeit des ganzen Unternehmens gewesen, die sie zu dem Entschluss gebracht haben eine Lesbierin zu sein, nehme ich an.«

Sie kamen ueberein, die Ehe annullieren zu lassen, da sie ja doch nicht vollzogen worden war.
Lucinda nahm es auf sich, den Papierkram zu erledigen.
Sie verloren sich aus den Augen fuer viele Jahre, bis Lucinda meinen Vater ungefaehr 1 Jahr vor dem grossen Knall anrief.
Sie hatte die Papiere nie eingereicht und sie dachte, dass Dad jetzt wissen sollte, dass sie immer noch vor dem Gesetz verheiratet waren.
Das bedeutete, dass meine Eltern nicht ...
Ich war unehelich.

Dad machte das Beste aus der Situation und begann, regelmaessig eine Frau in Kansas-City zu treffen.
Ich verstand es nicht warum, sie war nicht besonders gutaussehend, sondern ziemlich haesslich.

Spaeter fand ich raus, dass sie eine begabte Fellatrice war, etwas, das meine Mutter sich weigerte zu tun oder nur widerwillig tat.
Der Streit an diesem schwarzen Sonntag kam, weil diese Frau von Kansas-City hergefahren war um am Gottesdienst teilzunehmen und sich dann auch noch Mom vorstellte.
Igitt.

Mom zog aus, Dad heiratete diese Frau in Kansas-City, ich bekam meinen Fuehrerschein und so konnten wir uns bei den 300 Meilen langen Fahrten hin und zurueck abwechseln und ich traf ihre Tochter, jetzt meine Stiefschwester.

Es war »Pfui auf den ersten Blick«.
Dieses Maedchen trug ihre Nase die meiste Zeit so hoch, dass sie in einem Wolkenbruch ertrunken waere, wuerde es keine Schirme geben.
Ihr Gesicht war ziemlich derb, ihr Ausdruck meistens zynisch, aber sie hatte Titten und einen Hintern, die nicht von schlechten Eltern waren!

Ich fand bald heraus, dass ihr Horizont sich auf Rockmusik und Filme beschraenkte - sie war dauernd in Gefahr von der Schule zu fliegen, besass aber die Frechheit anzunehmen, dass ich »dumm« waere, weil ich mich mehr um Wissenschaft und Mathematik als um die neueste Mode kuemmerte!
Meinen aelteren Stiefbruder habe ich nie getroffen, weil er meistens wegen schwerer Verkehrsverstoesse im Gefaengnis sass.

»Diese Frau« hatte sich von ihrem ersten Mann scheiden lassen, weil der dauernd betrunken war und sie verpruegelte.
Einmal hatte er die Pistole gezogen und versucht, sie zum Sex mit seinem deutschen Schaeferhund zu zwingen.

Sogar jetzt sind meine Erinnerungen an diese Zeiten nur bruchstueckhaft- natuerlich gab es in meiner kleinen Stadt einen Skandal, als die Geschichte herauskam, so wie es solche Geschichten unweigerlich in kleinen Staedten tun.

Nach und nach regelten sich die Dinge.
Dad liess sich von dieser Frau scheiden, beichtete der Gemeinde und den Kirchenoberen, erhielt Vergebung, heiratete meine Mutter wieder,·
und wir wurden wieder eine glueckliche kleine Familie, nur ich und meine Eltern, weil meine Schwestern zu dieser Zeit schon alle verheiratet und ausgezogen waren.
Alles war perfekt, so wie es war.
Ja, richtig ...

»Und?«
»Und was?«
»Ja und was denkst Du darueber?«

James zog ein Kosmetiktuch aus der Schachtel, die das Hotel seinen Gaesten zur Verfuegung stellte hatte und wischte sich ueber die Augen.
Seine Muskeln waren wieder schwach vor Emotionen.

»Jesus!
Ich weiss nicht, was ich denken soll!
Barbara versuchte, nett zu mir zu sein, versuchte, meine Aufmerksamkeit zu erlangen, wollte mir sogar ein Auto schenken.
Aber alles was ich sehen konnte, wenn ich sie ansah, war jemand, der mein Heim zerstoert hatte.
Mich ploetzlich zu einem Ausgestossenen gemacht hatte.
Als die Kinder in der Schule das herausfanden ....

Au, scheisse, MEIN VATER HAT MEINE MUTTER VERLASSEN, WEIL BARBARA IHM DEN SCHWANZ ABGESCHLECKT HAT.
SIE WAR SCHMUTZIG, SCHMIERIG, EIN EKELHAFTES WEIBSSTUECK!«
»He! Ruhig, ruhig!
Du willst doch nicht, dass sie uns hier rausschmeissen?«

James schluchzte wieder in seine Haende, aber fuehrte die Unterhaltung murmelnd fort.
»Und was schliesst Du jetzt aus dem Ganzen?«
Viele Frauen haben mir nur Schmerz gebracht.
Lucinda hat mich zu einem Bastard gemacht, zu einem Kind von unverheirateten Eltern.
Meine Mutter hat mich gezwungen zwischen ihr und meinen Vater zu waehlen -
»Wuerde es Dir besser gehen, wenn irgend jemand anders diese Entscheidung getroffen haette statt sie Dir zu ueberlassen?«

James sah wieder auf.
Die Unterhaltung liess seine Traenen wieder versiegen.
»Ich weiss nicht.
Nein, dann haette ich eben den, der diese Entscheidung getroffen haette, nicht leiden koennen.
Egal, was fuer eine Entscheidung das gewesen waere.
Was ich hasste, war die Tatsache, dass ueberhaupt eine Entscheidung getroffen werden musste, dass irgendjemand sie fallen musste.«

James sass da, seine Gedanken und seine Stimme waren im Moment versiegt, er fuehlte nur.
»Davon abgesehen, mochte ich Mom schon nicht, bevor das passiert ist.«
»Warum?
Was hat sie Dir angetan?
Magst Du sie nicht einfach nur nicht, weil sie eine Frau ist?«
»Nein!
Es - ich weiss nicht.
Vielleicht!
Ich konnte sie nicht besser verstehen als jede andere Frau auch.
Ich mag keine Frauen und ich mag Maenner nicht genug um schwul zu werden!«

»Aber es muss doch fuer alles einen Anfang geben.
Was war es?«
Wann hatte dieses Verhalten angefangen?
In dem Auto mit Johnny?
Nein, das kann mich nicht so beeindruckt haben, sonst wuerde ich ein Verlangen nach Maennern verspueren, nehme ich an.
Debbie im achten grade?
Ah, nein, schon davor.
Meine Schwestern?

Ich erinnere mich an dieses Maedchen-sein-Spiel zwar sehr gut, aber ich denke nicht, dass es sehr dramatisch war oder eine bleibende Wirkung hatte.
In Wirklichkeit war es irgendwie witzig, jetzt, wenn ich daran zurueckdenke.
Eben Kinder, die ihre Unterschiede erforschen.

Nein, wir waren rivalisierende Geschwister.
Der Altersunterschied war gross genug, keine tiefere Beziehung zuzulassen.
Zumindest keine Beziehung, die einem dauerhaft das Hirn verdrehen konnte.
Was war denn das erste Mal, wo mich ein Maedchen wirklich durcheinander gebracht hat?
Das war wohl...

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  #18  
Old 06-08-2016, 10:30 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil e
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Er klemmte ein frisches Blatt auf seinen Block und schrieb, so wie es ihm gerade in den Sinn kam:
»Als ich 10 war, wurde unser Haushalt maechtig durcheinandergewirbelt Onkel Charlie und Tante Joan verliessen die Airforce und zogen nach Texas.
Charlie ging in den Ruhestand, weil er krank war (Narkolepsie, so wie meine) und Joan hatte rheumatische Arthritis.
Sie stand kurz davor, gross an Hueften und Knien operiert zu werden, ihre Gelenke wurden durch kuenstliche Gelenke ersetzt.
Es war eine sehr gewagte Operation fuer die fruehen 60er Jahre.

Sie wuerden sich eine Zeitlang nicht um ihre drei Toechter kuemmern koennen und so hatten sie es so arrangiert, dass die drei Maedchen bei uns blieben und sie aber fuer ihren Unterhalt aufkamen.«

Ich kannte Karen, Reagan und Mary nicht gut.
Die meiste Zeit ihres noch jungen Lebens hatten sie weit weg gewohnt in Deutschland, Florida und Alaska.
Karen war neun, Reagan sieben und Mary zwei.

Ich lernte bald, sie zu hassen- ihre Eltern hatten ihnen, krank wie sie waren, nie Benehmen beibringen koennen und so waren sie unertraegliche Goeren!
Und was noch schlimmer war, sie kamen damit durch.

Sie bemaechtigten sich meiner Comics, malten in meinen anderen Buechern herum, nahmen meine Bastelsachen und alle anderen Spielsachen und spielten damit Puppen, wobei sie Teile verloren und andere kaputtbrachen!
Sie schlichen sich an und hauten mich und ich wagte nicht, mich zu raechen, weil sie mir angedroht hatten, dass sie fuer jeden Schlag fuenf meiner geliebten Comicbuecher kaputtreissen und verbrennen wuerden.

Karen schlich immer rum, kam in das Badezimmer, wenn ich in der Wanne sass und tat dann so, als haette sie nicht gewusst, dass ich da drin bin, stand dann da und kicherte ueber mich.
Reagan war eine fuerehierliehe Luegnerin und erfand immer Geschichten, um mir oder ihren Schwestern Aerger zu machen.
Mary war fuer soviel geplante Scheusslichkeit noch zu jung, aber sie kreischte, weinte, haute und biss Leute, wenn sie ihren Willen nicht bekam.

Ich wollte in erster Linie sehen, was diese Maedchen-Jungen Unterschiede waren, von denen Jonny immer sprach.
Ich hasste es, wenn ich irgendwas nicht wusste, was jemand anderer wusste.
Ich versuchte, immer eins von den beiden aelteren Maedchen zum Doktorspielen zu ueberreden oder eine Pfuetze oder Haeufchen irgendwo draussen zu machen, um mich zugucken zu lassen.
Nur versprachen sie immer, das zu tun, wenn ich ihnen irgend einen Gefallen tat oder irgendein Spielzeug gab, und wenn ich es ihnen gegeben hatte, taten sie es dann doch nicht.
Natuerlich konnte ich mich bei meinen Eltern nicht darueber beschweren.

»Dann war da dieser Samstag morgen im April, so ungefaehr einen Monat nach meinem elften Geburtstag.
Es war frueh.
Niemand war wach ausser mir und Karen, die ich im Nachbarzimmer rumoren hoerte.
Ich ging hinein und sie war im Bett und malte ein Hucklelberry Hound Malbuch aus.
Natuerlich eins von meinen!
Ich wollte es ihr abnehmen, aber sie sagte, sie wuerde schreien und sagen, dass ich versucht haette, ihr die Kleider auszuziehen.
Dann kicherte sie und sagte, dass sich das sowieso nach einer guten Idee anhoerte.

»Karen zog ihre Bettdecke weg und ich konnte sehen, dass sie einen kurzen kleinen Maedchenschlafanzug anhatte; ich trug meinen Cowboypyjama mit den aufgedruckten Brandzeichen aus dem wilden Westen.
Sie sagte mir, ich sollte mit ihr unter die Bettdecke kommen und dann wuerde sie mir zeigen, was ich die ganze Zeit sehen wollte.
Das machte ich dann auch und sie sagte mir, ich sollte meinen Schlafanzug und meine Unterhose ausziehen.«

»Ich erwartete wieder so einen einseitigen Handel und stritt mich ein bisseben herum, aber sie versprach mir, dass sie es diesmal wirklich tun wuerde, genauso wie sie das immer fuer ihren Daddy machen wuerde.
Als ich dann von der Brust an nach unten nackt unter der Decke lag, griff sie zu mir rueber und fing an, an meinem kleinen Schniepel zu ziehen und zu reiben, so dass er hart wurde.
Dann zog sie ihr Hoeschen aus und liess mich ihr Ding ansehen.
Obwohl genug Licht durch die Decke kam, konnte ich eigentlich nicht viel sehen, nur so eine eingefaltete Grube.
Ich legte mich wieder zurueck mit dem Kopf unter dem Laken hervor, und liess sie ein bisschen weiterreiben.
Karen sagte mir, ich sollte sie auch da unten reiben und das wuerde ihr gut tun, genauso wie ihr Daddy das tat und erklaerte mir dann, dass das Spiel als ein ganz grosses Geheimnis waere und dass wir genau wie sie und ihr Daddy dieses Spiel als Geheimnis behielten.
Sie sagte, wenn das irgend jemand herausfaende, dann haetten wir grossen aerger und muessten ins Gefaengnis.

»Ich erinnere mich nicht, ob ich es danach sehr genossen habe.
Ihr Reden ueber Gefaengnis machte mich nervoes.
Ich wusste, dass kleine Kinder wie wir nicht wirklich ins Gefaengnis gingen aber ich hatte genug ueber Besserungsanstalten gesehen in diesen »your Gang« Komoedien, die im Fernsehen liefen.
Da wollte ich ganz bestimmt nicht hin!

Ich folgte ihren Anweisungen und rieb sie, so wie sie mich rieb, aber ich konnte nicht viel darueber erzaehlen, was ich fuehlte.
Trotz meiner Erlebnisse mit Jonny hielt ich das nicht wirklich fuer Sex.
Hauptsaechlich war ich einfach neugierig.
Ich wollte wissen, wie Maedchen und Jungen unterschiedlich waren, wollte selber rausfinden und nicht nur das glauben muessen, was Jonny mir erzaehlte.

»Dann platzte Mama rein-«
Mom, oh Gott, du wusstest nicht, was du mir da antatest.
Du hast mich aus Karens Bett gerissen, mir meinen nackten Hintern verhauen und mir gesagt, dass ich ekelhaft waere, dass ich schmutzig waere, dass dass es eine fuerchterliche Suende waere, Maedchen da anzufassen und dass mich das zu einem verrueckten Mann machen wuerde, den man in ein Irrenhaus einsperren wuerde und dass Maedchen was besonderes waeren und dass Maenner sie ruinierten, wenn sie versuchten, mit ihnen schmutzige Dinge zu machen und dass ich nie versuchen sollte, das mit einem Maedchen jemals wieder in meinem Leben zu machen und dass Maedchen verehrt werden muessten und auf eine Saeule ueber die Jungs gestellt werden muessten,
»so sicher wie mein Name ... Name ... was? ... ist.«

James zog seine Hand von dem Block zurueck.
Da war sie, die Erinnerung, die er so viele Jahre begraben hatte.

Er war schwerbestraft worden:
Sein Spielzeug war ihm fuer einen Monat entzogen worden, alle seine Comics waren vernichtet worden, er musste in sein Zimmer gehen und da bleiben, wenn er von der Schule zurueckkam, zwei Wochen lang, ausser zum Essen und zum Waschen.
Und Karen, die das ganze angefangen hatte, wurde von seiner eigenen Mutter getroestet, wegen der »boesen Sachen, die Jimmy mit Dir gemacht hat.«

Mom!
Wie konntest du?

Danach hatte ich einen Horror vor Maedchen - ich wuerde sie vielleicht mit meinen schmutzigen Gedanken verderben, mit meinen schmierigen Haenden!
Ich wusste nie, was ich in ihrer Gegenwart tun sollte.

Ganz offensichtlich konnte man das, was sie sagten, nicht fuer wahr nehmen.
Man musste es pruefen, vorsichtig sein, dass man wirklich verstand, was sie meinten, und selbst dann konnte man ihnen immer noch nicht trauen.
Verdammt, Mom, wir waren nur Kinder, und Kinder sind neugierig!
Soviel hat es mir nicht bedeutet, bis du daraus den Grund fuer die Zerstoerung des Rests meines Lebens gemacht hast!

Wieder flossen Traenen James Wangen herunter, als unterdrueckte Gefuehle von Angst, Schmerz und Hass auf die weibliche Haelfte der menschlichen Rasse - speziell seiner Mutter - herauskamen.
Also das war es, warum er seine Mutter nicht leiden konnte!

Seine zweite Stimme meldete sich jetzt wieder zu Wort und sanft durch sein Schluchzen sprach sie:
»Ist es denn fair?«
»Was?«
»Deiner Mutter die Schuld zu geben, sie dafuer verantwortlich zu machen, dass sie so reagiert hat, wie sie trainiert wurde, die normale Reaktion fuer diese Zeit und diesen Ort?«
»Verdammt, es war nicht recht!«
Seine Stimme wurde lauter.
»Vielleicht nicht, aber was konntest du denn anderes 1962 erwarten?
Glaubst Du, sie hat gewusst, was sie Dir antat?«
»Sie hat einfach mir die Schuld in die Schuhe geschoben.
Sie hat nie auch nur gefragt!
Sie wusste, dass Karen ein verlogenes kleines Miststueck war, aber ich, ihr eigener Sohn, der war natuerlich schuld.
Sie war einfach bereit, das Schlechteste von mir und das Beste von ihr anzunehmen.«
»Warum?
Vielleicht wegen der Art, wie sie aufgewachsen ist, wegen ihrer Lebenserfahrungen, vielleicht?
Sie konnte die Konsequenzen dieser Geschichte nicht mehr vermeiden als Du vermeiden kannst, was mit Dir geschehen ist.
Damals war die Gesellschaft hinter der »Oezzie and Harriet« Fassade doch sehr krank.«
»Ich weiss.
Das ist es, was so mies daran ist!
Es ist, als wenn ich der Arsch in irgendeinem gigantischen kosmischen Witz waere!
Niemand ist daran schuld, niemand kann es wieder gut machen.
Ich kann nur auf der Buehne vor dem ganzen Universum stehen, das ganze Gesicht voll Dreck, und mir das Gelaechter anhoeren!«

»Okay.
Wir kommen weiter, wir gehen irgendwo hin.
Was hast Du bis jetzt?«
»Ich misstraue Frauen.
Ich fuerchte Frauen.
Jede, die ich in meinem Leben gekannt habe und die mir in meinem Leben etwas bedeutet hat, hat mich irgendwie verletzt.«
»Warum?«

Da war die Frage wieder.
Egal, wie James sich auch drehte und wendete, es kam immer wieder auf dieses »warum?« zurueck.
Ist das das unausweichliche Ende von jedem Gedanken?
War es denn das seihe »warum?«.
Vielleicht nicht ...

»Warum haben diese Frauen Dich verletzt?
Haben sie das gewollt?
Waren sie boese?«
»Ja!
Nein.
Vielleicht manchmal...«

»Also gut, dann schau Dir jede an und entscheide Dich.
Was war mit Wendy, dem Maedchen von der Prom?«
»Ein Mistvieh!
Sie hat mich benutzt und mich dann weggeworfen und mich ausgelacht!«
»Ja, aber warum?«
»aeh, ich weiss nicht.
Vielleicht war sie einfach nur dumm, mehr bloed als schlecht.
Vielleicht konnte sie meine leuchtenden Vorzuege nicht sehen?«
>>Hmm.
Richtig.
Nun ja, aus welchem Grund auch immer, aber sie hat nicht viel anders gehandelt als viele andere Highschoolmaedchen zu dieser Zeit gehandelt haben, oder?«
»Nein.«

»Und Barbara, Deine Stiefmutter?«
»Verdammt.
Ich nehme an, sie hat einfach nach irgend jemandem gesucht, als sie Dad traf.
Vielleicht war auch die Herausforderung bei einem verheirateten Mann, noch dazu einem Prediger, zu gross.
Tony hatte sowieso immer ein Auge fuer junges Fleisch.
Es koennte sein, dass sie sich beweisen musste, dass sie noch attraktiv, noch eine Frau war?«
»Klingt logisch.
Also war sie nicht boese, sondern nur menschlich.«
»Ja.«

»Was ist mit den anderen.
Waren sie auch einfach nur von menschlicher Natur?«
»Vielleicht.
Obwohl ich nicht weiss, ob das viel bringt, wenn das bedeutet, dass ich weiterhin erwarten kann, dass alle Frauen, die ich jernals treffen werde, so sein werden!«

»Halt den Gedanken mal fest.
Was ist mit Sheila?«
»ueh, Gott!
Ich vertraute ihr all meine Geheimnisse, meine Gefuehle, meine Liebe an, ich gab ihr den Zugang zu jedem Hebel in meiner Seele, und sie hat mit Gott dieses und Gott jenes einfach darauf geschissen, und-»
»Aber hat sie das gemacht, weil sie boese war?
Konnte sie anders?«
»Hae?
Natuerlich, sie haette aber nur so bleiben koennen, wie sie war!«
»Wirklich?
Niemand aendert sich, niemand waechst?«
»Ja, aber sie wuchs rueckwaerts!«

James haute mit der Faust auf den Tisch, so dass die Pistole huepfte und stellte dann ploetzlich fest, dass er wuetend auf sich selber war.
Er mochte seine rationale Seite nicht sehr.
Es ist oft einfacher, an schlichtem Aerger jemand gegenueber festzuhalten als denjenigen zu verstehen und den Aerger aufzugeben.
Es ist nicht leicht, oder?
Vielleicht heisst das ja, dass es deswegen die Muehe wert ist.
Ich hoffe es jedenfalls.

Er stand auf, trank noch ein Glas Wasser, konzentrierte sich und fuhr fort:
»Also gut, es sieht so aus, aber war sie jemals wirklich frei von ihrer Erziehung?
Wie leicht war es denn Ur Dich, Dich von dem ganzen Kram, der dir in der Kirche und in der Sonntagsschule Woche fuer Woche Jahr fuer Jahr ins Hirn gehaemmert wurde, zu loesen?«
»Nicht sehr.
Verdammt, es waere so schoen zu glauben, dass alles, was ich zu tun habe, waere, ein paar einfachen Regeln zu folgen und Gott das ganze Leiden fuer meine Fehler zu ueberlassen.
Aber das ist doch Religion im Sonderangebot, Erloesung preisreduziert.

Ich weiss, dass ich fuer die Verletzungen und die Schmerzen, die ich anderen zugefuegt habe, ob nun freiwillig oder nicht, bezahlen muss, entweder jetzt oder nachdem ich gestorben bin und bevor ich wiedergeboren werde!
Das ist das einzige, was mich davon abhaelt, jetzt zur Pistole zu greifen!«

Seine Hand schloss sich krampfhaft um den Kolben und loeste sich dann wieder.
»Nun gut, nimm's leicht.
Sheila brachte Dich dazu, dass Du glaubtest, sie sei frei, oder wenigstens bereit, die gleichen Schritte zu gehen, die Dich in die Freiheit gefuehrt hatten.
Vielleicht glaubte sie das auch selber.
Richtig?«
»Ja, das wird es wohl am ehesten sein.
Jetzt wo du es erwaehnst, erinnere ich mich, dass sie an den Ritualen teilnahm, an den Freizeiten auch, aber nie ganz bereit war, sich initialisieren zu lassen ...
Ich nehme an, ich habe das geflissentlich uebersehen und mir eingebildet, dass sie irgendwann die Kurve kriegen wuerde.«
»Aha.
Aber hat sie nie, oder?«
»Sie hat es versucht.
Sie hat gelernt.
Wir haben mit ihr unter Tiefenhypnose gearbeitet; sie sah den zweiten Weg, die andere Welt, die ueber der koerperlichen Welt liegt, sie hat sogar ihren eigenen geistigen Vertrauten/Freund erzeugt und angenommen und ihn dafuer benutzt, gute Parkplaetze zu bekommen oder Warnungen vor drohender Gefahr und aerger.«
»Sie war ein guter Schueler, was die Hexenkunst anging.
Das ist wohl, warum Du, als ihr euch getrennt habt, all die Photographien durchgesehen hast und darauf geachtet hast, dass sie keine mitnahm, auf denen Du drauf warst, richtig?
Du weisst, was sie machen koennte, wenn sie nur wuetend genug waere ... «
James schauderte.
»Ja.«

Aber vergessen konnte sie nicht so gut, oder?
Ist das wirklich ihr Fehler?
Als sie diese Schwierigkeiten mit ihrer Arbeit hatte und ohne es jemandem zu sagen, gekuendigt hat, als sie durch das Trauma ging, sich an ihren Missbrauch als Kind durch ihren Bruder zu erinnern, und an die Vergewaltigung durch den aelteren Bruder ihres neuen Freundes, an die Art und Weise ihrer Eltern, die sie bei diesen Erlebnissen nicht unterstuetzten und sie fuehlen liessen, dass es ihr Fehler war, dass sie ihr Leben nie wieder in den Griff bekommen wuerde - da traf sie Dich und vielleicht fuehlte sie sich endlich sicher.
Als Du dann anfingst, ungewollt einzuschlafen und Dich selbst aus der Position eines soliden Felsens, bei dem sie vor Anker gehen konnte, entferntest, ist es da wirklich so seltsam, dass sie auf den Glauben zurueckgriff, der ihr als Kind geholfen hat?«

»Nein, verdammt, nein.
Als wir uns trafen, trieb sie und ich muss wie der Felsen von Gibraltar ausgesehen haben - aeh, massiv genug war ich ja.
Oder wenigstens eine gute Kopie.
Und dann fing ich an zu broeckeln und die Teile, die dabei zum Vorschein kamen, waren aus Lehm.
Ich hab mir das nie so klargemacht...«

»Und ihre Eltern.
Sind sie wirklich schlecht?«
»Oeh, das ist aber eine gemeine Frage!
Kann ich denn nicht wenigstens meine Lieblingsfeinde behalten?
Nein?«

James fuehlte sich ziemlich seltsam.
Der seelische Schock bei der Neubewertung von langgehegten Urteilen ueber andere Leute hatte seine Gefuehle etwas betaeubt.
Es war ein ueberlebensmechanismus, die Reaktion auf eine ueberlastung der Gefuehle.
Jetzt konnte er ruhiger fortfahren, objektiver, und von aussen in sich selbst hineinblicken.

»Nein, in ihren eigenen Augen nicht.
Hat Heinlein nicht gesagt:
'ein Schurke ist in seinen eigenen Augen nie boese?'.
Ich bin nicht sicher, dass ich das allen abnehme, aber ihre Eltern glaubten wirklich an das, was sie taten.
Ich denke zwar, dass das, was sie taten, so ziemlich das Schlimmste ueberhaupt war und auf einer lebenslangen Selbsttaeuschung und Verweigerung der Realitaet beruhte, aber sie konnten nicht aus ihrer Haut.«
»So wie du?«
»Wie ... Ja, wie ich.«
»So, wenn Du es in Betracht ziehen kannst, denen zu vergeben, glaubst Du, Du kannst Dir selbst vergeben?«
»Ja.
Vielleicht hast Du da recht. ... «
»Brauchst Du die Kanone noch?«
James dachte nach.
»Nicht fueir mich.«
»Gut.«

James sah aus den Fenster, erschrak und gab sich noch eine Injektion.
Es daemmerte.
Zeit, nach Hause zu gehen.

.
  #19  
Old 06-12-2016, 08:47 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil f
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


James hielt sich nicht damit auf, seinen Lieferwagen zu entladen, als er in die Einfahrt fuhr, er schnappte sich nur den Kulturbeutel und schloss die Tueren ab.

Reverend Tony und seine Frau waren ueberrascht, als James in die Kueche spazierte, wo sie gerade ihre morgendlichen Insulinspritzen vorbereiteten, sie liebevoll umarmte, sagte »Ich liebe Euch, Mom and Dad!«, dann in das Badezimmer ging, um sich die Zaehne zu putzen und zu rasieren.

Die beiden alten Herrschaften sahen sich immer noch neugierig an, als er wieder herauskam.
»aeh, stimmt was nicht?«
seine Mutter schien besorgt.
»Nein, Mom.
Ich habe mich nur die ganze Nacht mit einem Freund unterhalten, und der hat mir geholfen, eine ganze Menge an Gefuehlen ueber Sheila, alte Wunden und die scheissfarbene Brille, durch die ich die Welt gesehen habe, zu sortieren.
Du weisst schon.«

Er kuesste sie auf den Nacken und ging dann in sein Zimmer.
Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um:
»Ich nehme an, von jetzt an wird alles viel besser gehen.«

James zog sich aus und legte sich hin, aber der Schlaf wollte nicht kommen.
Dieses Mal waren es nicht die quaelenden Wiederholungen, sondern die Aussichten auf die Zukunft, die ihn davon abhielten.
Endlich stand er wieder auf, setzte sich an seinen Computer und lud das Programm Pocket Writer 64.

Als der Hauptbildschirm erschien, fing James an, zu schrieben:
»ZUSAMMENFASSUNG von was ich bin und warum ich es bin.
Ich bin ein Mann, der grosse Verletzungen von Frauen erlitten hat, ausgeloest durch anscheinend geringfiigige Vorkommnisse.
Von Frauen, denen ich vertraut habe.
Von diesen Scheissweibern - nein, einfach Frauen, normalen Frauen.
Normale, verhasste, heilige Objekte.

Ich weiss nicht, wie ich mit Frauen reden soll.
Jedesmal wenn ich sie sehe, ist meine erste Reaktion, sie in Gedanken auszuziehen.
Junge, alte, fette, knochige, attraktive, haessliche - vollkommen egal.

Die Unterstroemung in meinen Gedanken ist immer Sex und das bewirkt eine Spannung in mir, von der ich sicher bin, dass sie sie spueren koennen, denn 'Sex ist schmutzig' ist mir bei diesem Zwischenfall mit Karen eingepflanzt worden, und ich denke von Frauen nur in sexuellen Kategorien - Brueste und Lippen, aber im Kopf alle gleich.

Das bedeutet, ich muss sie als weniger menschlich wahrnehmen, als reine Sexobjekte, als Objekte, die nur dazu dienen, mein Sperma zu empfangen, wann immer ich mich herablasse, es in sie hineinzuspritzen.

lgitt, wie sich eine Frau wohl fuehlt, wenn sie wuesste, wie ich sie sehe!
Kein Wunder, dass sie von mir zurueckschrecken, wenn sie auch nur einen Bruchteil der Vorstellungen wahrnehmen, die mein Unterbewusstsein von Ihnen hat!«.

Sein Schreiben wurde praeziser, die Routine des Schriftstellers griff, er betonte, strukturierte, und folgte doch eng seinen Gedanken.
Er verteilte noch ein paar Extrakommas, in das, was er schon geschrieben hatte, aenderte ein Semikolon in einen Bindestrich, ueberpruefte es noch einmal und fuhr dann fort:

»Ich kann mit einer sprechen, wenn ich sie nicht ansehe und wenn das Gespraech nicht um Sex oder irgend etwas was mich persoenlich betrifft, geht.
Aber das erzeugt wieder eine Distanz zwischen uns, als wenn wir telephonierten oder Briefe schrieben, was die beiden Arten waren, mit einer Frau zu sprechen, bei denen ich mich wohlfuehlte.
Aber sie scheinen so ein Gefiihl der Distanz nicht zu moegen, wenn man sich Auge in Auge gegenuebersteht.

Durch diese Kombination von Frustration und Verzweiflung hatte ich mein erstes richtiges sexuelles Erlebnis mit einem Tier, statt mit einem Menschen.
Zufall und Gelegenheit liessen dieses Tier ein Pferd sein und derselbe Mangel an Sozialisation liess dies fast vier Jahre lang mein einziges Ventil sein.
Kinsey sagte, dass, was er 'Tierkontakte' nannte, in Wirklichkeit eine Form von erweiterter Masturbation sei.
Jemand, der Sex mit einem Tier hat, benuetze einfach nur einen lebenden Koerper auf die selbe Weise wie jemand anders ein Nacktfoto und etwas Babyoel benutzte.
Ich denke, auf eine gewisse Art trifft das auf mich zu.
Wenn ich meine Befriedigung hatte, war mir eigentlich egal, was das Tier machte.

Ich suchte mir nur ein Pferd, wenn es bequem und sicher war und ich geil genug war, um das Risiko einzugehen.
Als ich dann endlich eine intime Beziehung mit einer Frau begann, war es eine, wie mir jetzt klar wird, sehr kranke.

»Pamela war wirklich das Letzte«
Nachdem ich mit dieser kleinen Stute auf der Weide geschlafen hatte, hielt ich es immer noch fuer »zweitklassigen« Sex.
Obwohl es wahnsinnig gut war, hatte es einfach per Definitionern so zu sein, dass eine Frau, erschaffen von Gott, um Gefaehrte des Mannes zu sein, einer Stute ueberlegen sein musste.

Ich trieb es mit Ponies, wann immer ich konnte, aber mein eigentliches Begehren war eine wirkliche Frau.
Verabredungen, der gelegentliche plumpe Versuch, eine in dieser Richtung zu fragen - nichts funktionierte.
Vielleicht haette ich dieses eine fette Maedchen haben koennen, das Mike mir zugedacht hatte - aber sie wollte mir ihren kleinen Jungen zeigen und ich hatte Panik bei dem Gedanken, dass sie einfach nur einen Ehemann suchte, eine Essensmarke fuer sich und ihr Kind.
Und dann kam da dieser Tag am Strand in Galveston ...

Die Frau war offensichtlich nicht sehr helle und auch nicht sehr huebsch im Gesicht, aber sie hatte Titten und eine Muschi und sie hatte sich einen boesen Sonnenbrand eingefangen, weil sie einen sehr winzigen Bikini trug.
Sie bat mich, ihr die Salbe aufzustreichen.
Sie wies darauf hin, dass sie irgendwie es fertig gebracht hatte, sich einen Sonnenbrand zwischen den Beinen zu holen.
Zitternd verteilte ich vorsichtig die Brandsalbe auf der Innenseite ihrer Schenkel und strich dabei an dem duennen Stoff entlang, der das sexuelle Paradies bedeckte.
Sie stoehnte, und ich dachte, ich haette ihr weh getan, aber sie liess nicht zu, dass ich aufhoerte.
Der Schritt ihres Hoeschens wurde feucht.
Ich wusste, dass ich jetzt endlich dazu kam, es mit einer Frau zu probieren, aber dann ...

Dad und Mom kamen von ihrem Spaziergang am Strand zurueck, zerbrachen die Stimmung und verdarben die Gelegenheit.

Die Frau kam spaeter wieder,...
ungluecklicherweise hatte sie jetzt ihren Mann im Schlepptau.

Ein paar Hundert Yards den Strand hinunter war eine transportable Umzaeunung, in der ein Pferdevermieter seine Pferde des Nachts unterbrachte.
Ich freundete mich mit dem Pferdepfleger an und er zeigte auf eine kastanienbraune Stute, von der er sagte, sie habe »einen schlechten Eierstock«.
... sie blieb dauernd in Hitze.
Der Besitzer benutzte sie, um seinen Hengst bei Laune zu halten, weil sie ihn jederzeit akzeptierte.

So gegen Mitternacht testete ich es.
Es stimmte.
Obwohl ich auf einem umgedrehten Futtereimer stehen musste, damit sich unsere Geschlechtsteile treffen konnten, fickte sie mich dumm und daemlich.


Ich langweilte mich, als ich durch Topeka streifte, aber es war immer noch weniger langweilig als zu Hause und so beschloss ich, das beste daraus zu machen.
Einer der Saeufer aus meiner Heimatstadt hatte mich gebeten, ihn in seinem Auto zur Entziehungsklinik fahren und es dann mit nach Hause zu nehmen.
Wir wuerden ungefaehr um 7 Uhr ankommen und um 8 waere er wohl aufgenommen, also plante ich wenigstens ein bisschen durch die Waffenlaeden, Headshops und Musiklaeden zu bummeln.

In einem der letzteren, auf dem Gage Boulevard, traf ich Pam.
Sie hatte eine abgestossene, billige, akustische Gitarre und stritt sich mit einem Angestellten ueber die Wahl der richtigen Saiten herum.
Ich lauschte ein wenig und es wurde mir klar, dass sie erst lernte und es ihren Fingern weh tat, die Saiten gegen die Buende auf dem verbogenen Hals zu druecken.
Einer meiner besten Freunde war ein sagenhafter Gitarrist, mit dem ich lang und breit die Pros und Contras von verschiedenen Instrumenten diskutiert hatte und so war mir danach, das auch zu zeigen.
Das war ein Fehler.

»Hi!
Ich konnte nicht verhindern mitzuhoeren.
Darfich mal sehen?«

Pam, eine fette Frau um die 30 mit straehnigen Haaren, einer Omabrille und einem formlosen Kleid, gab mir das billige koreanische Importinstrument.
Es war offensichtlich, dass kein Buestenhalter ihre enormen schwingenden Brueste hochhielt und auch nicht die gegen das duenne T-Shirt drueckenden Brustwarzen bedeckte.
Ich genoss dieses Wippen die ganze Zeit, waehrend ich an den Saiten herumfingerte.
Sie waren schwer, fest und standen weit von den Buenden ab, wegen einer Kombination von einem krummen Hals und dem Steg, der sie von der Vorderseite des Gitarrenkoerpers wegzog.

Ich sah den Verkaeufer an:
»Haben Sie den Hals nachgezogen?«
»Ja, so weit wie ich wagte.
Sehen Sie diesen Steg?
Justieren Sie diesen Hals noch ein bisschen mehr und der springt ihnen da weg und hinterlaesst ein Riesenloch.«
Ich nickte.
»Sowas hab ich auch vermutet.«
Ich gab Pam die Gitarre zurueck.
»Es ist schwierig, auf einem wirklich schlechten Instrument zu lernen - das Extraproblem und die Schmerzen, wenn man versucht, damit auf die Buende zu druecken, ist geeignet, Ihnen den Spass am Gitarrespielen zu nehmen, bevor Sie eine faire Chance hatten.«
Pamela war dankbar fuer den Rat und wir fingen an zu reden.

Der eigentliche Grund, warum sie in diesen Laden gekommen war, war es, ein paar Karten fuer ein Rolling Stones Konzert in Kansas City zu besorgen.
Sie hatte soviel bestellt wie erlaubt war und wollte sich noch ein paar Dollar extra verdienen, indem sie die zehn Extratickets vor der Tuer verhoekerte.
Sie stellte sich vor, dass sie sie schnell los wuerde und dass sie ihr Geld verdreifachen koennte.
Es stellte sich heraus, dass sie in der Naehe lebte, Platten sammelte und es begruessen wuerde, ein wenig mehr Zeit mit jemanden wie mir zu verbringen, also gingen wir in ihre Wohnung.

Es war eine Parterre-Einzimmer-Schlichtwohnung, eine Siffbude, wo Platten ueberall herumlagen und auf Regalen herumstanden, eine klapprige kleine Stereoanlage war da, um sie abzuspielen, und Weinflaschen und Zigarettenkippen flogen auf dem Boden herum.
Sie hatte eine bunte Katze namens »Princess« mit schlechten Manieren.

Nachdem wir bei ein bisschen Wein und einigen kalten Hotdogs aufgetaut waren, erfuhr ich, dass sie verheiratet gewesen war und kurz danach geschieden wurde, als ihr Mann in die oertliche Klapsmuehle eingewiesen wurde.
Sie hatte nur ungefaehr ein Dutzendmal in ihrem Leben mit jemandem geschlafen, hatte ein neugeborenes Baby aus ihrer Ehe und wollte ein Rockmusik Promoter oder Produzent werden.
Sie hatte ein Wasserbett, das erste, das ich je gesehen habe.

Es war von Anfang an eine seltsame Romanze und Pamela hatte die Faeden fest in der Hand.
Ein paar Wochen spaeter kam sie in ihrem VW-Kaefer von Topeka heruntergefahren, um mich zu besuchen.
Meine Eltern waren nicht gerade entzueckt, sie zu sehen.
Oben in meinem Zimmer, das mit einer selbstgebauten Stereoanlage und Lautsprechern, die ihre in jeder Beziehung weit in den Schatten stellten, ausgestattet war, sassen wir in meinem alten Buerostuhl - sie sass auf meinem Schoss und ruinierte meine Beine.

Ich war gerade 21 geworden und .fuehlte das erste mal eine nackte Brust.
Es war ekstatisch, in die Brustwarzen zu kneifen, und das samtene Gewicht und die gummiartige Beschaffenheit zu geniessen.

Bei diesem ersten Besuch war alles was ich tat, in ihren Buestenhalter, den sie trug, zu greifen und zu .fuehlen.
Bei spaeteren Besuchen arbeitete ich mich soweit hoch, dass sie ihren BH abnahm und mich saugen und knabbern liess, dann zwischen ihren Beinen zu .fuehlen und endlich sie dort zu lecken.

Den tatsaechlichen Geschlechtsverkehr stimmte sie erst zu, nachdem ich sie gefragt hatte, ob sie mich heiraten wollte (darauf bestand sie).
Sie hatte mich im wahrsten Sinne des Wortes beim Schwanz und .fuehrte mich wie ein ahnungsloses Lamm zur Schlachtbank.

Die Dinge entwickelten sich dahingehend, dass meine Eltern in eine viel groessere Kleinstadt gezogen und ich mit ihnen gekommen war.
Pam zog auch dorthin, sie wechselte die Schule, um ihrem Verlobten nah zu sein.
Und das war ich.
Urk.

Fuer die Nacht der Naechte hatte ich den Schluessel zum Erdgeschoss der Kirche organisiert.
Wir fuhren in meinem alten 63er Chrysler hin, trugen Decken und Kissen in das Foyer und legten sie auf dem Teppich aus.

Im Geiste ging ich die Vorspielcheckliste durch, denn ich wollte diese Nacht zu einem bleibenden Erlebnis machen.
In der Zwischenzeit zog sich Pam aus, legte sich hin und spreizte die Beine.
»Willst Du ihn jetzt reinstecken oder willst Du die ganze Nacht da stehenbleiben? «

Da zuckte ich die Schultern, liess meine Hosen auf die Knoechel herunterfallen, kniete mich zwischen ihre Beine und kam ihrer Forderung nach.
Es fohlte sich seltsam an.
Verschwitzte, schlabberige Schenkel, die klebrig an meinen Hueften rieben, waren ein krasser Gegensatz zu meinen Erinnerungen an hartbemuskelte, samtig behaarte Beine an meiner Vorderfront.
Meine Arme waren auch beschaeftigt, die Ellbogen mussten mein Gewicht von Pam weghalten, wo ich sie sonst haette benutzen koennen um Flanken zu streicheln, Hueften zu halten oder eine weiche Nase zu liebkosen, die sich mir zuwandte, um sich an mir zu reiben.

Pam roch.
Nein, sie stank.
Sie redete davon, wie oft sie duschte, und spaeter habe ich sie auch dabei beobachtet, aber da war immer eine Wolke von abgestandenen Schweiss und saurem Geruch.
Ich machte oralen Sex mit ihr weil sie sagte, sie genoss es, aber sie machte es nie bei mir.
Um ehrlich zu sein, sie beruehrte nicht einmal tatsaechlich meinen Penis mit ihren Haenden, und nach dem Sex duschte sie immer sofort.

Ich konnte mir nicht helfen, aber ich musste den Geruch und Geschmack von Pam mit meinen frueheren Pferdepartnerinnen vergleichen ...
In Aufklaerungsbuechern hatte ich oft darueber gelesen an einer Muschi zu lecken, und wie gut es fuer die Frau war, und wie sehr Maenner es genossen, also versuchte ich es, als ich so um die 18 war.
Das heisst natuerlich, bei einem Pferd.
So sehr turnte es mich nicht an, aber es stoerte mich auch laengst nicht so sehr, wie ich es erwartet hatte.
Die Stuten mochten es.
Eine Pferdemuschi roch und schmeckte erdig, moschusartig, aber keinesfalls war es abstossend, unappetitlich oder eklig.

Abergenauso war es bei Pam.
Auch wenn sie gerade erst aus der Dusche gekommen war, roch und schmeckte sie noch nach altem Urin, mit einem starken fischigen Beigeschmack und einem Hauch von vergammelten Kaese.

Nichtsdestotrotz, ich sehnte mich nach dem richtigen Koitus, ueberzeugt, dass eine »richtige Frau« besser sein musste als jedes Tier, schon per Definitionem.

Die erste Ueberraschung in dieser Nacht war, dass ich nicht sagen konnte, ob ich nun in ihr war oder nicht.
Der Unterschied zwischen draussen herumzureiben und tatsaechlich hineinzukommen war minimal.
Sie war weit - weiter als jedes Pferd mit dem ich jemals vorher oder nachher geschlafen habe, von Miniaturpferden, deren Fuesse ich vom Boden hochheben musste bis hin zu grossen Quarterhorsestuten, fuer die man eine Leiter, einen Baumstumpf oder einen Zaun brauchte um sich drauf zu stellen.

Pam hatte keine Kontrolle ueber ihre Muskeln, geschweige denn etwas das dem krampfartigen Zusammenziehen der Scheide eines Pferdes auch nur herankam.
Das innere ihrer Muschi war weich und schlabberig, es fuehlte sich an, als wenn man mit einem Stueck warmer roher Leber bumste.
Ohne jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen- es laeuft darauf hinaus, dass meine erste Frau nicht nur nicht »unvergleichlich besser« als ein Pferd war, sie blieb um Laengen dahinter zurueck!

Ich pumpte eine Zeitlang, taeuschte dann einen Orgasmus vor und brachte sie zurueck in ihr Apartment.

Meine Beziehung zu Pamela hielt genauso lange, wie ich brauchte um zu entdecken, dass sie mich nur Sex haben liess, wenn sie etwas Besonderes von mir wollte.
Zum Beispiel, wenn sie ungedeckte Schecks fuer Platten ausstellte, und von mir dann erwartete, sie zu bezahlen -fast ein ganzes Jahr »Pein und Elend«, wie meine Eltern sie im Stillen nannten.

Ich verlor Pamela ungefaehr ein Jahr, nachdem ich sie verlassen hatte, aus den Augen, ich hoerte aber, dass sie immer noch ihre Karriereziele verfolgte.
Eine gemeinsame Freundin erzaehlte mir, dass sie mit verschiedenen Rockgruppen nach den Konzerten geschlafen haette.
Ihnen oralen Sex, Drogen, analen Sex, alles gab, was die Stars wollten, und was sie mir verweigert hatte.

Ich bin immer noch der Meinung, dass ihr ohne die Drogen keiner der Buehnenarbeiter und schon gar nicht einer der Stars nahe gekommen waere.
Haben sie je den Ausspruch gehoert »haesslich, dass die Uhr stehenbleibt«?
Pams Visage haette eine Kirchturmuhr anhalten koennen!

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  #20  
Old 06-13-2016, 10:20 PM
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 7 - Teil g
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


James begann wieder zu schreiben:
»Ich war immer noch entschlossen, 'Normal' zu sein, was Sex anging.
Da gab es Claudia aus Manhattan- ein suesses, intelligentes Maedchen, fast vollkommen blind.
Wir besuchten uns ueber einen Zeitraum von mehreren Jahren ziemlich oft, aber wir hatten nicht allzuviel gemeinsam.

Sie liebte es, wenn wir beieinander schliefen oder nackt tanzten, aber weiter als bis zum Oralsex kamen wir nie, weil sie sich nicht damit abfinden konnte eine Frau zu sein und fiirchtete, dass Geschlechtsverkehr ihre sexuelle Identitaet in eine Schablone druecken wuerde, die sie ablehnte.

Ich leckte sie, aber ich fuehlte mich so unsicher, dass ich sie daran hinderte, als sie mir anbot, dasselbe bei mir zu machen.
Ich nehme an, ich dachte immer noch, es sei 'schmutzig' und wollte sie nicht 'beflecken'.
Ich war immer noch ziemlich verklemmt, weil ich dachte, dass sie fuer 'so etwas' 'zu nett' sei.
Es tat weh, als wir uns das letzte mal trennten, aber es war bittersuess.
Ich erinnere mich an sie mit einer Art romantischer Bitternis.«

James sah auf den Bildschirm.
Jetzt ordnete er wirklich die Erinnerungen, auf dem Papier und in seinem Kopf.
Er griff nach dem Kulturbeutel, wurde aber durch ein Ereignis abgelenkt.

Ein Klopfen an der Tuer.
»Alles in Ordnung, Sohn?«
»Ja, Mom.
Ich schreibe gerade einen Dialog fuer eine Kurzgeschichte!
Bitte lass mich das zu Ende bringen, solange es noch frisch ist.«
»Ja, okay, wir haben uns nur Sorgen gemacht, weil Du Dich so seltsam benommen hast.«
»Es geht mir gut, Grace.«
Das Eis brach.

Die Tuer oeffnete sich ganz ohne Erlaubnis und James' Mutter stand darin schockiertem Blick darin, hinter ihr stand Tony mit einem seltsamen halben Laecheln in seinem Gesicht.
»Grace?
So hast Du mich noch nie genannt!«
James ging hinueber und umarmte seine Mutter.
»Ich weiss.
Es ist eine lange Geschichte und manches davon ist gar nicht schoen, aber ich will, dass ihr beide wisst, dass ich eine Menge vergrabener Erinnerungen wiedergefunden habe und jetzt verstehe.
Ich verstehe eine ganze Menge, was ich vorher nicht verstand.
Ich liebe Euch beide sehr und von jetzt an wird es besser gehen, okay?«

Mrs. Grace Falabella sah ihrem Sohn tief in die Augen und schien am Ende zu moegen, was sie dort fand.
»Okay, James.
Du siehst aus, als koenntest Du ein bisschen Schlaf vertragen.«
»Ja, glaube ich auch.
Es war eine lange Nacht.
Es war ein langes Leben.
Aber morgen ist ein neuer Tag.«


James erwachte ungefaehr eine Stunde vor Sonnenuntergang und fuehlte mehr Frieden in sich, als er sich jemals erinnern konnte.
Er zog sich saubere Arbeitskleidung an, putzte die Zaehne, betrieb Koerperpflege;
ging dann in die Kueche und setzte sich mit einem Glas Eistee nieder.

Tony sah ihn an.
»Du siehst gut aus, heute abend.
Fuehlst Du Dich okay?«
»Ja, danke.
Wo ist Mom?«
»Sie ist mit Mrs. Windward von nebenan spazieren.
Sie wird bald zurueck sein.
Brauchst Du sie fuer irgend etwas?«
»Nun, ich denke, ich muss mich mit Euch beiden lange unterhalten, aber das ist nicht so wichtig, als dass es nicht warten koennte.
Trotzdem moechte ich Dich einige Sachen fragen und ich will, dass Du mir antwortest, als wenn ich einfach nur ein Fremder waere, der Dich als Geistlichen, als Berater aufsucht und nicht als Dein Sohn.
Okay?«

Tony grinste.
»Das wird vielleicht nicht einfach, aber ich versuch's.
Schiess los!«

James sammelte seine Gedanken einen Moment lang, holte tief Luft und sprang dann ins kalte Wasser.
»Okay.
Nehmen wir an, jemand hat eine Gewohnheit oder eine Begierde oder eine Sehnsucht, die zwar keinen Schaden anrichtet, wobei die Gesellschaft aber Menschen, die diesem Trieb folgen, verdammt.
Denk dran, ich bin nur eine Zufallsbekanntschaft und ich frage ganz allgemein, Du weisst nicht, worueber ich genau rede.«

Tony sah in seine Kaffeetasse, ruehrte einen Moment lang um, nahm einen Schluck.
»Ich nehme an, es wuerde in gewisser Weise von der Art des Begehrens abhaengen.
Ist es etwas, was wirklich niemandem wehtut, verletzt es die Person, die das ausuebt, so wie Drogen oder Alkohol?«

»Aeh, nein, nichts dergleichen.
Diese verletzen ja fast immer auch die Menschen um sie herum.
Selbst wenn der Abhaengige es nicht bemerkt.
Nehmen wir an, dass diese Person diese Gewohnheit durch eine Kette von Ereignissen, die fuer sich allein genommen eigentlich ziemlich normal waren, aber durch ihre zeitliche Abfolge und Kombination bewirkt haben, diese Person mit Wuenschen zu erfuellen, an denen sie intellektuell nichts Falsches finden kann, die sie aber trotzdem emotionell beeintraechtigen, weil sie weiss, dass andere Leute glauben, es waere falsch?
Ist sie besser dran, wenn sie versucht, diese Begierden zu ignorieren oder zu verdraengen, so dass sie sich als 'normal' im Verstaendnis der Oeffentlichkeit betrachten kann, selbst wenn sie weiss, dass sie sich damit verleugnet und sie der innere Konflikt zerreisst, oder soll sie die Konventionen ignorieren und das tun, was sie gluecklich macht?«

Tony sah James lange an.
»Es geht um Dich, aber ich weiss nicht, worueber Du sprichst, ja?«
James nickte.
Eine noch laengere Pause folgte.

»Ist es wichtig fuer Dich?«
James stimmte mit geschuerzten Lippen zu.
»Ich denke Ja.
Ich denke, ich verstehe viel besser, was und wer ich bin und warum, als es noch gestern morgen beim Aufstehen der Fall war.«

Tony trommelte ein paarmal mit den Fingern auf dem Tisch.
»Es geht um Pferde.«
Das war eine Feststellung, keine Frage.
James trank einen grossen Schluck Tee.
»Ja.
Ich weiss, das passt Dir nicht, manchmal mir auch nicht, aber so bin ich nun mal, finde Dich damit ab!«
»Langsam!
Warum so feindlich?
Habe ich nicht versucht, Dich zu decken, Dir einen Ort zu geben, wo Du 'Dein Ding' machen konntest, ohne geschnappt zu werden?«

»Ja, spaeter.
Aber erinnere Dich, als ich Dir das erste mal davon erzaehlte, als ich die Highschool verliess, kurz bevor ich mit der Weizenerntetruppe in die Ferien fuhr?«
Tony starrte auf seine Kaffeetasse.
»Hmm.
Da war ich wohl nicht sehr einfuehlsam, was?«
»Nein, wuerde ich nicht gerade sagen.
Alles worueber Du reden konntest, war, was mit Dir passieren koennte.«

Mit einem schmerzlichen Ausdruck auf dem Gesicht sagte Tony:
»Ich erinnere mich.
Ich hab Dir gesagt, Du solltest sofort aufhoeren, weil wenn man Dich erwischt, wuerde das auf mich zurueckgefallen.
Rueckblickend war das wohl keine sehr hilfreiche Art, damit umzugehen, oder?«
»Nein, wirklich nicht.
Ich fuehlte mich mies, weil ich ein Problem hatte, und Dir schien Dein Job zu der Zeit wichtiger zu sein.«
»Ich nehme an, das war er damals auch.
Ich war haarscharf davor, aus meinem Pastorenamt gefeuert zu werden wegen dieser verrueckten Geschichte mit Barbara, weisst Du?«
»Ja, ich verstehe, dass Dich das damals beschaeftigt hat.
Siehst Du?
Das ist, was ich meinte, als ich sagte, dass diese Dinge, die mich aus der Bahn geworfen haben, vielleicht Fehler waren, aber verstaendliche Fehler.
Ich beschuldige Dich nicht dafuer, wie Du mit der Nachricht umgegangen bist, dass ich es mit Nachbars Vieh trieb- was haette ich auch erwarten sollen?«
»Vielleicht haettest Du ein bisschen Sympathie erwarten koennen, ein bisschen Verstaendnis anstelle von egozentrischer Schockiertheit.
Ich haette mehr mit Dir darueber sprechen sollen, haette versuchen sollen herauszufinden, warum.«
»Vielleicht.«

James trank noch einen Schluck Tee.
»Aber erinnere Dich, ich hab's Dir direkt an dem Tag gesagt, als ich losfuhr.
Da hattest Du nicht viel Zeit darueber nachzudenken; und als ich dann zurueckkam, hattest Du es verarbeitet, Dich daran erinnert, was Du mit dieser Milchkuh gemacht hattest, als Du jung warst und warst bereit, mir zu helfen, dass ich nicht erwischt wurde.
Weil Du Dir ueber die Sache klar geworden warst, nehme ich an, ist es Dir gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich noch eine Menge Fragen und Selbstzweifel hatte.«

Tony senkte den Blick.
»Ich fuehl mich schlecht deswegen, Sohn.
Siehst Du, ich nehme an, ich habe es wie eine Art Verschwoerung behandelt.
Du tatest etwas, was Du nicht solltest; und ich schlich mich immer noch davon, um Barbara zu sehen -wir steckten unter einer Decke und standen Ruecken an Ruecken.
Da hab ich Dir uebel mitgespielt.«

»Nein!«
Tony sprang auf, als James seine Hand auf den Tisch knallte.
»Das ist es ja, was ich Dir zu sagen versuche!
Es ist nicht Dein Fehler.
Es ist nicht Mom's Fehler.
Es ist nicht Sheilas, oder Karens oder meiner oder der Fehler von irgend jemand sonst!
Es ist einfach so, so bin ich einfach!
Der einzige Grund, warum fuer mich die Frage nach dem warum wichtig ist, ist, dass ich es verstehen will!«

»Jetzt verstehe ich es, wenigstens eine ganze Menge davon.
Jetzt verstehe ich, warum ich Frauen nicht traue, warum ich ihnen nicht genug trauen kann um eine gesunde emotionale Beziehung zu ihnen zu haben.
Jetzt verstehe ich genug, dass ich damit aufhoeren kann, mich selber zu verurteilen fuer etwas, das ich sein muss.
Etwas, woran ich nichts aendern kann.
Jetzt kann ich aufhoeren, mich selbst zu bekaempfen, weil ich Schuld und Ressentiments anderen gegenueber empfand.
Und mich dazu brachten, mich schlecht zu fuehlen, mich minderwertig zu fuehlen, weil ich sie hatte.«

»Sicher, teilweise war es schon hart, aber es haette schlimmer kommen koennen.
Ich hatte Eltern, die mich liebten und versuchten, dieses seltsame Kind zu verstehen, das lieber las, als mit anderen Kindem zu spielen, das es nicht fertigbrachte, Geld zu sparen, das in der Oeffentlichkeit und im Privaten sehr unterschiedliche Leben fuehrte.«
Tony blickte gedankenvoll.
»Deine Mutter und ich versuchten unser Bestes, aber wir haben einige Fehler gemacht, waehrend Du aufwuchst.«

»Ja, sicher habt Ihr die gemacht.
Und?
Alle Eltern machen Fehler.
Ich habe Jahre vergeudet, diese Fehler zu verdammen und das hat mir mehr geschadet als diese Fehler selber.
Am Ende habe ich mich hingesetzt und eine lange Liste geschrieben und dann versucht, das Ganze zu verstehen.
Willst Du mal was Lustiges hoeren?
Als ich alt genug war, zu verstehen, dass Du die Faehigkeiten hattest, Dir durch Handwerksarbeiten ein sehr angenehmes Leben zu machen, dass Du fast alles entwerfen und bauen konntest, statt dessen aber gewaehlt hattest, fuer Pfennige in einer Kanzel zu arbeiten, da hasste ich es, arm zu sein.
Ich hasste es, dass ich in einem Goldfischglas aufwachsen musste, wo sich jedes Auge dieser Kleinstadt direkt auf mich richtete ob ich auch den oertlichen Goeren ein gutes Beispiel war oder wenn sie versuchten herauszufinden, ob ich die neuesten Details ueber den aktuellen Skandal wuesste, weil ich eben das Kind des Predigers war.«

»Aber wie haettest Du wissen koennen, wie es werden wuerde.
Du hast einen Beruf ergriffen mit sehr hohen sozialen Ansehen und Dein Bestes versucht, mich und Deine Kinder in der richtigen Art und Weise aufzuziehen.
Du wusstest nicht, dass es so ziemlich der sicherste Weg ist schief aufzuwachsen, das Kind eines Predigers zu sein, besonders wenn man noch klein ist.
Auf der einen Seite erwartet man von Dir, dass Du ein kleiner Engel bist, und viele der Kinder in Deinem Alter trauen Dir nicht.
Auf der anderen Seite gibt es die, die es fuer eine Herausforderung halten herauszufinden, ob sie Dich vom Rechten Weg abbringen koennen und die Leute, die immer gesagt haben, dass die wildesten Kinder in der Stadt die des Predigers sind.
Es ist nicht Dein Fehler, dass ich mein Bestes versucht habe, die Erwartungen beider Seiten zu erfuellen!«

James schwieg und atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen.
»Ich denke, jetzt verstehe ich, dass ich mich selber so akzeptieren muss wie ich bin und aufhoeren muss mich selber zu geisseln, weil ich ueber bestimmte Dinge so fuehle wie ich eben fuehle.
Ich erkenne, dass die meisten Leute, die mich verletzt haben oder mich geformt haben, gar nicht anders haetten handeln koennen, genau wie ich nichts daran aendern kann, dass ich ein sozialer Aussenseiter bin.
Ich hab ihnen vergeben, zumindest tue ich mein Bestes.
Genau wie ich mir selber vergebe, anstatt zu versuchen zu sein, was ich nicht bin, denke ich, es wird viel besser funktionieren, wenn ich meine Fehler erkenne und daran arbeite mit ihnen umzugehen als vielmehr zu versuchen, die ganze Welt und zuerst mich selber an der Nase herumzufuehren.«

Er stand auf, mischte sich ein weiteres Glas Instanttee und holte ein paar kalte Hotdogs aus dem Kuehlschrank, kehrte dann an den Tisch zurueck und widmete sich dem Essen.

Tony fragte:
»Bedauerst Du Deine Ehe?«
James kaute gedankenvoll.
»Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube nein.
Ich hab Dir das nie erzaehlt, aber kurz bevor ich Sheila traf, habe ich mit einem Freund auf der Arbeit verhandelt.
Er lebte auf einem gepachteten Bauernhof ausserhalb von Chanute, und hatte vor umzuziehen.
Ich hatte vor, den Bauernhof zu mieten und aus meinem Apartment dorthin zu ziehen und er hatte eine kleine Shetlandponystute, die er mir verkaufen wollte.
Ich hatte schon versucht, ob wir zusammenpassten und es sah so aus, als wenn sie daran Gefallen finden koennte.
Ich habe mich manchmal gefragt, was wohl passiert waere, wenn ich das getan haette anstatt mit Sheila zusammenzukommen und zu schlafen.
Wer weiss?«

»Im Wesentlichen denke ich aber, bin ich froh, dass wir ein paar gute Jahre hatten, aber die Wunden, die wir uns hinterher zufuegten, bedauere ich doch.
Ich liebe meine Kinder so gut ich es eben kann und wuensche ihnen, dass sie nicht auch durch diesen Schlamassel muessen.
Aber vorbei ist vorbei.
Das Leben geht weiter, wie man so sagt.
Wichtig ist, wie ich mich jetzt entscheide, weiterzumachen.«

»Bist Du Dir ueber die Alternativen, die Du hast, im Klaren?«
»Ich denke ja.
Ich denke, ich kann ungluecklich bleiben und mich weiterhin langsam umbringen oder ich kann mir eine andere Frau suchen und diese ruinieren, weil sie dann mit jemanden zusammenlebt, der ihr nicht geben kann, was sie braucht.
Ja, das sind die sozial akzeptierten Loesungen.
Oder ich kann das sein, was ich bin und gluecklich mit mir selber werden, egal was alle Anderen denken.
Was meinst Du?«

Tony trank seinen letzten Schluck Kaffee und sah James ehrlich an.
»Als ich in den Dienst der Kirche eintrat, waren mir die meisten Antworten ganz klar; wenn ich sie nicht selber wusste, so dachte ich wenigstens, ich wuesste wo ich sie finden konnte.
Dann begann ich mich mit Leuten zu beschaeftigen, die nicht in meine vorgefassten Schablonen von richtig und falsch passten, Leute, die freundlich waren, aber Probleme hatten, die ich nie fuer moeglich gehalten haette.
Spaeter entdeckte ich, dass auch ich ein Suender sein konnte.
Heutzutage verschwimmt fuer mich der Gegensatz zwischen richtig und falsch.

Ehrlich gesagt, kann ich nicht sehen, was daran so gegen das oeffentliche Interesse oder so fuerchterlich schlecht sein soll, einen Sexualpartner zu haben, der Dir keine Krankheit anhaengt, der nicht schwanger wird und der Wohlfahrt zur Last fallt, der keine ungedeckten Schecks ausschreibt oder das Geld fuer die Miete fuer neue Tapeten ausgibt oder all die Dinge macht, die Menschen anderen Menschen oft antun.

Was mir wirklich schlimm erscheint, ist wenn Du dich so sehr innerlich zerreisst, dass Du versucht, Dich vor Dir selber hinter einen chemischen Vorhang zu verstecken, nur weil irgend jemand, der einen feuchten Dreck von Dir und Deiner Situation weiss, sagt, dass jeder, der so fuehlt wie Du, krank ist und irgendwohin weggeschafft gehoert.

Ich denke, mein Rat an Dich ist, sich nur insofern um die oeffentliche Meinung zu kuemmern, dass Du Dich mit Deinen Wuenschen und Taten der Oeffentlichkeit nicht aufdraengst.
Wenn Du das Allgemeinwohl nicht antastest, dann geht es die Oeffentlichkeit einen Scheissdreck an, was Du tust.

Viele Menschen wuerden laenger, gesuender und gluecklicher leben, wenn sie der Klatschbase von nebenan beibringen koennten, sich um ihren eigenen Kram zu kuemmern!«

Vater und Sohn grinsten sich ueber den Tisch an.
»Danke, Dad.
So hab ich mir das ungefaehr letzte Nacht auch ueberlegt, aber ich bin froh, Dich das sagen zu hoeren.
Ich war lange Zeit ziemlich daneben und in letzter Zeit manchmal nicht sehr nett zu Dir und Mom, und ich habe andere Leute verletzt, als ich versucht habe, etwas zu sein, was ich nicht bin, anstatt zu dem zu stehen, was ich bin.
Das schlimmste daran war, dass ich mich beobachten musste, wie ich meine Kinder und meine Familie behandelt habe, als seien sie Eindringlinge in meinem Leben.
Wie ich versucht habe, mich hinter einem Schild zu verbergen.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich einfach nur ich selbst bin.«

»Ja, Sohn, ich glaube, Du hast recht.
Und wie willst Du das anstellen?«
»Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber da wird mir schon etwas einfallen.«

James ging nach draussen, entlud seinen Lieferwagen und verbrachte ein paar Stunden damit, seinen Laden aufzuraeumen.
Er reparierte ein paar kleinere Teile, die sich auf den Regalen angehaeuft hatten, las, rauchte und gab sich Injektionen.
Er las ein altes Buch ueber Pferdepflege, das er zusammen mit anderen Highschoolandenken in einer Pappschachtel gefunden hatte.
Er ging frueh zu Bett und schlief leicht ein.

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  #21  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 8 - Teil a *
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Apri/1987

Es war Sonntag, ein wunderschoener Fruehlingstag; ein paar Schaefchenwolken waren apart am Himmel verteilt, ein Himmel, an dem man die Amseln, die emsig ihre Nester in James Garten bauten, wie Punkte fliegen sah.
Er fuehlte sich ausgeruht und erfrischt, so sehr, dass er es sogar versaeumte, sich eine Injektion zu geben.
Egal, das konnte er immer noch tun.

Jetzt hatte James erst einmal Einiges zu tun.
Nachdem er ein weiters Mal seine Eltern verblueffte, indem er mit ihnen zusammen fruehstuecken kam, fuhr er zu dieser heruntergekommenen Gemeinde in der Naehe von Joplin, wo er all diese Haeuser mit den Ponypferchen auf dem Hof gesehen hatte.
Heute waren er nur in einem von diesen Tiere, aber da sah die Auswahl vielversprechend aus.

Niemand antwortete auf sein Klopfen an der Tuer des kleinen Mobilheimes, und auf der Auffahrt waren keine Fahrzeuge geparkt, wenigstens keine fahrbaren.
James respektierte die Schloesser am Tor, aber er fand nichts dabei, ueber den Zaun zu sehen.

Er entdeckte eine weisse, struppige Stute, deren Anblick Erinnerungen in ihm weckte.
Sie sieht fast so aus wie die kleine Goldie, das Pony, das mein Liebstes war, damals zu Hause waehrend der College-Zeit.

Die seltsame Familie, der sie gehoerte, lebte in einem grossen, alten Haus, das seinerzeit recht schoen gewesen sein musste, von ihnen aber sehr runtergewirtschaftet worden war.
Der Mann arbeitete in einer Fabrik, seine Frau sah 20 Jahre aelter aus als sie war und seine Kinder haetten leicht irgendeine Hinterwaeldlerhuette in den Ozarks schmuecken koennen.

Ich stellte meine intellektuellen Vorurteile beiseite, freundete mich mit ihnen an, und fand heraus, dass sie nette Leute waren, was ein weiterer Beweis dafuer ist, dass man sich auf den Augenschein nicht verlassen kann.
Wir sassen um den grossen Kuechentisch, drehten Zigaretten in einer alten Drehmaschine oder spielten Karten um Streichhoelzer.

Leo erzaehlte Geschichten ueber seine Tage im zweiten Weltkrieg im Suedpazifik, und ich erzaehlte ein paar von den schmutzigen Witzen, die ich von Dad gelernt hatte.
Es war grossartig!
Sein Grundstueck war weniger als 2 Blocks von meiner Wohnung entfernt und es hatte keinen Rasen.
Dafuer war da ein Stacheldrathzaun, ein Stall, und ein kleinerer Auslauf innerhalb des Zauns.
Seine Familie hielt sich immer zwischen 2 und 6 Ponys auf einmal, fast immer Stuten.

Ich hatte es mir angewoehnt, nach Einbruch der Dunkelheit dort hinunterzuschleichen und Sex mit meinem Liebling Goldie zu haben.
Sie war mir lieber als alle anderen, weil es ihr nichts ausmachte, wenn man ihr den Schweif aufhob und in ihre Vagina eindrang.

Eins habe ich gelernt:
Man muss seinen Sexpartner sorgfaeltig auswaehlen - es ist schwierig und gefaehrlich, ein Pferd zu vergewaltigen!
Goldie war nicht sehr gross;
ich musste meine Beine spreizen und in die Knie gehen, um tief genug zu kommen, aber sie war sehr sexy, genoss den Akt mit mir, wiegte sich im Rhythmus meiner Stoesse gegen mich und stiess hart zurueck, wenn sie meinen Samen fliessen fuehlte.

Irgendwie fuehlte ich mich laengst nicht so schmutzig nach Sex mit ihr wie ich mich spaeter bei den meisten Frauen fuehlte.
Ich denke in einer Art liebte ich sie, aber das haette ich nie mir selber oder jemand anderem eingestanden.
Es war eine Sache, dass »System auszuhebeln« indem ich meine Befriedigung ohne Frauen erreichte, aber eine Beteiligung des Gefuehls dabei waere mir »zu krank« und pervers vorgekommen.


Eines Nachts dachte ich, jetzt sei alles aus!
Es war kalt und ich trug meine spezielle Kleidung for Sex im Winter:
Ein paar Jeans, bei denen der Knopf und der Reissverschluss rausgeschnitten waren, keine Unterwaesche und einen langen alten Uebermantel.
Alles was ich zu tun hatte war, die Knoepfe am unteren Teil des Mantels aufzuknoepfen, ihn ueber den Rumpf meiner Partnerin zu ziehen und schon war alles bereit und man hatte es schoen warm.

In dieser Nacht war ich in dem mit Brettern abgezaeunten Auslauf wo Leo die Ponies waehrend des Winters hielt.
Klein Goidie (im Gegensatz zur »grossen Goldie«, einer boeswilligen Fuchsstute, die Leo auch noch besass) und ich waren gerade gluecklich fertig, aber ich hatte wohl im Rausch des Orgasmus zuviel Laerm gemacht, denn ein Hund fing an zu bellen und Leo´s Verandalicht leuchtete auf.
Ich versuchte, mich zwischen den Pferden zu verbergen, aber der Auslauf war zu klein und er hatte mich bald im Lichtkegel seiner Taschenlampe gefangen.
Ich erinnerte mich noch gut an Dads Vorhaltung ueber das »geschnappt werden«, und mir war klar, dass mein Leben jetzt zu Ende war.
Ich wuerde mit Schimpf und Schande ins Gefaengnis geworfen werden, wo die anderen Verbrecher mich wie den letzten Dreck behandeln und mich als Sexpuppe herumreichen wuerden.
Dad wuerde man aus dem Priesteramt jagen und er und Mom wuerden von der Wohlfahrt leben muessen als Objekte der allgemeinen Verachtung.

Als Leo bei dem Auslauf ankam, hatte ich meinen Mantel zwar schon wieder zugeknoepft, aber er fragte trotzdem.
»Was tust Du hier, Jim?«
Der Strahl der Taschenlampe huschte von mir zur Klein-Goldie, die den Schweif immer noch in der Luft hatte.
Samen glaenzte im Licht, der zwischen ihren schwarzen Schamlippen herausquoll und auf den Boden troepfelte.

Leo wiederholte die Frage.
Seine Stimme klang nicht aergerlich, nicht einmal besonders ueberrascht.
In meiner Verzweiflung zog ich es nicht einmal in Betracht, ihn anzuluegen, aber ich konnte es einfach nicht laut sagen.
»lch, ich fuerchte, das siehst Du ja.«
Leo knipste das Licht aus.
»Ja, ich habe schon lange herausgefunden, warum Du Dir ein oder zwei Ponies ausgeliehen und sie ueber Nacht zu Dir nach Hause mitgenommen hast.
Und ich finde immer Deine Brieftasche, da wo Du sie jedesmal verlierst, wenn Du ueber den Zaun kletterst.
Du solltest sie zu Hause lassen, wenn du hierher kommen willst.«

Ich war ueberrascht.
»Bist Du nicht wuetend?
Ich meine, aeh, wirst Du nicht die Polizei holen?«
»Die Bullen?
Quatsch, Du bist doch ein Teenager, ich war selber mal einer und lief 23 von 24 Stunden am Tag mit einem Steifen herum und war so gierig nach Sex, dass ich an nichts Anderes denken konnte!
Also ich seh Dich lieber hier bei meinen Tieren als wenn du irgendwo da draussen eine alte Oma oder ein kleines Maedchen anfaellst.
Du behandelst sie immer gut und Du bist ein netter Junge.
Ich hab es zwar nie mit einem Tier versucht, aber auch ab und zu daran gedacht, und viele meiner Freunde aus der Zeit, wo ich aufwuchs, sind auf alles draufgesprungen, was warm war und es hat ihnen nie geschadet.«
»Heisst das - soll das heissen, dass Du nichts dagegen hast, wenn ich mit, aeh, Du weisst schon, weiter mache?«
»Sicher, nur sei vorsichtiger.
Lass die Brieftasche zu Hause, wie ich Dir gesagt habe.
Und anstatt Dich nachts hierher zu schleichen, wobei sich die Leute dann fragen, was das soll, werde ich meiner Frau sagen, dass Du die Ponies tagsueber, wenn ich bei der Arbeit bin, besuchen kannst und Du kannst dann eins in den Stall mitnehmen, wo Dich niemand sehen kann.
Oder Du kannst auch immer eins fuer ein, zwei Tage mit nach Hause nehmen, wie Du es ja auch schon gemacht hast.«

Leo ueberraschte mich wirklich.
Er war neben Dad der einzige, der dies ueber meine Triebe herausfand und es nicht nur akzeptierte, sondern auch noch verzieh.
Meine Affaere mit Klein-Goidie hielt fast die ganzen 4 Jahre, die wir in dieser Stadt lebten, an.

Spaeter, als ich auf Besuch wieder dorthin kam, war ich sehr enttaeuscht, als ich sah, dass Leo und seine Familie zwar noch da waren aber sein Auslauf und all die Tiere waren fort.
Ich wollte zwar mit Goidie nichts mehr anfangen (na ja, eigentlich schon, aber gerade zu dieser Zeit ging das nicht), ich wollte sie eigentlich nur wiedersehen.
Ich hatte nicht den Mut zu fragen, was mit ihr passiert war.
Ich hatte Angst vor der Antwort.


Die Weisse hatte gerade die richtige Groesse, und die Wehmut, hervorgerufen durch ihre aehnlichkeit mit Klein-Goidie hielt James fast davon ab, das Fuchsfohlen mit der blonden Maehne in der gleichen Abteilung des Pferches zu bemerken.
Er wuenschte, er koennte hineingehen und sie naeher ansehen, beherrschte sich aber dann und liess nur seine Visitenkarte in der Tuer des Mobilheimes zurueck, mit den Worten »Rufen Sie mich an, ich will ein Pferd kaufen« auf die Rueckseite gekritzelt.

-

Als er wieder nach Hause kam, waren Grace und Tony zur Kirche gegangen und wuerden noch lange dort bleiben, weil noch ein Picknick anstand.
James entschloss sich, mit der Endlosaufgabe seinen Laden aufzuraeumen, fortzufahren.

Zuerst ein paar kraeftige Schuesse Speed, um sich zu motivieren, dann begann er zu arbeiten.
Die langweilige Routine »Haufen zusammenfegen, Haufen wegsaugen, Werkzeug beiseite raeumen, und noch mehr Dreck entdecken, auf einen Haufen fegen, ... « zog sich hin.
Die Drogen loesten seine Stimme ein wenig und er begann, mit sich selbst zu sprechen.

»Na und, wie geht's jetzt?
Fuehlst Du Dichjetzt besser?«
»Ja, glaube schon.«
»Willst Du wirklich ein eigenes Pony kaufen, ey?«
James kicherte.
»Aber sicher.
Was dagegen?«
»Nicht solange Du weisst, warum Du es tust.«
»Ich tue es, weil ich es muede bin, eine Rolle zu spielen.
Ich hab mein ganzes Leben damit verbracht vorzugeben, ein guter kleiner Priestersohn zu sein, oder ein guter kleiner Priester oder ein guter kleiner Techniker oder Lastwagenfahrer oder Suechtiger, oder guter Vater, oder ein vernuenftiges, verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft!
Du weisst, wie gut ich darin bin, Leuten etwas vorzuspielen!
Erinnerst Du Dich, wie ich mich frueher mit LSD volldroehnte und mir dann das Spielchen erlaubte, zur Polizeistation zu gehen und mit den Bullen ein Stuendchen zu plaudern, nur zu sehen, ob ich den aeusseren Anschein durchhalten konnte, waehrend in meinem Kopf ein Feuerwerk abging?
Ich bin 36 Jahre alt!
Es wird Zeit, ein bisschen ich selber zu sein!«

»Hey, Du brauchst nicht gleich feindselig zu werden.
Das ist die Antwort, die ich hoeren wollte.
Es gibt nichts Schlimmeres als eine Illusion so lange durchzuhalten, dass sie eine Selbsttaeuschung wird und real erscheint.
Du musst immer noch ein Image nach draussen hin durchhalten, aber im Verhaeltnis zu denen, die zaehlen, besonders zu Dir selber, hast du wirklich das Beduerfnis, das zu sein, was Du wirklich bist.«

»Das sagt sich so leicht, oder?
Aber ich frage mich immer noch, ob ich das Richtige tue.
Entwickle ich mich jetzt weiter oder zurueck?«

»Kannst Du Dich wirklich noch weiter zurueckentwickeln?
Dein linker Arm traegt die Narben von buchstaeblich Tausenden von Nadelstichen.
Vor zwei Naechten hast Du ernsthaft ueber Freitod nachgedacht und vorher mit diesem dummen Manoever auf dem Highway Dein Leben rislciert.
Dein Geschaeft geht den Bach runter, Deine Frau und Deine Kinder sind weg, Du hast kaum noch zu jemandem Kontakt ausser zu denen, mit denen Du Geschaefte machst.
Was hat es Dir also gebracht, den Idealvorstellungen aller anderen Leute hinterherzurennen?«

»Autsch!
Ich hab verstanden.
So weit so gut, also werde ich sie mir ansehen, wenn der Mensch anruft.«
»Gut.
Klingelt da nicht das Telephon?
Vielleicht ist er das ja.«

Er war es.
Frank Bunz teilte James mit, dass das weisse Pony, fuer das James sich interessierte, und die Fuchsstue, die bei ihr stand, schon an jemand Anderen verkauft waren,
»aber wenn Sie wirklich eins von denen wollen, dann kommen Sie vorbei und vielleicht koennen wir uns ja einigen.«
James verlor keine Zeit.

Als er bei dem Pferch ankam, stand da ein dreiviertel-Tonnen-Tieflader, angehaengt an einen zweiachsigen Viehtransporter, vor dem Haus, und ein grosser, ungefaehr 60 Jahre alter Mann im Overall fuellte Wasser aus einem Regenfass in den Vorratstank des Transporters.

»Frank?«
»Ja.
Sie sind James?«
»Hmm.
Ich wollte ein Pony kaufen.«
»Was haben Sie sich da vorgestellt?«
»Ja, hauptsaechlich moechte ich ein Haustier.
Ich lebe getrennt, und meine Tochter ist verrueckt nach Pferden, aber ich seh sie nicht mehr viel.
Ich denke, dass es eingeritten ist, ist nicht so wichtig, aber ich moechte eins, das lieb ist.«

Bunz kratzte sich an den Stoppeln auf seinem Kinn und sagte dann:
»Dieser gescheckte Wallach da drueben ist ein ganz lieber.
Sie koennen geradewegs zu ihm hingehen.«
»Sieht gut aus, aber ich hab mir eigentlich diese beiden Stuten in dem abgetrennten Verschlag dort drueben angesehen.
Was ist mit denen?«
»Das sind die, die schon verkauft sind, aber wir koennen sie uns ja mal ansehen.«

Mit diesen Worten schloss Frank Bunz die Kette dem Tor auf und ging hinein.
Die zwei gingen durch ein weiteres, kleineres Tor in einen Bereich, der bis unter das ueberhaengende Scheunendach reichte und so Schutz vor dem Wetter bot.
Die Laderampe reichte auch bis in diesen Bereich, was erklaerte, warum diese beiden Tiere gerade dort isoliert worden waren.

»Ich kann Ihnen jede von den beiden fuer 50 Dollar ueberlassen.«
»Irgendwie mag ich diese struppige Weisse,«
sagte James und versuchte, sich dem misstrauischen Pony zu naehern.
Sie umkreiste ihn und hielt auf Distanz.

Der Pferdehaendler nahm einige Stricke vom Haken, fing die beiden Tiere geschwind ein und legte ihnen Fuehrstricke an.
Dann trat James vor um jede von Nahem zu untersuchen.
Die Spitzen der Hufe der weissen Stute waren nach vorne ausgewachsen und an den Raendern aufgerollt, was sagte, dass die Stute einmal lahm gegangen war, was ihr ihre Fuesse dauerhaft geschaedigt hatte, eine Schaedigung, die leicht schlimmer werden konnte, bis sie so verkrueppelt war, dass sie nicht mehr laufen konnte und getoetet werden musste.
Die Hufe der blonden Fuchsstute sahen ganz gesund aus.

Auf seinen Wunsch hin gab der Haendler ihm einen Hufauskratzer und James holte den Matsch und Mist aus der Unterseite ihres linken Vorderhufes.
Der Fuchs scheute, als er sich das erste Mal naeherte, stand dann aber still, als sie das Ende des Stricks erreichte, und zitterte ein bisschen, als James den Huf aufhielt, um daran zu arbeiten.
Als er die Sohle sauber gekratzt hatte, suchte er sorgfaltig nach jedem Hinweis auf einen braunen Ring am Rand des weissen, hornaehnlichen Materials.
Er wiederholte den Vorgang an dem anderen Vorderhuf und an einem Hinterhuf.
Ihre Hufe schienen in exzellentem Zustand zu sein.

»Haben Sie vielleicht auch die Imptbuecher?«
fragte James, als er die beiden Tiere taetschelte und beruhigte.
»Ich hab welche bei der Auktion bekommen.
Nur eine Minute, ich hol sie gerade.«
Frank verliess die Umzaeunung.

Das war die Gelegenheit, auf die James gewartet hatte.
Sanft, aber geschwind hob er den Schweif der weissen Stute hoch und rieb sachte am aeusseren ihrer Vulva.
Sie wich nervoes aus.
James spuckte auf eine Fingerspitze und schluepfte damit hinein.
Die weisse Stute wieherte, stampfte mit einem Hinterfuss auf und drueckte ihren Schweif mit Kraft hinunter, um ihre Genitalien zu bedecken.

Mit einem schnellen Blick, um sich zu vergewissern, dass Frank immer noch im Haus war, wiederholte James den Vorgang mit der Fuchsstute.
Sie scheute auch ein wenig, aber es schien mehr die Nervositaet zu sein einen unbekannten Menschen so nah bei sich zu haben, als irgend etwas spezielles mit ihrem Sexualorganen.

James war unschluessig.
Keine von den beiden schien ein klares Zeichen zu geben, dass sie in der Art, die er wollte, lernfahig war, allerdings schienen sie Sex auch nicht klar abzulehnen.
Vielleicht konnte es ja jede der beiden im Lauf der Zeit lernen.

James lehnte am Zaun, als Frank mit den Verkaufspapieren wieder zurueckkam.
»Haben Sie sich entschieden?«
»Ja, ich denke, ich nehme die weisse, aber ihre Beine sehen nicht sehr gut aus.«
»Sind sie auch nicht.«
»Koennen Sie mir dann einen besseren Preis machen?«
»Nein, wirklich nicht.
Heute wollen die Leute zottige oder struppige, und ausserdem ist sie groesser als der Fuchs, die bringt mehr auf dem Fleischmarkt.«
James wurde bleich.
»Fleischmarkt?
Das ist doch wohl ein Witz, oder?«
»Mitnichten.
Deswegen sehen Sie hier in der Gegend auch so wenig Ponies.
Die Pferdemetzger kaufen die meisten von ihnen.
Die verkaufen das Fleisch dann an die Japaner.«

James schauderte bei dem Gedanken.
Er wusste, dass Geschaeft Geschaeft war, und dass fuer den jeden Bissen Fleisch, den jemand ass, ein Tier sterben musste.
Aber Pferde ...

Ploetzlich war er froh, dass er nie gefragt hatte, was mit Klein Goidie passiert war.
»Sehen Sie, ich bin Pferdehaendler.
Ich mag es auch nicht, aber so ist das nun mal.
Sie scheinen etwas von Pferden zu verstehen, hatten Sie viele?«
Ja, aber nicht so, wie Sie sich das vorstellen.
»Das meiste von dem, was ich weiss, habe ich mir nur angelesen.«

»Okay.
Die weisse hat schlechte Fuesse, aber sie ist suess wie diese kleinen Hunde, denen die Haare so in die Augen haengen.
Ich hab sie schon verkauft, fuer das, was ich von Ihnen verlangt habe, und den Menschen stoeren ihre Fuesse nicht.
Aber wenn ich Sie waere, dann wuerde ich diese kleine Fuchsstute nehmen.
Sie ist noch nicht eingeritten und gar nichts, aber sie ist erst 2 Jahre alt und sie wird sich gelehrig zeigen und ein gutes Haustier sein.
Ihre Fuesse sind in Ordnung und wenn Sie sie vernuenftig fuettern, dann bleibt es auch dabei.
Viele Leute bekommen Probleme, wenn Sie Ihr Pony im Fruehjahr Unmengen frisches Gras fressen lassen, wo es zu naehrstoffreich ist oder wenn sie ihnen zu viel Getreide geben.«

»Huebsch ist sie.«
»Ja, sie wird eine Schoenheit werden.
Der Mann, der diese zwei gekauft hat, sagt, dass er die Weisse gut weiterverkauft hat, aber was mit der Fuchsstute passiert, steht noch in den Sternen.
Entweder kommt sie zu einem, der ihr die Fuesse ruiniert, weil sich nicht drum kuemmert oder sie wird fuer eine Mahlzeit in Tokyo gemaestet.«

James war fasziniert, wie sich dieser Haendler sofort auf seine schwache Stelle konzentrierte und bewunderte das offensichtliche Verkaufstalent dieses Mannes.
Trotzdem hatte er ein paar gute Argumente angebracht.
Davon abgesehen, wenn der andere Kunde die Weisse schon weiterverkauft hatte, wuerde er sie sowieso nicht bekommen ...

»Okay, ich nehme den Fuchs.
Ist es in Ordnung, wenn ich Ihnen einen Scheck als Anzahlung gebe?
Wenn sie ihn bis morgen nachmittag festhalten, bringe ich Ihnen statt dessen Bargeld vorbei.«
»Ha.
Und ich behalte das Pferd solange hier?«
»Sicher, ich muss auch erst eine Unterkunft fuer sie herrichten, vor in ein paar Tagen kann ich sie sowieso nicht holen.
Wo wir gerade davon sprechen, was kostet's mich, wenn Sie sie mir vorbeibringen?«

Bunz Augen begannen verborgen zu leuchten.
»Ist das Ihre Adresse hier auf der Karte?«
Ein Nicken.
»Oh, ich muss den Anhaenger wieder dranhaengen und das braucht seine Zeit...
Was halten Sie von 20 Dollar?«

Das klang ein bisseben ueberzogen, aber James hatte sich nun selbst zu dem Handel ueberredet, seine Begeisterung wuchs, und er stimmte zu.
Der Handel wurde abgeschlossen, die Formalitaeten erledigt.

Auf seinem Heimweg hielt James bei einem Landhandel an, der auch am Sonntagnachmittag offen hatte und kaufte eine Fuehrkette, einen Striegel und einen Sack Futter.

.
  #22  
Old 06-16-2016, 09:54 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 8 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Mai 1987

Die naechsten paar Tage vergingen wie im Fluge und zogen sich doch unendlich hin.
James erfuellte sein Versprechen, was den Scheck anging und ausgerechnet in einer Zeit, wo er seine ganze Kraft in die Vorbereitungen fuer das neue Familienmitglied stecken wollte, hatte sein Geschaeft Hochkonjunktur.

Sein erster Impuls war, die Reparaturauftraege abzulehnen, aber er entdeckte auf einmal bei sich einen verloren geglaubten Sinn fuer Verantwortung.
Er konnte es nicht mehr aussitzen, wenn irgend etwas nicht funktionierte.
Er musste ein Leben nicht nur fuer sich selber aufbauen, sondern auch fuer sein Pony und dafuer war noch eine Menge zu erledigen.

Er verbrachte weniger Zeit am Computer und ging frueh zu Bett, um das Tageslicht auszunutzen.

POLKA PONY:
»Rob, koenntest Du bitte Mr. Master und dem Rest sagen, dass ich Q-Link verlassen muss?«
ROB 47:
»Sicher. Was ist los?«
POLKA PONY:
»Oh, nun, ich habe zu tun und das verschlingt viel Zeit und es kostet auch zu viel, selbst bei 6 Cent pro Minute.«
MR MASTER:
»Was ist das denn?
Hey, komm zurueck und besuch uns mal wieder, PP.
Es hat Spass gemacht.«

Er tat es nie.

Ungefaehr am Dienstag kam es James dann in den Sinn, dass er sich lieber ueber die staedtischen Rechtsvorschriften informieren sollte.
Er hatte schon Pferde im Stadtgebiet gesehen, aber die meisten wurden auf wesentlich groesseren Grundstuecken als seinem gehalten.
Ein schnelles Telephonat informierte ihn, dass es in Ordnung ging, solange es bei nur einem Pferd blieb.

Er zeichnete einen Grundriss fuer einen einfachen 4x8 Fuss grossen Schuppen auf, der die Stute bei schlechtem Wetter schuetzen und, wenn alles nach Plan lief, auch als Boudoir dienen sollte.
Er begann, sein Material zusammenzusuchen und den geplanten Auslauf im Gelaende zu markieren.

Tom Sheisskopf und seine Familie beobachteten seine Aktivitaeten im Garten mit Interesse, aber Linda hielt sie davon ab, Fragen zu stellen und fixierte James mit ihren Knopfaugen, waehrend dieser Mass nahm und Pfloecke in den Grund trieb.

Mrs. Windward von der anderen Grundstuecksseite fragte James, ob er »noch so einen scheusslichen Radioturm« plante und machte sich Sorgen, dass ihr Grundstueck an Wert verlieren koennte.
»Es wird alles gemaess den staedtischen Bauvorschriften gemacht«
versicherte ihr James.

Reverend Tony natuerlich wusste sehr gut, was James vor hatte und bot mit Freuden sein Wissen und seinen Rat an.

Das Bauprojekt hatte zwar kaum begonnen, aber James kaufte jetzt schon einen grossen schweren Plastiktrog, einen Halfter und die anderen Teile der notwendigen Grundausstattung.
Er stellte sich vor, dass er sie an den Baeumen in seinem Garten anbinden oder sie in den freien Bereichen anpflocken koennte und da koennte sie grasen und bekaeme noch ein bisschen Hafer, dann wuerde es solange er baute, schon gut gehen.

James rief Frank Bunz am Donnerstagmorgen an, und dieser versprach, sie am Nachmittag vorbeizubringen.

»Dad, was glaubst Du, wird Mom sagen?«
fragte Jim, als sie zur Mittagszeit allein waren.
»Ich weiss nicht.
Nicht viel, nehme ich an.
Du bist ein erwachsener Mann und das ist Dein Haus, was kann sie schon sagen?«
»Ja, schon, aber sie wird mitbekommen, was los ist...
Erinnere Dich, was war, als sie diese Fotos fand, die Mike eines Nachts von Goidie und mir gemacht hat?«
Tony grinste.
»Ich erinnere mich.
Junge, da war was geboten.
Schlimm genug, dass sie ahnte, was Deine Neigungen sind, aber dies eine Bild, wo Du ihre Muschi geleckt hast, hat sie von den Socken geholt!
Besonders, wo der Aufnahmewinkel den Eindruck erweckte, dass das Pferd laechelte.«
»Woher willst Du wissen, dass sie das nicht getan hat?«

Vater und Sohn kicherten, sahen sich an und brachen in schallendes Gelaechter aus, James bekam durch die Gefuehlsaufwallung wieder einen Schwaecheanfall und legte seinen Kopf auf den Tisch, Tony musste husten.
Als sie sich fast wieder beruhigt hatten, hob James den Kopf, grinste und sah Tony an.
»Pony-Lingus.«

Das Gelaechter brach von Neuern los.
Sie lachten und husteten, dass der Tisch bebte.

James genoss das, und Tony auch.
Es brachte Erinnerungen zurueck an die Zeiten, wo sie bis spaet in die Nacht bei Softdrinks und Zigaretten Wortspiele gemacht hatten, die Zeiten, bevor Tony's Bronchitis ihn zwang das Rauchen aufzugeben.
An dieser Naehe hatte es in letzter Zeit nur allzu sehr gemangelt.

Als er seine Kraft wiedergekommen war, hob James den Kopf.
Tony blickte durch seine dicke Starbrille, sah ihm gerade in die Augen und fragte:
»Und andersrum, ist das dann Fuellen-atio?«

Das war zuviel!
Sein Verstand schrie, er bruellte vor Lachen, und die Laehmung schlug voll zu.
James warf seinen Kopf nach hinten und rutschte aus dem Stuhl auf den Boden, wo er nach Atem ringend und bei jedem Ausatmen lachend lag, derweil ihm die Traenen aus den Augen liefen.

Tony blickte besorgt und begann aufzustehen, aber James winkte schwach ab und keuchte
»Ich bin- in Ordnung, es ist- nur so - witzig!
Ich habe nicht so-habe nicht gewagt so-zu lachen- seit Jahren nicht mehrt.
Oh Gott, Dad, Du bist wundervoll!
Das Leben ist schoen!«

Tony blickte wieder ernst.
»Hoert sich ja seltsam an - als wenn das in letzter Zeit nicht so gewesen waere.«

James erhob sich ernuechtert wieder auf die Ellbogen.
»War es auch nicht.
Letzte Woche war ich mir da gar nicht sicher.«

Reverend Tony fragte:
»Und jetzt?«

»Jetzt ja.
Es ist so, wie ich Dir am Samstag erzaehlt habe:
Ich habe mir einiges klar gemacht, dann war da Dein Rat, ich selber zu sein und mich um meine eigenen Beduerfnisse zu kuemmern, anstatt um das, was jeder sonst fuer meine Beduerfnisse haelt, und einfach die Dinge so zu nehmen, wie sie sind und nicht so, wie sie sein koennten- das hat sehr geholfen.«

Er stand auf und ging um den Tisch herum, um seinen Vater in den Arm zu nehmen.
»Ich liebe Dich, Dad.
Mom liebe ich auch.
Ich hoffe wirklich, dass es sie nicht allzusehr trifft.«

»Ich wuerde mir darum nicht zu viele Sorgen machen.
Wir waren beide froh, Dich in den letzten Tagen aus Deinen Schmerz heraustreten zu sehen.
Ich denke, sie wird es besser aufnehmen, als Du glaubst.
Zum Teufel, mit mir ist sie immerhin seit 47 Jahren zusammen.«


Der Himmel bezog sich an diesem Nachmittag; es drohte zu regnen.
James sass unruhig in seinem Laden, nervoes die Ankunft seines Tieres und - so hoffte er - seiner Geliebten erwartend.

Ein notwendiges Teil hatte auf seiner Einkaufsliste gefehlt, aber er wuehlte in einigen Pappschachteln herum, bis er den Fuehrstrick mit dem Panikhaken am Ende gefunden hatte, den er viele Jahre zuvor gekauft und bei seinen mannigfaltigen Besuchen in anderer Leute Staelle benutzt hatte.
Er versuchte zu arbeiten, war aber zu nervoes.
Daraufhin las er alte Ausgaben von Readers Digest, rauchte, und spritzte sich Drogen.

Endlich, ungefaehr gegen vier, hoerte er vor dem Haus Bremsen quietschen.
James schnappte Strick und Halfter und platzte aus der Ladentuer.
Frank Bunz war da und wuchtete seine Koerperfuelle zum hinteren Teil des grossen Viehtransporters.
Die kleine Fuchsstute wirkte in dem grossen Abteil recht verloren.

»Geben Sie mir Halfter und Strick.«
Frank oeffnete die Wagentuer und kletterte hinein.
Er legte das Seil ueber den Hals des Fohlens, entfernte sein eigenes Halfter, zog ihr das neue aus blauem Nylon an, hakte den Strick ein und fuehrte das verunsicherte Pony hinaus.
James bezahlte ihm den vereinbarten Aufschlag und uebernahm den Strick.

»Sie ist bis jetzt nur auf der Weide gewesen und war nicht viel bei Menschen.
Passen Sie auf und behandeln Sie sie gut!«
Frank stieg wieder in seinen Lastwagen und fuhr davon.

James fuehrte sie zu der Veranda auf der Vorderseite, wo seine Eltern standen, Tony sah interessiert zu, Grace mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht, der sich langsam in daemmerndes Verstehen wandelte.

»Meine Damen und Herren, darf ich Ihnen - hm, Du brauchst einen Namen.
Einen guten Namen.«
James betrachtete sie und sie blickte mit angespanntem Ausdruck in den Augen zurueck, man konnte das weisse um das dunkelbraun und schwarz von Iris und Pupille sehen.
»Dein Fell ist fast hell genug, um rot zu sein, und Deine Maehne und Schweif sind golden, wie wenn man duennen Honig auf etwas Dunkles giesst.
Dein Name ist 'Wild Honey Cherry'.«

Er wendete sich wieder seinen Eltern zu und vollendete die formelle Vorstellung:
»Das ist Wild Honey Cherry.
Ich nenne sie Cherry.«

In weiser Voraussicht machten seine Eltern keine Bewegung in Richtung auf die nervoese Cherry, aber sie wiederholten den neuen Namen, begruessten sie und dann fuehrte James sie um das Haus herum nach hinten.

Von ein paar Baeumen und einem Stueck Garten abgesehen, war James Hinterhof der Platz fuer seinen Harn-Radio-Turm.
Dieser ragte 15 Meter in die Luft und war zu drei Bloecken um ihn herum hin abgespannt, von denen einer mit einer Winde ausgestattet war, um den Turm an der Seite mit dem Scharnier hochzuziehen und niederzulegen.

Der Turm und viel wichtiger diese seltsam aussehende selbstgestrickte Antenne an seiner Spitze war manchmal der Stein des Anstosses in der Nachbarschaft gewesen.
Die Sheisskopfs behaupteten, dass sein Radiosender ihren Fernseher stoerte, obwohl er das bei den anderen Nachbarn nicht tat.
Mrs. Windward war der Ansicht, er sei scheusslich und wuerde den Wert ihres Hauses mindern.
Man konnte ihn aus jeder Richtung eine halbe Meile weit sehen, was James auf die Idee gebracht hatte, auf ihm zu Weihnachten einen 5 Fuss grossen erleuchteten Stern anzubringen und farbige Lichterketten um den Turm und die Spanndraehte zu wickeln.
Mrs. Windward passte das auch nicht, und Tom Sheisskopf fuehlte sich herausgefordert, James Beleuchtung jedes Jahr zu uebertreffen.
Nichtsdestotrotz, niemand beklagte sich, als die Orkane kamen und er mit dem Rest der Tornadobeaobachter ueber das Harn-Radio- Wetterwarnnetz verbunden war.
Statt dessen hingen die Leute dauernd bei ihm herum und hoerten sich an welchen Weg der Sturm nahm.
Sie verfolgten ihn von Coffeyville, Kansas und Tulsa, Oklahoma den ganzen Weg bis nach Springfield, Missouri.
Den Nachbarn gefiel es zu wissen, wann sie sich keine Sorgen zu machen brauchte und wann sie die Schutzraeume aufzusuchen mussten.

James band Cherry an den 4 Zoll dicken ummantelten Haken, der die Winde hielt und wollte die Kette mit dem Karabinerhaken holen, so dass sie ein bisseben Gras fressen und sich beruhigen konnte.

Cherry hatte andere Plaene.
Kaum hatte James das Seil festgebunden und sich ihr genaehert, weil er sie einen Moment taetscheln und sie beruhigen wollte, zog sie mit einem gewaltigen Ruck einfach den Ring aus dem Ende des Seils und schon war sie frei.
Sie machte sich in das grosse Feld hinter James' Grundstueck davon.
Sobald sie sich ein wenig entfernt hatte, wurde die Verlockung nach dem Gras doch groesser und sie hielt an um etwas davon zu probieren.
James war ihr schon gefolgt, aber als sie stehen blieb, rannte er zurueck zum Haus und griff sich die neue Kette;
dann ging er zwei Haeuser suedwaerts um Hilfe zu holen.

Ein paar Minuten spaeter riss Cherry den Kopf in die Hoehe, als sie James, fuenf Nachbarskinder und Tom Sheisskopf erspaehte, die sie einzukreisen begannen.
Sie zog sich zurueck und behielt die weit verstreute Gruppe fest im Auge.
Als sie naeher kamen, nahm sie die Beine in die Hand und trabte um sie herum um dann weiter zu grasen.
Als ihr der Abstand gross genug schien, graste sie weiter.

Die naechsten beiden Versuche gingen genauso aus.
Ein paar der Kinder hatten Schwierigkeiten mitzuhalten, weil sie so lachen mussten.

Selbst durch seinen aerger und seine Frustration freute sich James, wie Cherry ihren Kopftrug, die grazioese Aktion ihrer Beine, und die Schoenheit von Maehne und Schweif, die im Wind wehten.
Er rief die anderen zum Kriegsrat zusammen.

»Seht mal, wir sind zu nah zusammen.
Wir muessen uns ausbreiten, fast ueber das ganze Feld und sie in diese Ecke da hinten lenken, wo die Zaeune einen spitzen Winkel bilden.
Dann koennen wir langsam wieder zusammenkommen, wenn wir dahin gehen.
Okay?«

Der Plan wurde in die Tat umgesetzt, Cherry hielt auf Distanz und schien nicht zu bemerken, dass sie Bewegungsfreiheit verlor.
Bald standen sie nur ein paar Fuss voneinander entfernt, dann nur ein paar Fuss von dem Pony entfernt.
Sie waren muede, und sie war auch muede, aber Cherry hatte noch genug Energie fuer einen letzten Versuch.
Sie rannte auf eine kleine Luecke zwischen den Menschen zu, dass die Erde nur so flog.

Gluecklicherweise war James einer von den Menschen an dieser Luecke.
Ein noch gluecklicherer Umstand war, dass er hochmotiviert war.
Und am besten war, dass es ihm gelang, das Halfter mit sicheren Griff zu fassen, als sie entspringen wollte.

Dann entdeckte er, dass selbst ein kleines 150-Kilo-Pony mit maechtiger Kraft ziehen konnte und er wurde durch die Gegend gewirbelt und gezogen.
Gleichzeitig entdeckte Cherry, dass 175 Kilo Mann doch ein guter Anker waren.
Der Schwung des Pferdes trug sie ungefaehr 3 Meter im Kreis herum, bevor sie zum Stillstand kam.

James kam von den Fuessen und fiel hin.
Sein Gewicht zog Cherry's Kopf mit hinunter, sie rutschte im nassen Gras aus und fiel an seiner Seite nieder.
James warf schnell einen Arm ueber ihren Hals und ein Bein ueber ihren Bauch um sie festzuhalten, waehrend er die Kette an das Halfter klipste.

Der Rest der Gruppe sah auf das Paar auf dem Boden hinab und sich dann an.
Der Naseweis der Bande, der 15 Jahre alte Kurt, fragte:
»Wie sagt man in der Pferdesprache 'Vergewaltigung'?«
Alle, James eingeschlossen, prusteten darauf hin haltlos los.

Cherry sah sie alle nur mit einem Auge an, der Fall hatte ihr die Lust aufs Kaempfen genommen, und fragte sich offensichtlich, unter was fuer Irre sie da gefallen war.

James beruhigte sich schnell wieder und begann, Cherry's Hals zu streicheln, versicherte ihr, dass alles in Ordnung war und dass keiner ihr weh tun wuerde.
Er dankte seinen Helfern und stand auf.
Cherry kam schnell auf die Fuesse und stand dann steifbeinig da, als James sanft ihr alle vier Beine und ihren Brustkorb abtastete, um sich zu vergewissern, dass sie sich beim Fallen nicht verletzt hatte.
Dann fuehrte er sie zurueck zu dem soliden Pfahl, befestigte die Kette daran und liess sie grasen, waehrend er sich auf die hintere Veranda setzte und sie eine Zeitlang beobachtete.

Sie ist wirklich huebsch.
Nein, sie ist schoen!
Wie ihre Muskeln unter ihrer Haut spielen, wenn sie sich bewegt, diese trockenen Beine und Gelenke.
Sie ist mehr wie ein kleines Vollblut als wie ein staemmiges Pony gebaut.

James ging durch die Hintertuer in seinen Laden und oeffnete den Futtersack.
Er nahm eine Handvoll und ging zu Cherry.
Sie wich ihm wieder aus, wobei sie den Pfahl umkreiste.

Er wurde das Spiel »mit Cherry im Kreis laufen« schnell muede und stellte einfach den Fuss auf die Kette und ging auf der Kette zu ihr hin.
In Armeslaenge von ihrer Nase blieb er stehen und streckte die Hand aus.
Cherry scheute, aber dann stieg ihr etwas in die Nase.
Sie reckte den Hals und machte die Nase lang und roch etwas ausfuehrlicher.
Ganz an der Grenze ihrer Reichweite, nur so nah wie unbedingt noetig, wischten ihre weichen Lippen durch die Pellets.
Sie erwischte ein Broeckchen, kaute und reckte sich dann nach mehr.

»Aha!
Schmeckt besser als alles, was Du je in Deinem Leben bekommen hast, wette ich!«

James zog seine Hand ein wenig zurueck.
Cherry konnte seine Hand jetzt nicht ganz erreichen, also machte sie einen kleinen zoegerlichen Schritt naeher und wurde mit einem weiteren Bissen belohnt.

Die zwei wiederholten das noch ein paarmal, bis das Futter aufgebraucht war und Cherry direkt vor James Guertelschnalle stand.
Er griff schnell zu und fasste wieder ihren Halfter, was sie dazu brachte, rueckwaerts zu scheuen, aber er hatte das Halfter fest und streichelte ihre Nase mit seiner freien Hand.
Sie entspannte sich, akzeptierte diese Aufmerksamkeiten, und zitterte nur ein bisschen als er sich der Seite ihres Kopfes naeherte und ihren Widerrist kraulte.

Darunter konnte sich Cherry etwas vorstellen, weil sie sich auch oft mit anderen Pferden so beknabbert hatte.
Als James weiter kratzte, machte sie mit, in dem sie sich hin und her wiegte um diese angenehme Empfindung an die in dem Moment richtige Stelle zu leiten.

Nach einigen Minuten liess James das Halfter los und Cherry genoss die Massage noch ein Weilchen weiter bis ihr auffiel, dass ihr Kopf frei war, worauf hin sie sich laut alarmschnaubend bis ans Ende ihrer Kette zurueckzog.

Ob sie nun wegen sich selber oder wegen James schnaubte, wurde nicht ganz klar.
Sie starrte James an, der an seinem Platz stehengeblieben war, senkte dann ihren Kopf und graste weiter, behielt aber ein wachsames Auges auf dieses seltsam aussehende Pferd, das so nett gewesen war, nachdem es sie vorher halb zu Tode geaengstigt hatte.

Sie bewegte sich weiter und stoeberte im Gras herum, schien aber nicht zu merken, dass sie die Kette locker haengen liess und sich in Wirklichkeit auf den Mann zubewegte.
James laechelte, holte den Striegel aus dem Laden und ging wieder auf das Pony zu.

Wieder liess sie ihn nicht gerne naeher kommen, das »Fuss auf die Kette« Spiel war wieder noetig, aber ihre Augen waren ein wenig ruhiger als vorher und sie gewoehnte sich geschwinde an das angenehme Gefuehl, wenn der Metallkamm lose Haare aus ihrem sich gerade wechselnden Fell zog.

Als James ihren Koerper ganz geputzt hatte und den Kamm umdrehte, um mit den groben Zinken ihre Maehne und ihren Schweif zu bearbeiten, konnte er die Kette loslassen und sie blieb grasend stehen, tolerierte sogar seine nahe Gegenwart, als er ihren Hals mit der Hand streichelte. Trotzdem, als sie beim Grasen weiter gehen musste und er ihr folgen wollte, floh sie wieder.

Er ging zurueck zur Veranda, um sie noch eine Weile zu beobachten.
Er sprach zu ihr von den Stufen her wo er sich hingesetzt hatte und ihre Ohren drehten sich bei jedem Ton in seine Richtung.

»Hey, Cherrymaedchen, wir werden Freunde sein.
Ja, nur Du und ich, Du bist schoen, weisst Du.
Du hast wunderschoene Beine.«

Es tappte an der Glasverandatuer hinter ihm, er drehte sich um und sah, dass sein Vater dahinter stand und hinaussah.
Tony schob die Tuer ein paar Finger breit auf und fragte,
»Kann ich rauskommen?
Ich will sie aber nicht erschrecken.«
»Komm ruhig raus.
Ich glaube, es ist in Ordnung.«

Tony legte seinen Stock sorgfaltig hin und setzte sich an James Seite.
»Wo ist Mom?«
»Sie macht mit Mrs. Windward einen Abendspaziergang.«
»Was hat sie gesagt?«
Tony schuerzte die Lippen.
»Nun, zuerst war sie nicht begeistert, aber sie sah ein, dass Du schon lange etwas gebraucht hast, was wir Dir nicht geben konnten und dass es Dir wirklich in den letzten Tagen besser zu gehen scheint.
Sie wird es schon verwinden.«
»Sie weiss es, oder?«
»Soviel sie sich selbst wissen lassen will.
Deine Mutter versucht manchmal, sich vor unangenehmen Gedanken oder Situationen zu verstecken, wie die meisten Leute.«
»Ich nehme an, das ist normal.
Ich moechte es ihr nicht unter die Nase reiben, aber ich werde ihr auch nicht irgend etwas vorspielen, nur weil sie Mom ist.
Dieses Versteckspiel hat mir nur Unglueck gebracht.«
»Ja.
Nun gut, wann faengst Du an, Deine Scheune zu bauen?«
»Ich denke, ich werde bald anfangen.
Ich will, dass sich Cherry an meine Gegenwart gewoehnt, bevor ich irgendwelchen Laerm mache.
Ich will das Holz in der Auffahrt schneiden, so dass die Kreissaege sie nicht aengstigen kann.
Sie ist immer noch ganz schoen wild.«
Tony kicherte.
»Ja, das haben wir gesehen!
Ich hab Dich seit Jahren nicht mehr rennen sehen!«
»Oh, richtig.
Nun ja, ich nehme an, ich hole jetzt besser ihren Wassertrog und stelle ihn an das Ende, wo sie mit der Kette gerade noch hinkommen kann so dass sie ihn weder umwerfen noch in ihn hineintreten kann.«

Nachdem er James dabei noch zugesehen hatte ging Tony wieder hinein, um sich hinzusetzen.
Beton war ein wenig zu hart fuer sein altemdes Hinterteil.
James ging in den Laden, holte seine Zeichnungen und brachte sie vors Haus.
Er hatte den Wagen schon rueckwaerts die Auffahrt hochgefahren, denn die heruntergelassene Heckklappe konnte man gut als Arbeitsplatte benutzen.
Dann begann er zu messen (sicherheitshalber zweimal) und zu saegen.

Als er sechs der druckimpraegnierten Pfahle zurechtgeschnitten und markiert und einige Vierkanthoelzer auf Laenge geschnitten hatte, legte er diese, einen Hammer, einen grossen Zimmermannswinkel und einige Naegel in eine alte Schubkarre und transportierte sie wieder zurueck hinter das Haus.

Cherry scheute vor dieser langen Ladung, aber weil James einen grossen Bogen um sie machte und am hinteren Ende des Grundstuecks blieb, sprang sie nur ein paar Schritte zurueck.
In einer halben Stunde hatte er das Grundgeruest der Vorderund Hinterwand auf dem Boden zusammengestellt und war soweit, dass er sie aufstellen konnte.

Er ging wieder in den Vorderhof, wo er sechs Betonbloecke auflud und zum Bauplatz fuhr.
Diesmal riss Cherry zwar den Kopf hoch, blieb aber stehen, als James vorbeiging.
James plazierte die Bloecke auf dem Boden, spannte eine Schnur zwischen ihnen und richtete sie daran aus.
Dann hielt er eine Wasserwaage an die Schnur und stellte fest, wieviel Erde er an den Ecken des geplanten Gebaeudes weggraben musste um sie zu nivellieren.

Bald waren sie zu seiner Zufriedenheit plaziert.
Die Vorderwand bestand jetzt aus zwei Pfaehlen, die durch Vierkanthoelzer ungefaehr 4 Fuss auseinandergehalten wurden, und er ergriff sie an der Spitze, hob sie an den Kreuzverstrebungen hoch und setzte die Fussenden der Pfaehle in die Loecher der beiden Betonbloecke an der Ostseite, dass der Rahmen aufrecht in der ruhigen Luft balancierte.

Geschwind wiederholte er diesen Vorgang bei der Hinterwand.
Es war zwar ein bisschen schwerer, weil sie zweimal so breit war und mit drei Pfaehlen statt zwei, ging aber genauso problemlos.

James schnappte sich ein Fuenf Fuss langes Stueck Abfallholz, seinen Hammer und einen Mundvoll Naegel und heftete es zwischen die Ecken der beiden Waende, damit sie nicht umfielen.
Dann nahm er das schon geschnittene Holz und den Winkel und stellte die Nordseite fertig.
Er setzte den verbleibenden Pfahl in den Block im Suedosten und nagelte Holzlatten ueberkreuz darauf, um die Suedwand zu machen.

Es daemmerte bereits, aber James war mit seiner Arbeit zufrieden.
Waehrend seiner zwei Stunden Arbeit hatte er einen sehr guten Anfang mit Cherry's Huette gemacht.
Die durchgehende Rueckwand war dem Haus zugewandt, die andere lange Wand mit der offenen Tueroeffnung zur Gegenseite, so dass niemand hineinsehen konnte, wenn er nicht auf das grosse Feld hinter seinem Grundstueck ging wo er sofort zu sehen waere.
James sammelte sein Werkzeug ein und ging hinein.
Seine Eltern luden ihn ein, mit ihnen zu Abend zu essen.

»Gute Arbeit da draussen, mein Sohn.«
»Danke, Dad.«
»Willst Du als Wandmaterial Sperrholz oder Bohlen nehmen?«
»Ich habe einen Laden gefunden, wo sie beschichtete Spanplatte im Angebot haben.
Ich nehm die und nagele Teerpappe darauf.«
»Nun ja, ich habe in vielen Haeusern gewohnt, die das als Waende hatten.
Es sollte funktionieren.«
»Das hab ich mir auch gedacht.
Deine Eltern hatten es immer trocken und warm in ihrem Haus.
Mensch, die Haelfte der Haeuser in der Kleinstadt wurden so gebaut.
Es ist zwar nicht schoen, aber es funktioniert.«

Grace Falabella war schon das halbe Essen lang still gewesen aber dann sprach sie.
»Ich habe mit Mrs. Windward heute abend gesprochen und sie wollte wissen, was Du mit einem Pony vorhast.«
James sah sie neugierig an.
»Und was hast Du ihr erzaehlt?«
»Ich hab ihr gesagt, dass Du es als Schmusetier gekauft hast.
Sie war ziemlich veraergert.
Sie sagte, dass es riechen und Fliegen anziehen und den Wert ihres Grundstuecks mindern wird.
Sie bat mich, Dir zu sagen, dass sie es nicht haben will.«

Tony runzelte die Stirn und James Gesichts umwoelkte sich als er sagte:
»Diese undankbare alte Schachtel!
Hat sie nicht die Stirn, mir das selber zu sagen?«
»Nun, sie ist eine nette alte Dame und geht dauernd zur Kirche-«
»Sie ist ein Snob!
Ihr Mann war in Ordnung, aber er war sein ganzes Leben lang Pfoertner!
Sie verkauft Avon an der Tuer, aber kommt sich gerne vor wie Gottes Geschenk an die Sozialgemeinschaft.
Verdammt noch mal, wieso meckert sie jetzt an meinem neuen Pony herum oder wieso hat sie den ganzen Krach um mein vollkommen korrektes Antennensystem gemacht?«

Tony mischte sich ein:
»Ey, sachte!
Sie hat ein Recht auf eine eigene Meinung!«

James beruhigte sich ein wenig, fuhr aber fort:
»Aber sicher, die soll sie ja auch haben.
Als ihr Mann angeklagt wurde, Kinder zu verfuehren, wollte Sheila, dass ich direkt ruebergehe und ihn erschiesse oder sonstwas mache, weil er mit unseren Kindem sprach.
Ich sagte ihr, dass es Sache des Rechtssystems sei, seine Schuld zu bestimmen.
Ich bot an, als Leumundszeuge zu seinen Gunsten auszusagen, weil ich das Maedchen und die Familie kannte und weiss, dass die nichts als Stoerenfriede sind, und jetzt glaubt selbst Sheila, dass das damals ein abgekartetes Spiel war, weil wir herausgefunden haben, was fuer Luegner die Sheisskopfs sind.
Als er dann trotzdem ins Gefaengnis musste, hab ich Mrs. Windward den Schnee aus der Ausfahrt geschaufelt, so dass sie ihr Parfuem verkaufen konnte.
Ich hab ihr geholfen, die Baeume zu beschneiden, ich hab ihr des oefteren den Rasen gemaeht.
Dankbar.
Pah! «

»James ... «
»Oh, keine Sorge Mom, ich werde weiterhin freundlich, hoeflich und friedlich sein.
Aber Cherry bleibt da, ob das Mrs. Windward nun passt oder nicht.«
Der Rest des Essens verlief in Schweigen.

Danach ging James wieder hinaus in die Nacht.
Cherry's Kopf wandte sich ihm zu, als er mit einer Handvoll Futter ankam.
Sie ging ein paar Schritte zurueck, hielt dann aber an, als sie die ausgestreckte Hand sah, streckte die Nase aus und nahm einen Bissen.

James musste nicht auf die Kette treten oder ihren Kopf halten, als sie langsam herankam.
Er streichelte ihren Hals und kratzte ihre Maehne an der Schulter, waehrend sie den Rest frass, dann stand sie nur da und liess sich kraulen.
James legte ihr dann den Arm um den Hals und beugte sich herunter, um sie zu druecken.

Cherry akzeptierte das ein bisschen nervoes, scharrte mit den Hufen, aber er war auch so zufrieden mit dem Fortschritt in ihrer Beziehung und ging zu Bett.
Heuteabend ohne Drogen, er war muede.
Eine gute Muedigkeit.

.

Last edited by Schwarzkorn; 06-17-2016 at 08:43 PM.
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 9 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Mai 1987


James erwachte frueh am naechsten Morgen.
Er stand auf und zog sich an.
Als er die Tuer hinter dem Fussende seiner Couch, die ihm als Bett diente, oeffnete, schien die Sonne durch das Fenster in die Waschkueche/ Abstellkammer, in die diese Tuer fuehrte.

Er sah rechts um die Ecke in die Kueche und zog dann schnell den Kopf zurueck.
»Entschuldigung, ich wusste nicht, dass Du hier drin bist.«
Seine Mutter stellte ihre Insulinflasche und Spritze wieder hin und zog sich in Ruhe die Trainingshose hoch.
»Kein Problem, mein Sohn.
Warst Du noch nicht im Bett?«
»Nein, ich bin gerade aufgestanden.«

Er ging in die Kueche an den Tisch und sah durch die Verandatuer hinaus.
Der Hof war feucht vom Tau und glitzerte wie Glimmer in der Sonne.
Er schob die Tuer auf und atmete tief die frische Luft ein.
Er sah hinueber zu Cherry, gerade als sie den Kopf hob.
Sie wieherte ihm eine Begruessung zu, schien sehr freundlich gestimmt zu sein.

»Hallo Maedchen,«
erwiderte er, schob die Tuer wieder zu und verschwand fuer die Morgentoilette im Badezimmer.
Als er wieder hinauskam, machte seine Mutter gerade Fruehstueck,
»Willst Du mit uns Fruehstuecken?
Es macht keine Extraarbeit, ein bisschen mehr Hafermehl anzuruehren.«

James schauderte.
Der Gedanke an Fruehstueck stiess ihn immer noch ab.
»Uh, nein danke.
Ich will ein paar Arbeiten so frueh wie moeglich beginnen.
Und dann muss ich immer noch Mrs. Whartons Antenne reparieren.
Jedesmal, wenn ich Zeit hatte, zu ihr zu gehen, war sie weg und ich weiss, dass sie genau wie Du diese Seifenopern liebt.«

James ging zurueck in sein Zimmer, um ihre Nummer herauszusuchen, rief sie an, und dann fuhr er hin und tat seine Arbeit.
Es ging schnell und James fuhr zur Holzhandlung wegen der Spanplatten fuer die Waende und weil er noch mehr druckimpraegnierte Pfahle brauchte.
Sobald er die Waende der Schutzhuette fertig haette, wuerde er den Zaun planen und bauen muessen, so dass Cherry nicht dauernd Kette und Halfter tragen musste.

Als er zurueckkam, ging er geradewegs auf Cherry zu und musste nicht einmal die Kette festhalten oder ein Leckerehen mitbringen.
Ein paar Augenblicke kraulte er ihre Schulter und kontrollierte ihren Wassertopf, dann ging er an die Arbeit.

Ein paar Stunden war er damit beschaeftigt, die Waende anzunageln und die Balken fuer den Dachfirst zu schneiden.
Dann plante er den Zaun, grub Loecher fuer die Holzpfahle, die in den Ecken stehen sollten.
Fuer die langen Seiten wollte er Stahlpfahle in den Boden treiben.
Gerade als er mit dem letzten Loch fertig war, rief ihn seine Mutter von der Veranda.

»Ja, Mom?«
sagte er und buerstete die Erde von seinen Haenden.
»Baust Du jetzt den Zaun?«
»Gerade damit angefangen.
Was ist los?«
»Hm, ich hab vielleicht schlechte Neuigkeiten.
Komm rein und wasch Dich zum Essen, dann erzaehl ich Dir davon.«
James war verwirrt, er wusch sich und setzte sich zu Tisch.
»Ich bin heute nachmittagwieder mit Mrs. Windward spazieren gegangen.
Sie bat mich, Dir zu sagen - «

James unterbrach sie aergerlich:
»Kann die Frau nicht selber mit mir reden?
Warum glaubt sie, sie muss mir ihre Nachrichten durch Dich ueberbringen lassen?
Sie scheint immer noch zu denken, dass ich ein kleiner Junge bin, so wie sie 'erzaehl's Mami' spielt!«
Mrs. Falabella wirkte beleidigt.
»Tut mir leid, Mom.
Ich sollte nicht Dich anschreien.
Es aergert mich nur, wie sie da in ihrer snobistischen Glorie sitzt und ihre Verlautbarungen verkuenden laesst.
Bitte erzaehl weiter.«

»Nun, sie hat den Buergermeister und die Polizei angerufen und sich ueber Dein neues Pony beschwert.
Sie sagte, sie habe ein paar staedtische Vorschriften gefunden, nach denen Du hier keines halten darfst.«
»Hey, das habe ich doch ueberprueft, bevor ich Cherry gekauft habe.
Wovon redet die?«
»Ich bin nicht sicher, irgend was mit den Zaeunen.
Vielleicht solltest Du besser bei der Stadtverwaltung anrufen, bevor Du allzuviel tust.«

James bruetete waehrend des Mahls vor sich hin, sein Geist wurde von duesteren Gedanken beherrscht, ueber Leute, die sich nicht damit zufriedengeben konnten, ihr Leben zu leben, sondern statt dessen versuchen mussten, ihre Umgebung zu kontrollieren.

Nachdem er sein Geschirr abgewaschen hatte, ging er wieder hinaus in den Laden, um das Tor zu bauen.
Es war nichts Besonderes, nur ein Holzrechteck mit Kreuzverstrebungen aus sicher zusammengenagelten Kanthoelzern.

Als er damit fertig war, setzte er sich an seinen Tisch und loeste Kreuzwortraetsel, wobei er sich einen Fernsehfilm auf dem Computermonitor ansah.
Farbmonitore geben ein sagenhaftes Bild, wenn man sie mit Signalen aus einem Videorecorder fuettert.

Einmal griff er nach dem Kulturbeutel.
Er hatte immer noch nicht den Vorrat an aufgeloesten Tabletten aufgebraucht, den er vor einer Woche hergestellt hatte, an dem Morgen nach dieser schrecklichen Nacht in dem Hotel.
Er legte ihn wieder zurueck.
Davon brauche ich jetzt nichts.
Ich bin schon nervoes genug wegen dieser alten Schachtel von Windward Davon abgesehen will ich frueh ins Bett, damit ich gleich wenn die morgen aufmachen, bei der Stadtverwaltung bin.


Am naechsten Morgen parkte James schon vor dem Verwaltungsgebaeude.
Noch vorher hatte er Cherry Wasser und eine Handvoll Futter gegeben und sie zu einer anderen Stelle zum Grasen gebracht.

Das wird schon zur Gewohnheit, mit der Sonne aufzustehen.
Ich frage mich ...
Nein, ich glaube eigentlich nicht, dass Farmer das machen, weil sie was mit ihrem Vieh haben - zumindest nicht normalerweise.

Als er die silberhaarige, aber trotzdem noch attraktive und junge Stadtangestellte sah, wie sie in ihrer Tasche nach den Schluesseln fischte, stieg er aus und folgte ihr in das Gebaeude.

»Da sind Sie ja schon in aller Fruehe!
Was kann ich fuer Sie tun, Mr. Falabella?«
»Ich hab mir gerade ein Pony gekauft, um es auf meinem Grundstueck zu halten und anscheinend hat sich meine Nachbarin beschwert.
Als ich letztens angerufen habe, haben Sie oder irgend jemand von ihrer Dienststelle mir gesagt, dass es kein Problem sei, aber sie behauptet, dass sie etwas hier herausgefunden hat, weswegen ich keines halten duerfte.«

»Oh, ich erinnere mich.
Lassen Sie mich das fuer Sie heraussuchen.«
Sie ging zu der alten Erlasssammlung und blaetterte darin herum.
»Hier ist es ... Sektion 167.4 sagt, dass Sie keine Ziegen, Schweine oder Huehner innerhalb der Stadtgrenzen halten duerfen ....
Keine Rinder ausser Milchkuehe fuer den Bedarf ihrer Familie ...
Pferde -ja hier!
'Jeder Pferdepferch, Zaun oder sonstige Einfassung darf nicht weniger als 100 Fuss von dem naechsten Teil einer anderen Wohn- oder Arbeitsstaette entfernt sein.
Wenn mehr als 1 Pferd gehalten wird, muss fuer jedes Tier mindestens ein drittel Morgen vorhanden sein.'«

»Davon hat sie gesprochen.
Sie versuchte, es so darzustellen, dass ihr ganzes Grundstueck eine Arbeitsstaette sei, weil sie Avon verkauft.
Ich hab ihr gesagt, dass wenn Sie das Ganze als Geschaeftsgelaende bezeichnen will, dann braucht sie eine Lizenz und muss es neu vermessen lassen.«

James nickte.
»Wieviel Platz wird fuer ein Pferd vorgeschrieben?«
»Es gibt kein Minimum fuer ein Tier, nur wenn Sie zwei oder mehr haben.«

»Wird die Minimaldistanz von ihrem Besitztum oder von ihrem Haus aus gemessen?«
»Vom Haus aus.
Ich weiss das, weil wir so einen Fall schon einmal hatten und weil der Justitiar der Stadt und der Richter das so interpretiert haben.«

»Okay, vielen Dank!«
»Gern geschehen.
Wo Sie schon mal hier sind, wie sieht es aus mit der Wasserrechnung fuer letzten Monat?«

James wand sich.
»Oh, ich komm in ein paar Tagen wieder vorbei, okay?«

»Selbstverstaendlich.
Aber warten Sie nicht zu lange.
Wenn Sie wieder neu angeschlossen werden muessen, kostet Sie das mittlerweile 6 Dollar.«

James bedankte sich mit einem Winken und ging.

Als er wieder zu Hause war, mass er 100 Fuss Antennenkabel ab und dann stellte er seine Mutter an ihm zu helfen, nachdem er sich versichert hatte, dass Mrs. Windwards Auto nicht mehr in der Auffahrt stand.

»Hier, Mom, halt bitte das eine Ende des Kabels gegen die Ecke ihres Hauses und ich gehe mit dem anderen Ende herum.
Halt es gut fest, weil ich daran ziehen werde.«

Als er in einem flachen Bogen herumging, war James erleichtert zu finden, dass die Rueckseite des Unterstandes gerade die erforderliche Entfernung aufwies.
Er markierte den Weg des Kabelendes mit Steinen, die er aus den Loechern fuer die Pfaehle herausgegraben hatte und begutachtete dann das Ergebnis.

Verdammt!
Der Auslaufwuerde reichlich seltsam aussehen.
Statt einem huebschen Rechteck muessten die Seiten noerdlich und suedlich des Stalles auf ihrer Westseite zurueck nach Osten springen.
Das wuerde ein schiefes Fuenfeck.
Nun ja, Fuenfecke sind wichtig bei der Hexenkunst, also vielleicht ist das ja ein guter Wink des Schicksals.

»Bist Du fertig?«
»Hae?
Ah, ja, danke Mom!«

James grub neue Loecher und setzte dann die druckimpraegnierten Pfaehle ein, fuellte die Loecher mit Fertigbeton auf, stampfte die trokkene Mischung gut fest und goss dann Wasser auf sie und auf den Boden rundum.

»Ich muss nach Joplin, weil ich ein paar T-Traeger und Zaundraht brauche.
Willst du mitkommen?«
fragte James seine Mutter.

Grace Falabella war ein bisseben ueberrascht.
Normalerweise bevorzugte James die Begleitung seines Vaters.
»Wie lange wird das ungefaehr dauern?
Ich muss noch einen Kuchen backen fuer den Backwarenverkaufmorgen nach der Kirche.«
»Vielleicht eine Stunde.
Sind bei dem Laden im Sonderangebot, aber die bedienen schnell.
Willst Du mit?«
»Okay, ich glaube schon.«

Als sie auf dem Highway in Richtung Stadt fuhren, sagte Grace:
»Ich wollte sowieso mit Dir sprechen.«
James grinste.
»Das dachte ich mir schon.«
»Nun, es ist wegen Deinem Pony-«
»Fragst jetzt Du oder fragt jetzt die Nachbarin?«
»Nein, ich.
Daddy sagte mir, dass Du mit ihm darueber gesprochen hast und dass es etwas ist, was Du tun musst.«
»Ja, ich denke schon.«
»Nun, Du weisst, dass ich nur das Beste fuer Dich will.
Wenn es das ist, was Dich gluecklich macht, dann nehme ich an, ich kann damit leben.
Aber kannst Du nicht, aeh, ....»
Sie wurde rot,
»Nun Du weisst schon- mit Dir selber spielen oder so was?«

James sah sie von der Seite her an und sah dann wieder auf die Strasse.
»Mom, das tue ich doch.
Wenigstens einmal am Tag.«
»Also warum ... ?«
»Es ist einsam.
Ich moechte einen Partner, aber ich habe Angst vor Krankheiten und fuer eine gefuehlsmaessige Beziehung bin ich lange noch nicht wieder reif.
Um ehrlich zu sein, ich habe Angst, wieder verletzt zu werden und auch Angst, jemand anderen zu verletzen.
Ich bin, was ich bin und nicht das, was ich gerne waere.
Ganz und gar nicht, was ich gerne waere.«
»Das ist irgendwie traurig.«
»Ja, das nehme ich an -aber ich will das Beste aus der schlechten Situation machen.
Kannst Du damit leben?«
Sie ueberlegte einen Moment und erwiderte dann:
»Ja.
Aber sei vorsichtig, hoerst Du, bitte?«
»Werde ich sein.
Es gibt ganz bestimmt keine weiteren Bilder!«

Grace verschluckte sich fast, dann musste sie lachen.
»Danke!
Die, die ich damals gefunden habe ... au weia!«
Sie kicherten beide.

.
  #24  
Old 06-17-2016, 10:33 PM
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 9 - Teil b*
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Es brauchte ungefahr eine Woche, Draht ziehen, Nageln und Pfahle setzen, und dann war der Auslaufbezugsfertig.
In der Zwischenzeit frass Cherry den Rasen herunter und liess dabei Grasbueschel stehen, die sie nicht so gerne mochte.
Das kleine Pferdchen zeigte eine ausgepraegte Vorliebe fuer den grossen Fleck ZoysiaGras, den James vor ein paar Jahren an der Nordseite gesaet hatte.

Schon einige Tage bevor der Auslauf fertig war, hatte Cherry offensichtlich beschlossen, dass James ihr Freund sei.
Immer wenn er in ihrer Reichweite war, kam sie zu ihm herueber, um gekrault zu werden und diese Liebkosung zu erwidern.
In der dritten Nacht, nachdem sie zu ihm gezogen war, entschied James, dass es nun an der Zeit sei.

Gegen Mitternacht, nachdem der Mond untergegangen war und die kleine Stadt schlief, ging er zum Hintereingang hinaus, nur mit ein paar Joggingshorts und Stretchhosentraegem bekleidet.
Und er hatte einen kleinen Topf Gleitcreme dabei.
Er fuellte eine Schale mit Pellets, stellte sie aber ausser Reichweite ab.
Die sollten ihre Morgengabe werden, wenn alles gut ging.

Cheny schien neugierig, als er ihre Kette spannte, um ihre Bewegungsfreiheit zu begrenzen, war aber nicht beunruhigt, als er ihre Lieblingsstelle am Maehnenansatz kraulte.
Wie er es schon einige Male getan hatte, wenn er sich sicher war unbeobachtet zu sein, strich er mit den Haenden ueber ihren Ruecken und an ihrem Rumpf entlang und schluepfte dann mit seiner rechten Hand unter ihren Schweif.

Erst drueckte Cheny in einer instinktiven Bewegung den Schweif hinunter, aber das Streicheln am unteren Ende ihrer Vulva stimulierte ihre Klitoris, die sich schnell zu einer Erektion versteifte.
Ihr Schweif wurde leichter und hob sich und er drang sanft mit einer Fingerkuppe in sie ein, was ihren Schweif dazu brachte, sich noch mehr zu heben.

Wie er mit der anderen Hand ihren Nacken streichelte und mit sanfter, ruhiger Stimme »Schoen, Maedchen,« sagte, begann Cheny schon bald im Rhythmus seines eindringenden Fingers hin und her zu schaukeln und ihre Muskeln spannten und loesten sich um seinen Finger herum.
Das geistige Bild dieses Drucks auf seinen Glied verschaffte James eine draengende Erektion.
Jetzt war es wirklich Zeit ...

James schluepfte aus seinen Sandalen und Shorts.
Wie er so nackt dastand oeffnete er den Topf und verteilte Gleitcreme auf seinem Glied.
Cherry war natuerlich eine Maidenstute, und schon um seinen Finger ziemlich eng.
Er wollte nicht, dass der erste Sex fuer sie irgendwie unangenehm war.
Mit der gleichen Hand strich er etwas auf ihre Schamlippen, dann streichelte er ihr Hinterteil und ihre Hueften und sprach weiter beruhigend auf sie ein, als er hinter sie trat.

Das war der Moment der Wahrheit.
Wuerde sie ihn als Geliebten annehmen oder ihm seine besten Teile fast bis zum Mond treten?

Er hob ihren Schweif zur Seite, griff seinen Penis mit den Fingern der rechten Hand und benutzte diesen Daumen, um ihre Schamlippen zu oeffnen.
Sie drehte ihren Kopf nach hinten, um zu sehen, was da vor sich ging, zeigte aber kein Zeichen von Feindseligkeit, als er nur mit der Spitze in die durch seinen Daumen erzeugte Oeffnung schluepfte. James atmete schwer, seine gefluesterten Liebkosungen kamen keuchend.

»Okay, Liebes, ich tue das jetzt hier rein.
Sachte, sachte, das tut nicht weh.
Oh, Gott, Du bist so heiss, so warm!
Nun lass mich jetzt aufund abgleiten, nicht wahr, Du magst es, wenn es Deinen Kitzler beruehrt, oder?
Oh, Cherry, ich muss weiter rein.
Oh ja!
Oh Gott, Du bist so eng, so eng, so schluepfrig, so warm, und oh!«

Selbst als er vollkommen eingedrungen war, kam die Spitze seines Penis kaum ueber den Muskelring hinaus, den Stuten in ihrer Vagina haben, um Urin aus ihrem Uterus femzuhalten, und Cherry zog mit voller Kraft zu, begleitet von einem leisen Kollern.
Immerhin zeigte sie kein Anzeichen von Ablehnung, dafuer aber jeden nur moeglichen Hinweis, dass sie es genauso sehr wie James genoss.

Als er voll eingedrungen war, stand James fuer einen Moment bewegungslos da, die Fuesse ausgebreitet und die Knie leicht gebeugt, um sich fuer die Paarung in die richtige Hoehe zu bringen und genoss die Gefuehle des Beischlafs.
Cherry selbst stand auch still, und ihre Scheide zog sich leicht in unregelmaessigen Abstaenden zusammen.
Dann begann James ganz langsam sich zu bewegen.
Das Gefuehl der Reibung an den Innenwaenden der Vagina, die sich an seinem Penisschaft entlang kraeuselten zusammen mit dem Ring, der ueber die Eichel hin und her glitt, war unbeschreiblich.

Dazu kamen noch Cherry's Bewegungen;
sie wiegte sich vor und zurueck, entgegen seinen eigenen Bewegungen, und genoss offensichtlich die Kopulation, und ihre Muskeln fuegten noch dieses Zauberhafte der Pferde hinzu:
sie klammerten sich um die Eichel am Ende jeder Auswaertsbewegung und um die Peniswurzel, wenn er voll in sie eingedrungen war und brachten jedesmal die Spitze ihrer Klitoris mit ihm in Beruehrung.

Es brauchte nicht lange, hoechstens ein paar Minuten, bis er fuehlte, dass sein Orgasmus nahte.
Er bewegte sich ein wenig schneller, aber nicht so viel, weil er immer gefunden hatte, dass langsame Stoesse stimulierender als schnelle waren.
Cherry passte sich an, sie fuehlte, dass sich die Ejakulation naeherte.

Als sie kam, presste James sich fest gegen sie und rieb ihre Flanken in schnellen kreisformigen Bewegungen mit seinen Haenden.
Cherry presste sich fest gegen ihn in dem instinktiven Wunsch, den Samen so tief in sich wie moeglich zu empfangen.
Sie wieherte, ihr Inneres zog sich wieder und wieder zusammen und molk den letzten Tropfen aus ihm heraus, als der Erguss kam.

Ungefahr eine Minute spaeter loeste er sich von ihr, seine Geschlechtsteile schmerzten von dem Druck waehrend ihres Kontaktes und von der Intensitaet seines Orgasmus.

Cherry stand da mit hocherhobenen Schwanz, ihre Vulva »blinkte« noch und Scheidenfluessigkeit und Samen quollen in einem milchigen Troepfeln heraus.
Sie schuettelte ihren Kopf als James nach vorne ging und schnupperte dann an seinem entbloessten Penis.

Er stand still, ein wenig besorgt, dass sie sich vielleicht entschloss, daran zu knabbern - diese Zaehne waren ziemlich gross, sogar bei einem kleinen Pony - aber sie roch nur daran und leckte mit ihrer Zunge kurz darueber.

James umarmte sie und kraulte dann ihre Lieblingsstelle, bevor er die Shorts wieder anzog, und die Kette wieder in voller Laenge freigab.
Dann brachte er ihr das Futter.
Cherry widmete sich ihm eifrig und James streichelte nachdenklich ihr Fell.

»Ueh mein kleines Fohlen!
Du bist wirklich etwas Besonderes!
Ich denke, wir werden eine wunderschoene Beziehung haben!«

Die Erfuellung ihrer Affaere wurde nicht einmal dadurch gestoert, dass James bemerkte, wie die Vorhaenge des Schlafzimmers seiner Eltern zufielen.
Ich nehme an, Dad hat gehoert, wie ich die Tuer geoeffnet habe.
Ob er das ganze wohl beobachtet hat?
Na, ja, der alte Knacker hat sowieso nicht mehr viel zu lachen, seit die Diabetes ihm das alles lahmgelegt hat.
Zum Teufel, ich hoffe, er hat´s genossen!

.
  #25  
Old 06-20-2016, 10:16 AM
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 10 -Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Mai 1987

Wieder einmal erwachte James mit der Sonne.
Es wird schon zur Gewohnheit.
Ich hoffe, das ruiniert mir nicht meinen Ruf Jedenfalls fuehlte er sich gut;
keine Kopfschmerzen, gut ausgeruht, nicht einmal der uebliche Geschmack wie von einem vernachlaessigten Katzenklo im Mund.

An diesem Morgen stand nichts an, seine Eltern waren auch noch nicht aufund so oeffnete James, nachdem die normale Morgenroutine erledigt war, den Kuehlschrank.
Was haben wir denn hier?
Wuerstchen, Eier, gefrorene Frikadellen, Kaese ...
Ich denke, ich ueberrasche die alten Herrschaften mal und mache ein gutes Fruehstueck.
Vielleicht passt das nicht in ihre Diaet, aber das ist heute ein besonderer Morgen.
Gesagt, getan, und bald brutzelten Wuerstchen auf dem Ofen.

In dem Wissen, dass man sich erst in ein paar Minuten wieder um das Essen kuemmern musste, ging er zurueck in sein Zimmer und oeffnete die Schublade in seinem Schreibtisch, in der er die Drogen aufbewahrte.
Er starrte fuer eine Minute auf die Pillenflaeschchen, den Moerser, die kleinen Tuetchen mit jeweils 10 Spritzen, Alkoholtupfer, Watte und den ganzen Rest der Dinge, die sein Leben fast ein Jahr lang dominiert hatten.
Dann, zu seiner eigenen ueberraschung, schloss er die Schublade wieder.
Vielleicht spaeter.
Vielleicht nie.
Verdammt, das ist doch verrueckt!

Die ganze Zeit, wo ich Drogen genommen habe, habe ich es gehasst und wollte es nicht.
Aber irgendwas trieb mich trotzdem dazu.
Ich haette nicht aufgehoert, es sei denn, sie waeren mir ausgegangen und ich haette kein Rezept faelschen koennen oder kein Neues vom Arzt bekommen koennen.
Und wenn ich welche hatte, nahm ich mir vor, sie gemaess Vorschrift zu benutzen, belog mich selber, dass sie dann laenger vorhalten wuerden und schwor mir, mich auch daranzuhalten; aber schon auf dem Nachhauseweg fuhr ich dann bei irgend einer anderen Apotheke vorbei und kaufte wieder das Zubehoer, falls ich keines vom letzten Mal uebrig hatte - was ich normalerweise nicht hatte, weil ich sie immer, wenn die Drogen verbraucht waren, alles wegwarf, wegen der guten Vorsaetze.

Und jetzt stehe ich hier, ich hab 300 Tabletten Dexedrin ueber, haufenweise schoene scharfe saubere Spitzen, heute nichts zu tun und will mir nicht mal was spritzen!
Ha ...

In Wirklichkeit wusste James, dass er doch Arbeit hatte, fuer sich selber und fuer Cherry.
Der Zaun war noch nicht fertig, der Rasen musste gemaeht und das Heulager musste noch fertiggestellt werden, die Teerpappe musste noch auf das Dach und die Waende des Stalls genagelt werden.
Aber zuerst musste er sich um das Fruehstueck kuemmern.


Wieder zurueck in der Kueche sah James, dass die Wurst braun war und genug Fett ausgelassen hatte, um die Kartoffeln zu braten, also brach er die Wurst mit einem Pfannenheber in kleine Stuecke und schuettete die gefrorenen Kartoffeln hinein.
Als deren Eis und Wasser zischte, kam Tony den Hausflur entlang.

»Was kochst Du da?
Riecht gut!«
Er starrte durch seine dicken Brillenglaeser.
»Was machst Du denn schon wieder so frueh?«
»Mir war einfach danach.
Heute morgen geht's mir gut und ich dachte, ich mache ein schoenes Fruehstueck.«
»Reicht das fuer uns alle?«
»Jau.
Ich hatte noch etwas von dieser Hausmacherwurst aus dem Fleischmarkt in der Stadt uebrig, die Gute von Ron, und ich habe mich entschlossen, irgend etwas Schoenes zusammenzukochen.
Ich weiss, dass Du und Mom sowas nicht oft essen duerft, aber heute ist ein besonderer Anlass, das hast Du ja sicher letzte Nacht gesehen.«

Wenigstens hatte Tony den Anstand, leicht rot zu werden, als er grinste.
»Ohja.
Ich hab's gesehen.
Verflixt noch mal, ihr zwei habt ausgesehen, als wenn's euch reichlich gut ginge!«
»Weiss Mom es auch?«
»Nein, sie hat geschlafen, und ich werd's ihr sicher nicht erzaehlen!
Sie weiss es, aber es bringt sie doch sehr in Verlegenheit.
Sie zieht es vor, diese Wahrheit zu ignorieren, und ich lasse sie.«
»Ja, gut, das werde ich wohl auch tun, ausser wenn sie mich direkt fragt.
Sie ist nett und freundlich und ich sehe nicht ein, warum ich ihr unnoetigerweise Umstaende machen soll.«
»Richtig.
Ist die Zeitung schon da?«
»Ich seh nach.«

James liess den Herd Herd sein und ging zur Vordertuer um die Tageszeitung zu holen.
Er gab sie Tony, der sich aufseinen ueblichen Platz setzte, waehrend der Kaffee durchlief.
Er selber nahm eins der Buecher ueber Pferdehaltung, die er sich in der Buecherei ausgesucht hatte und blaetterte durch die Kapitel ueber Hufpflege und Beschlag.

Vor Jahren hatte er ein Pony gesehen mit Hufen, die viel zu weit nach vorne ausliefen, viel schlimmer als bei der Pintostute, mit der er das erste Mal geschlafen hatte, sie bogen sich vorne auf wie arabische Pantoffeln.
Jemand hatte ihm gesagt, dass das »Rehe« sei, und dass das davon kaeme, wenn die Pferde das Falsche frassen, oder zuviel von dem Richtigen, und dass es sie manchmal dermassen verkrueppelte, dass sie eingeschlaefert, getoetet werden mussten.

Das sollte Cherry nie passieren!
Die letzte Nacht war so gut gewesen, dass er sich nach einem langen Leben mit ihr sehnte.
Selbst wenn sie nur ein gerade verfuegbares, warmes Loch war, um seinen Stenge! reinzustecken, so schien sie doch ausserdem ein nettes, kleines Pferd zu sein, und mit ihr hatte James den besten Sex seit vielen Jahren gehabt.

Er wusste zwar schon einiges ueber Pferdegesundheit und Hufpflege, aber er wollte soviel wie nur ging darueber lernen.

Vater und Sohn sassen da und lasen, als Grace ins Zimmer kam und ihre Spritze und Insulin herausholte.
Auch sie sah James ueberrascht an.
»Warst Du letzte Nacht nicht im Bett?«
»Ich habe geschlafen wie ein Baby.
Ich bin nur wieder frueh aufgewacht.
Willst Du ein bisschen Gebratenes zum Fruehstueck?«
»Nun, wir sollten diese Sachen nicht mehr essen.«
Sie blicke sehnsuechtig zu der Bratpfanne, in der sich die Kartoffeln langsam braun faerbten.

Die Zeitung raschelte.
»Verdammt Liebling, koennen wir nicht ab und zu auch mal was Gutes essen?
Mir haengt dieses Hafermehl so zum Hals heraus.«
»Nun ... ich nehme an, ein einziges Mal wird nicht allzu schaedlich sein.
Aber wir muessen dann sehr mit dem Mittag- und Abendessen aufpassen!«
Tony griff wieder zur Zeitung.

»Kann ich helfen?«
Automatisch wollte James protestieren, hielt dann aber inne.
»Sicher, Mom, ruehr 4 Eier darunter, wenn die Kartoffeln fertig sind.
Dann lass es noch so ungefaehr eine Minute braten, dann sollte es fertig sein.«

Der Klang des Pfannenhebers, der auf dem Pfannenboden kratzte, mischte sich mit dem Rascheln der Zeitung, als James Tabellen und Texte ueber Weidegras, Getreideration, Hufpflege und Spurenelemente fuer ein gesundes Pferd studierte.
Auch las er das Kapitel ueber Giftpflanzen sehr sorgfaeltig.

Reverend Tony klatschte die Zeitung voller Veraergerung auf den Tisch.
»Jetzt schreiben sie hier, dass Dr. Floyd Bentson die First Methodist Gemeinde im Juni uebernehmen wird.
Dr. Floyd Bentson wird einen Dienstwagen haben, eine Privatsekretaerin, zwei Hilfsprediger, einen Jugendbeauftragten, einen Musikbeauftragten, vielleicht einen Swimmingpool, ein Gehalt von 50.000 Dollar im Jahr und was weiss ich was noch!«
Er blickte sich angeekelt um.
»Ich frage mich wirklich, ob seine Predigten wirklich besser waren als meine gewesen sind?
Kann er mehr kranke Leute besuchen oder mehr Leute mit Problemen beraten?
Aber ich vergass - er hat einen Dr. vor seinem Namen!
Verdammt noch mal, jetzt bin ich aber beeindruckt!«

Grace stellte Teller und Besteck auf den Tisch und servierte dann das Gebratene.
»Ja, Liebling ich weiss.
Hier ist Dein Fruehstueck.«
Obwohl er ihm zustimmte, tat James sein Bestes, um Tony's Ausbruch zu ignorieren.
Er hatte ihn schon viel zu oft gehoert.
Er widmete sich seinem Essen, genoss den Geschmack, nachdem er ein bisschen Salz und Pfeffer darueber gestreut hatte.
Seine Eltern mussten natriumarme Diaet halten und benutzten deswegen Salzersatz.

Er las weiter:
»Zuviel frisch gesprossenes Gras im Fruehling, besonders reiche Sorten wie Fescue, koennen zu Rehe fuehren, im Volksmund bekannt als Lahmheit.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ihr Pferd Rehe hat, die man an der grossen Hitze des Hufes und am Kronrand direkt darueber erkennen kann, stellen Sie das Tier fuer eine halbe Stunde in kaltes Wasser, fuehren Sie es dann eine weitere halbe Stunde herum, um den Kreislauf zu fordern und stellen Sie es dann wieder ins Wasser.
Fuehren Sie diese Behandlung so lange wie moeglich fort und moeglicherweise koennen Sie bleibende Schaeden vermeiden.«

Tony meinte:
»Hey, das Essen ist wirklich gut! Danke, Sohn.«
James nickte, »Bitte, bitte,« und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Buch, vertieft in die Hufpflege.

»Ein Pferd sollte beschlagen werden, wenn es stark geritten wird oder wenn es gefahren wird (in diesem Fall ist das Beschlagen der Vorderhufe wichtiger als das der Hinterhufe ), oder wenn es die meiste Zeit auf hartem, felsigem Boden steht.
Wenn diese Bedingungen nicht zutreffen, ist es normalerweise gesuender fuer den normalen Huf, dass er barfuss bleibt, weil Hufeisen dazu neigen, die normale Abnutzung zu vermeiden und das Hufwachstum zu stoeren.
Wenn ein Pferd beschlagen wird, sollten wenigstens einmal in 6 Wochen die Eisen abgenommen und die Hufe in Form gebracht werden.«

Diese Bedingungen treffen auf Cherry eigentlich nicht zu.
Ich bin viel zu gross um sie zu reiten, zumindest obendrauf, und ich habe nicht vor, sie anzuspannen.

»Selbst wenn das Pferd barfuss geht, ist regelmaessige Hufpflege immer noch erforderlich, weil die Spitze des Hufes dazu tendiert, schneller zu wachsen als das hintere Teil, was den Fuss aus dem Gleichgewicht bringt.
Leichte Bewegung auf einer hartgepflasterten Strasse kann helfen, dass sich der Huf gleichmaessig abnuetzt und vermindert so den Zwang zum Ausschneiden.«

Hmm . ... James sah auf.
»Mom, haettest Du was dagegen, wenn ich anfangen wuerde, abends mit Dir spazieren zu gehen?«

Grace wirkte wieder ueberrascht.
»Nein, ueberhaupt nicht.
Seit wann interessierst Du Dich fuer Sport?«

»Nicht ich.
Ich halte Bewegung als Selbstzweck immer noch fuer ueberfluessig.
Aber sie schreiben hier, dass Cherry einige Zeit damit zubringen muss, auf Pflaster zu laufen, um ihre Hufe gesund zu halten und die einzige Moeglichkeit, die ich sehe, das zu gewaehrleisten, ist, sie zu fuehren.
Ich nehme an, das bedeutet, dass ich mit ihr spazieren gehen muss.
Oder willst Du vielleicht?«

Grace sagte gedankenvoll,
»Nein, ich weiss nicht, ob ich sie im Zaum halten koennte und ich moechte auch wohl nicht die Verantwortung fuer sie haben.
Ich denke, das musst Du wohl selbst tun.
Tut mir leid.«

»Kein Problem.
Ich habe auch nicht erwartet, dass Du das machst.
Ich nehme nicht an, dass mir das sehr schaden wird.
Ich hab nichts gegen Arbeit, wenn sie einen Sinn hat.«

»Na gut, dann komm mit.
Ich bin allerdings nicht sicher, was Mrs. Windward dazu sagt.«

»Es interessiert mich auch ueberhaupt nicht, was diese hochnaesige alte Schachtel davon haelt!
Aber wenn es Dich stoert, dann gehen wir eben zu einer anderen Zeit als ihr.«

»Nein, tut mir leid.
Komm mit mir und wenn sie nicht will, dann kann sie alleine gehen.«

»Okay.
Wann?«

»Oh, so gegen vier.
Tagsueber ist es zu warm, aber zu der Zeit ist es recht angenehm.«

»Okay, wir werden dann da sein.«

James protestierte nicht, als seine Mutter alle Teller einsammelte um sie zu spuelen.
Er ging nach draussen an seine Zimmermannsarbeiten.
Waehrend er die Dachpappe aufnagelte, wanderten James Gedanken zurueck zu Tony's bitterem Ausbruch.

Es ist seltsam.
Wir beide traten in das Priesteramt gegen unseren eigentlichen Willen ein - Dad blieb drin bis zur Pensionierung, ich verliess es schnell wieder, blieb nur das erste Jahr, in dem man mich einer Gemeinde zugewiesen hatte, so dass diese Gemeinde nicht mit einer leeren Kanzel vorlieb nehmen musste.

In meinem Fall war es ziemlich einfach.
Mom und Dad draengten mich in das Priesteramt, etwas, was ich nicht wirklich wollte, von vornherein nicht, aber man erwartete von mir, dass ich mein Bestes gab und die Leute in den Gemeinden nicht haengen liess.
Diese beiden winzigen Kirchen waren schon eine Zeitlang auf dem Zahnfleisch gegangen, kein ordentlicher Geistlicher, sie schlugen sich mit den Mitgliedern durch, die sie ab und an ueberzeugen konnten, eine kleine Rede zu halten oder manchmal mit einem Pastor aus einer anderen Gemeinde.
Das fuehrte zu dem ersten Problem, das ich mit einer von den beiden Kirchengemeinden hatte.
Die Frau des Kirchenaeltesten starb an Magenkrebs und ein Nachbar, ein Baptisten-LaienPriester hatte ihr waehrend ihrer ganzen Krankheit hindurch beigestanden und sie besucht.
Ich nehme an, ich haette verstaendiger sein sollen, aber es tat mir weh, dass die Familie mich nicht einmal bat, bei dem Trauergottesdienst mitzuwirken - und es ist immer noch gegen die Gemeindeordnung, eine Kirche, ohne die Zustimmung des rechtmaessig zustaendigen Pastors zu irgend etwas zu benutzen.
Wie die Situation nun einmal war hielt ich meinen Mund, aber Dad machte das hinterher der Familie klar, nachdem sie eine Zeit zum Trauern gehabt hatten.
Niemand war in diesem Fall der klare Sieger.
Natuerlich, was sollten sie auch von mir halten, von mir jungen »Punker«?

Ich besuchte die Kirche an dem Sonntag bevor ich die Gemeinde uebernahm.
Die alten Farmer waren vielleicht ein bisschen schockiert, dass sich ein fetter Mann in einem knallbuntenfluoreszierenden Hemd, anthrazitgrauem Anzug und schockvioletten Socken in Gummisohlensandalen als ihr neuer Pastor vorstellte.
Ich stellte mir vor, dass wenn ich sie gleich kraeftig genug schokkierte, wuerden sie vielleicht andere kleinere Fehler, Unzulaenglichkeiten uebersehen.

»Verdammt!«
James sah erst seinen Daumen und dann den Hammer strafend an.
Noch ein paar weitere Naegel und er wuerde wieder hinunterklettern und die Leiter versetzen muessen.
Die Arbeit ging weiter.

Ich nehme an, dass die Angelegenheit eskalierte, als das Komitee fuer das Verhaeltnis zwischen Pastor und Gemeinde mich eines Samstags zuhause besuchen kam.
Es begann verdaechtig harmlos.

»Prediger, wir moechten mit Ihnen ein bisschen ueber Ihre Predigten reden.«
»Stimmt was nicht damit?
Ich geh mir alle Muehe.«
»Nun, Sie sind auch gut.
Meistens.
Es geht mehr um die Themen.«
»Wie meinen Sie das?«
»Nun, Sie scheinen immer die selbe Art von Texten zu nehmen.«
»Weiter.«
»Oh, das - nun, wir fragen uns, wann Sie uns denn einmal eine gute alte Schwefel-, Pech- und Hoellenfeuerpredigt halten?«

Das beunruhigte mich.
Ich hatte gehofft, dass das Thema nie aufkommen wuerde, dass es vielleicht niemand merken wuerde.
»Ja, Brueder, so eine werde ich nie halten.«

Einer der anderen, die bis jetzt ruhig im Hintergrund gestanden hatten, ergriff das Wort.
»Warum, Prediger?«

Ich seufzte.
»Nun gut, setzen wir uns an den Kuechentisch und reden wir darueber.
Ich seh mal nach, ob noch Kaffee da ist.«

Meine Mutter (ich lebte noch bei meinen Eltern zu dieser Zeit, diesmal in ihrem Pfarrhaus) haerte mich und stellte einen Topf aufs Feuer.
Ich lenkte die Konversation auf triviale Themen, auf Ernte, Wetter und Vieh, waehrend wir auf den Kaffee warteten.
Es war nicht schwer, Farmer dazu zu bringen, ueber diese Themen zu sprechen.

Endlich, als der Filter durchgelaufen war, kam der Moment der Wahrheit.
»T}a, ihr seid doch gute, gottesforchtige Leute, oder?«
Sie alle nickten zustimmend.
»Ihr seid doch dem Land nahe, der Natur nahe und deswegen auch Gott jeden Tag nah, oder?«
Manche laechelten als sie nickten.
»Dann wundert es mich, dass ihr nach so etwas fragt.«

»Nun ja, Prediger, wir moegen diese altmodischen Predigten.
Sie machen Spass.«

Diesmal nickte ich.
»Ich weiss.
Aber ihr muesst Euch auch fragen, warum sie Euch Spass machen!«

Sie blickten verwirrt.

»Seht, ich hab mein Bestes versucht, um in meinen Predigten die Botschaft des Evangeliums, die 'frohe Botschaft' herueberzubringen.
Ich kenne Euch alle sehr gut, und ich denke nicht, dass es in den beiden Sprengeln einen versoffenen, verhurten und reulosen Suender gibt, oder?«

Sie sahen sich mehr oder weniger zustimmend an.

»Okay, und so habe ich mich auf all die guten Geschichten in der Bibel beschraenkt.
Mensch, ihr kennt doch die ganzen Hoellenfeuer-, Schwefel- und Verdammnisteile schon auswendig, oder?«

Weitere Zustimmung.

»Nicht einer von Euch muss daran erinnert werden, wie schlimm die Hoelle sein kann, nur damit sich niemand verirrt, oder?«
Ich hatte ins Schwarze getroffen.
»So habe ich mich dann, als ich studierte und mich mit anderen Studenten unterhielt und mit anderen Predigern und die Sache ueberdacht habe, entschieden, dass wenn ich nicht jemand in der Gemeinde haette, der ins Boese hineingezogen ist, der um sich tritt und kreischt und es wirklich braucht, dass man ihm den Teufel austreibt, dass es dann nicht noetig waere, das Thema mehr als dann und wann aufzubringen.«

Der Vorsitzende stellte seine Kaffeetasse hin.
»Was ich wissen moechte, ist, warum sagten Sie, dass es Sie gestoert haette, als wir Sie nach einer fragten?«

Diesmal verliess das Laecheln mein Gesicht.
»Weil, Gentlemen, und ich will jetzt nicht zu hart klingen, aber wenn eine Gruppe gottesfuerchtiger moralischer Menschen nach so einer Predigt fragt, dann frage ich mich, wieviel von diesem Wunsch daher ruehrt, dass man sich selbstgefaellig im eigenen Status bestaetigt haben moechte, dass man sich bestaetigt haben moechte auf dem Weg, auf dem man richtig und sicher ist.
Ich frage mich, wieviel Menschen dort auf den Kirchenbaenken sitzen, die sich ein bisschen an dem Gedanken weiden an den 'ungewaschenen Philister' draussen auf der Strasse, der fuer immer brennt, ob des Geruchs des Schwefels hustet und vor fortwaehrender Pein schreit.
Ich frage mich, wieviel Schaden ich Euren Seelen antue, wenn ich Euch zu der Suende des Stolzes verfuehre, zur Suende der Hochmut ob Eurer eigenen Gerechtigkeit.
'Hochmut kommt vor dem Fall', und ich will nicht der Grund sein, dass jemand faellt, lieber der Grund, dass er erloest wird!
Am Ende finde ich mich vielleicht auf dem heissen Stuhl neben ihnen wieder und muss in ihre schmerzerfuellten Augen mit meinen eigenen gequaelten Augaepfeln sehen und noch eine Extradosis Qualen erleiden, weil ich weiss, ich habe sie dorthin gebracht!
Gentlemen, das ist mein Hauptgrund.
Aber beachten Sie auch dies:
Wir haben mehr Klasse als das. ueberlassen wir doch das Schreien und Einhaemmern denen, die es nicht besser wissen.«

Das ueberzeugte sie.
Vom Standpunkt der Logik und des Intellekts aus hatte ich gewonnen.
Da gab es gar keine Frage.
Aber gefuehlsmaessig hatte ich sie verloren.
Ich hatte eine Suende begangen, die sie nicht vergeben konnten - ich hatte ihnen die Wahrheit ueber sie selber gesagt.
Ich war jung, brillant, redegewandt und ein Narr.
Ich brauchte nicht lange um zu erkennen, was ich getan hatte.
Immer noch laechelten die Leute, immer noch gaben sie ihr Geld, wenn der Klingelbeutel vorbeikam, immer noch schuettelten sie mir die Haende, wenn sie am Ende des Gottesdienstes die Kirche verliessen.
Aber niemand kam und bat um seelischen Beistand.
Niemand fragte mich, wie es mir ging.
So wie sie andere hatten richten wollen, so war ich ihr Richter geworden.

Das gab mir Zeit um die ganze Situation zu ueberdenken.
War ich wirklich bestimmt for diesen Beruf?
Glaubte ich wirklich und wahrhaftig all diese Dinge, die ich von der Kanzel herunter verkuendete?

Von da an hatte ich nicht mehr das Selbstvertrauen, weiter zu machen.
Ich begann wieder in der Bibel zu lesen, und las auch andere Buecher, von denen die Kirchenoberen sicherlich nicht erfreut gewesen waeren, haetten sie gewusst, dass ich sie las, Buecher, die in mir ernsthafte Fragen ueber das Christentum aufwarfen.

Das letzte Ende des Stacheldrahtes war zwischen den Pfosten gespannt.
Er war da, um dem Zaun Staerke, Zusammenhalt und Festigkeit zu geben.
Es waere nicht ratsam gewesen, sich darauf zu verlassen, ein Pferd aufzuhalten, besonders nicht so ein noch unbekanntes Wesen wie Cherry.
Viele Pferde rennen einfach in Stacheldraht hinein, wenn sie Panik haben und koennen sich dabei ernsthaft an Fuessen und Koerper und sogar an den Augen verletzen, wenn sie sich bemuehen, aus der Verstrickung zu entkommen.

James ging rueber zu seinem Materialstapel und begann, die Rolle Pferdedraht, die den wirklichen Zaun ergeben wuerde, auszurollen.
Er begann an einem Ende und entrollte den Zaun an dem Stacheldraht und den Pfosten entlang. Als er an Ort und Stelle war und von der Spannvorrichtung gehalten wurde, begann er die langweilige Arbeit, das Drahtgeflecht festzubinden.
Das gab seinen Gedanken wieder Freiraum.

Die Bibel malt kein sehr schoenes Bild von Gott oder den Menschen, einen »Ebenbildern«.
Je mehr ich darueber nachdachte, um so mehr erschien es mir, dass Gott nicht so ganz wusste, was er tat, als er Adam und Eva erschuf und sie in den Garten Eden stellte.
Das alte Geschwaetz von der Predigerschule in Sachen
»Gott gab den Menschen die freie Wahl und der Mensch missbrauchte das«
schien nicht sehr plausibel zu sein.
Es hoerte sich mehr an wie eine schwache Rechtfertigung.

Wenn Gott alles wusste, warum wusste er dann nicht genau, was passieren wuerde, als er Eva der Versuchung aussetzte?
Warum wusste er nicht, dass sie der Versuchung verfallen wuerde?
Entweder wusste Gott, was passieren wuerde, was bedeutete, dass er wollte, dass der Suendenfall geschah oder er wusste nicht alles;
in jedem Fall war es leicht, Gottes Handlungen der ersten Familie gegenueber als mieses Spiel anzusehen.

Ich war schon lange ein Amateur auf dem Feld der Elektronik und der anderen »harten Wissenschaften« gewesen, und die Lektuere ueber die Fortschritte in der Quantenphysik, der Astronomie, der Palaeontologe , der Biologie hatten mir nicht etwa eine zynische Skepsis ueber die Vorstellung eines Schoepfers, sondern einen staendig wachsenden Respekt gegenueber dem Geist gegeben, der ein ganzes Universum entwerfen konnte, das so gut funktionierte wie es zu funktionieren schien.

Konnte so ein ehrfurchtgebietender Intellekt wie dieser zur gleichen Zeit so ein kleiner Tyrann sein, der seine Kreaturen fuer seine eigenen Konstruktionsfehler verantwortlich machte?
Das ergab nicht viel Sinn.
Also hatte ich, ob ich jetzt nun die Vorstellung der Schoepfung und von Jehova uebernahm oder nicht, zu glauben, dass Leute aus irgendeinem Grund so sind wie sie sind.

Mit der Macht des Schoepfers haette er doch, wenn er es gewollt haette, uns offensichtlich zu perfekt gehorsamen kleinen Kreaturen machen koennen, perfekt ausgestattet fuer die zugedachte Aufgabe, die Ewigkeit damit zu verbringen, um den himmlischen Thron zu stehen und immerfort Lob zu preisen und ihm zu sagen, wie grossartig er doch sei.
Das stoerte mich uebrigens auch.

Weiss Gott nicht sowieso, wie gut er ist?
Verdammt, er hat doch alles gemacht!
Hat er sich diese ganze Muehe gemacht, nur umein paar Milliarden Ja-sager zu erzeugen?
Was sagt das wohl ueber seine Persoenlichkeit aus?

Je mehr ich ohne die Scheuklappen meiner frueheren Ausbildung las, je mehr sah ich, dass der Gott der Bibel ein kleiner Tyrann war, ein paranoider Egozentriker, der sich ueberall die Fallen, die er der Menschheit in den Weg gebaut hatte, kaputtlachte, ueber die unmoeglich zu befolgenden Regeln, die er erlassen hatte und der sich dann auf die Schulter klopfte, wegen seiner »Gnade«, einer Erloesung anzubieten - noch dazu eine, die nur durch ein Blutopfer erreicht werden konnte.

Auch die fruehe Geschichte mit seinem »auserwaehlten Volk« zeigte fuerchterliches Blutvergiessen, das Abschlachten unschuldiger Kinder, das ueberfallen anderer Zivilisationen durch nomadisierende, Schafe haltende Banditen.

Ich entschied, dass ich Jehova nicht allzu sehr mochte.
Aber ... aber ...
Ich glaubte mehr denn je an ein schoepfendes Prinzip, einen grossen Architekten, ein Ziel des Lebens.
Nach gruendlichem Nachdenken erschien mir das das logischste zu sein, zu glauben, anstatt den Gedanken an eine Gottheit rundweg abzulehnen.

Ungefaehr zu der Zeit, als meine Berufung auf ein Jahr um war, hatte ich allen Respekt fuer und Glauben an das Christentum verloren.
Zumindest an die Form des Christentums, die fuer gewoehnlich gelehrt wurde.

So.
Warum gab es dann ueberhaupt Menschen?
Was war unser Ziel?
Gab es ueberhaupt eins?
Ich musste daran glauben.

Wenn es kein Ziel des Daseins geben wuerde, dann waere es sicherlich nicht schaedlich daran zu glauben, es gaebe eines und noch dazu war das ein troestender Gedanke.
Gab es ein Ziel, dann wuerde es, wenn man der Meinung war und so handelte, als gaebe es keines, sicherlich zu grossen Schwierigkeiten auf dem Weg fuehren.

Ich fand meine Antwort in den verschiedenen Richtungen des fruehen und zeitgenoessischen Heidentums.
Die Vorstellung der Reinkarnation, dass Seelen unsterblich sind, anders als die Koerper, gab Sinn - man lebte auf der Erde oder wo auch immer, um zu lernen und zu wachsen, gerade so wie Kinder zur Schule gehen.

Den Koerper zu verlieren war wie »Sommerferien« zwischen den Schuljahren, wenn die Seele sich ausruhen und die Lektion, die sie gerade in dem vorangegangenen Leben erfahren hatte, verarbeiten konnte und Zeit hatte, diese Lektion mit Erfahrungen aus frueheren Leben (die dem Gedaechtnis im inkarnierten Zustand verborgen waren) zu vergleichen.

Eine Zeit wo sie sich eine begruendete, vielleicht auch angeleitete Entscheidung bilden konnte ueber die naechste Inkarnation mit dem Ziel, bestimmte Dinge zu lernen.
Damit konnte ich leben.

.
  #26  
Old 06-22-2016, 10:09 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 10 -Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


»Bist Du fertig zum Spazierengehen?«
James war im Haus und zog sich frische Waesche an.
Nach der schweisstreibenden Arbeit an dem Zaun hatte er sich geduscht.
Es blieb nur noch, das Tor einzuhaengen, und das war etwas, was er in der Abendkuehle schnell erledigt haette.

Cheny's Auslauf waere heute abend fertig, so dass sie einziehen konnte.
Er sehnte sich danach, es mit ihr in der Intimitaet ihres kleinen Stalles zu feiern, fern von moeglicherweise spaehenden Augen.

»Sekunde noch.
Ich zieh nur die Schuhe an.«

Als er aus seinem Zimmer kam, trug er Shorts und ein leichtes Hemd.
Obwohl es erst Anfang Mai war, war das Wetter warm und drueckend.

»Wir treffen Dich vorne.«

Grace Falabella nickte, als James mit seinem neuen Fuehrstrick in der Hand durch die Verandatuer hinausging.
Cherry begruesste ihn, als sie ihn sah und stand ruhig, als er zu ihr hinging, den Fuehrstrick an ihr Halfter klipste und die Haltekette loeste.

Zusammen gingen sie um die Hausecke, wobei Cherry an dem Strick ruckte, wenn sie versuchte, alles am Wege mit der Neugier eines Pferdes zu untersuchen.
James Mutter stiess am Ende des Hofes zu ihnen und alle drei traten auf die Strasse hinaus, bis sie nach ein paar Metern vor Mrs. Windward 's Haus waren.

Grace ging zur Tuer und Cherry und ihr Sohn warteten geduldig, das kleine Pferdchen testete die Qualitaet des Grases am Strassenrand.
Mrs. Windward's Stimme kam von ihrer Veranda.

»Erwarten Sie von mir wirklich, mit einen Tier spazieren zu gehen?
Mein Mann und ich haben uns hier zur Ruhe gesetzt, um vom Land wegzukommen!
Dieses Tier gehoert auf einen Bauernhof, nicht in die Stadt!«

Zu seiner ueberraschung hoerte James, wie seine Mutter die Stimme zur Verteidigung seines Tieres erhob.
»Wirklich Wilma, Sie haben eine sehr unvernuenftige Art!
Was das 'in die Stadt ziehen' betrifft, so kann man diese Ortschaft wohl kaum als so etwas bezeichnen!
Wenn Sie Cherry erst einmal kennenlemen, werden Sie herausfinden, dass sie ein liebes kleines Pony ist.
Ich war mir da selbst erst nicht so sicher, aber mittlerweile mag ich sie.«

Mrs. Windward stand mit einem unbeugsamen Ausdruck im Gesicht in ihrer Tuer.
Als Grace auf die Strasse zurueckkam, begann James zurueckzugehen.

»Wohin gehst Du?«

»Schau, ich will mich nicht zwischen Deine Bekanntschaften draengen.
Wir koennen ein andermal und einen anderen Weg gehen.
Geh zurueck und sag ihr, dass ich ihr Cherry nicht aufzwinge.«

»ueh, vergiss doch die alte Schachtel!«

James laechelte ueberrascht und erfreut.
»Sie tut dauernd so vornehm, als wenn sie etwas Besonderes waere.
Nun, wie Du sagtest, ihr Mann ist ein pensionierter Hausmeister, sitzt im Gefaengnis, und sie verkauft Parfuem an der Haustuer.
Sie regt sich aufueber Cherry's Geruch und die Fliegen und ich habe es satt!
Die vorherrschende Windrichtung ist von ihrem Haus zu unserem und nicht andersrum und der Geruch, den sie abbekommt ist von ihren Nachbarn auf der anderen Seite, die all diese Bassethunde zuechten.
Cherry riecht gut, verdammt noch mal!
Ein wenig erdig, aber sehr natuerlich und frisch.«

James sah seine Mutter voller Bewunderung an.
»Ich wusste nicht, dass Du das so siehst.«

Grace wurde ein wenig rot, als sie zu dritt die Strasse herunter gingen.
»Nun, das tat ich zuerst auch nicht.
Aber wer auch immer oder was auch immer Dich so sehr so schnell aendern kann, ist mir eine Menge wert.
Ich habe Dich schon seit Jahren nicht mehr so hart arbeiten sehen und beobachtet, dass Du ueber die Arbeit oder das Leben oder irgend etwas so gluecklich warst.
Ich habe heute morgen sogar Cherry umarmt und gekuesst.
Sie ist lieb.«

Ein paar Haeuser die Strasse hinunter wohnten mehrere kinderreiche Familien.
Die meisten der Kinder spieltenjetzt in der Kuehle des Nachmittags draussen.
Sie wurden sofort auf das Pony aufmerksam.
Cherry scheute und zog rueckwaerts gegen die Leine, als einige von den kleineren heranrannten, um sie von nahem zu betrachten.

»Sachte Maedchen.«
James kraulte ihren Lieblingspunkt an der Schulter, was sie ein wenig beruhigte.
»Langsam Kinder, macht diesem lieben kleinen Pferd keine Angst.«

Die Kinder, die meisten von ihnen, waren so um die 8 Jahre alt, hielten sich daran.
»Koennen wir ihn streicheln?«
»Wie heisst er?«
»Ist das ein richtiges Pferd?«

»Ja, ja sicher!
Also erstens, ihr Name ist Cherry und wenn ihr langsam herkommt, immer nur einer auf einmal, dann koennt ihr sie auch streicheln.
Ja, sie ist ein richtiges Pferd.«

Ein tapferes Maedchen trat vor mit ausgestreckter Hand.
Cherry lehnte zwar ihren Koerper zurueck, streckte aber die Nase aus, um sie zu untersuchen.
Sie fuhr mit ihren Lippen ueber die Hand.

»Hi!
Das kitzelt!«
sagte das Maedchen und zog ihre Hand schnell zurueck.
Cherry sprang auch zurueck.

»Entschuldige, Pferdchen, ich wollte Dich nicht erschrecken.«
Das Maedchen streckte wieder die Hand aus und bot ihr ein klebriges Karamelteil an.
»Wird sie das essen?«

James dachte schnell nach.
Er wollte nicht, dass irgend jemand ausser ihm seiner neugefundenen Partnerin Suessigkeiten anbot.
Aber warum?
War er eifersuechtig?
Oh, verdammt, es konnte doch nicht schaden.
»Ich weiss nicht.
Pass nur auf, dass Du Deine Hand flach haeltst, so dass sie Dich nicht versehentlich in die Finger beisst und mach keine ploetzlichen Bewegungen.«

Cherry streckte wieder ihre Nase aus und roch an dem angebotenen Leckerchen.
Sie nahm das Schokoladenteil fuer einen Moment zwischen die Lippen, als wenn sie den Geschmack pruefen wollte, dann schloss sie entschieden die Lippen und begann kraeftig zu kauen.

Die Kinder, James und Grace lachten alle, als sie sie energisch auf dem Bonbon kauen sahen, wobei ihr Kopf vor Anstrengung auf und ab nickte und alle sehen konnten, wie sie es genoss.
Als sie es aufhatte, suchte sie nach mehr und streckte eifrig ihren Kopf aus.

Das kleine Maedchen, Candice, falls James sich richtig erinnerte, sagte
»Es tut mir leid, Cherry, mehr hab ich nicht.«

In der Zwischenzeit hatten die anderen Kinder auch Mut gefasst und einige boten Cherry Gras an, das sie aus ihren Vorgaerten gepflueckt hatten.
Sie nahm die meisten Angebote an und stand dann still, als die Kinder ihre Nase, ihren Nacken, ihren Hals und ihre Schultern streichelten.

»Wir muessen jetzt weiter«
sagte James und streichelte stolz Cherry's Hals.
Dann zog er sanft an der Leine.

Aehnliche Szenen wiederholten sich noch dreimal auf dem nur sechs Block kurzen Spaziergang, den seine Mutter normalerweise machte.
Einmal kamen sogar die Eltern, die James entfernt kannte, zusammen mit ihren Kindem hinaus und wuselten mit dem gleichen Entzuecken wie diese um das Pony herum.

Der Weg fuehrte ihn auch an einem Altenheim vorbei und selbst einige der alten verwitweten Damen schienen Cherry's Charme zu erliegen.

Am Ende des Spaziergangs fuehlte James sich gut.
Er war stolz auf Cherry und er hatte mehr freundliche Aufmerksamkeit von seinen Nachbarn waehrend dieser kurzen halben Stunde erhalten als sie ihm waehrend der letzten 6 Jahre gezeigt hatten.
Er sehnte sich schon nach dem naechsten Abendspaziergang.

.
  #27  
Old 06-24-2016, 10:06 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 11 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Juni 1987

Als der Monat zu Ende ging, hatten James und seine Eltern sich in eine Routine gefunden.
Waehrend der Vormittagsstunden wurde Cherry aus ihrem Auslauf geholt, damit sie an verschiedenen Teilen des Vorder- oder Hintergartens grasen konnte, waehrend James sich um sein Geschaeft kuemmerte.
Mrs. Windward versuchte auch deswegen aerger zu machen.
Aber die Polizei wurde ihrer Beschwerden muede und der Polizeichef hielt auch ein Pony fuer seine Kinder.

»Mam, das Gesetz bezieht sich nur auf Staelle und Umfriedungen.
Es sagt nichts aus ueber zeitweises Anpflocken eines Tieres.
Sie vergeuden unsere Zeit und machen nur boeses Blut wegen etwas, was sie doch nicht aendern koennen.
Wollen Sie den Sheisskopfs nacheifern?«

Dieser Vergleich gefiel Mrs. Windward gar nicht und sie hielt sich zurueck.
James gerross es sehr mit Cherry in der Stadt herumzuspazieren und bald begannen sie viel weiter zu gehen, als sich seine Mutter zutraute.

Sie kehrte zu einem langsameren und kuerzeren Spaziergang mit Mrs. Windward zurueck, waehrend Mann und Stute sich in zuegigem Tempo entfernten.
Als ihm klar wurde, dass sich so die Sohlen seiner teuren bequemen Arbeitsschuhe sehr schnell abnutzten, besorgte er sich ein paar billige Wanderlatschen aus dem oertlichen Kramladen.

Schon bald hatten sie sich an einen bestimmten Weg gewoehnt.
Ihre Strasse hinunter bis zum Supermarkt an der Bezirksschnellstrasse, die durch ihre Stadt fuehrte, ueber diese Strasse hinweg und dann den Huegel hinunter zum Stadtpark, wo sie das Schwimmbad umkreisten, und den kleinen Bach der durch den Park fuehrte, erforschten;
zurueck zu der Videothek, wo man sie beide hinein bat (James pflegte fuer die Besitzer die computerisierte Bestandsliste, und Cherry unterlief nie ein »Malheur« auf ihrem Fussboden - tatsaechlich machte sie ausschliesslich in eine bestimmte Ecke ihres Auslaufs, eine kleine Anhoehe hinauf zu dem Kiosk am Ort, wo sie manchmal eine Flasche Limo teilten, hinter der Autowaschanlage entlang, dann zum Drive-in-Restaurant.

Auf dem Stueck zog Cherry eifrig, weil sie wusste, dass da ein Leckerehen auf sie wartete.
Je nach seinen Finanzen, der Temperatur und seiner Laune kaufte James manchmal eine Rolle Kaubonbons, die er sich dann zwischen die Zaehne klemmte, damit sie Cherry ihm dann aus den Mund nahm.
Manchmal kaufte er auch zur Freude der Zuschauer ein kleine Schokoladeneiswaffel, die Cherry gierig verschlang.

Auf dem Rueckweg traf Cherry noch mehr von ihren Freunden.
Kinder warteten auf sie, warteten, dass sie vorbeikamen, so dass sie das Pony wieder streicheln konnten.
James stellte fest, dass er sich mit vielen Muettern und anderen Frauen an seinem Weg anfreundete.

Er brauchte eine Weile um zu bemerken, dass er sie jetzt als richtige Menschen ansah und dass er nicht laenger jede mit seinen Augen auszog und mit andauernd vom Trieb aufgefwuehlter Seele spekulierte, wie sie vielleicht im Bett waeren.

Derweil verstaubten die Drogen vernachlaessigt in seiner Schreibtischschublade.
Seit Cherry in sein Leben gekommen war, hatte er sich nichts mehr gespritzt, nicht mal eine Tablette genommen.
Er genoss all diese Aufmerksamkeit, die sie auch ihm beschert hatte, selbst wenn die Leute dachten, dass er ein bissechen seltsam waere.

Das war kein Problem, immerhin war er seltsam.
Wie sonst nennt man wohl auch jemanden, der nur mit Frauen eine Beziehung eingehen kann wenn er von ihnen keinen Sex will, wenn seine Begierden von einem Tier befriedigt werden?
Trotzdem, es ist besser als vorher.

Cherry hat einfache Beduerfnisse, und sie zeigt sie mir auch.
Etwas Getreide, etwas Heu, Wasser, ein bisschen Koerperpflege und Zuneigung.
Dafor gibt sie mir Freude, Partnerschaft und Sex.
Verdammt, wenn Frauen so einfach waeren, dann koennte das Leben for jeden Mann einfach sein.

Tief in seinem Inneren wusste James, dass das Bloedsinn war.
Er hatte sich freiwillig auf sozialem Gebiet eingeschraenkt, um seinen verkrueppelten emotionalen Faehigkeiten gerecht zu werden.
Aber war das nicht in Ordnung?
Er tat das, was er tun musste, das was er tun konnte.

Eines Morgens fand sich James in dem Musikgeschaeft wieder, wo er frueher die Serviceabteilung geleitet hatte und unterhielt sich mit alten Freunden.
Er erwaehnte beilaeufig, dass er jetzt nach Hause muesste um sich um sein Pony zu kuemmern.

Ron aus der Schlagzeugabteilung sah ihn ueberrascht an und fragte:
»Was, zum Teufel, machst Du mit einem Pony?«

Ron hatte Humor und James sah ihn abschaetzend an, bevor er antwortete:
»Ja nun, irgendwas muss ein Mann doch fuer den Sex haben!«

Ron lachte.
»Verdammt, ich wuerde etwas dafuer bezahlen, das zu sehen!«

James grinste.
»Das koenntest Du Dir nicht leisten.«

»Wieso, ist das so gut?«

»Nein, es ist das Drumrum.
Bedenk doch, was Du fuer ein romantisches Abendessen fuer beide hinlegen musst von denen der frisst wie ein Pferd und der andere tatsaechlich eines ist!«

Der Geschaeftsfuehrer stimmte in das Lachen ein - das Leben war herrlich.

---

»Erik Hendrix griff schnell in die Tasche und zog aus ihr einen ganz normal aussehenden Bleistift.
Es war aber keine Mine in dem Weidenholz, das um Mittemacht unter dem Vollmond geschnitten und sorgfaeltig mit mystischen Symbolen und Runen graviert worden war, bevor es gelb angestrichen wurde.
Er machte eine Abfolge von Strichen und Schnoerkeln und erzeugte damit eine unsichtbare Wand der Macht zwischen sich und der Hoellenbrut, die Reverend Dr. Alexander, der verkappte Satanistische Hohepriester, ihm auf die Fersen gehetzt hatte.
Die Kreatur heulte mit tausend Stimmen einer Million verdammter Seelen in ewiger Qual und seine Form schmolz zu einer rauchenden Pfuetze zusammen.
Mit einen triumphierenden Laecheln wendete der Agent von W.I.C.C.A. seine Aufmerksamkeit wieder dem schrecklichen Reverend Alexander zu.«


James lehnte sich in seinem Sessel zurueck und betrachtete den Abschnitt.
Mit einem angeekelten Grunzen loeschte er ihn aus dem Speicher des Computers.
Mist.
Sechs Monate Arbeiten hatten 14 gute Kapitel gebracht.
Was fuer eine Idee!
Action und Abenteuer, Okkultismus und Horror.
Das Buch konnte man in drei verschiedenen Abteilungen einer Buchhandlung verkaufen.

14 gute Kapitel!
Es begann damit, dass sich der Held das Leben nehmen wollte und in der letzten Minute von einer Untergrundorganisation, die das wahre Boese schon seit Jahrhunderten bekaempfte, gerettet wurde.
Er bekaempf te Kinderschaender, Obdachlosenfaenger, Umweltverschmutzerund jetzt als Kroenung einen Satanistischen Hohepriester in der Maske eines international bekannten Fernsehpredigers.
Wer von dem, was ich fertig habe, liest, will mehr sehen.
Sie moegen es.
Und jetzt bring ich es einfach nicht zu Ende.


James hatte schon seit Jahren ab und zu geschrieben, aber als er im letzten Jahr zwei humoristische Kurzgeschichten auf dem kommerziellen Markt unterbringen konnte, war sein schriftstellerischer Ehrgeiz erwacht.
Es draengte ihn, etwas groesseres zu schreiben, einen Roman.
Das selbstgenuegsame Leben eines Schriftstellers hatte einen gewissen Reiz und der Gedanke, dafuer bezahlt zu werden seine Alptraeume auf Papier zu bannen, noch viel mehr.
Das Problem war, dass sein letztes Kapitel einfach nichts werden sollte.
Zwei Monate Arbeit fuer den Eimer.

James schuettelte den Kopf.
Irgend etwas stimmte nicht.
Irgendwie konnte er das Grauen und die Spannung nicht mehr in seine Texte bekommen.

Jetzt erinnerte der Hexer mehr an James Bond auf unserer kleinen Farm.
Ich nehme an, dass mir frueher die Texte aus meiner Angst, aus diesem Sinn von Frustration und Verzweiflung herausflossen.

Verdammt.
Ich frage mich, ob ich dieses Gefuehl mir wieder vorstellen kann?

Oh, nun ja.
Cherry war heute rossig geworden.
Sie war sowieso schon aufregend, aber der erste Tag ihrer Hitze hatte James davon ueberzeugt, dass Hengste wirklich zu beneiden waren.
Sie war doppelt so engagiert, breitete ihre Hinterbeine aus und drueckte mit Macht gegen ihn, wobei sie ihren Kopf schuettelte und fortwaehrend leise kollerte.
Der Geruch war anders und er brauchte keine Gleitcreme zu benutzen, weil ihre Saefte von alleine flossen.
Sobald es dunkel wurde, ging er hinaus und besuchte sie in ihrem Stall.
Obwohl das kleine Gebaeude Sicherheit, Privatsphaere garantierte, war das Wetter einfach zu heiss fuer irgendwelche anstrengenden Aktivitaeten waehrend der hellen Tagesstunden.


Als er den Bildschirm des Computers loeschte, klingelte das Telephon.
»Hallo?«
Sein Gesicht nahm einen neutralen Ausdruck an, als er Sheilas Stimme hoerte.
»Hi.
Hoer mal, die Kinder wollen in Deine Stadt fahren, um das grosse Feuerwerkam 4. Juli zu sehen.
Kannst Du uns fuer ein paar Tage aufnehmen oder sollen wir ein Motel mieten?«

»aeh.«
James ' Hirn war gerade in dem Moment, wo er es am noetigsten brauchte, wie leergefegt
»Aeh, aeh, nein!
Wir haben hier doch Platz.
Wann kommt ihr?«

James mochte seine Kinder- dachte er zumindest.
Er war sich dessen nicht immer ganz sicher, weil es so verdammt schwer war, eine Beziehung zu Kindem aufzubauen.

»Ich dachte, wir kommen am Nachmittag des zweiten und bleiben so ungefaehr 4 Tage.
Dann koennen sie ein paar Raketen selber abschiessen, ihre alten Freunde treffen und sich ein bisschen ausspannen, bevor wir zu meinen Eltern fahren.
Ist das okay?«

»Aber sicher!
Bis dann also.«

»Diana hat einen Wellensittich;
den bringen wir mit, weil wir ihn nicht alleine in dem Apartment hier lassen koennen.
Glaubst Du, dass Deine Katze ihn in Ruhe laesst?«

»Ach, das bekommen wir schon irgendwie hin.«

»Gut, Du wirst ihn moegen.«

»Okay.
Es wird schoen sein, Euch wieder zu sehen.«

»Jaaa,«
ihre Stimme klang ein wenig zweifelnd,
»Es ist ja nur ein kurzer Besuch und ich denke, ich werde die meiste Zeit mit meiner Freundin Theresa verbringen, aber die Kinder wollen Dich und Oma und Opa sehen.
Hoer mal zu, ich kann mir keine allzu grosse Telephonrechnung leisten, wir kommen dann in ein paar Tagen.
Tschues.«

»Wiederhoeren.«
James legte den Hoerer auf.

In seinem Kopf drehte sich alles.
Was jetzt?
Oh, Scheisse.
Was wird sie sagen, wenn sie Cherry sieht?
Ich weiss, was Diana tun wird - dieses kleine Maedchen ist Pferde- verrueckt - aber Sheila weiss alles ueber mein Vorleben mit ihnen.
Douglas?
Wer weiss?
Aber er nimmt sowieso alles leicht.

James beruhigte sich ein bisschen.
Zum Teufel mit Sheila!
Soll sie doch damit anfangen, was sie will!
Ich schau einfach, was passiert.
Immerhin hat sie jedes Recht mir etwas vorzuschreiben verloren, als sie mich verlassen hat.


Die aeltere Generation der Falabellas war von der Neuigkeit begeistert.
Sie hatten die Kinder aufwachsen sehen, viel mehr als ihre anderen Enkel, weil sie eben in der Naehe wohnten.
James und Sheila hatten ihnen manchmal Geld gegeben fuers Babysitten, was ihnen auch half, ihr schmales Kirchengehalt aufzubessern.

»Wir koennen doch die Couch im Wohnzimmer ausziehen als Bett fuer die Kinder.
Ich denke auch, wir koennen fuer Sheila die Schaumstoffmatratze auslegen, dann kann sie auf dem Boden schlafen.«
Grace war voller Plaene.

»Mom, die Kinder haben Schlafsaecke.
Sie koennen bei mir im Zimmer auf dem Boden schlafen und Sheila kann die Couch benutzen, so wie sie ist- so brauchen wir nicht die ganzen Moebel herumzuruecken.
Aber ich sollte besser mal das Flohspray herholen und die Vorleger abspritzen, damit sie nicht gepiesackt werden.«

»Gut.
Aber was koche ich?
Aeh, was essen die noch mal gerne?«

»Das ist einfach.
Die Kinder moegen Bohnen oder Maccharoni und Kaese.
Nichts Besonderes, weil Diana das sonst nicht isst.«

»Ich weiss.
Grillhaehnchen!
Douglas hat mir erzaehlt, dass er meine lieber mag als die von seiner anderen Oma.
Stampfkartoffeln und Bratensosse, gruene Bohnen und einen Apfelpfannkuchen.«

Tony's Augen leuchteten auf in der Erwartung all dieser verbotenen Speisen.
Es war wieder wie ein fast vergessenes Sonntagsmahl.
Bestimmt koennte er in einem unbeobachteten Moment ein paar Happen von diesen guten Dingen beiseite bringen.

Eine Diabetikerdiaet konnte ja so verdammt langweilig sein und James kochte normalerweise von seinem Essen nicht mehr als er selber brauchte.
James grinste· seine Mutter an.

»Reg Dich ab.
Es ist nur ein kurzer Besuch und ich bin sicher, dass sie andere Dinge im Kopf haben werden als Essen.
Entspann Dich wenigstens soweit, dass Du den Besuch Deiner Enkel geniessen kannst.«

Diese Ermahnung wuerde nicht viel bewirken, das wusste James jetzt schon.
Seine Mutter fing an, aufgeregt im Haus herumzuputzen, ein grauhaariger Wirbelwind, der von einer Ecke zur anderen huschte, was sein Vater, der ruhig am Kuechentisch sass, mit Amusement beobachtete.

»Wenn sie so etwas tut, ist Deine Mutter am gluecklichsten.
Jetzt sind es schon fast 50 Jahre, aber ich noch immer keinen Weg gefunden, sie davon abzuhalten und sie waere auch frustriert, wenn ich das jemals taete.«


Die Zeit verging schnell.
James und Cherry gingen tagsueber spazieren und liebten sich des Nachts.
Reparaturauftraege kamen herein und wurden schnell und effizient erledigt.
James ueberlegte, ein wenig Feuerwerk fuer die Kinder zu kaufen, entschied sich aber dann, sie das selber aussuchen zu lassen.
Wenn auch unter vaeterlicher Anleitung und unter strenger Beruecksichtigung des Budgets.

.
  #28  
Old 07-03-2016, 07:19 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 11 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Der Donnerstag, der zweite Juli 1987, daemmerte heran.
Der Himmel war klar und es wuerde heiss werden.
James musste nur zu einer Reparatur und erledigte diese schnell.
Gegen Mittag fuetterte er Cherry ein wenig Getreide und brachte sie zu einem frisch gemaehten Teil des Gartens.
Sie schaute ihn ein wenig fragend an, als er mit Gartenschlauch, Eimer, Buerste und einer Plastiktube Pferdeshampoo ankam.

»Komm, kleines Maedchen, wir wollen doch auf die Besucher einen guten Eindruck machen.«

Cherry entschied schnell, dass sie es liebte zu baden, weil das Wasser, nicht zu kalt und nicht zu warm, ihr den Staub aus dem Fell spuelte.
Sie hatte auch nichts dagegen, als er ihren Schweif in den Eimer tauchte und damit herumwirbelte und James passte auch auf ihre empfindlichen Augen auf, als er ihr Gesicht mit einem feuchten Schwamm wusch.
Sie wiegte sich in dem Rhythmus, in dem die weiche Buerste ueber ihre Beine, den Ruecken und den Bauch strich.

Als sie mit Abspuelen und allem fertig waren, glaenzte Cherry, ihr rotbraunes Fellleuchtete im Sonnenlicht.
Ganz im Gegensatz zu James, dessen Beine und nackter Oberkoerper voll Matsch waren, als er das kleine Pony zu einem trockenen Platz fuehrte und dort anpflockte.

Er wollte auf gar keinen Fall, da sie sich in dem Staub in ihrem Auslauf waelzte, was sie garantiert getan haette, haette sie eine Chance dazu bekommen.
Schnell geduscht und umgezogen hatte er dann Zeit genug, nervoes auf sein Schicksal zu warten.


Gegen 4 Uhr bog der blaue Wagen in die Auffahrt ein.
Noch bevor Sheila den Motor abgestellt hatte, war James zur Tuere hinaus und loesten die Kinder ihre Sicherheitsgurte.
Der Vater und sein Nachwuchs trafen sich in der Mitte des Weges mit vielen Umarmungen und Geschnatter.
Diana lief zurueck zum Wagen und zog einen Vogelkaefig heraus.

»Das ist Patschi, Dad!
Ist er nicht sueuess?«

»Ja, klar- schoen blau.
Spricht er?«

»Ja sicher, ich hab ihm viele Sachen beigebracht!
Er kann seinen Namen sagen, und 'Ich liebe Dich' und 'Ruhe' und-«

»Hey, Dad!
Ich hab meinen weissen Guertel in Karate!
Und ich hab haufenweise noch mehr Lego und ein paar neue G.I. Joe Figuren und-«

James liess die Worte ueber sich fliessen, sie plaetscherten wie ein erfrischender Strom in einem steinigen Bachbett.
Er hatte sich nie klar gemacht, wie sehr er seine Kinder vermisste.
Er haette sich dieses Gefuehl nicht gestattet.
Jetzt wusste er auch, dass es seine Hoelle doppelt so quaelend gemacht haette.

Er stand da und Sheila kam naeher.
»Du siehst gut aus, James.
Hast Du abgenommen?«

»Danke.
Du siehst auch gut aus.
Ja, ich habe angefangen, spazieren zu gehen um mich zu bewegen und ungefaehr 80 Pfund abgenommen.«

Sie schien ein bisseben aufzutauen.
»Schoen!
Ich habe auch angefangen, zu walken!
Sie haben da eine Strecke im Stadtpark dafuer ausgewiesen und eine Freundin und ich gehen fruehmorgens dorthin, wenn 's noch kuehl ist und laufen ungefaehr ein oder zwei Meilen.«

»Ich laufe normalerweise abends- wenn Du Deine Schuhe mitgebracht hast, koennen wir ja vielleicht heute abend noch gehen, dann vergisst Du die lange Fahrt und vielleicht treffen die Kinder ja auch Freunde auf dem Weg.«

»Schaun wir mal.
Als allererstes muessen wir ins Badezimmer.
Du bist doch nicht umgezogen oder so?«

James grinste.
»aehm, warte mal...
Nein, ich denke es ist immer noch da wo es immer war.«

Er hielt sich zurueck, waehrend das Auto ausgepackt wurde, alle im Bad gewesen waren und sich die Reisenden an dem Eistee bedient hatten.
Dann sagte er:
»Kommt mal mit hinters Haus.
Ich will Euch etwas zeigen.«
Er fuehrte sie durch die Haustuer und um die suedliche Ecke des Hauses.

»Ein PFERD!«
kreischte Diana in dieser ueberschnappenden Stimme, die so viele kleine Maedchen haben, wenn sie aufgeregt sind.
Sie wollte losrennen, aber James hielt sie am Arm zurueck.

»Lass uns ein bisschen langsamer gehen, so dass wir ihr keine Angst machen.«

Douglas schien interessiert, aber nicht uebermaessig aufgeregt.
James erspaehte aus dem Augenwinkel, dass Sheila einen wachen, aber nichtssagenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
Cheny war es mittlerweile gewoehnt, dass sich Fremde und Kinder ihr naeherten, obwohl sie auf ihrem eigenen Territorium nicht so kooperativ war, wie wenn sie auf der Strasse am Fuehrstrick ging.

James griff in die Tasche, holte eine Karamelstange heraus, und brach eine Haelfte ab und reichte sie Diana.
»Halt sie in der Hand und streck Hand und Finger gerade aus, damit sie nicht versehentlich hineinbeissen kann, halt es ihr langsam hin und gib ihr eine Chance, dass sie Dich und das Leckerehen beschnueffeln kann.«

Diana quiekte vor Freude, als Cherry's Lippen sie beruehrten.
»Sie kitzelt!
Kann ich sie reiten?
Oh?
Bitte?«

»Ich weiss nicht.
Sie ist noch ziemlich jung und sie ist noch nie geritten worden.
Sheila, wenn Du auf der einen Seite gehst und sie auffaengst, wenn sie runterfaellt und ich auf der anderen Seite gehe, dann lass ich Diana aufihren Ruecken sitzen.«

»Okay.«

Cherry war perfekt - sie stand still fuer die Kinder, ruehrte keinen Fuss und fand sich sogar ganz schnell mit Sheila ab, die auch zu beginnen schien, das Tier zu moegen.

Nach ein paar Minuten war jeder ausser Diana dafuer, hineinzugehen, wo es kuehler war, weil die Nachmittagssonne ein wahres Husarenstueck lieferte.

»Komm, oh Du meine kleine pferdeverrueckte Tochter.
Vielleicht koennen wir spaeter ein bisschen mit Cherry spazierengehen.«

»Oh, kann ich reiten, waehrend wir laufen?«

»Nein, tut mir leid.
Wenn sie jemanden auf der gepflasterten Strasse tragen sollte, braucht sie Hufeisen und sie hat noch keine.
Abgesehen davon scheut sie immer noch ein bisschen vor dem Verkehr und dann fallst du ohne Sattel runter.«

Diana konnte ueberzeugt werden, mit den anderen hineinzugehen.
Die Erwachsenen liessen sich am Tisch nieder, waehrend die Kinder ihre Bekanntschaft mit dem Haus und der alten Siamkatze erneuten, die James als ein Kaetzchen bekommen hatte, kurz bevor er und Sheila sich kennenlemten.

Das Gespraech verbreitete sich ueber verschiedene Themen, die hauptsaechlich Sheilas neues Leben in Westkansas betrafen - ihre Schule, die Stadt (deren Hauptwirtschaftszweig das Maesten, Schlachten und Verpacken von Rindern war), die Aktivitaeten der Kinder, und ihre Eltern.
Cherry kam als Thema nicht auf.

Als sich die Sonne dem Horizont naeherte wurde es draussen etwas ertraeglicher.

»Was ist jetzt mit einem Spaziergang?«

Sheila blickte widerwillig und muede.

»Du weisst doch, wie wichtig es ist, nicht aus der Routine zukommen,«
schimpfte James.
»Nebenbei, wenn wir zurueckkommen, ist das Abendbrot fast fertig.«

»Okay, okay.
Kinder!
Zieht die Schuhe an, Zeit zum Spazierengehen!«

Sheila wuehlte in einer Papiertuete herum und fischte eine Schuhschachtel heraus.
James zog seine Laufschuhe an.
»Ich treffe Euch dann in einer Minute vorne.«

Er ging hinten heraus, um Cherry zu holen und fuehrte sie zur Veranda, wo sie sich am Gras des Vorgartens guetlich tat, waehrend sie warteten.

.
  #29  
Old 07-04-2016, 03:17 AM
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Default Der Pferdemann

Der Pferde-Mann: Kapitel 11 - Teil c
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Er musste den Kindem noch erklaeren, warum sie nicht zu nah vor oder hinter Cherry laufen sollten, so dass nichts passieren konnte, falls sie vor irgendwas scheute oder ihrem uebermut nachgab.
Besonders Diana schien Schwierigkeiten zu haben zu begreifen, dass sie kein »mein kleines Pony« Spielzeug in Lebensgroesse, sondern ein Tier mit eigener Persoenlichkeit, scharfen Hufen und starken Zaehnen war, mit denen sie ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen konnte.
Zum Glueck war James mit diesem Problem schon von seinen anderen Begegnungen mit Kindem her vertraut.

»Du musst verstehen, dass Cherry immer alles beobachtet, ob vielleicht irgendwo eine Gefahr lauert und alles, was in der Naehe eine ploetzliche Bewegung macht oder etwas, was sie nicht erkennen kann oder was sie nicht erwartet, kann sie dazu bringen auszuschlagen oder wegzuspringen.«

»Aber ich will ihr doch nichts tun!«

»Ich weiss, dass Du das nicht wuerdest, Liebling.
Aber sie weiss das noch nicht.
Du hast doch bestimmt viele Pferdebuecher und Pferdegeschichten gelesen, oder?«

»Na, ja.
Ich hab mein Taschengeld gespart und eine Pferdezeitschrift im Laden gekauft, aber die ist sehr schwer zu lesen.«

»Ey!
Du hast sie gelesen?
Und Du gehst dieses Jahr doch erst in die zweite Klasse?«
James wusste ja, dass seine Kinder schlau waren, aber ...

»Ich seh mir gern die Bilder an, aber ich kann die meisten Worte buchstabieren und bei den Schwierigen hilft mir Mom.«

James blickte zu Sheila hinueber, die stolz Laechelte.
»Sie liest schon wie in der vierten Klasse.«

Er sah seine Tochter nachdenklich und respektvoll an.
»Das ist sehr gut!
Ich bin stolz auf Dich.
Okay, also hast Du von den wilden Pferden gelesen?«

»Oh, ja!
Die, die es jetzt gibt und die, die Indianer vor langer Zeit eingefangen haben.«

»Also, dann weisst Du doch auch, dass die Pferde natuerliche Feinde hatten, als sie noch in Freiheit lebten, Feinde wie Woelfe, Baeren und Pumas?«

»Haehae.«

»Das Einzige, was Pferde wirklich haben zu ueberleben, ist ihre Geschwindigkeit beim Weglaufen.
Sie koennen sich zwar auch mit ihren Hufen verteidigen, aber am sichersten ist es fuer sie, die Gefahr zu vermeiden, nicht wahr?«

»Ja.«

»Okay!
Gut.
Wenn Du darueber nachdenkst, dann bedeutet das, dass das Pferd all diese Jahre dazu gezuechtet worden ist, dauernd nach Gefahren Ausschau zu halten.
Ihre Augen sind so angeordnet, dass sie einmal fast ganz um sich herum schauen koennen, ohne ihren Kopf zu bewegen und ihre Ohren bewegen sich dauernd und achten auf Geraeusche um sich herum.«

»Genau.
Das habe ich im Fernsehen gesehen.
Sie lieben es, ihre Koepfe von der einen zur anderen Seite zu drehen und sie beobachten immer alles, ausser wenn sie Scheuklappen oder so was tragen.«

»Dann kann doch ein kluges kleines Maedchen wie Du verstehen, dass Cherry nervoes wird, wenn zu viele Leute zu nah bei ihr sind, so dass sie nicht mehr nach Dingen Ausschau halten kann wie zum Beispiel nach diesem Muelleimer an der Strasse, der ja ein pferdefressender Tiger sein koennte.«

Diana lachte.
Douglas kicherte, und rannte dann vor zum Haus seines besten Freundes.
Mit fast 10 Jahren hatte er mehr Freiheiten als seine kleine Schwester.
Und so nahm der Spaziergang mit vielen Pausen seinen gewohnten Verlauf die Strasse hinunter.

Sheila schien die Unterbrechung nicht zu stoeren, sie traf sich mit den Kindem und den Eltern, die zu den normalen Kloen- und Streichelsitzungen herauskamen.

»Bleibst Du jetzt wieder hier?«
fragte eine Frau.

»Nein, wir sind hier nur zu Besuch ueber den Vierten.«
Sheila's Ton war ein bisschen seltsam, aber James fuehrte das auf die taktlose Frage zurueck.

In Anbetracht der zarten Kinderfusse aenderte James seine normale Route und uebersprang die wilde Strecke durch den Park.
Vom Supermarkt aus gingen sie direkt an der Seitenstrasse entlang weiter zur Seltersbude, dabei vermieden sie auch noch die Bundesstrasse mit ihrem staerkeren Verkehr.

James freute sich, dass dort nicht viel los war und dass Lucie hinter dem Tresen Dienst hatte.
Sobald sie die Gruppe sich naehern sah, trat Lucie vor die Tuer.

»Hi, Jimboy, wie geht's?«

Sie war eine imposante Frau mit einem Bauch, der ihr fast bis zu den Knien hing, mit grosser Stimme und grossem Herzen.
»Und wie geht's meinem vierbeinigen Lieblingsmaedchen?«

Cherry schubberte sich an Lucie's Seite und genoss ganz offensichtlich, an den Ohren gekratzt zu werden.

»Uns geht's prima, Lucie.
Erkennst Du noch diese kleinen Banditen?«

»Sicher, selbst wenn sie Dir ueberhaupt nicht aehnlich sehen, allen Heiligen sei Dank!
Wollt Ihr was Kaltes zum Trinken an einem heissen Tag wie heute?«

»Aehm, nicht gerade jetzt.«
James sah wie die hoffnungsvollen Blicke von den Gesichtern seiner Kinder verschwanden.
»Ich dachte, wir holen uns ein bisschen Eiscreme bei Dave's Drive In.«
Es freute ihn, wie sich die Gesichter seiner Kinder wieder aufhellten.

»Und wie geht es mit Deinem Buch vorwaerts?
Du weisst doch Sheila, Dein Mann ist ein Wahnsinns-Schriftsteller!
Ich kann schon gar nicht ruhig schlafen, weil ich wissen will, wie's weiter geht.«

James bemuehte sich zu erroeten.

Wieder sah ihn Sheila so seltsaman.
»Ja, mit Worten war er immer schon gut.«

»Ja weisst Du, wenn ich hier Nachtschicht habe wie heute, dann sehn ich mich schon danach, dass er hier vorbeikommt, aber ich versuche, ihn davon zu ueberzeugen, dass es mir nur um sein Pony geht.
Nicht dass er sich noch mehr auf sich einbildet, weisst Du!
Aber es ist auf alle Faelle gut, dass er immer so zur Ladenschlusszeit hier vorbeikommt.
Es hat so viele Ueberfaelle auf Seltersbuden hier in letzter Zeit gegeben, so dass mein Mann und ich uns ganz wohl fuehlen, wenn er da ist.«

Diesmal wurde James wirklich rot.
»Au, ja, Du weisst doch, das ist nur weil ich immer mit Dir flirten muss.
Bei irischen Frauen kann ich einfach nicht anders.«

Lucie bruellte vor Lachen und Cherry erschreckte sich ein wenig.
»Ha, ich dachte, Du waerst eine Mischung aus Deutschem und Englaender und Italiener und jetzt erzaehlst Du mir, Du waerst Ire!
Los, geh weiter, ich kann 's mir nicht leisten, meinen Ruf zu verlieren, wenn hier so Typen wie Du herumhaengen!«

Als die Gruppe weiterging, fragte Sheila:
»Ist sie wirklich Irin?«

James grinste.
»In Wirklichkeit ist sie Polin.
Aber mir sind die guten Polenwitze ausgegangen, also hat sie letztens behauptet, sie waere Irin, so dass sie die Beleidigte spielen kann, wenn ich einen Irenwitz erzaehle.
Sie ist schon ein Pfundskerl - vier Kinder und ein Mann, und dann arbeitet sie in diesem Job und noch in einem anderen Teilzeitjob, vormittags geht sie zur Handelsschule.
Und noch dazu gefaellt ihr, was ich schreibe.
Ich mag sie.«

»Es ist offensichtlich, dass sie Dich auch mag.
Hast Du was mit ihr?«
Wieder einmal war ihr Gesichtsausdruck undurchdringlich.

»Eifersuechtig?«
James nahm ihr mit einem Laecheln den Wind aus den Segeln.
»Nein, sie ist nur eine Freundin.
Ich hab ihr eine Flasche billigen Sekt zu Weihnachten gekauft und sie hat sie mit zu ihrem Mann nach Hause genommen.
Der ist auch ein netter Kerl.«

Langsam naeherten sie sich Dave's Drive In.
Eine der Kellnerinnen sah, wie sie auf den Bestellschalter zukamen.
»Was darf's denn heute sein?«

»Vier- nein fuenf keine Eiswaffeln.
Sind alle fuer Schokolade?
Fuenfmal Schokolade.«

Waehrend das Highschoolmaedchen die Suessigkeiten holte, zog James Servietten aus dem Spender.
Nachdem er die Rechnung bezahlt hatte, teilte er das Eis aus.

»Wieso denn fuenf Waffeln?
Haettest Du nicht fuer Dich einfach eine groessere nehmen koennen, wenn Du mehr willst?«

»Nein. Schau.«
Sheila und die Kinder machten eine Esspause, als er Cherry auf den kiesbestreuten Parkplatz herausfuehrte.
Sie streckte sich und verrenkte sich fast den Hals bei dem Versuch an die Waffeln zu kommen, die er mit einer Hand hochhielt

Sobald sie von dem Fussweg fuer die Kunden zu Fuss herunter waren, legte er sich den Fuehrstrick ueber die Schultern und nahm in jede Hand eine Waffel.
Sobald sie konnte, fing Cherry an ihr Leckerehen zu verschlingen, wobei geschmolzenes Eis auf den Boden tropfte.

James gab es ihr vorsichtig, weil er gelernt hatte, dass Cherry ohne Weiteres faehig war, das Meiste auf den Boden zu werfen und dann zu versuchen es zu essen, zusammen mit Kies und allem drum und dran.
Weil er nicht wollte, dass das Pony wegen einer Unachtsamkeit krank wurde, hatte er schon bald gelernt, das zu vermeiden.

Mit einer Handvoll Servietten wischte er ihr dann das Maul und die Beine ab, sobald sie fertig war, wobei er darauf achtete, seine eigene Waffel aus ihrer Reichweite zu halten.
Er brauchte nur wenige Servietten mehr, um seine Kinder abzuwischen als er fuer das Pferd gebraucht hatte.


Nach dem spaeten Abendessen schliefen die Kinder bald ein, erschoepft von der langen Reise, dem Spaziergang und der Aufregung.
Falabella Seniors hatten sich in ihr Schlafzimmer zurueckgezogen und James und Sheila allein am Tisch zurueckgelassen.
Schon bald versiegten die Floskeln.

Sheila legte ihre Haende flach auf den Tisch und sah James in die Augen.
»Okay.
Warum hast Du Dir nun tatsaechlich ein Pony besorgt?«

Er umklammerte mit seinen Fingern die Tischkante.
»Ich denke, das weisst Du.«

»Ja.
Und???»
Er sah ihr direkt in die Augen und setzte zu seiner besten Luege aller Zeiten an.

»Es hat nicht funktioniert.
Du kannst die Zeit nicht zurueckdrehen.«

Sheila nickte.
»Das ist, was auch all die Buecher sagen haben.«

»Buecher?«

»Du weisst, diese Selbsthilfebuecher, aus denen man lernen kann, warum man so Selbstzerstoererische Dinge tut.
Welche ueber Leben mit der Scheidung, oder darueber, wie Deine Eltern dich versauen koennen.
Und welche ueber Drogenabhaengige.«
Sie sah ihn scharf an.
»Du hast D ich veraendert.«

»Das hoffe ich doch schwer.
Ich bin schon seit einiger Zeit clean.«

»Ja, nicht nur das.
Deine Art hat sich geaendert, Du scheinst irgendwie - ich weiss nicht genau.
Aber es ist ein grosser Fortschritt zum Guten.«

»Nun ja, deswegen habe ich Cherry auch behalten, nachdem ich herausgefunden habe, dass- Du weisst schon.«
Er atmete tief ein.
»Ich denke, sie hat mir das Leben gerettet.
Es ist eine lange Geschichte.
Vielleicht erzaehle ich sie Dir mal, wenn Du ein paar Wochen Zeit hast.
Vielleicht auch nicht.
Ich bin damit noch nicht ganz fertig.«

»Ich weiss, was Du meinst.
Ich hatte auch viel Zeit zum Nachdenken.
Wie auch immer, ich bin total fertig, ich muss ins Bett.«

»Ich muss noch ein bisseben was im Laden machen, aber ich bin auch muede.«

»Pass nur auf, wenn Du hereinkommst - denk dran, dass die Kinder auf dem Boden liegen.«

»Ich pass auf.
Gute Nacht.«

James klipste das Licht in der Kueche aus, das ihr auf der Couch in die Augen geschienen haette und ging hinaus in den Laden.
Nachdem er Sheila ein paar Minuten zum Einschlafen gegeben hatte, schluepfte er leise aus der Hintertuer.

Er zitterte vor Erregung, als er Cherry's Flanken streichelte, dann hob er ihren Schweif.

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  #30  
Old 07-05-2016, 09:51 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 12 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Juli 1987

Waehrend Sheila an diesem Morgen lange schlief, an diesem dritten Juli, stand James mit der Sonne auf.
Er machte Wuerstchenketten heiss, kochte Eier und war gerade damit fertig geworden, als zwei hungrige Maeuler an zwei quicklebendigen Koerpern in die Kueche platzten.

»Oh Mann, ist das fuer alle?
Wo ist der Toast?
Hast Du Marmelade?«

»Du hast doch die Eier nicht gebraten, oder?
Ich hasse gebratene Eier.«

Er musste einen wahren Tanz mit den Toepfen und Tellern vollfuehren und hatte Schwierigkeiten, sie nicht fallen zu lassen, denn ueberall waren kleine Fuesse und Gesichter im Weg.
Er schaffte es aber heil bis zum Tisch.

»Ja, Doug, das Essen ist fuer alle, die jetzt schon auf sind.
Nein, Diana, das sind Ruehreier.«

»Kaufen wir heute Knaller?
Ich will Raketen haben, aber die kann man in Kansas nicht kaufen.«

»Oh, ich hasse Raketen und laute Knaller!«

»Ja, wir fahren nachher zu dem grossen Feuerwerksverkauf Diana, es tut mir leid, dass Du sie nicht alle magst, aber wir finden auch bestimmt etwas fuer Dich.
Ich muss Deine Mutter noch wegen der Raketen fragen.«

»Ich schau mir gerne die an, die Du nachts abschiesst.
Und ich mag Rauchbomben.
Kann ich ein paar Rauchbomben haben?«

»Ja, Diana, das ist gut.
Hey, lass uns ein bisseben leiser sein, da wollen noch welche schlafen.«

»Darf ich Mom aufwecken, um sie wegen der Raketen zu fragen?«

»Nein!
Mensch, Doug, wir fahren doch noch lange nicht- lass Deine Mutter schlafen.
Sie hat 10 Stunden gefahren und jetzt ist sie fertig!«

James hatte freie Zeit, weil er in weiser Voraussicht die eingehenden Reparaturauftraege erst fuer spaeter in der Woche terminiert hatte.
Ausser zum Feuerwerk einkaufen (da fuhr er dann doch ohne Sheila hin) lud er seine Familie zum Lunch bei Bill 's ein, fuhr mit allen zusammen zum Schwimmen, um ein wenig der Hitze zu entkommen und ging, natuerlich, auf den Abendspaziergang.

So bald es halbwegs dunkel war, stellte er eine Sperrholzplatte in den Vorgarten, auf der man Tischfeuerwerk wie Fontaenen und Kreisel abbrennen konnte.
Doug hatte sich die meiste Zeit des Tages mit Knallfroeschen und Raketen beschaeftigt, allerdings unter Vaters Aufsicht, um Feuer oder Verletzungen zu vermeiden.

Diana hatte nicht nur ihre Rauchbomben, sondern auch »Champagnerpoppers«, Knallbonbons, Tischfeuerwerksschlangen und eine Packung relativ harmloser Ladycracker.
Sheila sass auf der Veranda, sie interessierte sich am meisten fuer Fontaenen und bengalischen Lichter.
Die Wunderkerzen hoben sie sich bis zuletzt auf.

Die zwei mueden Kinder gingen ins Bett, wobei sich der Junge auf einen Tag mit seinem besten Freund und noch mehr Knallern freute, das Maedchen auf noch einmal Schwimmengehen und die grosse Show am Abend des vierten Juli.

James machte noch einen Kontrollgang, um sicher zu sein, dass keine Feuerwerkskoerper, ob nun ihre eigenen oder die von Anderen, das Gras oder das Dach in Brand gesetzt hatten.
Er war zwar nicht allzusehr besorgt, weil das Wetter nass gewesen war, aber Vorsicht konnte ja nicht schaden.

Sheila nahm eine lange kuehle Dusche, waehrend er seine Runde machte.
Er stellte nicht sehr erfreut fest, dass Cherry ein wenig aufgeregt war und sah einige ausgebrannte grosse Raketenhuelsen in ihrem Auslauf.
Diese verdammte Sheisskopfbande!

Da haben sie hinter ihrem Haus 3 Morgen Land aber sie muessen ihren Mist natuerlich so abschiessen, dass er bei mir runterkommt und meinem Pferd Angst macht.
Arschloecher!

Deren Extraland war sowieso ein rotes Tuch fuer James, weil ein guter Teil davon an die Rueckseite seines Grundstuecks grenzte.
Es erstreckte sich von den Rueckseiten dreier aneinanderliegender Grundstuecke bis zu der Bahnbetriebsstrasse;
James hatte einmal versucht, es zurueckzukaufen, hatte aber den Besitzer nicht erreichen koennen.

Tom schlich herum und kaufte es, und log dann auch noch James direkt ins Gesicht als die Aufsichtsbehoerde da war, um die Grundstuecksgrenzen zu kontrollieren.
Der Idiot hatte das Land gekauft und jetzt laesst er es einfach brach liegen.
Was fuer ein grosses Geschaeft fuer einen grossen »Landadligen« mit seinem bloeden kleinen Rasentraktor, den er behandelt wie einen Rolls Royce.
Immer wenn er den aus den Schuppen holt, kommen seine schweinejette Frau und seine zurueckgebliebenen Kinder raus und sehen ihm bewundernd zu, als wenn er ein Priester waere, der irgend einen grossartigen Ritus vollfuehrt.
Was fuer ein Arsch!

James schuettelte den Kopf und ging wieder hinein.


Sheila sass in der Couchecke, sie trug ein altes Baumwollnachthemd, an das er sich gut erinnerte.
»Komm her und lass uns uns ein wenig unterhalten.«

»Sicher.«
Als er sich bei Sheila hinsetzte, bemerkte er, dass es ihr altes Stillnachthemd war mit Schlitzen auf der Vorderseite, so dass das Baby leicht an die Brueste kommen konnte.

»Ich wollte Dir etwas sagen.
Du hast Dich veraendert.
Sehr veraendert!
Ich hab es schon gestern bemerkt, aber es kommt immer mehr zum Vorschein, je laenger ich mit Dir zusammen bin.«

»Oh Gott, das hoffe ich doch wohl, mit mir war doch nichts mehr los, oder?«

»Ja.
Ich musste Dich einfach verlassen.
Verstehst Du das?«

»Das hab ich nicht verstanden, nicht bis vor ein paar Monaten.
Aber Du hast Recht, es war noetig.«

»Einer von uns haette den anderen umgebracht, und es waere reiner Zufall gewesen, wer wen.
Aber ich bin beeindruckt von den Veraenderungen an Dir.«

»Tja,«
James grinste:
»Vielleicht haette ich eher ein paar Pfund abnehmen sollen.«

Sheila drueckte ihm ihren Ellbogen in die Rippen.
»Das hat Dir nicht geschadet, aber ich denke, es ist mehr ein Symptom der Veraenderung.
Einer grundsaetzlichen Veraenderung.«

»Erzaehl mir mehr, ich haenge an Deinen Lippen.«

»Ja, richtig.
Du dickschaedelige Intelligenzbestie.
Ich denke, was mich am meisten beeindruckt hat, ist, dass Du so viele Freunde gewonnen hast.
Ich weiss, dass Du nie viele hattest und schon gar keine Frauen;
zumindest keine solchen, denen Du nicht hinterhergehechelt hast wie ein Strassenkoeter.«

»Autsch, war das so offensichtlich?«

»Ja auch fuer die.
Manche haben mir sogar erzaehlt, dass Du sie sehr nervoes machst.«

»Oho - ich weiss.
Tja, wenn ich etwas im letzten Jahr hatte, dann war das Zeit zum Nachdenken.
Vielleicht erzaehl ich Dir dieser Tage die ganze lange schaebige Geschichte.«

»Morgen.
Ich muss mit Dir auch ueber ein paar Dinge reden.
Um ehrlich zu sein, ich hab mir schon ein paar Stichpunkte gemacht.
Aber wenn ich Dich jetzt ansehe, dann seh ich den Mann, in den ich mich einst verliebt habe, den Mann, den ich geheiratet habe, und nicht den Fremden, dieses erschreckende Ding, mit dem ich die letzten 5 Jahre gelebt habe.«

»Oh«.

Als Sheila sich auf der Couch bewegte, blickte eine ihrer Brueste aus dem Nachthemd.
James zeigte darauf,
»Meine Veraenderungen sind aber nicht das einzige, was hier sichtbar ist.«

Sheila sah an sich hinunter und musste dann laecheln.
»Es ist schon eine Weile her, seit Du oder irgend jemand das gesehen hat.«
Sie kicherte leise.
»Willst Du mehr davon sehen?«

»Ja.«

»Vielleicht willst Du sie Dir naeher ansehen?«
Sie griff hin und hob ihre rechte Brust mit der Hand hoch.
»Richtig nah.
Ja, genauso!
Oh, wie kannst Du mit der Zunge sehen?
Egal, sie war da.
Genauso. Ja ... «

Sheila hat sich auch veraendert!
Das ist die heisse instinktive Frau, die ich das erste Mal ins Bett zog, waehrend wir die 3 Musketiere im Fernsehen ansahen, nachdem wir diese Flasche Wein getrunken hatten.
Das war die erste Nacht, das erste Mal, dass eine Frau die ganze Nacht mit mir im Bett blieb und wir es bis zum Wahnsinn trieben.
Wir haben nachher ausgerechnet, dass es bei einem dieser ersten fuenf- oder sechsmal gewesen sein musste, dass Doug empfangen wurde.
Sie lehnten sich langsam auf der Couch zurueck, Sheila tastete nach seinem Reissverschluss und seine freie Hand schlaengelte sich unter den Saum ihres Nachthemdes.
Jesus, bei ihr laeuft´s wie in einem Bach!
Ein Bach zwischen den Beinen - hoert sich an wie ein Spielzeug - verkauft sich bestimmt gut ...

Mund an Mund betasteten, erforschten, streichelten sie sich jetzt.
»Hast Du- irgendwelche- Kondome?«

»Nein.
Aeh, hast Du irgendwie Schaum oder so was?«

»Oh!
Nein, habe- habe ich nicht gebraucht- schon laenger nicht -ja!
Da.
Ein bisseben sanfter.
Ja.«

»Ich auch nicht.«
Vielleicht sollte ich jetzt besser nicht sagen, warum nicht.

»Oh, Scheiss!
Verdammt, ich will jetzt Liebe machen!
Nein, ich will Sex.
Ich will puren, verschwitzten, animalischen Sex!
Ich will Dich in mir fuehlen.«

Sheila beugte sich vor und nahm James' fuer einen Moment in den Mund.
Er stoehnte.
Sehr zu seiner Frustration richtete sie sich wieder auf.
»Davon tun mir immer noch die Kiefer weh.
Verdammt, wenn wir es ohne irgendwas machen, dann ist es sicher wie das Amen in der Kirche, dass es bei mir wieder einschlaegt.
Du weisst, was wir fuer ein Glueck haben.«

»Ja. Gott, das war schoen.
Glaubst du, wir koennen 69 machen?«

»Nein, ich bekomme den Mund einfach nicht so weit auf.
Das tut weh, das weiss ich!
Hast Du Vaseline?«

»Aehm, ja ...
Denkst Du, was ich denke?«

»Da kannst Du drauf wetten.
Du weisst wie ich es von hinten mag ... «

»Hey.
Man koennte ja glatt meinen, Du waerst abnormal, wenn das fuer Dich nicht so normal waere ... «

»Halt den Mund, hol dies verdammte Zeug und dann fang an!«

»Ja, Ma'm!
Kommt sofort, Ma'm!
Mit Freuden doch, Ma'm!«


Nachdem Sheila eingeschlafen war, war der naechtliche Sex mit Cherry sogar noch besser als sonst.

»Sieh mal, ich hab meiner Familie versprochen, dass wir sie nach dem vierten besuchen kommen und das kann ich jetzt nicht absagen.
Aber ich bin in drei Tagen zurueck und dann muessen wir uns mal ernsthaft unterhalten.«


Es war am Vormittag des fuenften.
Doug und Diana waren auf den Ruecksitzen des Autos ordnungsgemaess angeschnallt und Sheila sass hinter dem Steuer, das Fenster war offen, damit die Klimaanlage schon mal kalt werden konnte.

»Okay.
Ich werde Dich vermissen.«
James beugte sich hinein, um sie zu kuessen.
Wo die Kinder es nicht sehen konnten, drueckte er auch kurz ihre Brust.

»Lass das!
Oh, lass das noch ein bisschen ... «
Sheila wand sich ein wenig und tat dann entschlossen seine Hand beiseite.
»Ich- wir sehen Dich bald wieder.«
Damit kurbelte sie das Fenster hoch und fuhr rueckwaerts aus der Einfahrt auf die Strasse hinaus.


Okay und was zum Teufel, ihr Goetter und Goettinnen, was machen wir jetzt?
Am vierten Juli hatten James und Sheila kleine Blicke ausgetauscht, sich liebkost wann immer sie alleine waren und einen guten Teil der Nacht nach ihrer Rueckkehr vom Feuerwerken mit wiederhohem Geschlechtsverkehr zugebracht.
Gott sei Dank, war noch ein Laden auf, wo ich Verhuetungsschaum kaufen konnte.
Mein Schwanz wuerde aussehen wie ein roher Hamburger, wenn wir das alles anal gemacht haetten!

Er ging wieder hinein und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Ich nehme an, es konnte einfach nicht so schoen und einfach bleiben, oder?
Was zum Teufel mach ich jetzt?
Entweder Hungersnot oder ueberfluss - entweder habe ich ueberhaupt keinen zum Sex oder gleich zuviel!
Fuer welche entscheide ich mich denn jetzt?
Muss ich mich ueberhaupt entscheiden?
Vielleicht nicht.

Frueher oder spaeter geht Sheila zurueck an ihre Schule, da hat sie schliesslich den Vertrag unterschrieben.
Das gibt mir wenigstens ein bisschen Luji, um dieses ganze Durcheinander zu ordnen.

Wenn ich waehlen muss . . . welche?
Wenn es einfach nur um reinen Sex geht- dann weiss ich es nicht.
Da kann ich auch gleich 'ne Muenze werfen.
Cherry ist so verdammt angenehm enger und dann dieses Anklammern.
Und sie riecht und schmeckt auch besser.

Schon seit ich sie kenne, riecht Sheila wie ein toter Thunfisch in der Sonne, selbst direkt nach dem Duschen.
Natuerlich, das war so bei jeder Frau, mit der ich zusammen war ausser bei dieser schwarzen Stripperin.
Ich frage mich, ob alle schwarzen Frauen so frisch und sauber riechen?

Auf der anderen Seite ist es auch ganz schoen, wenn man sich dabei hinlegen kann.
Gesicht an Gesicht.
Und Busen.
Busen!

Sheila hat Grossartige!
Ich wuenschte, Pferde haetten auch welche - es ist frustrierend, wenn man auf Titten abfaehrt und dann ein Stute einfach keine hat!
Und wenn sie heiss ist, dann hat man bei Sheila den besten Sex, den ich je auf zwei Beinen erlebt habe!

Scheisse!
Vielleicht haette ich ihr in der Nacht die Wahrheit sagen sollen.
Aber ich konnte es nicht.
Sie haette mich vielleicht nie wieder die Kinder sehen lassen.
Natuerlich, wenn sie mich und Cherry erwischt, dann ist sowieso alles aus. Scheisse.

Oh, ja gut, ich habe drei Tage.
Ich frage mich, ob die Scheisskoeppe noch in ihrem Garten sind?
Es ist immer noch kuehl genug, um in den Stall zu gehen ...

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  #31  
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Der Pferde-Mann: Kapitel 12 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


James und Sheila verwandten viel Zeit nach Einbruch der Dunkelheit darauf, auf der vorderen Veranda zu sitzen, wenn es kuehl war und die Gluehwuermchen ueber dem unbebauten Grundstueck auf der anderen Seite der Strasse blinkten.
Tiefe Diskussionen, frohe Erinnerungen, philosophische Gedanken, all dies wurde ausgetauscht und ausgekostet, wenn sie dort sassen und am Eistee nippten.

Plaene wurden gemacht.
Obwohl er fast verrueckt wurde bei dem Gedanken an was er tun sollte, war James rauschhaft gluecklich, wieder mit Sheila zusammen zu sein.
Oder zumindest berauscht.


»Ich muss fuer ein Jahr zurueckgehen.
Ich habe einen Vertrag unterschrieben.«

»Verdammt, ich nehme an, das musst du wohl.«
»Ja, muss ich.
Wovon sollte ich leben, wenn ich wieder hierhin zurueckzoege.
Um fuer dieses Schuljahr noch einen Lehrerjob zu bekommen, ist es zu spaet.«

»Davon abgesehen, wir sollten es doch nicht zu sehr ueberstuerzen, oder?
Wir brauchen Zeit, um unsere Gedanken zu ordnen und um sicher zu sein, dass wir wirklich wieder zusammen kommen wollen.
Ich meine, jetzt im Moment fuehlt es sich richtig an, aber wir haben nicht viele Erfahrungen mit spontanen Entscheidungen -wenigstens nicht mit guten.«

»Du hast recht, okay.
Wir machen das so:
Ich und die Kinder bleiben den Rest des Sommers hier, zumindest die meiste Zeit.
Dann, wenn die Schule im August wieder anfaengt, nehme ich die Kinder und wir fahren wieder nach Westen.
Du kannst dann dahin kommen, wann immer Du Zeit hast und bleiben, solange Du kannst.«

»Nun, es waere mir nicht Recht, Mom und Dad zu lange alleine zu lassen, von Cherry ganz zu schweigen.
Es waere nicht fair, sie zu bitten, sich fuer mehr als ein paar Tage um sie zu kuemmern.«

»Ich weiss.
Aber ein paar Tage im Monat oder so waere doch wohl in Ordnung, oder?«

»Ich nehm's an.
Das wird zwar teuer, aber das ist es wert.«

»Ich mach Dir das schon wertvoll, Junge!«

Sheila streckte die Hand aus und drueckte.
»Hmrnm ...
Das glaub ich Dir sogar.«


Sie verbrachten jetzt ihre Naechte zusammen im Bett.
Die meiste Zeit.
James fand immer eine Moeglichkeit, auch mit Cherry alleine zu sein, entweder nachdem Sheila eingeschlafen war oder waehrend des Tages, wenn sie in der Stadt Freunde besuchte.

Eines Tages kam sie zurueck und gab bekannt:
»Ich habe mit Jackie heute gesprochen.«

»Wer?«

»Jackie - die Sekretaerin bei der Schulaufsichtsbehoerde.
Sie sagte mir, dass sie einen Sprachtherapeuten braeuchten, dann rief sie den neuen Superintendenten an, der war erfreut bei dem Gedanken, dass ich evtl. zur Verfuegung stehe.
Er will mich unter Vertrag nehmen.«

»Und was ist mit Deinem Vertrag in Kansas?«

»Sie koennen nichts gross unternehmen, wenn ich aus familiaeren Gruenden aus dem Staat wegziehe.
Ich habe sie angerufen, die Situation erklaert, und die Verwaltung da scheint der Meinung zu sein, dass es wunderbar sei, wenn wir wieder zusammen kaemen!
Sie sagten, sie werden mich aus dem Vertrag entlassen, wenn ich darum bitte.«

»Wow!
Soll das heissen, Du kannst jetzt sofort wieder herziehen?«

»Ja.
Natuerlich werde ich ein Haus oder sowas mieten.
Es waere nicht fair, Deine Eltern rauszuwerfen und wir sollten die Dinge immer noch nicht ueberstuerzen.«

»Ja, das ist vernuenftig gedacht.«

Oh, das ist schoen, denke ich ...
Aber will ich denn?

Das macht die Entscheidung natuerlich noch schwerer.
Wenn sie dauernd hier herumschwirrt, wird sie frueher oder spaeter Cherry und mich erwischen.
Natuerlich, wenn sie hier erstmal eine Weile alleine wohnt, ist das nicht ganz so wahrscheinlich - aber dann ist es auch schwieriger, sich rauszuschleichen, weil sie natuerlich erwarten wird, dass ich die meisten Naechte mir ihr verbringe.
Was ist denn ueberhaupt so schwer daran, den Sex mit Cherry aufzugeben?
Ich hab sie doch nur gekauft, um eine Moeglichkeit zum Sex zu haben, und die bietet Sheila doch auch.

So, warum ist das nun unterschiedlich und in mancher Beziehung sogar besser?
Kann ich mich denn nicht ueber die eigenen Eier erheben?
Muss denn mein Schwanz dauernd mein Hirn beherrschen?

Ist es - ist denn da vielleicht mehr zwischen mir und Cherry als nur Sex?
Nein!
Es ist eine Sache, das System zu umgehen- aber etwas emotionelles ..
das waere doch nun wirklich pervers!

Verliebt?
In ein Tier???
Nein.
Liebe tut so weh.
Ich bin nicht verliebt in irgend jemand oder irgend etwas.

Oh sicher, ich liebe Mom und Dad und meine Kinder und meine Katze, sogar Cherry irgendwie.
Aber ich bin nicht verliebt!
Nicht in Cherry und nicht in Sheila.
Liebe ist zu gefaehrlich.

»Hey, wo bist Du?«

»Oh! aeh, Entschuldigung.
Ich hab nur nachgedacht.«

»Worueber?«

»aeh, uebers Umziehen.
Ja!
Das wird ein grosses Projekt, weisst Du?«

»Natuerlich wird es das.
Obwohl dahin gezogen bin ich nur mit einem Anhaenger.«

»Vergiss nicht Deine Schwester und ihren Mann und Deine Eltern- die haben auch grosse Wagenladungen mitgenommen.
Und hast Du nichts gekauft seitdem Du da bist?«

»Nur ein Tagesbett Und Doug's Etagenbett.
Und ein paar grosse hoelzerne Vitrinen.
Und ein paar Regale ...
Du hast Recht, es wird mehr Aufwand, zurueckzukommen, als es war zu gehen.«

»So, wann wird die Miete fallig?«

»Am 31. Aber ich muss gut sauber machen, um meine Kaution zurueckzubekommen.«

»Dann brauchen wir vielleicht einen Lastwagen, und soviel Geld habe ich nicht ueber.«

»Ich werde am 22. bezahlt und ich habe jetzt noch Geld ueber.«

»Vielleicht muessen wir schnell mal hinfahren und uns die Sache vor Ort ansehen, so dass ich mir ausrechnen kann, wie gross der Lastwagen sein muss.«

»Ha!
Gute Idee - Und vielleicht koennen wir uns ja auch ausrechnen, was wir damit tun.«
Sheila packte James in den Schritt.

»Au!
Ich kann mir vorstellen, was man schon jetzt damit tun koennte ...
Hey, man koennte uns beobachten!«

»Dann haben die Glueck gehabt.
Komm her, Weib.«

Dorthin zu fahren, einen Lagerraum zu mieten, das meiste der Habseligkeiten dort hinein zu bringen - die Habseligkeiten, die sie nicht auf seinem Pick-Up unterbringen konnten- und das Apartment zu putzen verbrauchte vier Tage.
James und Sheila arbeiteten schwer bei Tag und liebten sich schwer bei Nacht.
James genoss die Spiele, die sie spielten, weit weg von Eltern, Kindem und neugierigen Nachbarn, aber er stellte fest, dass er Cherry vermisste.

»Lass es uns nach Pfer... , Hundeart machen!«

Sheila setzte sich abrupt auf und kreuzte die Beine.
»Hey, ich hab gehoert, was Du sagen wolltest.
Hast Du mir ueber Cherry die Wahrheit erzaehlt?«

James streichelte einer ihrer Brueste, bis Sheila sie wegzog.
»Ja, sicher.
Schau, ich habe es ein paarmal versucht, aber es war nicht dasselbe.
Sie hat keine Phantasie, so wie Du.
Ich meine, mit ihr war es besser als gar nichts, und besser als mit den meisten Frauen, aber nicht besser als mir Dir!«
Scheisse.
Ich hoffe, ich kann das hinbiegen, nach all der Arbeit, die wir hier getan haben.

»Wirklich?
So wie das?«
Sheila strich mit einer Hand ueber James Genitalien und glitt dann mit einem Finger weiter nach unten und erforschte seinen After.

»Ahaaa ... Ja!
Ohha, das fuehlt sich aber seltsam an!«

»Hmpff.
Ich wette, es fuehlt sich genauso an, wie es sich fuer mich anfuehlt.
Verdammt gut.«

»Oh, ja, jetzt wo Du es erwaehnst ... «

Sheila oeffnete ihre Beine wieder fuer seine Hand, drehte sich dann um stand auf Haenden und Knien.
»Komm her, Du Hengst, erinnere Dich dran, ich bin von jetzt an die einzige Stute auf Deiner Weide!«

»Ich komme, Sheila!«

»Verdammt, wollen die, dass wir diese verdammte Bude neu bauen, bloss weil wir darin gewohnt haben?«

»Hoer auf zu meckern, wir sind doch fast fertig.
Wir muessen nur noch den Herd und den Kuehlschrank vorziehen und unter und hinter ihnen saubermachen.
Wir haben das ganze Holz abgewaschen, die Teppiche shampooniert, die Loecher alle zugeschmiert und den Ofen saubergemacht Wir sind fast fertig.«

»Grossartig, dann ist ja alles, was wir noch zu tun haben, 10 Stunden zurueckzufahren, dann mit einem grossen Lastwagen zurueckzukommen und den Lagerraum leermachen und dann noch den ganzen Kram mitzunehmen, den Du in Wichita gelagert hast und ... «

»Halt die Klappe, Junge. Lass es uns einfach machen.«

»Verdammt, ich hab jetzt in der ganzen Stadt gesehen und es gibt wirklich nichts zu mieten, was ich bezahlen koennte oder worin ich wohnen wuerde.«

»Was ist denn mit dem Pfarrhaus unten an der Strasse?
Hast Du Dir das nicht angesehen?«

»Sie wollen 400,00 Dollar im Monat dafuer und eine grosse Kaution.
Du weisst, was diese Bastarde in Kansas mit der Kaution fuer mein Apartment gemacht haben.«

»Ich sag immer noch, Du solltest zurueckgehen und sie verklagen.
Wir hatten die Bude sauber!
Miese Gauner wie die glauben, dass eine Kaution ein Bonus ist, den sie von jedem Mieter kassieren koennen.
Wenn ich nur daran gedacht haette, eine Kamera mitzubringen, um die Beweise zu sichern.«

»Vergiss es.
Ich will in diese Stadt nur noch zurueck, um meinen Kram aufzuladen und wieder abzuhauen.«

»Das muessen wir dann auch ziemlich bald tun, sonst laeuft naemlich die Mietzeit von dem Lager ab und dann musst Du versuchen umzuziehen, waehrend Du arbeitest.«

Sie blickten finster auf den Boden vor der Veranda.
»Meinst Du, wir passen alle hier rein?«

»Mit all Deinen Kram, und dem von Mom und Dad und meinem?
Au weia.«

»Ich weiss, ich weiss, aber wir haben ja auch vieles doppelt.
Wir koennten einen grossen Bazar veranstalten.«

»Aber einen ganz grossen!«

.
  #32  
Old 07-07-2016, 10:07 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 13 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


August 1987

Sheila nahm die Kinder mit, um die Schulsachen fuer das neue Schuljahr einzukaufen.
Tony und Grace hatten ihre Blutzuckertests und James war ganz schrecklich beschaeftigt mit all den Reparaturauftraegen, die diesen Tag hereinkamen.
Er sass am Kuechentisch und loeste ein Kreuzwortraetsel, wuenschte, die Hitze waere ein wenig weniger drueckend, so dass er Cherry »besuchen« gehen koennte, als es klingelte.

»Oh, Hi, Mrs. Windward.
Tut mir leid, aber von meiner Familie ist keiner zuhause.«

»Es ist schon gut. Ich wollte mit Ihnen selber sprechen.
Kann ich hereinkommen?«

»Sicher, warum nicht?«

James hielt die Tuer auf und trat beiseite.
»Darf ich Ihnen etwas anbieten?
Eistee?«

»Nein danke.«

»Nun setzen Sie sich doch hier an den Tisch.
An dem spielt sich sowieso alles ab.
Was kann ich fuer Sie tun?«

»Ich wollte mit Ihnen ueber Ihr Pony sprechen.
Ich denke-«

James unterbrach sie stimrunzelnd.
»Ich dachte, das Thema waere erledigt!«

»Bitte unterbrechen Sie mich nicht, bis ich fertig bin.
Vielleicht moechte ich etwas anderes sagen, als Sie erwarten.«

»Fahren Sie fort.«
James zuendete sich eine Zigarette an und nahm einen Schluck Tee.

»Ich denke, ich bin vielleicht unfair gewesen,«
sie hielte eine Hand hoch, als James den Mund oeffnete.
»Ich habe Sie beobachtet, und Sie scheinen sich gut um das Tier zu kuemmern, ihre Kinder moegen es und die anderen Kinder aus der Nachbarschaft auch.
Obwohl ich immer noch nicht darueber entzueckt bin, eines so nah bei meinem Haus zu haben, so hat es doch nicht die Probleme bereitet, die ich befuerchtet hatte, als Sie es hier hinbrachten.«

»Sie«
korrigierte James.

»Bitte- das faellt mir nicht leicht zu sagen.«
Sie holte tief Atem.
»Ich habe mich an die Zeit erinnert, als Sie sich fuer meinen Mann stark gemacht haben, bei diesem aerger mit dem Sheisskopfmaedchen, als sie behauptete, er haette sie missbraucht.«

»Ja, ich denke immer noch, dass sie da gelogen hat.
Meine Kinder haben gehoert wie sie im Schulbus den einen Tag getoent hat, sie haette den Richter angelogen und dass er deswegen ins Gefaengnis musste.«

»Aber Sie haben ihn von Anfang an verteidigt, sogar bevor ihre Kinder irgend etwas hoerten.
Warum?«

James dachte einen Moment nach.
»Ich bin mir nicht ganz sicher.
Ich kannte einfach Paul und ich kannte die Sheisskopfs.
Sie luegen immer und versuchen, anderen Leuten aerger zu machen.
An dem Tag, an dem es passiert sein soll, kamen sie zu uns und wollten sich mit Sheila und mir alleine unterhalten.
Dann erzaehlten sie uns, was Paul getan hatte oder angeblich getan hatte ....
Sie sagten, dass die Behoerden sie angewiesen hatten niemanden was davon zu erzaehlen, aber sie daechten, wir sollten das wissen, weil wir ihre Nachbarn seien und unsere Kinder auf ihrem Hof spielten und sie gerne besuchten.«

»Sheila war entsetzt und fragte mich, warum ich nicht herueber ginge und Paul auf der Stelle erschoesse.
Um ehrlich zu sein, sie wurde deswegen fuerchterlich wuetend auf mich, aber sie hat ihre eigenen Probleme und eines davon ist ein sehr starker ueberbeschuetzender Mutterinstinkt Wie auch immer- etwas spaeter hat sie sich beruhigt, besonders nachdem ich sie daran erinnerte, dass Tammy den selben Vorwurf gegen einen kleinen Jungen von dem Haus auf der anderen Strassenseite schon vor einem Jahr gemacht hatte- eine offensichtlich falsche Anklage.
Sie war nur sauer auf ihn, weil er nicht mit ihr spielen wollte.«

»Nun, Sie und Sheila und eine andere Familie waren so ungefaehr die einzigen in der Stadt, die fuer ihn einstanden.
Selbst unsere Kirche wollte nichts mehr mit uns zu tun haben.
Sie legten mir nahe, mich doch woanders einzuschreiben.«

Mrs. Windward 's Gesichtszuege wurden hart und ihre Augen feucht.
»Und dann dieser Rechtsanwalt, den wir beauftragten, der einzige, den wir uns leisten konnten.
Er riet Paul auf mildernde Umstaende zu plaedieren- und dann haben Sie ihn trotzdem ins Gefaengnis geworfen!
Zwei Jahre musste er drin bleiben, so ein alter Mann!
Und als er wieder rauskam, war ihm alles egal.
Sie waren die einzigen Nachbarn, die ueberhaupt mit ihm sprachen.
Sie haben mir bei den Baeumen geholfen, beim Schnee, als mein Auto seinen Geist aufgab - und als Paul ein paar Monate nach seiner Entlassung starb, waren Sie die einzigen ausser unserer Familie, die herueber kamen oder anriefen oder mit zur Beerdigung gingen.«

»Sie waren ein wahrer Freund und ein guter Nachbar und als Sie eine schwere Zeit hatten, hab ich Ihnen auch noch aerger gemacht, weil Sie ein Haustier kauften!
Es tut mir leid, ich haette das nicht-«

Sie unterbrach sich, um sich in ihr Spitzen-Taschentuch zu schneuzen.
»Ich haette mich nicht benehmen sollen wie eine alte gemeine Frau!
Ich war nur so wuetend wegen Paul.
Ich bin es immer noch.
Aber Sie und ihre Eltern und ihre Frau und Kinder«
(Schnueff)
»Sie sind wundervoll gewesen und ich frage mich nur, ob Sie mir denn vergeben koennen?«

James taetschelte ihre Hand ueber den Tisch hinweg.
»Sicher, wenn Sie mir vergeben koennen, dass ich dann auch so unfreundlich war.
Gott weiss, ich sollte es verstehen, dass ein Verlust einen Menschen dazu bringen kann, so zu handeln, wie er das sonst nie taete.
Schauen Sie, lassen Sie es uns doch das als erledigt ansehen und wie vorher als Nachbarn weiterleben, okay?«

(Schnueff.)
»Okay.
Danke.
Wenn mein Sohn vorbeikommt, um meinen Rasen zu maehen, moechten Sie dann gerne das Schnittgut fuer Ihr Pony haben?«

»Sicher.
Sie mag das.«

Mrs. Windward stand auf.
»Danke fuer das Gespraech.
Ich muss jetzt auf meine Avon-Tour- aber kommen Sie herueber, wann immer Sie wollen.«

James brachte sie zur Tuer.
»Das werde ich tun.
Und nebenbei, lassen Sie doch bitte einen Ihrer Kataloge hier, wenn Sie mal dran denken.
Sheila hat demnaechst Geburtstag und ich moechte ihr da noch ein paar Dinge besorgen.«

Die Sheisskopfs hassten mich waehrend dieser Zeit.
Weil ich mich weigerte, bei ihrem Hassintrigen mitzumachen und sogar anbot, zu Pauls Gunsten als Leumundszeuge aufzutreten, erzaehlten Tony s Eltern ihm, dass ich vorhaette, zu Gericht zu gehen und Tammy eine Luegnerin zu nennen.
Er fing an grosse Steine in das hohe Gras in meinen hinteren Garten zu werfen, in der Hoffnung, dass ich mit dem Rasenmaeher drueberfuhr.
Sie waren aber leicht auszumachen und ich warf sie wieder zurueck.
Dann versuchte er es mit rostigen Drahtstuecken - das funktionierte.
Mein Rasenmaeher warf einen Brocken davon hinten raus und der ging mir glatt durch den Knoechel.

Nachdem ich die Kruecken los war, habe ich mich dann doch an den Bastarden geraecht.
Ich ging auf das Land, das er hinter meinem Haus gekauft hatte, trieb ein paar zweifusslange, dreiviertel Zoll starke Armierungseisen in den Boden und liess gerade soviel herausstehen, dass sie in seinem dummen Balkenmaeher an seinem Spielzeugtrecker haengen bleiben mussten.
Ich habe sie natuerlich an der von meinen Grundstueck am weitesten entfernten Seite eingetrieben.
Sie hatten mehr als ein Jahr lang unter der Traufe hinter meinem Haus herumgelegen und waren voellig verrostet.
Keiner konnte nachweisen, dass sie nicht schon seit Jahren da in dem Boden steckten.

Es war goettlich.
Er erwischte alle drei Stuecke auf einmal.
Er fuhr so schnell, dass die Vorderabdeckung des Maehwerks sich in die Messer zurueckbog und dort zerhaeckselt wurde.
Bevor er den Trecker anhalten konnte oder die wirbelnden Schneiden ihren Schwung verlieren konnten, war sich die Maschine weit genug vorgerollt, so dass die Schneiden die Staebe beruehren konnten.
Die Schneiden, Halterungen, Wellen und Rollen wurden total auseinander gerissen!
Stuecke aus Stahl und Gusseisen sausten durch die Luft, durchbohrten drei der vier Reifen, schlugen ein Loch in das Kurbelgehaeuse des Motors und zerbrachen sogar eine Spurstange der Steuerung.

Dieser dumme Bastard musste fast zwei Riesen bezahlen, bis alles erneuert war.
Ich rechnete mir aus, dass wir jetzt quitt waren, weil mich sein Drahttrick ungefaehr das Gleiche an Arztrechnungen und Einkommensverlust gekostet hatte.

Tom entschloss sich offensichtlich, mit mir keinen Aerger mehr anzufangen.
Es war sowieso wieder an der Zeit, sich eine neue Zielscheibe zu suchten.
Sie fingen an, auf zwei Kindern aus der Strasse herumzuhacken.
Scheisskoepfe.

.
  #33  
Old 07-08-2016, 01:41 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 13 - Teil b
Autor: Mark Matthews
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Oktober 198 7

»Cherry, Du bist was Besonderes.«
Sheila sass auf der hinteren Veranda neben James, und kommentierte wie das Pony geschaeftig seine Haare mit Lippen und Zaehnen »kaemmte«.
Sie war an einer Stelle angepflockt, wo sie bis zur Tuer gehen konnte und machte Anstalten hineinzukommen.
Sheila erlaubte das nicht, weil sie und James gerade einen neuen Vinylteppich in der Kueche verlegt hatten.
Cherry schien Sheila keine Beachtung zu schenken, verlegte vielmehr ihre Aufmerksamkeit auf James' Gesicht und badete es mit ihrer Zunge.

»Huch!
Pferdespucke!«
Sheila zog ein Gesicht.
»Hey, das ist nicht so uebel!
Du laesst doch auch Hunde Dein Gesicht ablecken und Du kuesst Katzen.«
»Aber das sind doch Haustiere und Katzen sind so sauber.«
»Oh, und ueberleg' Dir mal wo die Katze zuletzt dran geleckt haben koennte .... «
Sheila wurde blass und Doug und Diana prusteten los.

»Oh, Mom,«
sagte das Maedchen,
»ich denke, das ist doch suess.
Cherry liebt Daddy.«
»Ich hab's bemerkt.
Guck, jetzt gibt sie ihm einen Zungenkuss.
UH.«

James drehte seinen Kopf fuer eine Minute weg.
Cherry stoerte das nicht;
sie leckte einfach an seinen linken Ohr weiter.

»Hey, ein dicker schlabberiger Pferdekuss ist das Beste fuer einen verdorbenen Magen, weil der Speichel so viel Natriumbicarbonat hat.«
»Bitteschoen, bitteschoen.
Ich halt mich da lieber an Alka-Selzer, wenn ich was brauche.
Hey, was macht sie denn jetzt?«

Cherry rieb und knabberte an James Hemdtasche.
»Oh, sie will nur eine Zigarette.«
Er zog eine heraus, um sie ihr zu geben.

»Ist das nicht schaedlich fuer sie?«
»Ja, zuviel waere schon schaedlich, aber so haben die Leute frueher ihre Pferde, Maultiere und Esel gegen Wuermer behandelt.«
»Oh.«

.
  #34  
Old 07-09-2016, 12:48 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 13 - Teil c
Autor: Mark Matthews
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November 1987

»Vorsicht, da!
Sachte. Sachte. Okay, wir sind durch die Tuer durch, Kipp die Couch jetzt wieder gerade.
Pass auf, dass Du an der Hecktuer nicht stolperst.«

Zwei von James' Schwestern und ihre Maenner waren da um den aelteren Falabellas beim Umzug in ein kleines Haus ein paar Blocks weiter zu helfen.
Ein paar Tage vorher hatte James ein Gespraech mit seiner Mutter gehabt.

»Sohn, ich denke, es ist das Beste, wenn wir einen kleinen Bereich fuer uns alleine finden.
Hier sind einfach zu viele Leute, und Sheila und ich geraten manchmal aneinander.
Ich denke, dass sie es nicht mag, wenn sie jemanden in dem hat, was sie als 'ihre' Kueche empfindet.
Wir werden immer noch in der Naehe sein fuer Dich und die Kinder, aber wir muessen, solange wir koennen, so unabhaengig wie moeglich sein.
Es ist schon in Ordnung.
Es wird uns gut gehen.«

Eigentlich war ich erleichtert.
In letzter Zeit ging kaum ein Tag vorbei, an dem Sheila nicht ueber irgend etwas meckerte, was Mom oder Dad getan hatten.
Es stimmte schon, wenn vier Erwachsene den Kindern sagten, was sie durften oder nicht durften, war es nicht einfach.

Diana nutzte die Situation geschickt und spielte oft die Erwachsenen gegeneinander aus.
Dad war in einem Moment ausser sich wegen etwas, was sie getan hatte und im naechsten hatte er einen Anfall, weil ich ihr ein paar Ohrfeigen verpasste, weil ich wusste, dass sie das mit Absicht getan hatte.
Diana spielte dieses Spielchen wie ein Tennisspieler einen langsamen Lob spielt.
Doug ist ein guter Junge, aber er versucht, es jedem Recht zu machen und das arme Kind wird manchmal verrueckt, wenn es versucht, drei oder vier verschiedenen Richtungen zu folgen.

Dass er hyperaktiv ist und sich an aufeinanderfolgende Anweisungen nicht erinnern kann, macht die Sache nicht leichter.
Er versucht sein Bestes.

Es ist gut, dass sie ausziehen - drei Betten, drei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, das Sheila und ich zum Schlafen benutzen, eineinhalb Badezimmer, nur eine kleine Essecke und jeder eine andere Diaet.
Es ist ein Wunder, dass wir nicht noch mehr aerger miteinander gehabt haben.

.
  #35  
Old 07-12-2016, 10:22 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 13 - Teil d
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Anfang Dezember 1987

»Ah, es ist schoen, von Joplin wegzukommen und dahin zu fahren, wo man wirklich einkaufen kann.«
Sheila streckte ihre Arme hinter dem Kopf aus.
James sah sie kurz mit einem hoeflichen Laecheln an und wendete seine Aufmerksamkeit wieder der Strasse zu.

Springfield ist nicht wirklich soviel groesser als Joplin, aber sie haben einige konzentrierte Einkaufsbereiche- die Battlejield Mall, South Gienstone Avenue mit all den an ihr liegenden kleineren Einkaufszentren an ihr, und dem groessten Pro-shop der Welt- aber ich nehme mal an, da fahren wir nicht hin.
Ich wuenschte, wir wuerden;
sie haben die groesste Auswahl an Waffen im Umkreis von hunderten von Meilen.

Sie landeten dann bei Pier One Imports, wo James sich beim Anblick von Messingpferden amuesierte und sich durch die breite Auswahl an Weihrauch wuehlte auf der Suche nach etwas, das vielleicht bei einem Fluch half.
Sheila flippte wie gewoehnlich beim Anblick all der Koerbe und Flechtarbeiten aus.

Spielzeuglaeden boten Legesteinsets an, die in Joplin nicht zu haben waren und auch bestimmte »Mein Kleines Pony«-Figuren und -Zubehoer.

James schleppte sich mannhaft und geduldig durch Laden fuer Laden mit Frauenkleidung und Schuhen und las dabei das Taschenbuch, das er sich in weiser Voraussicht vor der Abfahrt eingesteckt hatte.

Am spaeten Nachmittag rief Sheila ihn aus der Ecke, in der er wartete, zu sich.
»Komm, zieh das an, Honey.«

Mit einem Seufzen plazierte er das Lesezeichen und steckte das Buch wieder in seine Huefttasche.
Ein schneller Rundblick lokalisierte Sheila in einem kleinen Laden direkt neben einem Staender mit Damen-Unterwaesche.
Wie viele andere Maenner auch machten Miederwarengeschaefte James nervoes.
Was ist wenn Leute denken, dass ich irgendwie pervers waere und ich versuche, Damenunterwaesche fuer mich selber zu kaufen?
Ha.
Ich meine, ich denke, ich bin schon pervers aber doch nicht so!
Ich mach das besser gleich ganz klar, damit es da keine Missverstaendnisse gibt.

»Okay, Suesse, was ist los?«
sagte er zu Sheila.
»Das ist meine Ehefrau. Sheila,«
sagte er herzlich zu der Verkaeuferin.
»Wir sind jetzt seit fast 10 Jahren verheiratet.
Gluecklich verheiratet.
Wir haben zwei Kinder.
Eigene Kinder.
Oh, ich meine, es ist natuerlich nichts Falsches am Adoptieren, es ist wunderbar und braucht viel Liebe, aber wir haben unsere Kinder gemacht, aeh, ich meine, das ist, ich aeh ... «

James wand sich verzweifelt, als er sah, wie Sheila und die Verkaeuferin mit Gewalt versuchten, das Lachen zu unterdruecken.

Okay.
Das wars.
Was jetzt?
Wegrennen?
Wuerde ichja gerne aber ich kaeme hier nicht weg.
Ich wuerde auf einem Kaugummipapier ausrutschen und mit dem Kopf voraus in einem Bikinihoeschenstaender landen.

Nimm dich zusammen, Junge!
Kinn hoch, Brust raus, eine steife Oberlippe und all das.
Du bist ein Mann der Queen in britischer Tradition, von altem Blut.
Stell dich der Musik.

»Was ist los mit euch?
Ich bin ein Mann der Queen-«

Das war's dann wirklich.
Kreischendes Gelaechter ergoss sich ueber die Gestelle mit Sweatshirts, Blusen, Nachthemden, Spitzenunterwaesche und BHs.
Die zwei Frauen lachten noch lauter und James' Gesichtszuege entgleisten.

»Queens Man?«
Oh scheiss, das ist nicht das, was ich sagen wollte.
Ich hatte Queens Man im Kopf und meine Zunge hat es dann ausgesprochen.
»Queens Man.«
Hmpj!
Queens- Oh, oh, zum Teufel!

James Gesicht zerfiel, er schnarchte und gurgelte und fiel dann in das Gelaechter der Anderen ein.
Die Leute sehen uns an, als wenn wir spinnen wuerden.
Er sank langsam und hilflos zu Boden.

.
  #36  
Old 07-13-2016, 01:31 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 13 - Teil e
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Heiligabend 1987

Die Kinder waren nach einer groesseren Anstrengung ihrer Eltern gluecklich im Bett.
Der Fernseher spielte leise im Hintergrund, der Mormon Tabernade Choir praesentierte traditionelle Hymnen.
James und Sheila sassen auf der Couch und tauschten private Geschenke aus.
»Oooh, und was haben wir hier?«
Sheila riss das Papier auf, was James einen innerlichen Stich versetzte.
Sehr lange Jahre lang, waehrend er aufwuchs, hatte er gelernt, Geschenke vorsichtig auszuwickeln, so dass man das Papier hinterher noch gebrauchen konnte.

Es hatte etwas seltsam troestliches, wenn man das selbe Papier Jahr fuer Jahr unter dem Baum sah.
Sein Lieblingsstueck war ein dunkelgruenes mit darauf gedruckten kleinen Weihnachtsmaennern und roten und goldenen eingepackten Paeckchen gewesen.
Er konnte sich an zwoelf Weihnachten erinnern, an denen das Papier fuer immer kleinere Paeckchen benutzt wurde, wobei abgerissene Ekken geglaettet und dabei immer nur das absolute Minimum abgeschnitten wurde.

Mit Sicherheit hatte seine Mutter heute noch den letzten Rest sorgfaeltig aufgehoben in ihrer Schachtel mit Weihnachtspapier.
Sheila hielt ein Babydollnachthemd aus schwarzer Spitze hoch.
Ihre Haende waren durch das Material klar sichtbar.

»Hey,ey,ey!
Soll mich das jetzt in kalten Winternaechten warmhalten, hm?«
James grinste sie luestern an.
»Soll es nicht.
Es soll eher meinen Ofen anheizen, so dass ich dich warmhalten kann!«
Sie wuehlte in dem Papier herum.
»Und wo sind die Hoeschen?«
»Hoeschen?«

James sagte in seiner besten mexikanischen Banditenstimme,
»Wir brauchen keine stinkigen Hoeschen!«
»Ha!
Ich zeig sie Dir, Fidel.
Mach das hier auf!«

James oeffnete die leichte flache Schachtel.
Darin war ein paar Hoeschen.
Frauenhoeschen.
Schwarze winzige mit Spitzen.

»Queen's Choice?
Glaubst Du wirklich, dass die mir passen?
Autsch!«
Sheila liess sein Ohr los.
»Dummchen!
Schau doch mal naeher hin.«

Er holte sie hoch und breitete sie am Bund aus.
»Oho!
Da ist ihnen das Material ausgegangen!
Oder vielleicht hat auch jemand vergessen, den Schritt zuzunaehen!«
»Ja.
So eine Schande, was?
Wenn ich sie trage, wird's fast so sein, als wenn ich ueberhaupt keine anhaette.«
»Hmmm ...
Da magst Du recht haben.
Das ist ein anregender Gedanke, aber ist denn da nichts fuer mich?«

Wortlos reichte sie ihm ein weiteres Paeckchen, aehnlich dem ersten.
Die Box enthielt einen himmelblauen Baendertanga, offensichtlich fuer einen Mann geschnitten.
James musste lachen.

Es waren einige Verzierungen aufgenaeht.
Da waren Augenbrauen aus Filz ueber Plastikaugen, die Art von Augen mit den schwarzen Scheibchen, die darin herurnrollten.
Zwei runde, schlabberige Ohren standen von den Seiten ab und in der Mitte unter den Augen war ein ElefantenruesseL
Ein schneller Blick bestaetigte James Verdacht, dass der Ruessel hohl und auf eine Loch im Stoff angesetzt war.

»Ich Tarzan, Du Jane?«
»Nein, Du Dummchen, ich Jane, Du Simba oder wie zum Teufel der Name von dem Elefanten war.«
»Mister Dumbo!«
»Richtig, dann also, Jumbo Dumbo!
Spielen wir mit unseren Geschenken!«

.
  #37  
Old 07-14-2016, 10:17 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 14 - Teil a
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Neujahrstag 1988, 0. 01 Uhr

»Frohes neues Jahr, froehlichen Hochzeitstag«
James und Sheila erhoben ihre Glaeser mit Diaetpepsi, so wie die anderen herum Glaeser mit verschiedenen Getraenken erhoben.
Der Klang von Feuerwerk und reichlich Gewehrfeuer klang durch die Nacht als Sued-west Missouri das neue Jahr gemaess der zentralen Standardzeit einlaeutete, es war ein Schaltjahr.

Gary von unten aus dem Block fragte:
»Wie ist das denn gekommen, dass ihr beide am Neujahrstag geheiratet habt?«

James antwortete als erster.
»Ganz einfach, ein Blick in das Steuerrecht machte uns klar, dass es vorteilhaft waere, unsere Steuererklaerung von 1977 als Singles einzureichen und wir hatten es zwar eilig zu heiraten, aber wir konnten noch ein paar Tage warten um dem Steuerstichtag abzuwarten und- AUTSCH!«

Sheila ergriff das Wort, dieweil er seinen Fuss hob und ihn schuettelte, um zu sehen ob etwas gebrochen war.
»Hoert nicht auf diesen Schwaetzer.
Es klingt gut, aber der wirkliche Grund war, dass James auf den ersten Januar bestand, weil er dann den Hochzeitstag nicht vergessen konnte!«

Gary nickte mit durch den Alkohol etwas zu schwungvollen Bewegungen.
»Hoert sich beides plausibel an!«

Spaeter, als wir alleine waren, fragte Sheila:
»Was stimmt nicht?«

»Stimm nicht?
Was meinst Du mit stimmt nicht?«
»Du ...
Dein Ding, es faellt immer raus.
Mach ich irgendwas falsch?«

James seufzte und rollte sich von ihr herunter auf die Seite.
Er liebkoste Sheila, brachte sie mit seinen Fingern zum Orgasmus.
Sie griff zu ihm hinueber um ihm auch diese Freude zu machen, aber er war erschlafft.
Sie drehte sich um und starrte ihn an.

"Ach, sieh mal, das passiert jedem mal ab und an.«
sagte James ihr.
»Es ist spaet und wir sind beide wahnsinnig muede.
Es ist okay.
Es ist nicht Dein Fehler oder irgendwas.
Fuehle Dich bloss nicht nicht gut genug oder schuldig.«
Sie schliefen ein.

.
  #38  
Old 07-14-2016, 10:22 AM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 14 - Teil b
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Maerz 1988

Es ist mein Geburtstag, es ist fast Mitternacht, und ich habe kein Wort oder irgend etwas davon gesehen. Sheila und ich hatten keinen Sex mehr seit - nun, seit Neujahr.
Sie spricht nicht darueber, gibt einfach vor, dass alles normal sei.

Sie hat ihr Bett in ein anderes Zimmer geraeumt und mich nicht eingeladen, das Rollbett das ich benutze, mitzubringen.
Sie geht jetzt sehr frueh zu Bett und so versuche ich, sie nicht aufzuwecken.
Dann ueberlaesst sie es mir, vorher aufzustehen, die Kinder zu fuettern, sie fuer die Schule anzuziehen, auf den Bus zu warten ...
zur Hoelle, es stoert mich nicht, mich um meine Kinder zu kuemmern, aber was glaubt sie, wenn sie mit diesem - ich-geh heute-frueh-ins-Bett- Quatsch verarschen kann?

Wenn ich Cherry nicht haette, ich bekaeme einen Triebstau .. .

.
  #39  
Old 07-14-2016, 08:51 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 14 - Teil c
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok

Juni 1988

»Hallo?«
Eine undeutliche Stimme war am Telephon.
»Meine linke Seite, ich kann sie kaum bewegen.
Mom ist weg zu - zur Kirche.«
»Dad?
DAD!?
Ich bin sofort da!«

»Reverend Falabella hat einen schweren Schlaganfall erlitten, hervorgerufen durch eine Blockade direkt hinter der rechten Halsschlagader.
Wir nehmen an, dass wir noch rechtzeitig etwas tun konnten;
er wird leben und vielleicht auch ein wenig die Kontrolle ueber seine linke Seite wiedergewinnen koennen.
Aber er muss wenigstens sechs Wochen in einem Rehabilitationszentrum bleiben.
Moeglicherweise wird er auch an den Rollstuhl gefesselt sein.
Wir haben keinerlei Moeglichkeit, das Ergebnis vorherzusagen.«

»Koennen wir ihn jetzt sehen?«

.
  #40  
Old 07-14-2016, 08:58 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 14 - Teil d
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Sommer 1988

»Kommen Sie herein.
Kommen Sie herein!
Mr. und Mrs. Falabella?
Ich bin Jim Young, Ihr Berater.
Nehmen Sie Platz.
Ja, bitte setzen Sie sich zusammen dort auf die Couch, machen Sie es sich bequem.
Nun, erzaehlen Sie mir doch bitte, wissen Sie, was Sie von Ihrer Ehe erwarten?«

James und Sheila gingen jede Woche in die Beratung.
Sie erstellten die Liste ihrer Erwartungen, die Listen der Dinge, die sie aneinander schaetzten, die Listen der Dinge, die sie nicht mochten, fuehrten Tagebuecher ueber kleine Verletzungen und nette Gesten.

James hoerte bald auf, vollstaendige und ehrliche Angaben zu machen, weil Sheila immer schlechter auf alles, was er sagte, zu reagieren schien, obwohl er sein Bestes versuchte, fair und ausgewogen zu sein.
Er gab sich Muehe, positive Dinge, die sie tat, aufzufuehren und zuzugeben, wenn er sich aufregte.
Aber Sheila schien alles, was er anfuehrte, als persoenlichen Angriff aufzufassen.

Mitte August stellte sie ihre Besuche bei dem Berater ein.
James ging weiter hin und fand in Mr. Young (M.A. in Psychologie) einen verstaendnisvollen und aufgeschlossenen Zeitgenossen.

Er erzaehlte ihm von seinem fruehen Erlebnissen mit geschlechtlichen sozialen Beziehungen.

.
  #41  
Old 07-14-2016, 09:09 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 14 - Teil e
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


September 1988

»Verdammt sollst Du sein!«
James sah nach oben und blickte durch die Decke in den Himmel.
»Verdammt sollst Du sein in Deiner eigenen Hoelle!«
Wie konntest Du?

Er wusste es besser.
Er wollte nicht die Jerry Lewis MDA Telephonshow ansehen, aber irgendwie tat er das doch jedes Jahr.
James wusste nicht, ob er all diesen Beschiss, dies auf-die-Traenendruesen- druecken, die wohlgeplanten emotionalen Appelle glauben sollte, die jedes Mal am Labor-Day-Wochenende gezeigt wurden.
Manchmal hatte er den Verdacht, dass er und die halbe Nation fuer dumm verkauft wurden.

Ich hasse Jerry Lewis Filme- es ist bezeichnend, dass die Franzosen, diese miserablen Snobs, ihn lieben.
Aber diese Kinder - diese kleinen Kinder, suess wie Knoepfe, froehlich laechelnd, wie sie auf Jerry Lewis und die TV Kameras mit Hoffnung, mit Liebe schauen, selbst wenn sie wissen, dass sie sterben ...
Verdammt sollst Du sein!
Wie kannst Du behaupten, ein liebender Gott zu sein, und solche Dinge bei huebschen, suessen kleinen Kindern zulassen.
Wie?

Wieder schrie James seine Frage in den Himmel.
Er richtete sie nicht nur an seine heidnischen Goetter von denen er wusste, dass sie sich darum nicht allzusehr kuemmerten, sondern auch an die Goetter von Israel, Jesus und alle Heiligen der Christenheit.
Wie kann irgendein Gott mit dem Etikett »Gott der Liebe« so etwas kleinen Kindern antun, die es nicht verdient haben?

Das Universum ist nicht fair!
Wie kann ich mich ueber meine kleinen Schwierigkeiten beklagen und in mein Bier weinen?

Ich bin noch gesund, zumindest gesuender als diese Kinder.
Ich bin nur einfach kein Familienmensch;
vielleicht muss ich deswegen sogar frueher oder spaeter Sheila, Doug und Diana zuruecklassen, weil es nicht gut fuer sie ist, dass ich um sie bin.

Ja und?
DIESE KINDER ABER WERDEN NIE EINE CHANCE HABEN!

Trotz seiner Zweifel griff James dann doch zum Telephonhoerer und meldete eine Spende an.


Endlich, an einem Abend im fruehen September, brachte James das Thema seines ersten sexuellen Erlebnisses mit einem Tier ins Gespraech ein und erzaehlte dann allmaehlich dem Berater von seiner derzeitigen Affaere mit Cherry.

Der Mann ist gut.
Der haelt sein Pokerface durch obwohl ich wette, dass er so eine Geschichte zum ersten Mal hoert!
Jim Young fragte nach Details und machte sich ein paar Notizen, waehrend James sein Bestes tat, ihm ehrlich zu antworten.

»So, bin ich jetzt ein Kandidat fuer die Klapsmuehle oder was?«

Jim laechelte James an.
»Nein, glaub ich nicht.
Sehen Sie mal, unsere Zeit ist bald um.
Lassen Sie mich diese Woche ein paar Dinge nachsehen und mich mit ein paar Leuten unterhalten.
Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Sie immer noch Schwierigkeiten haben, obwohl ich zugestehen muss, dass Sie schon aus sich selbst heraus einen mordsmaessigen Fortschritt gemacht haben.«

»Oh.
Eine Woche?«
Irgendwie verging die Zeit...


»Kommen Sie nur rein, James.«
Jim Young stand neben einer Staffelei mit einer stilisierten Zeichnung eines menschlichen Kopfes und Gehirns, einen Zeigestock in der Hand.

»Soll ich mitschreiben, Herr Lehrer?«
grinste James.

»Vielleicht, aber ich kann mir auch vorstellen, dass Sie keine Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern.«

James liess sich auf einen komfortablen Sessel nieder.
Jim sass auf der Ecke seines Schreibtisches in Zeigestockreichweite zu der Staffelei.

»Zuerst will ich ueber menschliche Beduerfnisse sprechen.«

»Ich nehme an, Sie wissen, wohin Sie damit wollen.
Ich hoffe, es ist dieselbe Richtung, in die ich auch will.«

»Nervoes?«

»Ja, ein bisschen ...
Ich wuerde gerne wissen, ob ich verrueckt bin.«

»Das glaube ich nicht.
Und ich glaube auch nicht, dass Sie das glauben.
Wollen Sie wissen, warum?«

»Das warum will ich schon seit Jahren wissen.«

»Ich weiss.«
Jim tippte mit seinem Zeigestock auf die Zeichnung in der Naehe des Mittelhirns.
»Lassen Sie uns mit den Grundlagen beginnen.
Ungefaehr hier ist das Lustzentrum des Gehirns.
Wir haben das herausgefunden in dem wir Elektroden in diesen Bereich eingefuehrt und kleine elektrische Stroeme durch sie geschickt haben.
Die Leute, die sich fuer dieses Experiment als Freiwillige gemeldet hatten, sagten, dass sie eine phantastische undefinierbare Lust empfunden haben, als wir den Strom anstellten.
Spaetere Experimente haben das bestaetigt.«

»Darueber habe ich gelesen.«

»Richtig.
Gut, reden wir jetzt ueber Drogen.
Sie waren eine ganze Weile schwer abhaengig, nicht wahr?«

»aehae.«

»Gut.
Folgendes passiert, wenn Sie Drogen benutzen, besonders bei stimmungsveraendernden Drogen.
Das Lustzentrum ist so etwas aehnliches wie der Thermostat an Ihrer Heizung zu Hause.
Normalerweise haben sie den so auf um die 21 Grad eingestellt;
aber wenn Sie Drogen nehmen, ist das im ersten Moment wie ein ploetzlicher, zusaetzlicher Hitzeausbruch.
Schon bald, wenn Sie damit weitermachen, nimmt der Thermostat des Lustzentrums diese Extrahitze wahr und drosselt die Heizung.
Das ist, wenn die Wirkung nachlaesst - es braucht dann eine konstante Versorgung mit Drogen, um ein normales Niveau aufrecht zu erhalten.
Und es braucht eine groessere Dosis, um diese 'Hitze' zu spueren, mehr und mehr Drogen, um da eine Wirkung zu spueren.
Schon bald koennen Sie nicht mehr genug einnehmen, um diesen frueh erlebten Ausbruch von Wohlgefuehl wieder zu erlangen.«

»Ja.«

»Und dann, wenn Sie aufhoeren ... «
Bumm!
Krach- Peng!
»Richtig!
Ihr Thermostat ist jetzt viel niedriger als normal eingestellt, um die Drogen zu kompensieren.
Und wenn die Drogen nicht da sind, dann ist Ihr normales Niveau viel zu tief.
Daraus resultiert dann Depression, schwere Depression.
Ihr Gehirn braucht eine Weile, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.«

»Aber das ist mir doch gar nicht passiert!
Gut, manchmal ja, wenn ich nichts mehr hatte und kein neues Rezept bekommen konnte, aber nicht allzu schlimm und bei diesem letzten Mal ueberhaupt nicht.«

»Ich weiss.
Das war einer der ersten Hinweise, die ich hatte.
Um ehrlich zu sein, habe nicht ich das herausgefunden, sondern meinem Boss Rick ist es aufgefallen, als ich mich mit ihm ueber Sie unterhalten habe.«

»Das ist nicht normal, trotzdem, aber sind Sie sicher, dass ich nicht verrueckt bin oder ist es vielleicht ein Nebeneffekt der Narkolepsie?«

»Das ist ein weiterer Punkt- wie lange ist es her, seit Sie Ihre letzte Schlafattacke hatten?«

»Oh, ich erinnere mich nicht mehr genau.
Nicht mehr, seit ich aufgehoert habe, Drogen zu nehmen.«

»Richtig.
Ich hab mir Ihre Akte von Ihrem Neurologen geholt und ich glaube, dass er mit seiner urspruenglichen Diagnose Recht hatte.
Sie hatten ganz klar Narkolepsie, sie zeigten alle Symptome des klassischen Syndroms.
Er ist ganz aufgeregt ueber Ihre Veraenderung.
Wir vermuten, dass Ihre massiven Ueberdosen vielleicht irgendwie Ihre Hirnchemie gerade gerueckt haben.«

James' Augenbrauen waren bei dieser kleinen Ansprache immer hoeher gerutscht.
»Also?
Was ist dann die Antwort?
Warum bin ich nicht abgestuerzt?«

»Das einzige, was wir uns vorstellen koennen, ist, dass irgendwie irgend etwas die Stimulation durch die Drogen in ihrem Hirn ersetzt hat.
Genau:
Wann haben Sie sich das letzte Mal einen Schuss versetzt?«

»Ja, kurz bevor der Mann mir Cherry nach Hause gebracht hat.«

»Aha.«

»Nun ja, dann war ich zu beschaeftigt, um Drogen zu nehmen und ich habe hart gearbeitet, um den Platz fuer sie herzurichten.
Mehr hat das nicht zu bedeuten!
Ich ging an diesem Abend muede ins Bett, wachte frueh auf und arbeitete den ganzen naechsten Tag hart durch.
Irgendwie war ich immerzu beschaeftigt; ich habe die Drogen auch nie wirklich vermisst
Am Ende habe ich den Rest ins Klo gekippt und das ganze Zubehoer verbrannt.
Glauben Sie, dass da noch mehr ist?«

»Ja.
Wir kommen gleich darauf zurueck.
Warten Sie, es gibt da ein paar Dinge, die ich ueber das Gehirn noch anfuehren moechte.
Erstens, Sie rauchen, nicht wahr?«

»Wie ein Schlot.«

»Okay, nun haben Sie doch sicher gehoert, dass Nikotin ein groesseres Suchtpotential hat als alles andere, was wir kennen?«

James zog ein schiefes Gesicht.
»Das koennen Sie mir wohl glauben!
Das Speed wegzulassen, selbst in den Zeiten, wo ich aufhoeren musste, weil ich keines mehr hatte, war ein Zuckerschlekken im Vergleich zu den Zeiten, wo ich versucht habe, das Rauchen aufzugeben.«

»Okay, hoeren Sie sich das jetzt an.
Der Grund, warum die Nikotinsucht so stark ist, ist weil das Nikotin Ihren Blutkreislauf, Ihre Atmung und Ihre Herzfrequenz veraendert.
Es veraendert alle moeglichen Dinge - und Ihr Koerper gewoehnt sich daran wie an andere Drogen.
Aber wenn Sie aufhoeren ... dann versucht alles gleichzeitig sich wieder zurueck zu justieren.
Das ist ein Unterschied zum Ausfall des Lustzentrums bei anderen Drogen.
Diesmal sind sie nicht nur deprimiert, sondern Ihr Gehirn ist davon ueberzeugt, dass mit Ihrem Koerper etwas ernsthaft in Unordnung ist.
Sie haben vielleicht schon mal gesagt 'ich koennte sterben fuer eine Zigarette', oder?
Gut, Ihr Hirn ist ueberzeugt, dass Sie das auch wirklich tun!
Es loest einen ueberlebensinstinkt aus.«

»Oh, das klingt einleuchtend!
Als ich versuchte aufzuhoeren, bin ich nicht nur nervoes geworden sondern habe auch Angst bekommen und das hat alles noch viel schlimmer gemacht!«

»Ja.
Ich hab vor 5 Jahren aufgehoert.
Ich habe mich drei Tage lang in meinem Arbeitszimmer verkrochen, weil ich Angst hatte, ich wuerde meiner Familie den Kopf abbeissen.
Sie verstanden es zwar, aber es war trotzdem hart fuer sie.«

Jim's dunkles Gesicht ueberzog sich mit einem strahlenden Laecheln.
»Ja.
Okay, und was hat das mit mir und Cherry zu tun?«

»Schon mal was von Endorphinen gehoert?«

»Morphiumaehnliche Stoffe, die das Gehirn selber herstellt?«

»Richtig.
Langstreckenlaeufer und Jogger werden manchmal abhaengig von etwas, was man Laufrausch nennt.
Lange Sportausuebung regt das Hirn an, Endorphine zu erzeugen.
Sie gelten als maechtige Schmerzkiller aber sie verursachen auch eine milde Euphorie.
Bei genuegend hoher Konzentration koennen sie sehr giftig sem.«

»Es gibt noch andere Moeglichkeiten, Endorphine zu erzeugen, und diese Chemikalien koennen auch einen Drogenentzug zu erleichtem.
In Ihrem Fall ... «

»Einer der maechtigsten Wege, Endorphine zu produzieren, geht ueber die Emotion.
Haben Sie jemals den Satz gehoert 'Suechtig nach Liebe'?«

James starrte ihn an.
Sein Mund bewegte sich langsam, aber Worte wollten einen Moment lang nicht kommen.
Dann:
»Wollen Sie mir erzaehlen, ich liebe Cherry?«

»Es scheint so.«

»Aber das ist - das ist doch krank.
Wirklich krank!
Wollen Sie mir jetzt doch sagen, dass ich verrueckt bin?«

»Nein!
Sie brauchen noch ein paar weitere Fakten, bevor Sie wirklich Schluesse ziehen koennen!«

James liess sich widerwillig wieder in seinem Sessel nieder, in seinem Kopf schwirrten die Gedanken.
Jim kam herueber und setzte sich auf die Armlehne und griff James Schulter mit einer kraeftigen schwarzen Hand.

»Hoeren Sie zu mein Freund, hoeren Sie gut zu.
Ich habe Ihnen etwas von ueberlebensreflexen erzaehlt.
Es gibt einige Dinge, die der menschliche Koerper braucht, um zu ueberleben.
Luft, Wasser, Nahrung- das sind natuerlich die grundlegendsten.
Nehmen Sie Luft weg, und schon bald koennen Sie an nichts anderes mehr denken, als wie Sie zum naechsten Atemzug kommen.
Nehmen Sie das Wasser weg, und innerhalb von einigen Stunden fuehlen Sie sich unwohl, innerhalb von Tagen verzweifelt.
Ohne Nahrung koennen Sie laenger auskommen, aber Ihr Koerper und Ihr Verstand moegen das auch nicht.
Ein Fehlen von einer dieser drei Komponenten resultiert frueher oder spaeter in extremem ueberlebensreflexverhalten.«

»Uh, ein bisschen verhungern hier und da koennten mir nicht schaden.«
grinste James.

Jim laechelte zurueck.
»Das trifft auf die meisten von uns zu.
Aber es gibt noch eine vierte Notwendigkeit.
Vielleicht ist sie nicht so offensichtlich wie die ersten drei, aber alle normalen Menschen haben ein Beduerfnis nach Liebe, geliebt zu werden.
Wilde, verrueckte, romantische Liebe ergibt eine wilde verrueckte chemische Hochstimmung.
Aber das Gehirn scheint sich an Endorphine nicht zu gewoehnen, und so kann eine lange tiefe Liebe das Gehirn dauerhaft versorgen.
Ihr Geist mag das.
Nehmen Sie die Liebe weg, dann finden Sie entweder eine Moeglichkeit, sie zu ersetzen oder sie verbringen Ihr Leben im Unglueck.«

»Aber - ein Tier?
Ich meine, beim Sex ist sie grossartig, aber Liebe?
Besonders, nachdem Sheila wieder zurueckgekommen ist?«

»Sie sind von Frauen so oft verletzt worden.
Sie sind besonders schwer von Sheila verletzt worden.
Denken Sie zurueck.
Fuehlten Sie sich besser nach Sex mit ihr oder nach Sex mit Cherry?
Wessen Gesellschaft geniessen Sie am meisten?«

»Oh, Gott!
Ich denke- ich fuehlte mich immer so, als wenn ich in Gegenwart von Sheila vorsichtig sein muesste.
Ich denke ... Cherry.«

Jim drueckte James Schulter noch einmal und sie zitterte unter seiner Hand.
»Es ist in Ordnung, es ist in Ordnung, James.
Schau her Bruder, Du hast ein paar fuerchterliche Schlaege in Deinem Leben einstecken muessen.
Zwar keine mit denen man, wenn sie einzeln kommen, nicht fertig werden koennte.
Aber Sie hatten schlechte Karten.
Sie haben eine wilde Kombination abbekommen, und ich denke, Sie wissen das auch.
Was Sie nicht wissen, ist, dass eine ganze Menge Leute, die dasselbe haetten durchmachen muessen, jetzt in der Ecke saessen und mit ihren Zehen spielen wuerden.
So, Sie sind ein bisseben verbogen.
Na und?
Viele Leuten waeren zerbrochen!«

»Sicher, Sheila kam zurueck- nachdem Sie schon die wichtigsten Lebensentscheidungen in ihrer gegebenen Situation getroffen hatten.
Sie brachten es fertig, sich ganz gut zu integrieren.
Vielleicht sind ein paar Teile noch nicht an der richtigen Stelle, aber sie haben es ausgesprochen gut hinbekommen so wie Sie jetzt sind.
Sagen Sie mir, haben Sie Sheila jemals wirklich getraut, dass sie nicht wieder weggeht?«

»Oh, ich glaube nicht ... «

»Das haette mich auch sehr erstaunt.
Hier ist die Situation.
Sie brauchen Liebe.
Sie trauen Sheila nicht, dass sie sie nicht wieder wegnimmt - Sie trauen eigentlich keiner Frau, dass sie sie nicht wieder wegnimmt, also geben Sie ihnen die Liebe auch erst gar nicht.
Fuer Maenner interessieren Sie sich nicht.
Ihr erstes sexuelles Erlebnis war mit einem Pferd.
Das war es auch, wohin Sie sich wendeten, wenn ihre Beziehung mit Frauen zerbrachen.
Was erwarten Sie?«

»Kann ich das aendern?«

»Wollen Sie das wirklich?«

»Tja, Mensch, ich will normal sein!«

»Was ist das?
Wessen Definition von 'normal' wollen Sie denn versuchen, zu entsprechen?
Ich sage Ihnen, ich mach das hier seit acht Jahren und vorher habe ich das sechs Jahre gelernt, und ich weiss noch immer nicht, was »normal« ist!«

»Du kannst noch viel mehr Zeit aufwenden und noch einen Haufen Geld mehr ausgeben, um den Vorstellungen von jemand anderem zu entsprechen, oder Du kannst die Tatsache akzeptieren, dass Du zu einer funktionierenden Loesung Deiner Probleme gekommen bist.
Versuch aufzuhoeren, 'normal' zu sein und sei einfach Du selber.
Eine liebenswuerdige, intelligente, sensitive Person, die zu einer anderen Musik marschiert.«

»Ist das das, was Sie Ihren Schwulen Patienten erzaehlen?
Ich meine, wenn sie sich aendern wollen?«

»Tatsaechlich ist es das, wenigstens in den meisten Faellen.
Manche Eheleute bringen sich buchstaeblich um, so wie Sie das auch getan haben, wenn sie versuchen, zu bekaempfen, was Sie sind.
Sie haben schon von ganz alleine einen grossen Fortschritt gemacht aber sowohl ich als auch mein Boss stimmen darin ueberein, dass Sie gluecklicher werden, wenn Sie den letzten Schritt machen und sich eingestehen, dass sie Cherry lieben und lernen, dass es okay ist, Cherry zu lieben;
Ihren Erzaehlungen nach scheint sie doch sehr nett zu sein.
Selbst wenn das bedeuten sollte zu akzeptieren, dass Sie sich beschraenken auf etwas, was weniger als eine vollwertige menschliche Beziehung ist, so ist es doch besser, als die immer wiederkehrende Frustration bei immer wiederkehrenden Fehlschlaegen von etwas, das fuer Sie einfach nicht vorgesehen ist.
Und das laesst alle Optionen offen sehr sehr gut zu werden, wenigstens fuer Sie.
Vielleicht schaffen Sie es eines Tages, die letzten Wunden zu heilen und eine Frau zu finden, mit der Sie Ihr Leben teilen- aber wenn nicht, dann haetten Sie doch ein gluecklicheres, volleres Leben mit Ihrer pferdischen Geliebten gelebt als es sonst der Fall gewesen waere.«

James sass da, bewegungslos.
»Liebe ich sie?
Ich weiss nicht.
Es scheint mir einfach so - es ist einfach etwas, worueber ich nicht nachdenken wollte.
Aber, vielleicht ... «

»Hey, sehen Sie mal, Mann.
Es ist eine halbe Stunde ueber die Zeit.
Die Maedchen vorne am Schalter sind weg, mein Mittagessen ist mittlerweile kalt und meine Frau wuetend.
Lassen Sie uns ein anderes Mal weiterreden.«

James und Jim standen auf gingen durch die verlassene Halle.

»Danke.
Oh, ich denke darueber nach.
Vielleicht, wenn Sie Recht haben ...
Vielleicht brauche ich gar nicht wiederzukommen.«

»Das ist auch okay.«

James grinste.
»Wie wollen Sie jemals reich werden, wenn Sie dauernd Ihre Klienten heilen?«

Jim beugte sich vor und haute sich aufs Knie.
»Reich?
Hier?
Von Typen wie Ihnen?
Mann, nur keine Angst, das wird nie passieren!
Ich krieg dasselbe Geld, ob ich nun meine Zeit vergeude mit Leuten, die mich dazu bringen, zu spaet zum Essen zu kommen oder ob ich auf meinem Hintern herumsitze!
Davon abgesehen, bei dem was Sie machen, ist immer mehr zu holen!«

»He, hey.
Ja, das habe ich mir schon fast gedacht.
Hey, schauen Sie, es war grossartig und Sie haben mir eine ganze Menge zum Nachdenken gegeben.
Entweder Sie sehen mich wieder oder nicht.«

»Ich hoffe fast, ich sehe Sie nicht wieder.
Wegen Ihnen musste ich mich durch Buecher wuehlen, die ich jahrelang nicht einmal aufgeschlagen habe und sie halfen trotzdem nicht weiter!
Sie sind ein ziemlich einzigartiger Fall, wissen Sie?«

»Das hat man mir schon mal gesagt, nur nicht ganz so nett,«
sagte James, als sie auf den Parkplatz hinausgingen.

»Gut, wenn Sie nicht zu einer weiteren Sitzung kommen, dann lassen Sie mich wenigstens beizeiten wissen, was passiert.«

James schloss die Autotuer auf.
»Das werde ich tun.
Ach was, vielleicht kaufe ich Ihnen ein Bier.
Das ist verdammtnochmal billiger als Ihre Stundensaetze.«

Jim grinste ihn im Licht der Strassenlaternen an und schloss dann die Tuer, als James nach seinem Sicherheitsgurt griff.


James machte eine Pause in einem 24-Stunden-Fast-Food Restaurant und nippte an einem Softdrink, waehrend sein Geist sich ein paar Minuten des -nicht wirklich Denkens, eher Fuehlens, genehmigte.

Eine Stunde spaeter fuhr er nach Hause.

.
  #42  
Old 07-16-2016, 05:04 PM
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Der Pferde-Mann: Kapitel 14 - Teil f*
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Sheila war schon fest eingeschlafen, und so ging er in sein Schlafzimmer/ Arbeitszimmer und zog sich aus.
Er zog Joggingshorts und Sandalen an, die seihen, die er in seiner ersten Nacht mit Cherry getragen hatte, und verliess das Haus durch eine Hintertuer.
Cherry begruesste ihn sanft, als er sich dem Tor naeherte.
Er ging in den Stall und sie folgte ihm.
James setzte sich auf die Futterkiste und streichelte die weiche Nase, die Cherry ihm hinstreckte.

Wieder mehr fuehlend als denkend.
Sie schubberte sich an seiner Brust, leckte sein Gesicht, und dann stupste sie ihn zwischen den Beinen an, mit erhobenen Schweif.

»Du hast Lust, kleines Maedchen?
Meine kleine Geliebte?
Ich auch!«

Sie liebten sich langsam, bedienten sich dabei ihrer ganzen Koerper im Vorspiel, rieben sich aneinander, liebkosten sich mit Haenden, Lippen, Nasen, Zaehnen, gebrauchten alles, was jeder gebrauchen konnte, dann, als seine Hoden und Penis schon vor Erregung schmerzten, drang er in sie ein und sie wiegten sich auf ihren Fuessen in seliger Harmonie.

Es war mehr als James erwartete, mehr als er sich erinnern konnte, jemals erlebt zu haben, ob mit Cherry, mit Sheila oder ...

Sie wurden davongetragen - James mit Bewusstsein, Cherry wie es schien, mit einem tierischen Sinn von etwas Besonderem.
Ihre Orgasmen kamen gleichzeitig und schienen fuer immer anzuhalten.

James blieb lange Zeit hart, er stand still, festgehalten, tief im Inneren seiner Geliebten.
Ja- meiner GELIEBTEN.
Der Berater hatte Recht.
Ah ja,jetzt hoert es auf.

Er ging zurueck zu der Futterkiste bei Cherry's Kopf und setzte sich hin, nackt wie er war.
Sie leckte ihn sauber, leckte die Saefte ihrer Liebe ab und er streichelte ihre Augen, ihre Ohren mit unendlicher Zaertlichkeit.

»Ich liebe Dich, kleines Maedchen.
Ich liebe Dich so sehr.
Du bist so suess, so witzig, so- oh, Cherry, mein Liebling!«

Er umarmte ihren Hals fest, ihr Kopf lag ueber seiner Schulter, und er rieb seine Wangen an ihrem glaenzenden Fell.
James erwachte, als die Sonne ueber dem oestlichen Horizont blinzelte.
Er lag im weichen Stroh ausserhalb des Stalles, die Shorts bedeckten seine Bloesse.
Cherry lag schlafend auf dem Boden neben ihm, der obere Teil ihres Kopfes ruhte auf seinem linken Arm.

James war gluecklich.

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  #43  
Old 07-17-2016, 12:40 PM
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Der Pferde-Mann: Nachwort und Anmerkung des Autors
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


September 1992

Warum schreibt man ein Buch ueber so ein beunruhigendes Thema?
Warum hat es mit James kein boeses Ende genommen, ein Ende, von dem die Moralisten sagen moegen, dass er es verdient?
Dies sind die zwei von den vielen Fragen, die man mir am haeufigsten gestellt hat.
Die Antworten moegen Ihnen nicht gefallen, aber ich hoffe, Sie koennen sie verstehen.

Ich schrieb den Horseman, weil mehrere Leute, die ich respektiere, meinten, dass diese Geschichte erzaehlt werden muesste.
Bei allen Unterschieden sind die Menschen immer noch im Grunde ziemlich gleich - manche haben nur andere Loesungen fuer ihre Probleme.

James ist nicht alleine.
Ich denke, es ist wichtig, dass andere in seiner Lage entdecken, dass sie auch nicht alleine sind.
Viele von uns gehen durch das Leben und leben mit unserer Gesellschaft mehr oder weniger im Gleichschritt.
Wir neigen dazu, jene, die zum »Schlag eines anderen Trommlers« oder in diesem Fall, »Hufschlag« marschieren, schraeg anzusehen.
Ich hoffe gezeigt zu haben, dass wir manchmal kaum die Wahl haben.
Unsere Gesellschaft aendert sich dauernd, die Welt entwickelt sich weiter.

Grosse Veraenderungen kommen nicht ueber Nacht, aber zum Beispiel die afrikanischen Amerikaner und andere ethnische/rassische Minderheiten sitzen heute in unserer Gesellschaft mit am Tisch und Schwule, wenn sie auch vielleicht nicht voll akzeptiert sind, muessen kaum koerperliche Verletzungen oder Gefangnis befuerchten, wenn sie sich outen.

Diese Veraenderung ist nicht in all den Jahren erfolgt, wo diese sogenannten »Perversen« stillgehalten und ungerechte Behandlungen akzeptiert oder sich auf dem Klo versteckt haben.
Den Menschen musste die Situation bewusst gemacht werden und sie mussten erkennen, dass jene, die in dieser Situation gefangen waren, auch Menschen sind.

Obwohl ich sicher nicht dafuer stimme, dass Zoophilie die Patentloesung fuer sexuell und sozial frustrierte Menschen ist, so glaube ich doch, dass Zoophile anerkannt werden sollten, als Menschen, die ein unschaedliches abweichendes Verhalten zeigen, als Menschen, die den (allzu oft schwerwiegenden) »Beifall« der Gesellschaft nicht verdienen und als Menschen, die in vielen Faellen einen lebbaren Lebensstil leben.

Es gibt zwei grosse Gruppen von Leuten, die sexuellen Kontakt zu Tieren haben.
Da sind die »Bestialists« oder auch »Zooerasten « genannt, jene, die einen oder einige sexuelle Kontakte mit einem Tier haben oder die es nur benutzen, wenn eine »normale«
Moeglichkeit der Befriedigung nicht zur Verfuegung steht.

James ordnete sich in diese erste Kategorie eine lange Zeit lang ein, wobei er seine wahre Orientierung verleugnete.

Dann gibt es da die »Zoophilen«, jene von uns, die ein Tier als Partner vorziehen und oft eine tiefe gefuehlsmaessige Beziehung mit ihm eingehen.

Bei meinen Nachforschungen habe ich entdeckt, dass es eine kleine, aber signifikante Anzahl von Menschen in den Vereinigten Staaten gibt, die aus verschiedenen Gruenden ein Tier als Partner vorziehen anstatt an den Balztaenzen und Ritualen der Menschen teilzunehmen, an den manchmal verletzenden oder hasserfuellten Spielen, die Menschen mit- oder gegeneinander spielen.

Manche ihrer Motive aehneln denen von James, manche unterschei den sich im Detail oder allgemein.
Ein gemeinsamer Zug zieht sich aber dennoch durch unsere Geschichten.

»Der Tag, an dem ich herausfand, dass es noch andere wie mich gibt, dass ich nicht alleine bin, war einer der gluecklichsten meines Lebens.
Es ist so eine Erleichterung zu einer anderen Person zu sprechen, die wirklich versteht, weil sie so etwas auch erlebt hat!«

Dies erklaert zum Teil, warum ich diese Geschichte geschrieben habe.
Und warum habe ich sie nicht in eine moralisierendes Huelle verpackt?
Weil die Realitaet eben nicht immer so ist.

Der Horseman ist ein Werk der Dichtung, und ein Werk der Wahrheit.
Es gibt James wirklich, und seine Geschichte geht weiter.
Einige kleinere Gegebenheiten in diesem Buch sind erdichtet, obwohl sie auf wahren Geschehnissen basieren.
Manche sind ueberarbeitet und angepasst, damit sich die Geschichte besser liest, manche geschahen genauso wie hier dargestellt.
Namen wurden veraendert, um die Unschuldigen und die Schuldigen zu schuetzen.
Manche der Charaktere sind real, genauso wie portraetiert, manche sind Destillate aus mehreren Menschen, manche sind teilweise oder vollkommen imaginaer.
Die Orte sind mehr oder weniger richtig, aber geben Sie sich keine Muehe, James zu finden.
Ich bin beschaeftigt.
Ich lege Wert auf meine Privatssphaere und bin bereit, mich und jene, die ich liebe, vor Eindringlingen zu schuetzen, vor Eindringlingen, Einmischungen, Beleidigungen oder Belaestigungen durch selbsternannte Moralisten.

Ich bin James.
Ich bin auch jemand Anderes.

Ich schrieb den Hauptteil dieser Erzaehlung in der dritten Person, weil einige Teile aus dem Blickwinkel des Ich-Erzaehlers sehr schwer zu Papier zu bringen waren.
Immer wieder einmal musste ich die »Sichern«-Taste blind druecken, weil manche dieser Erinnerungen immer noch schmerzen - sehr schmerzen!

Cherry starb tragischerweise am 13.9.1988, vier Tage nachdem ich die Existenz unserer romantischen Liebe zugelassen und akzeptiert hatte.
Sie hauchte ihr Leben mit dem Kopf auf meiner Brust aus, meine Arme um ihren Hals.
Meine Frau, meine Kinder und gemeinsame Freunde von mir und Cherry trauerten mit mir.
Viele waren ueberrascht, als ich nicht wieder zur Nadel griff.
Unter diesen war ich kein Geringer.

Obwohl 2 Tieraerzte ihr Bestes gaben, ihr Leben zu retten, erlag Cherry einer Cyanidvergiftung, da sie verwelkende Kirschblaetter gefressen hatte.
Unsere guten Freunde, B. und B., brachten ihren Bagger von einer nahegelegenen Baustelle frueh am naechsten Morgen vorbei und gruben ihr ein Grab unter ihren Lieblingsflecken Zoysiagras.
Wir betteten sie zur Ruhe mit ihrer Decke, ihrem Halfter und Fuehrstrick und den paar Dollars in Muenzen, die meine Familie und ich waehrend der vergangenen eineinhalb Jahre bei den Spaziergaengen mit ihr auf der Strasse gefunden hatten.
Ich verfuellte das Grab eigenhaendig.

Dem Rat guter Freunde folgend, kaufte ich sofort ein anderes Pony von dem selben Pferdehaendler.
Zuerst war ich ausser mir ueber diesen ihren Vorschlag, es schien mir der Erinnerung an Cherry gegenueber illoyal zu sein.
Diese guten Freunde ueberzeugten mich aber, dass es statt dessen sogar ein Dienst an ihr sei, die Anerkenntnis, dass sie so wichtig in meinen Leben gewesen war, dass ich ohne Pferd nicht mehr leben wollte.
Ihr Rat erwies sich als richtig.

Waehrend ich das Grab wieder zuschaufelte, taten die Sheisskopfs (ungluecklicherweise sind die schmerzhaft real, wenn sie auch anders heissen) ihr absolut Bestes, mir mein Leben noch bedauernswerter zu machen, indem sie mich stoerten.
Wegen des schlechten Wetters brauchte ich fuenf Tage.

Waehrend dieser Zeit lieferten diese Nachbarn ein ganzes Dossier an Anzeigen bei der Polizei ab, in denen sie behaupteten, dass die Arbeit nicht schnell genug fortschritte, und dass Fliegen und Gestank von dem Grab herruehrten.
Sie arbeiteten sich mit diesen Beschwerden die verschiedenen Hierarchien hinauf und ich wurde von Polizisten, Hilfssheriffs und Bediensteten der Gesundheitsbehoerde besucht - alle kamen, sahen, rochen und bezeichneten meine Fortschritte als ausreichend, ohne irgendeinen Hinweis auf Belaestigung oder Gesundheitsgefahren feststellen zu koennen.

Als Linda Sheisskopf bei den oertlichen Behoerden nicht durchkam, beschwerte sie sich beim Gouverneur.
Diese Beschwerde bewirkte einen Besuch des Landesoberveterinaers, der sich fuerchterlich ueber die Zeitverschwendung aufregte.

Die Sheisskopfs stiften immer noch aerger in der Nachbarschaft, sie klagen Leute (offensichtlich nach dem Zufallsprinzip) an, ruchlose Taten und Verschwoerungen gegen sie anzuzetteln.
Die Ortspolizisten sind immer leicht erstaunt, dass noch niemand sie umgebracht hat.
Manche Nachbarn sind mild erstaunt, dass die Polizei sie noch nicht umgebracht hat.

Mrs. Windward hat ihren Kosmetik-Heimverkauf aufgegeben, aber sie ist immer noch recht aktiv und gesund fuer ihr Alter, eine attraktive, gepflegte, wache und intelligente Frau.

Ich kann jetzt viel ehrlicher mit meiner Familie kommunizieren und tue das auch und habe gute, warme Beziehungen mit einer viel groesseren Vielfalt von Menschen (inklusive Frauen- sie sind nun Freunde, anstatt wie frueher Beute oder Gegner) mit dem Akzeptieren meiner selbst ging der Anpassungsdruck zurueck, was mich dazu fuehrte, mir ueber meine Lebensziele klar zu werden.
Ehrlich klar zu werden.

Ich sorge mich jetzt viel weniger um die aeusseren Zeichen von Erfolg und Status.
Ich tue, was ich als notwendig oder angenehm empfinde und bin unabhaengig davon, dass andere das fuer mich definieren.
Ich schlafe jetzt Nachts gut, frei von einer grossen Menge von dem Stress, den viele Leute aushalten muessen.
Ich lebe mein Leben, und erlaube anderen, ihres zu leben.

Ich sehe ein, dass Aerzte schon von ihrem Beruf her versuchen muessen, einen neutralen Standpunkt zu behalten, aber ich sehe meine Situation nicht ganz so negativ wie manche das zu tun scheinen.
Wo ich einmal meine Natur akzeptiert habe, konnte ich mich ihr anpassen.
Von meinem Standpunkt aus ist die Verbesserung so radikal, dass ich ganz zufrieden bin und fuehle, dass jeder Versuch, ploetzlich den Kurs umzudrehen, leicht katastrophal enden koennte.

Frank Bunz, ehrenhaft wie ein Pferdehaendler nur sein kann, verkauft immer noch Ponies ab Hof.
Fortschreitende Altersdiabetes bremst ihn seit einiger Zeit etwas.

Reverend und Mrs. Falabella zogen nach seinem Schlaganfall ein paar Hundert Meilen nach Norden, um naeher bei ihren Toechtern zu sein.
Sie wohnt in einer Altenwohnung und er in einem nahegelegenen Pflegeheim.

Mein Vater starb an Herzversagen an Dianas 10. Geburtstag 1990, zwei Jahre nach seinem Schlaganfall.
Ich vermisse ihn sehr.

Meine Mutter ist in Kirchengruppen aktiv und schreibt Artikel fuer christliche Zeitschriften.
Sie akzeptiert das Anderssein ihres Sohns stoisch, wenn auch nicht immer mit Freuden.
Wir moegen und verstehen uns jetzt besser.

Meine neue Stute war entschieden aelter als Cherry, und es war nicht sehr leicht, mit ihr auszukommen.
Trotzdem, mit Geduld, Freundlichkeit und zaertlicher Beruehrung akzeptierte sie mich am Ende.

Als ich sie das erste Mal in Frank Bunzens Pferch sah, mit weissen Flecken in ihrem schokoladenbraunen Fell, war Dotty wunderschoen.
Es war der Nachmittag des Tages, an dem Cherry starb und ich stand immer noch irgendwie unter Schock.

Die Tierarztrechnungen hatten das mir zur Verfuegung stehende Geld aufgezehrt, aber Frank akzeptierte es, einen Ponywagen mit einem Ledergeschirr dafuer im Tausch anzunehmen, und brachte sie auch noch vorbei.

Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, woran genau Cherry gestorben war und machte mich daran, gruendliehst Auslauf, Stall, Futter- und Wasserbehaelter zu reinigen und zu desinfizieren, bevor Dotty gebracht wurde.

Zuerst war Dotty argwoehnisch, selbst bei Beruehrungen in der Naehe ihres Schweifes.
Da sie eingeritten und eingefahren war, entschloss ich mich einfach, mit ihr als Mensch und Pferd zu arbeiten und zunaechst ein solches Verhaeltnis aufzubauen, bis wir einander gewohnt waren.

Das Herbstfest der kleinen Stadt stand vor der Tuer und so rief ich einen Schmied an, um sie zu beschlagen, so dass wir Ponyreiten anbieten konnten um das Altenzentrum zu unterstuetzen.

Offensichtlich waren Hufeisen fuer sie eine neue Erfahrung.
Auf die beiden auf den Vorderbeinen guckte Dotty nur erstaunt, aber das erste Hufeisen am Hinterhufbrachte Wiehern, Auskeilen und einen Tanz um den Baum.
Als der letzte Nagel endlich in den letzten Huf geschlagen wurde, lag ich auf dem Ruecken, Dotty lag auf meiner Brust und ich hielt sie im Schwitzkasten fest, waehrend der Hufschmied so lachen musste, dass er kaum den Nagel traf.

Das Reiten ging dann trotzdem ganz gut.
Obwohl zu dieser Zeit noch nicht sehr umgaenglich, wurde Dotty sehr geschaeftsmaessig, sobald sie einen Sattel auf ihren Ruecken verspuerte.

Wir nahmen fast 50 Dollar ein, indem wir einen Ritt um 2 Blocks fur 50 Cents verkauften.
Wir waren muede (ich musste mit ihr 1 ,5 Meilen zur Show hin und zurueck laufen, weil ich keinen Anhaenger hatte und sie natuerlich bei jedem Ritt an der Hand fuehren) aber ich habe freundliche Erinnerungen an die laechelnden Kindergesichter.
Viele vernarrte Grosseltern machten Fotos von ihren kleinen Lieblingen bei deren erstem Ponyritt.

Wir taten das Gleiche einen Monat spaeter beim Schulkarneval und nahmen fast so viel Geld fuer Spielplatzausstattung ein.

Der erste Schneefall des Winters am Erntedanktag fand Dotty und mich auf der Strasse mit zwei Schlitten in ihrem Schlepptau.
Nach einer Anzahl durchfrorener Stunden, angefuellt mit entzueckten Kindem gingen wir in meine Werkstatt um uns aufzuwaermen, nur Dotty und ich.

Wir hatten an unserem Vertrauensverhaeltnis gearbeitet und sie war dazu gekommen, mein sanftes Streicheln unter ihrem Schweif zu geniessen.
Nachdem ich den Schnee und das Eis aus ihrem Fell gekaemmt hatte und ihre Hufe gesaeubert hatte, standen wir vor dem Heizluefter auf dem Betonfussboden und ich liebte sie zum ersten Mal.
Dann wusste ich mit Sicherheit, dass, waehrend ich Cherry sehr vermisste, und immer ihren Tod bedauern wuerde, das Leben weitergehen konnte und wuerde.

Wir zogen aus dem Haus, das 8 Jahre lang mein Heim gewesen war, am naechsten Fruehling in ein Mietshaus mit einer Scheune und viel Weide und liessen Frau und Kinder zurueck.
Wir lieben uns sehr und ich sehe sie de facto als meine Frau an, wenn es auch de jure nicht moeglich ist.

Wir feiern unseren Hochzeitstag mit Freunden, Kuchen, Bier und Softdrinks.
Viele unserer nahen Freunde kennen die wahre Natur unserer Beziehung.
Viele sehen sich ob ihrer eigenen Reaktion verwirrt, indem sie sagen:
»Der Gedanke an Sex mit einem Tier ist abstossend, aber bei James und Dotty scheint es einfach nur normal und richtig zu sein.«

Sheila und ich wurden im Fruehjahr 1990 ohne Kampf oder Misstoene geschieden;
wir waren uebereingekommen, dass wir einfach nicht gut genug zusammenpassten, um zusammen zu leben.
Obwohl ich mit Sicherheit weiss (weil sie Teile dieses Manuskripts gelesen hat), dass Sheila unsere Situation kennt, vermeiden wir normalerweise aufgrund eines unausgesprochenen uebereinkommens hoeflich dieses Thema.
Wir kommen auf einer »nur Freunde« Basis gut miteinander aus und ich sah meine Kinder oft, bis vor kurzem, wo Sheila und die Kinder ein paar Stunden weiter entfernt zogen (womit ich einverstanden war), weil sie dort besser Karriere machen konnte.
Diana und Douglas lieben ihre »Stiefmama«.

Dotty und ich melden uns fuer den 10-Meilen-Muetter-Marsch der Aktion Pfennige wandern in Amerika im Fruehjahr 1990.
(mehr Leute setzten auf mein Pferd als auf mich).

Tags zuvor hatte ich neue Wanderschuhe gekauft.
An diesem Nachmittag ging ich in die Scheune, um Dotty zu fuettern, und als ich ueber ein festes Eichentor kletterte um zu der Leiter zum Heuboden zu kommen, rutschte mein rechter Fuss aus und ich landete mit gespreizten Beinen auf dem Tor.
Obwohl ich erwartete, jede Sekunde die schlimmsten Schmerzen meines Lebens zu spueren, landete ich doch nicht auf meinen Geschlechtsteilen und fuehlte zu diesem Zeitpunkt nur ein leichtes Unwohlsein.

Es brauchte ungefaehr eine Woche, bis sich die inneren Verletzungen als massiver, infizierter Abszess in der Leiste zeigten.
Der zerstoerte genug Blutgefaesse und Nerven, um alle sexuellen Funktionen zu vernichten:
keine Erektion, kein Orgasmus, keine Ejakulation.

Sechs Monate spaeter bekam ich ein aufpumpbares Penisimplantat und kann jetzt im wahrsten Sinne des Wortes eine Erektion tagelang aufrecht erhalten.
Wie auch immer, ich habe keine Orgasmen, keine Ejakulation und auch kein Gefuehl im Penis.

Ich war erschreckt, als ich daran ging, »die Pumpe« das erste Mal auszuprobieren.
Aber da Dotty es zu lieben schien, machte ich weiter.

In der Zeit nach der Behandlung habe ich gelernt, dass Sex und Liebe nicht immer Orgasmen benoetigen, um befriedigend zu sein.
Einfach nur nahe zu sein, miteinander verbunden zu sein, beruehren, schmusen, sich Liebkosungen mit den Lippen, der Zunge und den Haenden zu geben, kann wundervoll sein.

Wenn ich im Wohnzimmer in meinem Sessel sitze mit zwei Katzen auf dem Schoss, Dotty steht neben mir (sie ist von Natur aus stubenrein) und Fernsehe oder Musik hoere, dann fuehle ich eine Waerme und eine Kameradschaft, der ich trauen kann.
Keine Spiele, keine Machtkaempfe, einfach ehrliche Zuneigung.

Sicher, ich sehe ein, dass ich mich »einschraenke«, dass ich mich vor der »Fuelle der menschlichen Erfahrung« druecke.
Aber das erscheint mir zur Zeit ein unerreichbares Ziel zu sein, besetzt mit Schmerz, Verrat und Gefahr.

Heute bin ich faehig, ein sympathisches Verhaeltnis zu Frauen aufzubauen, wobei keine sexuellen Interessen dabei stoeren, sie als menschliche Wesen zu erkennen.

»Lieber ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach.«

Ich denke auch nicht, dass Dotty irgendwie »menschlich« ist.
Sie ist ein Pferd.
In den meisten Dingen agiert und reagiert sie wie ein Pferd eben reagiert.
Sie freut sich ueber ein Schubbern an der Schulter oder ueber ein suesses Leckerchen.
Waehrend der Rossigkeit ist sie an Sex mehr interessiert, aber sie geniesst ihn immer.
Sie hat nichtsdestotrotz das menschliche Vergnuegen am Kuessen gelernt, dem sie sich manchmal minutenlang hingibt.
(Ihr Atem ist suess und rein).

Ich habe eine Beziehung zu ihr auf der Basis einer Beziehung wie sie sie zu einem anderen Pferd haette.
Ich habe meine Wahl in vollem Bewusstsein getroffen und ich lasse die Phantasie nicht mit mir durchgehen.
Alles in allem fuehle ich mich jetzt, wo ich diese Wahl getroffen habe, besser, ich bin faehig, Menschen als Menschen anzunehmen, anstatt sie als Sexobjekte oder Rivalen zu klassifizieren.

Cherry lehrte mich, dass ich, nach allem, was mir in meinen Leben widerfahren war, lieben konnte.
Dotty zeigt mir, wie sehr ich lieben kann.
Jetzt wo unser vierter Hochzeitstag naeher rueckt, stelle ich fest, dass ich Dotty immer mehr liebe, und sie scheint diese Liebe in vollem Masse zu erwidern.

Sie ist jetzt 16 Jahre alt, und »Sweet sixteen« scheint perfekt zu passen.
Ihr Fell ist im guten Zustand, sie zeigt keine Zeichen von Lahmheit oder anderen Fussbeschwerden und ihre Glieder sind alle in ausgezeichneter Verfassung.
Wir leben nun draussen auf dem Land mit wenigen Nachbarn und jene, die uns nahe sind, wissen es und akzeptieren uns als Paar.

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  #44  
Old 07-18-2016, 10:11 AM
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Der Pferde-Mann: Nach-Nachwort
Autor: Mark Matthews
uebersetzt von: Michael Kiok


Nachnachwort

Als ich mein erstes sexuelles Erlebnis mit einem Tier hatte, genoss ich es.
Das beunruhigte mich und so, wo ich ohnehin schon zum Gelehrten neige, versuchte ich, das Thema zu erforschen.
Es war nur wenige verlaessliche Literatur verfuegbar, normalerweise ein paar Abschnitte oder Seiten die in massiven Baenden begraben waren.
Kinsey's beruehmtes Projekt, das seinen Ausfluss fand in Das Sexualverhalten des menschlichen Mannes beruehrte das Thema, brachte aber hauptsaechlich trockene Statistik.
Gemaess diesen Ergebnissen hatten die meisten Maenner, die einen »Tierkontakt« hatten, diesen im fruehen Erwachsenenalter und wiederholten diese Erfahrung nur einige wenige Male.
Sie hoerten auf, wenn sie so kurz vor 20 waren und fast keiner von Ihnen fuehrte dies ins Erwachsenenalter weiter.
Interessant dabei war, dass je hoeher der Ausbildungsstand war, um so hoeher auch das Alter war, in dem die Kontakte zu Tieren versiegten.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung und der von anderen Zoophilen, mit denen ich in Kontakt stehe.

Als ich noch in der Highschool und im College war, waren die einzigen Buecher, die sich ausschliesslich mit Zoophilie behandelten, vorgeblich psychologischen Studien, die aber in Wirklichkeit dafuer gedacht waren, anregende Geschichten unter der Tarnkappe von Fallstudien zu verkaufen.
Diese Buecher tendierten ein wenig zum Predigen und stellten viele der »Zoos« als falsch erzogene oder moralisch verwerfliche Soziopathen dar, die sich mit Freude, mit allem paaren wuerden, bei dem auch nur halbwegs die Koerpertemperatur stimmte.
Unweigerlich wurden die Zoos dann portraetiert als Menschen mit einem verzweifelten Beduerfuis nach Hilfe und voller Leid.
Wer war ich, mich mit solchen >Autoritaeten< anzulegen?

Als ich noch neu an der Universitaet war, ging ich schon nach einigen Wochen zum Gesundheitsdienst und konsultierte einen Psychologen.
Ganz im Gegensatz zu spaeteren Beratern, die beide einen professionellen Ehrgeiz hatten und auch persoenliche Freunde wurden, hatte dieser fortgeschrittene Student absolut keine Vorstellung, was er mit mir anfangen sollte.
Als meine »Behandlung« ihren Lauf nahm, wurde ich immer konfuser, ueberzeugt, dass ich so etwas wie ein absoluter Irrer sein musste, menschlicher Muell.
Ich wurde zum Eremiten, verliess mein Zimmer hoechstens noch um meinem Studentenjob im Rechenzentrum nachzugehen oder in der riesigen Bibliothek zu wuehlen.

Einmal versuchte ich Selbstmord, indem ich eine ganze Flasche rezeptfreier Schlafmittel nahm. Gluecklicherweise waren meine Kenntnisse in Pharmakologie zu dieser Zeit noch recht duerftig.
Einen Tag spaeter erwachte ich, immer noch in meinem eigenen Bett, und das Einzige, was ich davon hatte, waren rasende Kopfschmerzen.

Ein anderes Mal, als ich uebers Wochenende zu Hause war, starrte ich eine ewig lange Stunde lang am Lauf einer geladenen Flinte herunter, den Daumen auf den Abzug und warf im Geiste eine Muenze, ob ich nun abdruecken sollte oder nicht.
Es ging mir besser, als ich endlich aufhoerte, zu den Beratungen zu gehen und erkannte, was man mir da fuer einen Haufen Schrott verpasst hatte.

Nein, ich war immer noch nicht sehr gut angepasst, aber die zynische Art, die ich angenommen hatte, beschuetzte mich in gewisser Weise.
Manche Psychologen meinen, dass fast alle Geisteskrankheiten nicht ihre Wurzeln in der Kindheit haben, sondern beginnen, sich da zu zeigen.
Das war bei mir nicht der Fall.

Waehrend langer Stunden der Unterhaltung mit Freunden, die auf dem beratenden Gebiet taetig sind, Freunde, die mit mir und meiner Partnerin voll vertraut sind, sind wir uebereingekommen, dass die Tatsache, dass ich zoophil wurde, von dem Zufall meiner ersten Begegnung mit und der Erforschung der alten Ponystute in dieser Scheune, wo ich 16 war, herruehrte.
Obwohl es offensichtlich ist, dass fruehe traumatische Erfahrungen mich vielleicht fuer eine gewisse Art von sexuellem oder sozialen Schwierigkeiten in meinem spaeteren Leben vorbereitet haben, so war doch der Gedanke an Sex mit einem Tier mir vor dieser Zeit nie gekommen.

Mein Vater und ich waren geschickte Hypnotiseure, und so fuehrten wir einige Rueckfuehrungen durch, die aber keine Phantasien ueber sexuelle Neigungen zu Pferden oder anderen Tieren vor meinem ersten Erlebnis in dieser Richtung zutage foerderten.

Im Gespraech mit Menschen, deren Geschaeft es ist, sich da auszukennen, sind wir alle zu dem Schluss gekommen, dass ich in gewisser Weise unglaubliches Glueck hatte.
Ohne solch ein Ventil fuer meine Frustration, ein Ausgleich fuer meinen wachsenden aerger mit und Misstrauen zur Frauenschaft, haette ich leicht einen unwiderruflich negativen Weg einschlagen koennen.

Frauenfeind, Vergewaltiger, Frauenschlaeger, vielleicht sogar Kinderschaender- jedes oder alle von diesen Dingen haetten aus meinem allgemeinen Misstrauen und dem Wunsch, die Kontrolle ueber ein entglittenes Leben wiederzugewinnen, erwachsen koennen.
Ich bin nicht wirklich sicher, dass es in meinem Fall dazu gekommen waere, denn meine Grundnatur ist passiv-aggressiv und nicht aktiv-aggressiv, aber wer kann das schon sicher sagen?

Zu dieser Zeit begann ich, dieses Buch zu schreiben, Dotty und ich waren schon in unser Haus, getrennt von meiner menschlichen Familie eingezogen, wir lebten mit drei anderen Maennem in einem grossen Haus.

Ich war gluecklich mit Dotty, doch fuehlte ich, dass es in meinen Leben noch einen Mangel gab.
War ich die einzige Person, die ihren tierischen Partner liebte oder war ich Teil einer sehr kleinen Minderheit?
Wie konnte ich das herausfinden?

Buecher war das eine, aber ihre Informationen waren nicht physisch greifbar.
Ich suchte nach jemandem, einer Selbsthilfegruppe, die vielleicht helfen konnte und zwar per Telephon und per Brief.
An solche Leute wie »Lieber Dr. Sommer« zu schreiben, war Zeitverschwendung, weil ich nie eine Antwort bekam, obwohl ich einen an mich selbstadressierten frankierten Briefumschlag beilegte, wie gefordert und immerhin habe ich es dreimal versucht.

Der »Playboy-Advisor« war da schon viel hilfreicher.
Obwohl sie nichts von einer Selbsthilfegruppe fuer Zoophile wussten, konnten mich die Leute dort an andere Gruppen verweisen, die mir vorschlugen, doch einmal Dr. John Monny vom Johns Hopkins University Teaching Hospital anzuschreiben.
Dr. Monny sagte mir, dass nach seinem besten Wissen und Gewissen es keine solche Selbsthilfegruppe gab, aber er oeffnete mir den Weg zu dem Verleger dieses Buches.

Bevor mich der Prozess des Schreibens dazu zwang, meine Erinnerungen und Geftihle in eine logische Abfolge zu bringen, verstand ich meinen Background und meine Motivation nicht in Gaenze.
Als ich es dann tat, erkannte ich mehr und mehr, dass mein Leben ganz anders haette verlaufen koennen, haette es einen Platz gegeben, wo ich mit anderen haette sprechen koennen, die die Waerme, Loyalitaet und Liebe eines Tieres den Kopf- und Machtspielen, die in menschlichen Beziehungen ja nur allzusehr an der Tagesordnung sind, vorzogen.
Gab es da draussen andere wie mich, die unter einem einsamen Leben litten, sich vielleicht fragten, ob sie verrueckt waren?
Ich hatte mich mit meiner Abweichung arrangiert, aber wie viele andere, die so fuehlten wie ich, waren aus sich allein heraus dazu fahig?

Im Sommer 1991 entdeckte ich einige Mailboxsysteme die sich mit dem Thema Zoophilie befassten und die ich mit meinen Computer erreichen konnte.
Das war eine freudige Entdeckung und ich fand heraus, auf einer Basis von Mensch zu Mensch, dass es tatsaechlich andere gab, die genau wussten, was ich erlebt hatte, und meine Gefuehle teilten.
Das war sehr schoen fuer mich, aber nicht alle Zoophile haben Computer und Modems oder wissen nicht, wo sie anrufen koennen, wenn sie sie haben.
Noch etwas mehr musste getan werden.

Der Ruf nach »da muss man etwas tun« wird in unserem Land heute oft laut, aber nichts geschieht, bis nicht wirklich irgend jemand etwas tut.
Meine aeusseren Umstaende sind ungewoehnlich - ich bin unabhaengig taetig, auf einem Gebiet, wo die Menschen kaum umhin kommen, mich fuer bestimmte Dienstleistungen zu rufen und wo ich fast in der Oeffentlichkeit stehe, mit meiner Situation, neben einem anderen- wog ich sorgfaeltig meine Moeglichkeiten und ihre Risiken ab.
Wo meine menschliche Familie nun aus der Gegend weggezogen ist, brauchte ich mir nicht laenger Sorgen zu machen, sie durch meine Aktivitaeten in Gefahr zu bringen.

Im Januar 1992 gruendete ich mit der Hilfe einiger Freunde (sowohl am Ort als auch elektronisch) die Z.O.O., die Zoophiliac Outreach Organation [das uebersetzt man wohl am Besten mit »Organisation zur Suche nach weiteren Zoophilen«].
Z.O.O. bietet Selbsthilfegruppen Ratschlaege auf Laienbasis auf Gegenseitigkeit an.
Es gibt keine Beitraege oder Rechnungen, denn die Leute in dieser Gruppe betrachten das als Investition fuer die Zukunft.

Viele der dauerhaft Zoophilen, mit denen ich Kontakt hatte, hatten einen anderen Background als ich- ihre Neigungen zu Tieren begannen in sehr jungem Alter und manche von ihnen haben nie Interesse an einer Beziehung mit Menschen gezeigt.

Manche Zoophilen fuehlen, dass ihr »wahrer Geist« der eines Tieres ist und dass ihre menschlichen Koerper nicht zu ihnen gehoeren.
Sie fuehlen sich am wohlsten, wenn sie unter ihren »wahren Artgenossen« sind, seien das nun Pferde, Hunde, Woelfe oder Delphine - das sind die Arten, denen die Zoophilen, die ich kenne, zuneigen.

Jene in dieser Gruppe, zumindest nach meiner amateurhaften Meinung, sind so vergleichbar mit Transsexuellen, die fuehlen, dass ihr koerperliches Geschlecht nicht mit ihrem seelischen Geschlecht uebereinstimmen.
Manche haben den Begriff »Artendysphorie« gepraegt um diese besondere Situation zu beschreiben.

Ich moechte darauf hinweisen, dass diese Zoophilen verschiedener Art alle voll funktionsfahige Mitglieder der Gesellschaft sind.
Sie sind unabhaengige Geschaeftsleute, Kuenstler, Studenten, Vertreter, Schweisser, Verwaltungsangestellte, Techniker, Ingenieure sogar ein Psychologe.
Von ihrer sexuellen Ausrichtung abgesehen sind sie Menschen wie Du und ich.

Hier und da schlagen ein paar Doktoren vor, dass wir eine »Kur« fuer unsere Neigung benoetigen.
Im Gegensatz dazu befuerworten nur noch wenige die Homosexualitaet zu »kurieren«- sie ist sogar von der Standardliste der Geisteskrankheiten gestrichen worden - weil Homosexualitaet offiziell nicht mehr als psychologisches Problem anerkannt wird.
Wenn Schwule oder lesbische Menschen heutzutage um Rat nachfragen, dann ist es normalerweise deswegen, weil sie Hilfe brauchen, mit der Welt zurechtzukommen, wo sie immer noch Feindschaft und Ablehnung erleben.
Der Versuch, Homosexualitaet zu »kurieren«, hat sich im Allgemeinen als wirkungslos und oft zerstoererisch erwiesen.

Die Aerzte, die vorschlagen, den Versuch zu wagen die Zoophilie zu kurieren, tun dies oft von dem Standpunkt aus, einer Person, die wegen ihrer sexuellen Praktiken Schwierigkeiten mit dem Gesetz hat, zu helfen.

Es kann auch gut ein, dass ein Zoophiler, der unter einem archaischen »Sodomie« Gesetz verurteilt wird, einer psychologischen Behandlung zustimmen muss, damit er nicht ins Gefaengnis geworfen wird.
In diesen Faellen denken manche Aerzte, dass eine medikamentoese Therapie indiziert ist, sie schlagen Lithium oder Depo-Provera vor, um den Sexualtrieb zu daempfen, so dass ein Patient die Moeglichkeit, das was als Zwang betrachtet wird, zu kontrollieren, hat.

Ich saehe es lieber, wenn die Gemeinschaft der Mediziner diesen Menschen Hilfe in Richtung Selbstakzeptanz und besserer Methoden mit einer Gesellschaft umzugehen, die ihre Probleme kaum versteht, anbieten wuerde.

Meiner Meinung nach sehen medikamentoese Therapien die Zoophilie nur als ein einfaches sexuelles Ventil und ignorieren ihre emotionale Komponente.

Ich fuehle mich nicht so, als braeuchte ich eine »Behandlung«, vor allen Dingen nicht so was Radikales wie Depo-Provera, das man manchmal auch »chemische Kastration« nennt.
Lithium mag ein wundervolles Mittel sein fuer das bipolare Syndrom (manisch depressive Leute), aber seinen Nebenwirkungen stehe ich sehr argwoehnisch gegenueber.
Ich hatte wirklich genug Erfahrung mit bewusstseinsveraendernden Drogen.
Danke.

Und, warum sollte ich mich denn aendern wollen?
Um »sozialen Normen« gerecht zu werden?
Ich brauche Gefaengnis oder Verfolgung fuer meine Neigung in diesem Staat nicht zu befuerchten, solange ich meinen Partner nicht verletze oder ein oeffentliches Aergernis durch Exhibitionismus oder aehnliche Verhaltensweisen hervorrufe.

Am Ende ist die Sexualitaet ja nur ein Teil- wenn auch ein wichtiger Teil, im Leben der meisten Menschen, mein eigenes eingeschlossen.
Das ist, denke ich, ein wichtiger Punkt.
Zoophile sind nicht »normal« nach den gaengigen Definitionen.
Ich bin nicht »normal«.
Aber wir sind menschliche Wesen, wir teilen die meisten Eigenschaften mit dem Rest der Menschheit.

Und als solche ist es vielleicht Zeit, dass die Gesellschaft ihre Einstellung uns gegenueber ueberdenkt, anstatt uns Psychopharmaka aufzuzwingen, uns einzusperren oder uns auszustossen.
Solange wie wir weder irgendwelchen Menschen noch unseren Partnern etwas zuleide tun oder sie verletzen, solange wir noch produktive funktionierende Mitglieder der Gesellschaft sind, warum ueberhaeuft man uns dann mit Schimpfund Schande?
Warum laesst man uns nicht einfach sein, wie wir nun einmal sind?
Wird die Gesellschaft verletzt oder bereichert durch Vielfalt?
Bitte denken Sie darueber nach.

Das Leben bringt noch immer seine Schwierigkeiten und Herausforderungen, seine Versuchungen und Triumphe, aber damit kann James umgehen.
Er und Dotty stellen sich gemeinsam dem Leben.
Haben Sie kein Mitleid mit James, mit seinen Schwierigkeiten, mit seiner Unterschiedlichkeit.
Freuen Sie sich mit ihm - dass er sich selbst gefunden hat und dass er, am Ende, die Liebe gefunden hat.


Ich bin James.
Ich bin gluecklich.


ENDE

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